Oh Mann.
Du spielst dutzende Stunden (hab 40 gebraucht), kämpfst gegen dieses Imperium und seine Verbündeten, beendest den Krieg schließlich in einer lächerlich kurzen letzten Mission, und dann
Spoiler
Show
erfüllt sich eine Prophezeiung, die Welt wird ins Chaos gestürzt.
Ich hab nix gegen den "Twist", aber warum muss das in so einem Spiel dann so gehetzt sein am Ende. Vllt hatte ich da auch falsche Erwartungen, weil ich davon vorher gelesen hatte, aber die ganzen Ereignisse vorher waren jetzt auch echt net befriedigend. Die Kriegsstory war einfach net wirklich interessant. So uninteressant dass der Höhepunkt kommt und du merkst es net mal.
Einige der erstaunlich wenigen Hauptmissionen waren gut inszeniert, aber einige davon dann eben auch net. Der Rest wurde in (gut gemachten) Cutscenes erzählt. Wenn ich da das dumme und schier endlose Nebengequeste denke, bleibt irgendwie sehr wenig qualitativer Inhalt. Normalerweise hätte ich hier noch mindestens ein Drittel mehr Spiel erwartet. Man kam dann am Ende nicht mal mehr auf die Weltkarte zurück, außer einmal kurz für das schlechte Ende, das genauso beschissen und sinnlos war wie das bei Persona 4.
Das Kampfsystem an sich war aber sehr spaßig, wenn auch zu beschränkt, weil man zu wenig Fähigkeiten gleichzeitig anlegen kann. Man hat nen Dutzend Charaktere, die sich sehr unterschiedlich spielen, aber leider von der Story her individuell ziemlich blass bleiben. Man muss sich zwischen den Missionen seine "Freizeit" gut einteilen - trainieren, Cutscenes auslösen indem man mit Leuten spricht oder Sidequests machen zieht alles ein paar ingame Stunden ab und man kann nicht alles in einem Durchgang erledigen. Recht bescheuertes System um künstlich den Wiederspielwert zu erhöhen. Die ganzen Dialogzeilen der NPC im Hub und anderen Städten waren aber gut gemacht. Hätte ich gar net erwartet
Das Spiel war von der Thematik her auch erstaunlich düster.Hatte eigentlich Spaß mit dem Spiel, aber das abrupte Ende hat echt alles versaut. Hab jetzt auch keine Lust mehr auf NG+, das das Spiel dir ja anscheinend unbedingt aufzwingen will. Mein Höchstlevel im Team war 40, sogar leicht höher als empfohlen. Wollen die mich veräppeln?
Selbst wenn ich mehr gewollt hätte, wäre da Schluss gewesen, weil das Gegrinde schon unerträglich wurde. Im Endeffekt kein gutes Spiel.
Ja, die Bosse der Wilden Jagd fand ich auch enorm blass. Das liegt aber auch an der großen Länge des Hauptspiels, die halt den Effekt hat, dass die Jagd mal alle paar Echtzeitmonate vorbeischaut, bevor sie wieder völlig in den Hintergrund tritt, weil man ja Nebenquests erledigt, Tränke aufbohrt und Rüstungsupgrades sucht. Ich hatte zwischenzeitlich auch bezüglich Ciri dieses Problem. Man gibt sich viel Mühe bei der Etablierung einer Vater-Tochter-Beziehung. Und eine Quest später trödelt man sich wieder durch diverse Nebenschauplätze. Der Fluch der Open World. Dijkstra, Radovid und vor allem die drei Sumpfhexen hatten unterm Strich viel besseres Schurkenpotenzial und blieben viel nachhaltiger in Erinnerung. Und erst der Spiegelmeister in Hearts of Stone! Wie gesagt - gegen das perfekte Regietheater von Assassin of Kings kommt Teil 3 in Bezug auf die Storydichte einfach nicht an. 
