Peter__Piper hat geschrieben: ↑01.03.2018 13:28
Das macht die Beiträge hier ja so traurig...
Ein gewisses Maß an Fremdenfeindlichkeit ist aber leider "normal".
Meine Mutter wurde als Flüchtling aus dem Schwarzmeergebiet noch Jahrzehnte nach Ende des Krieges von irgendwelchen Spacken angefeindet. Ihr Mann, mein Vater, wurde enterbt, weil er sich weigerte die Verlobung mit diesem "Flüchtlingsmädchen" aufzulösen. Dabei hatte sie die gleiche Hautfarbe, sprach die gleiche Sprache, verstand sich selbst als "Deutsch", hatte nicht nur die gleiche Religion, sondern als Protestantin auch die identische Subgruppe UND ihre Vorfahren kamen aus EXAKT der gleichen Region, wie die Familie meines Vaters. Nee, Fremd! Weg! Wollen wir nicht!
Das ist alles keine rationale Entscheidung, sondern ein rein emotionaler Reflex, weil wir Menschen mental auf Gruppenzusammengehörigkeit und Territorialverhalten geprägt sind. Meine Gruppe ist alles, diese Höhle gehört uns und alle anderen Gruppen können draussen gefressen werden und verrecken! Steinzeitdenken eben. Hochkultur und Zivilisation entstand erst dann, als der Gruppenbegriff immer weiter ausgedehnt wurde und immer größere Menschengruppen sich als zusammengehörig empfunden haben. Dass dieser Prozess nicht stoppt, sondern durch Internet und Globalisierung sogar massiv beschleunigt wurde, macht den Menschen halt Angst, die sich nicht von einer etablierten, althergebrachten Gruppendefinition trennen wollen. Eigentlich sollte man mit diesen Menschen Mitleid haben, weil sie vor lauter Angst und Paranoia nicht mehr klar denken können.