benstor214 hat geschrieben: ↑21.03.2019 14:45Mal eine Frage: Angenommen ein Verfolgter sucht in meinem Haus Unterschlupf. Sollte nun dessen Mörder bei mir klingeln und fragen ob sich der Verfolgte in meinem Haus befindet. Habe ich nun das Recht den Mörder anzulügen? Lügen ist nicht utilitaristisch. Hat der Mörder also das Recht nicht angelogen zu werden?
Ich glaube, du verwechselst da etwas. Diese Frage mußt du an einen Kantianer stellen, der die Wahrheits als grundsätzlichen Wert erachtet und daher auch unter Umständen einen Mörder nicht belügen würde.
Ein Utilitarist kann diese Frage ganz einfach beantworten: Ich lüge den Mörder an, weil das in dieser Situation diejenige Entscheidung ist, die allen am meisten etwas bringt. Daß Lügen nicht utilitaristisch sei, kann man so grundsätzlich nicht sagen.
Und das bringt mich zu einer weiteren utilitaristischen Betrachtung:
Doc Angelo hat geschrieben: ↑21.03.2019 13:02Deswegen sind Exklusiv-Deals für mich immer scheiße. Ich bin Utilitarist, daher ist das meine Sicht der Dinge. Mehr für alle ist niemals schlecht, weniger für manche ist immer nur für bestimmte Leute gut.
Wenn du nur die Möglichkeiten "Mehr für alle" vs. "Weniger für manche" in Betracht ziehst, ist es nachvollziehbar, daß du "Mehr für alle" präferierst.
Aber es gibt da ja auch die von mir skizzierte Variante "Mehr für einige" vs. "Nichts für irgendwen". Und da würdest du als Utilitarist ebenfalls "Mehr für einige" vorziehen müssen.
Ob es nun "Mehr für alle" gegeben hätte, wenn es nicht im ersten Schritt (durch Epics Eingreifen) ein "Mehr für wenige" geben würde - das ist eben das Spekulative.
Ich muß zugeben, daß es nicht ganz überzeugend klingt, wenn ich sage, daß ohne Epics Geld gar keine Portierung stattgefunden hätte. Aber so ganz ausschließen möchte ich das auch nicht.