Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

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artmanphil
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von artmanphil »

SethSteiner hat geschrieben: 03.11.2019 15:26 Ich halte es ja schon für grundsätzlich richtig, dass man eine Sperre erteilt und aufrechterhält, das Problem war ja a) die absolut übertriebene Reaktion und b) dass man sich erdreistet hat (wenn auch ohne Blizzards Erlaubnis) eine politische Äußerung zu tätigen. Hier merkt man, wie falsch es ist, wenn man in einem Land wie China die Kontrolle abgibt und abgeben muss und wie schlecht Appeasement gegenüber autoritären Regimes ist.
Nach wie vor eine Parole, sprich es gibt DEFINITIV keinen Paragraphen, der politische Äußerungen verbietet. Aber wie Du schon schreibst, macht es keinen Unterschied. So lange Faschisten sportliche Events veranstalten, so lang wird es immer faschistische drakonische Strafen gegen unliebsame Teilnehmer geben. Und da Blizzard nicht unternehmen wird, wie es scheint, muss ich als Konsument und User entscheiden, wie ich damit umgehe. Ich weiß nicht, ob ich die Firma boykottieren sollte. Keine neuen Spiele kaufen? Die bisherigen nicht spielen? Account löschen? Ich weiß es einfach nicht... ich glaube unabhängig davon, was man mit seinem Blizzaccount macht oder wie man mit neuen und alten Releases umgeht, sollte jeder öffentlich zeigen, dass er nicht hinter Blizzard Maschenschaften steht. Protestieren so viel es geht, Publikation machen, öffentliches Interesse auf die Umstände lenken. Dadurch wird es wahrscheinlicher, dass die PR Blizzard in die Knie zwingt. Ich zB habe Gamestar, die mit Blizz zusammen arbeiten, geschrieben, dass ich nicht gut finde, wie sie mit dem Vorfall umgegangen sind. Simon Krätschmer, Mitgründer der Rocketbeans, hat auf seinem Social Media Account kontrovers gepostet, dass alle "Hach D4 erscheint, ja dann verzeihen wir Blizz"-User enttäuschend und käuflich seien. Finde ich richtig, jeder sollte sich äußern, der etwas zu sagen hat. Influence is our modern age's currency.
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artmanphil
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von artmanphil »

Kleiner Zusatz: Der CEO hat sich entschuldigt für die schlechte PR, schlechtes Community Management also. Und gegenübert PC GAMER geäußert, dass viel davon durch NetEase als Partner in China passierte und er das so nicht gemacht hätte, hätte er Einfluss gehabt. Mit anderen Worten:"Er war's! Und sorry, dass wir uns kacke benommen haben.", aber nicht:"Wir haben uns falsch verhalten, alle Banns aufgehoben und die Gelder werden überwiesen!". Hätte ich ja sogar akzeptiert, wenn er hinzufügt:"Aber bitte, in Zukunft keine Politikmessages mehr auf den Events, wird in die AGBs geschrieben." Dann wäre er zwar ein Arsch, aber wenigstens fair und offen.
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artmanphil
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von artmanphil »

Culgan hat geschrieben: 04.11.2019 00:55 Sie hätten nach dem ganzen Ärger die Strafe nicht mildern sollen sondern ihn permanent sperren. So ein politischer Scheiß gehört da nicht hin, er wusste ganz genau was er macht. Blizzard ist nicht die Heilsarmee sonder ein Unternehmen das Geld verdienen will. In einigen Wochen hätte eh keiner mehr daran gedacht.
Du bist Teil des Problems, Culgan. Wenn Du Teil einer unterdrückten Minderheit wärst, und jemand sich öffentlich für Dich stark machen würde, jemand mit Zuschauern und einen gewissen Einfluss dadurch, hättest Du sicherlich mehr Verständnis für das Verhalten und würdest Blizzard als die Faschos sehen, als die sie sich gerade präsentieren. Habe bitte etwas mehr Mitgefühl und Solidarität und betrachte den Kontext, nicht die (angebliche) Regelverletzung. Und bitte habe kein Herz für Konzerne, denn denen bist du scheißegal.
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Hokurn
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von Hokurn »

Freie Meinungsäußerung klar. Bin mir aber nicht sicher, ob ich auf meiner Plattform/Werbefläche jede Meinung auch darstellen muss.
Wenn ich einen Kinderkirchentag organisiere, würde ich mich auch dagegen wehren, dass Mitglieder der AFD auf diesem ein paar Flyer verteilen wollen.
Im Privaten muss ich natürlich jedem seine Meinung lassen, aber iwie fühlt sich das mehr nach Durchsetzung des Hausrechts als nach Einschränkung der freien Meinungsäußerung an.

Das ist beim Lebron und dem "Shut up and dribble" Skandal oder dem Tweet vom Rockets Verantwortlichen ein ganz anderer Fall bzw werden da die persönlichen Plattformen und Kanäle genutzt.
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von DEMDEM »

Wir haben doch aktuell hier in Europa genau das selbe Problem mit türkischen Fußballspielern, die den Salut-Gruß als Sympathie-Erklärung an die in Syrien einmarschierenden, Kurden abschlachtenden, türkischen Soldaten in die Kamera halten. Die UEFA überlegt sich diese Spieler zu bannen und berufen sich dabei auf den Paragraphen der politischen Neutralität.

Und es gibt gute Gründe und Absichten dafür, warum man sportliche Events politisch neutral halten möchte.
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sphinx2k
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von sphinx2k »

DEMDEM hat geschrieben: 05.11.2019 18:48 Und es gibt gute Gründe und Absichten dafür, warum man sportliche Events politisch neutral halten möchte.
Die gibt es mit Sicherheit. Die Gab es in Rom auch als "Brot und Spiele" total im Trend waren.
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thormente
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von thormente »

SethSteiner hat geschrieben: 04.11.2019 13:37
Finsterfrost hat geschrieben: 04.11.2019 12:38
Culgan hat geschrieben: 04.11.2019 00:55 Sie hätten nach dem ganzen Ärger die Strafe nicht mildern sollen sondern ihn permanent sperren. So ein politischer Scheiß gehört da nicht hin, er wusste ganz genau was er macht. Blizzard ist nicht die Heilsarmee sonder ein Unternehmen das Geld verdienen will. In einigen Wochen hätte eh keiner mehr daran gedacht.
Genau das. Soweit ich weiß ist ganz klar geregelt, dass politische Äußerungen, egal aus welcher Richtung, dort nichts zu suchen haben. Wer dann meint die Regeln brechen zu müssen, Pech gehabt. Da ist auch vollkommen egal, wie "gut" oder "schlecht" die Äußerung ist, Regelverstoß, selber schuld.
Von Verhältnismäßigkeit habt ihr zwei aber auch noch nichts gehört.
Dass die Strafe(n) unverhältnismäßig hoch waren, ist zu beweisen. Für einen einfachen Cheat, über Zweitaccount benutzt und ausserhalb eines Wettbewerbs, wurde aktuell jemand auf Lebenszeit gebannt. Es ist hinlänglich bekannt, dass Blizzard strikt Regeln durchsetzt und mit Strafen nicht zimperlich ist. BlitzChung hatte kommentiert, dass er sich der Konsequenzen bewusst war. Eigentlich sollte er zu seiner getätigten Äusserung stehen, die Strafe (1 Jahr Bann + Preisgeld) hinnehmen. Wohlwissend einen klaren Regelverstoß zu begehen, aber dann abkassieren wollen, von dem vom Mob als geldgierig und meinungsunterdrückend bezeichneten Unternehmen? Heuchlerisch.
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monotony
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von monotony »

DEMDEM hat geschrieben: 05.11.2019 18:48 Wir haben doch aktuell hier in Europa genau das selbe Problem mit türkischen Fußballspielern, die den Salut-Gruß als Sympathie-Erklärung an die in Syrien einmarschierenden, Kurden abschlachtenden, türkischen Soldaten in die Kamera halten. Die UEFA überlegt sich diese Spieler zu bannen und berufen sich dabei auf den Paragraphen der politischen Neutralität.

Und es gibt gute Gründe und Absichten dafür, warum man sportliche Events politisch neutral halten möchte.
Hokurn hat geschrieben: 05.11.2019 18:28 Wenn ich einen Kinderkirchentag organisiere, würde ich mich auch dagegen wehren, dass Mitglieder der AFD auf diesem ein paar Flyer verteilen wollen.

Es macht halt einen gewaltigen Unterschied, für was man sich politisch engagiert. Kriegsverbrechen autokratischer Regime und LGBQ-Rechte sind zwar beides politische Themen, aber aus moralischer Sicht so weit auseinander, wie nur was.

Und selbstverständlich muss niemand einer Meinungsäußerung eine Plattform gewähren. Von Kritik an dieser Entscheidung ist man dann aber nicht freigesprochen.

thormente hat geschrieben: 05.11.2019 20:52 Wohlwissend einen klaren Regelverstoß zu begehen, [...]
:roll: :arrow:
monotony hat geschrieben: 04.11.2019 17:55 In der Turnierregel, auf die sich Blizzard bei der Sperrung bezieht, steht nichts von einem generellen Verbot politischer Äußerungen geschrieben. Sie ist so vage formuliert, wie es nur geht:
2019 HEARTHSTONE® GRANDMASTERS OFFICIAL COMPETITION RULES v1.4 p.12, Section 6.1 (o)

Engaging in any act that, in Blizzard’s sole discretion, brings you into public disrepute, offends a portion or group of the public, or otherwise damages Blizzard image will result in removal from Grandmasters and reduction of the player’s prize total to $0 USD, in addition to other remedies which may be provided for under the Handbook and Blizzard’s Website Terms.
Mit anderen Worten: Es liegt völlig im Ermessen Blizzards zu entscheiden, wann ihr Image oder eine dritte Partei durch eine Aussage geschädigt wird. Ein wahrer Freibrief für willkürliche Entscheidungen.
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Hokurn
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von Hokurn »

monotony hat geschrieben: 05.11.2019 22:02
DEMDEM hat geschrieben: 05.11.2019 18:48 Wir haben doch aktuell hier in Europa genau das selbe Problem mit türkischen Fußballspielern, die den Salut-Gruß als Sympathie-Erklärung an die in Syrien einmarschierenden, Kurden abschlachtenden, türkischen Soldaten in die Kamera halten. Die UEFA überlegt sich diese Spieler zu bannen und berufen sich dabei auf den Paragraphen der politischen Neutralität.

Und es gibt gute Gründe und Absichten dafür, warum man sportliche Events politisch neutral halten möchte.
Hokurn hat geschrieben: 05.11.2019 18:28 Wenn ich einen Kinderkirchentag organisiere, würde ich mich auch dagegen wehren, dass Mitglieder der AFD auf diesem ein paar Flyer verteilen wollen.

Es macht halt einen gewaltigen Unterschied, für was man sich politisch engagiert. Kriegsverbrechen autokratischer Regime und LGBQ-Rechte sind zwar beides politische Themen, aber aus moralischer Sicht so weit auseinander, wie nur was.

Und selbstverständlich muss niemand einer Meinungsäußerung eine Plattform gewähren. Von Kritik an dieser Entscheidung ist man dann aber nicht freigesprochen.
Bin ich was den Moralaspekt angeht bei dir, aber zumindest mein Beispiel würd ich genauso mit der SPD und co schreiben. Hab nur zur Verdeutlichung ein extremeres Beispiel gewählt. Meine Meinung über einzelne Parteien ist ja womöglich auch nicht richtig und wer entscheidet jetzt wofür Werbung ok ist. Im Zweifel der Ausrichter der Veranstaltung und das will ich bei einer unpolitischen Geschichte auch nicht unbedingt. Dann kommt so ein geldgesteuerter Blödsinn wie bei der NBA rum.
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artmanphil
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von artmanphil »

Hokurn hat geschrieben: 05.11.2019 22:49 Meine Meinung über einzelne Parteien ist ja womöglich auch nicht richtig und wer entscheidet jetzt wofür Werbung ok ist. Im Zweifel der Ausrichter der Veranstaltung und das will ich bei einer unpolitischen Geschichte auch nicht unbedingt. Dann kommt so ein geldgesteuerter Blödsinn wie bei der NBA rum.
Blizzard entscheidet das. Blizzard's Moralempfinden. Sie haben durch ihr Verhalten ausgesagt, unfreiwillig vermutlich:"Wir sanktionieren jemanden, der sich für freie Rede und gegen ein faschistisches Regime äußert, weil er uns da mit rein zieht." Und genau dafür werden sie zu Recht kritisiert. Sie hätten einfach nichts tun sollen. Oder, nachdem sie den Backlash bekamen, einfach symbolisch Blizchung freisprechen sollen und klarmachen, dass sie sowas in Zukunft nicht mehr haben wollen. Was hätten sie verloren? Was wäre passiert? Sie hätten die perfekteste PR bekommen, alle würden jetzt sagen:"Cool von denen, endlich mal eine menschliche Entscheidung eines Unternehmens". Durch ihre Aktion wirken sie aber wie Donald Trump, der nicht über die Lippen bringen kann öffentlich, dass "Nazis scheisse sind", wie jemand, der es sich nicht mit bestimmten Personenkreisen verscherzen will aus Angst um den eigenen Vorteil. Donald Trump mag ein schlechter Vergleich sein, verzeihung. Ich möchte nur sagen, ganz plakativ:

Wer sich unter der Ausrede von "Regularien" und "was wäre wenn es alle täten" aktiv gegen jemanden stellt, der sich gegen Unterdrückung ausspricht, bekennt sich unfreiwillig zum Tyrannen. Oder zum Feigling, jemandem der nicht mit reingezogen werden will und daher, bevor sie überhaupt mit reingezogen worden sind, vorauseiland schon mal überreagiert haben. Direkt mal Beiboot zu Wasser gelassen, obwohl der Eisberg noch nicht mal sichtbar ist. Sie HÄTTEN es moralisch angehen können, für Werte stehen. Die Werte, die vor ihrem Hauptquartier auf den verdammten Boden eingraviert sind. Aber sie haben sich "wir sind neutral" oder "wir sind dagegen" entschieden, den Weg der Tyrannen oder den Weg des Corporate-Mouthpiece. Und vermutlich aus Profitgier auf dem chinesischen Markt.
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DEMDEM
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von DEMDEM »

monotony hat geschrieben: 05.11.2019 22:02
DEMDEM hat geschrieben: 05.11.2019 18:48 Wir haben doch aktuell hier in Europa genau das selbe Problem mit türkischen Fußballspielern, die den Salut-Gruß als Sympathie-Erklärung an die in Syrien einmarschierenden, Kurden abschlachtenden, türkischen Soldaten in die Kamera halten. Die UEFA überlegt sich diese Spieler zu bannen und berufen sich dabei auf den Paragraphen der politischen Neutralität.

Und es gibt gute Gründe und Absichten dafür, warum man sportliche Events politisch neutral halten möchte.
Hokurn hat geschrieben: 05.11.2019 18:28 Wenn ich einen Kinderkirchentag organisiere, würde ich mich auch dagegen wehren, dass Mitglieder der AFD auf diesem ein paar Flyer verteilen wollen.

Es macht halt einen gewaltigen Unterschied, für was man sich politisch engagiert. Kriegsverbrechen autokratischer Regime und LGBQ-Rechte sind zwar beides politische Themen, aber aus moralischer Sicht so weit auseinander, wie nur was.

Und selbstverständlich muss niemand einer Meinungsäußerung eine Plattform gewähren. Von Kritik an dieser Entscheidung ist man dann aber nicht freigesprochen.
Nein, sich für LGBTQ-Rechte einzusetzen ist erstmal nicht politisch. und genau so wenig ist es nicht politisch eine Haltung gegen Rassismus einzunehmen. Politisch wird die Haltung wenn sie einen direkten Bezug zu einer Politik, zum Beispiel einer Regierung, hat.

Und auch dann nein, ist es kein Unterschied wie die politische Haltung aussieht, ob man für oder gegen den Krieg in Syrien zum Beispiel ist, beides ist eine politische Haltung. Und die hat im sportlichen Wettkampf, der genau das nicht sein möchte, eine politische Plattform, schlicht weg nichts verloren. Denn dort geht es einzig und allein um den sportlichen Wettkampf, unabhängig von der Politik im Heimatland.
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von monotony »

DEMDEM hat geschrieben: 06.11.2019 01:01 Nein, sich für LGBTQ-Rechte einzusetzen ist erstmal nicht politisch.
Gleichgeschlechtliche Ehe, Anti-Diskrimierung, Gender Identity, Adoption... Diese Rechte werden von Regierungen über Gesetze zugelassen und/oder eingeschränkt. Menschen werden auf verschiedenen Teilen der Welt aufgrund dort herrschender politischer Lage diskriminiert oder gar strafrechtlich verfolgt. Selbstverständlich ist das politisch.

DEMDEM hat geschrieben: 06.11.2019 01:01 Und auch dann nein, ist es kein Unterschied wie die politische Haltung aussieht, ob man für oder gegen den Krieg in Syrien zum Beispiel ist, beides ist eine politische Haltung. Und die hat im sportlichen Wettkampf, der genau das nicht sein möchte, eine politische Plattform, schlicht weg nichts verloren. Denn dort geht es einzig und allein um den sportlichen Wettkampf, unabhängig von der Politik im Heimatland.
Politik ist in unserem Alltag allgegenwärtig. Ob Schule, Beruf, Sport oder Freizeit. Wenn du dich dort nicht mit politischen Themen auseinandersetzen willst, ist das dein Ding. Aber du sprichst nicht für alle anderen.

Du kannst Politik nicht von Moral entkoppeln. Woher kommt dieser irre Glaube, dass jede politische Meinung gleichberechtigt behandelt werden muss? Du machst doch auch zwischen Faschismus und der Sozialdemokratie einen Unterschied, oder nicht?
bäuerchen
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von bäuerchen »

Och Gottchen...in den China Posts schreiben, die chinesische Ehre zu schützen und der "Bevölkerung von China" durch den Ban Sühne zu verschaffen...dann dem westlichen Publikum solch eine Mär zu erzählen...ja...das zeugt schon von einem internationalen Unternehmen...jedem Publikum seine Geschichte...und danach dann dem einzigen Gott/Herscher zu huldigen...nicht der Moral, nicht der Fairness (gibt es für Moral/Fairness überhaupt eine Definition?)...dem Geld...mehr steckt nicht dahinter...da kann man so viel Beiträge in Foren schreiben wie man will...das ändert nichts, so lange man dann doch die Brieftasche zückt...ein einzelner kann ja nichts ändern :lol:
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HellToKitty
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von HellToKitty »

Diese Pseudoentschuldigung ist ein trauriger Versuch die Wogen zu glätten. Blizzard ist zu einem Unternehmen geworden, dass Gewinn über alle ihre Ideale stellt. The Lost Vikings war mein erstes Blizzard Spiel, Diablo 3 mein letztes. Es müsste ein Wunder geschehen, damit ich diesem Konzern jemals wieder Geld in den Rachen werfe. Deren mittlerweile bestenfalls mittelmäßigen Spiele können mir ohnehin gestohlen bleiben. Blizzard ist für mich tot.
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Hokurn
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Re: Blizzard Entertainment - BlizzCon-Proteste: Blizzard entschuldigt sich, nimmt Sperrungen aber nicht zurück

Beitrag von Hokurn »

artmanphil hat geschrieben: 05.11.2019 23:50
Hokurn hat geschrieben: 05.11.2019 22:49 Meine Meinung über einzelne Parteien ist ja womöglich auch nicht richtig und wer entscheidet jetzt wofür Werbung ok ist. Im Zweifel der Ausrichter der Veranstaltung und das will ich bei einer unpolitischen Geschichte auch nicht unbedingt. Dann kommt so ein geldgesteuerter Blödsinn wie bei der NBA rum.
Blizzard entscheidet das. Blizzard's Moralempfinden. Sie haben durch ihr Verhalten ausgesagt, unfreiwillig vermutlich:"Wir sanktionieren jemanden, der sich für freie Rede und gegen ein faschistisches Regime äußert, weil er uns da mit rein zieht." Und genau dafür werden sie zu Recht kritisiert. Sie hätten einfach nichts tun sollen. Oder, nachdem sie den Backlash bekamen, einfach symbolisch Blizchung freisprechen sollen und klarmachen, dass sie sowas in Zukunft nicht mehr haben wollen. Was hätten sie verloren? Was wäre passiert? Sie hätten die perfekteste PR bekommen, alle würden jetzt sagen:"Cool von denen, endlich mal eine menschliche Entscheidung eines Unternehmens". Durch ihre Aktion wirken sie aber wie Donald Trump, der nicht über die Lippen bringen kann öffentlich, dass "Nazis scheisse sind", wie jemand, der es sich nicht mit bestimmten Personenkreisen verscherzen will aus Angst um den eigenen Vorteil. Donald Trump mag ein schlechter Vergleich sein, verzeihung. Ich möchte nur sagen, ganz plakativ:

Wer sich unter der Ausrede von "Regularien" und "was wäre wenn es alle täten" aktiv gegen jemanden stellt, der sich gegen Unterdrückung ausspricht, bekennt sich unfreiwillig zum Tyrannen. Oder zum Feigling, jemandem der nicht mit reingezogen werden will und daher, bevor sie überhaupt mit reingezogen worden sind, vorauseiland schon mal überreagiert haben. Direkt mal Beiboot zu Wasser gelassen, obwohl der Eisberg noch nicht mal sichtbar ist. Sie HÄTTEN es moralisch angehen können, für Werte stehen. Die Werte, die vor ihrem Hauptquartier auf den verdammten Boden eingraviert sind. Aber sie haben sich "wir sind neutral" oder "wir sind dagegen" entschieden, den Weg der Tyrannen oder den Weg des Corporate-Mouthpiece. Und vermutlich aus Profitgier auf dem chinesischen Markt.
Ich verstehe was du meinst, aber Google mal bitte den aktuellen China/NBA Skandal. Genau davor haben die Schiss. Da ist der finanzielle Aspekt halt größer als der moralische.
Nicht cool, aber gängiges Verhalten eines Unternehmens.
Nicht umsonst haben wir süchtig machende MTA's in Spielen, die die niederen Bedürfnisse eines Menschen bzw Kindes ansprechen.
Ich rechne bei solch eienr Firma einfach nicht mit einem moralischen Handeln. Die handeln nach ihrem Konto und ich sag halt "ja" oder "nein" dazu.
Overwatch 2 und Diablo 4 wird aber selbst bei einem Skandal kurz vor Release gekauft. Da kann man ansetzen, aber ich mach mir keine Illusion, dass eine Firma wie ein Mensch denkt. Dafür nehmen auch immer zu viele am Denkprozess teil und der kleinste gemeinsame Nenner sind eh Zahlen.
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