"Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

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SethSteiner
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Re: "Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

Beitrag von SethSteiner »

Usul hat geschrieben: 03.06.2020 15:18 Was soll dein Verweis auf strikte Geschlechtertrennung in dieser Frage bringen? Wie Ryan2k6 schon geschrieben hat, geht es bei den Frauen-Fitneßstudios z.B. ja nicht darum, daß es ab sofort NUR Studios für Männer und Studios für Frauen gibt, sondern daß es AUCH sowas gibt, damit sich dann diejenigen, die sich in gemischten Studios nicht wohl fühlen, eine Alternative haben. Du kannst gerne über die Gründe diskutieren, warum sich manche Frauen (oder auch Männer) unwohl fühlen in gemischten Studios. Und dann kannst du gerne darüber nachdenken, wie man diese Gründe angeht. Das wäre die differenzierte Betrachtung, die du im obersten Zitat andeutest.

Aber der Verweis auf die strikte Geschlechtertrennung ist das NICHT. Denn die fordert niemand, der als Alternative AUCH Studios für Frauen (oder gerne auch für Männer) möchte. Dann kannst du aber diesen Verweis auf die strikte Geschlechtertrennung als Argument gegen diesen Wunsch anbringen.

Das Ganze wollen wir mal mit einem fiktiven - lange nicht mehr gehabt - Autobeispiel veranschaulichen:

Person A sagt: "Ich wohne auf dem Land, wo es keine befestigten Straßen gibt... Daher fände ich es geil, wenn ich meinen fetten Geländewagen von der Steuer befreien könnte, schließlich brauche ich so ein Auto hier auf dem Land."

Person B entgegnet: "Das ist keine gute Idee. Denn wenn wir die Steuer auf Geländewagen abschaffen, ist das echt blöd für die Umwelt und auch für den Verkehr in der Stadt."

Problem: A fordert das, was B ins Feld führt, gar nicht. Aber da B eine extreme Form der Forderung als Argumentationsbasis heranzieht, kann er einfach dagegen sein. Geht halt leider ziemlich stark an der Sache vorbei.

Und das ist genau das, was du mit der Geschlechtertrennung treibst. Und zuvor auch schon mehrfach praktiziert hast (zuletzt in einem der anderen BLM-Threads angesprochen).
Vielleicht solltest du in Ruhe die Beiträge lesen, denn dein Beispiel trifft einfach nicht zu. Ich schrieb "wo das ganze endet". Gemeint ist also nicht, dass eine Geschlechter- oder Hautfarbentrennung nun bedeutet, dass sie überall stattfindet, sondern dass das ein Schritt ist. Ein erster Schritt vielleicht oder ein zweiter oder dritter, in jedem Fall ein Schritt. Man kann nun sagen, dass ein solcher Schritt ja nicht schadet, man schafft ja nur ein "Safe Space", man könnte aber genauso gut sagen, dass je mehr solcher Schritte nicht so schlimm sind, sich die Wahrscheinlichkeit erhöht irgendwann den ganzen Weg gegangen zusein. Und genau das sollte man eben vorher abwegen, anstatt abzuwinken und einfach immer weiter zu machen und sich doch zu verbitten, dass man gleich alles bekloppt und absurd findet, wenn mal wieder ein solcher Vorschlag oder Gedanke geäußert wird.
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Kajetan
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Re: "Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

Beitrag von Kajetan »

Bachstail hat geschrieben: 03.06.2020 15:29 Nenne mich eine Angsthasen aber ich hatte in der Tat ein wenig Bedenken darüber, wie der Satz dann aufgenommen werden würde, wenn ich schreibe, dass zu viel Empathie hinderlich sein kann.
Sätze wie "Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert", sowie die Nummer Eins-Entschuldigung "Ich habe es doch nur gut gemeint" ... das kommt ja nicht von ungefähr. Aber mach Dir nix draus ... Deine initiale Befürchtung ist normal, denn leider wird der Satz "Zuviel Empathie ist auch nicht gut" leider von den einen als Rechtfertigung mißverstanden, sich wie das letzte Arschloch verhalten zu dürfen und von den anderen, dass DU Dich wie das letzte Arschloch verhalten willst :)

Wie gesagt, es kommt auf die Mischung an. Zu viel Ratio ist auch nicht gut, denn ACHTUNG! GODWIN! die ganzen Nazi-Verbrechen waren ja allesamt rational und wissenschaftlich belegt. Der Jude und der Slawe und der Neger sowieso, die sind alle minderwertig. Weil man das so gemessen hat, mit Kopfformen, Nasenlängen und so. Das war das besonders Perfide an den Nazis. Der pseudo-wissenschaftliche Mantel, den sie um ihren Irrsinn gehängt haben, damit niemand was dagegen haben kann.
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Randall Flagg
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Re: "Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

Beitrag von Randall Flagg »

Kajetan hat geschrieben: 03.06.2020 15:46 Das war das besonders Perfide an den Nazis. Der pseudo-wissenschaftliche Mantel, den sie um ihren Irrsinn gehängt haben, damit niemand was dagegen haben kann.
Der ja heute noch in der Naziszene vertreten ist, wenn man sich mal Bullshit wie die germanische Medizin und sowas anschaut.
Zuletzt geändert von Randall Flagg am 03.06.2020 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
Doc Angelo
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Re: "Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

Beitrag von Doc Angelo »

Randall Flagg hat geschrieben: 03.06.2020 13:56
Spoiler
Show
Hier übrigens das Video mit Timestamp:
Puh... ich hab dieses Video angefangen zu gucken, konnte aber nicht lange durchhalten. In den zweiten Teil davon hab ich auch kurz reingeguckt, und auch in ein Video das rausfinden wollte, ob Fridays for Future zu weiß sei. Diese Sendung wurde vom ÖR finanziert, wurde aber glücklicherweise nach einem halben Jahr abgesetzt. Schade, das so etwas überhaupt erst zu Stande kommt, ...

...aber schön zu sehen, das so viele Menschen sich dagegen zu wehren wissen, wenn Rassentrennung propagiert wird und Rassismus offen gezeigt wird. Ich muss sagen das ich mich wirklich sehr gefreut habe, das diese Videos viele Downvotes bekommen haben und auch sehr viele Kommentare sehr scharf kritisiert haben. So viele tolle Kommentare, und das in einem Youtube-Kommentar-Bereich. Hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Das macht mir Hoffnung, das vielleicht doch der größere Teil der Gesellschaft versteht, das diese menschenfeindliche Methode, die Rassentrennung propagiert, falsch ist.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Raskir
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Re: "Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

Beitrag von Raskir »

Wer etwas zum Lachen möchte: folgendes Video hat mir mein Bruder gezeigt, als wir uns drüber unterhielten, wie schwer das Leben als Berater des aktuellen Präsidenten der USA sein muss. Habe Herzlich gelacht bei der Vorstellung :)

Hier geht es zu den 4P Community GOTY Awards
4P Community Choice Awards 2018


Eine Welt ohne mich? In so einer Welt möchte ich nicht leben! - Gene Belcher


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johndoe1197293
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Re: "Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

Beitrag von johndoe1197293 »

Raskir hat geschrieben: 03.06.2020 21:33 Wer etwas zum Lachen möchte: folgendes Video hat mir mein Bruder gezeigt, als wir uns drüber unterhielten, wie schwer das Leben als Berater des aktuellen Präsidenten der USA sein muss. Habe Herzlich gelacht bei der Vorstellung :)

Großartig! :lol:
johndoe711686
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Re: "Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

Beitrag von johndoe711686 »

Wenn PoC es nicht schlecht fänden, auch(!) Tanzkurse für schwarze Menschen anzubieten um dort ein gewisses Gefühl der Sorglosigkeit und Unbeschwertheit zu haben auf Grund von einer Vergangenheit mit Diskriminierung, dann ist das Rassentrennung propagieren und menschenfeindlich? Deine Gedankengänge kann ich wirklich selten nachvollziehen.
Randall Flagg
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Re: "Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

Beitrag von Randall Flagg »

Hier noch ein interessanter Artikel zum Thema Polizeigewalt und Rassismus in den USA: https://www.sueddeutsche.de/wissen/stat ... -1.4539355

Ich möchte den Artikel hier zusammenfassen, um etwaigen Fehlinterpretationen hinter der Motivation zum Posten des Links vorzubeugen. Zunächst einmal: Er soll als eine Ergänzung zur Diskussion hier dienen und keinerlei Implikationen hervorrufen.

Der Artikel besagt, PoC, wenn von tödlicher (!) Polizeigewalt betroffen, häufiger durch nicht weiße Polizisten Gewalt erfahren als durch weiße Polizisten. Das soll allerdings keinerlei Rückschlüsse, und das betont sowohl der Artikel als auch die Studie, auf ein Rassismusproblem durch die Polizei ermöglichen. Vielmehr widerlegt es die These, dass eine diversere Polizei das Rassismusproblem in den Griff bekäme, aber dem ist offenbar nicht so. Zitat:
Statistisch sei es vielmehr so, "dass Afroamerikaner häufiger von schwarzen Polizisten erschossen werden", sagt Joseph Cesario, Professor für Psychologie an der Michigan State University, einer der Autoren der Studie. "Eine Veränderung der Struktur der Polizei, also mehr nicht-hellhäutige Beamte, dürfte daher nicht dazu führen, dass es weniger dunkelhäutige Todesopfer gibt."
Einen Lösungsansatz bieten die Statistiker nicht, aber sie stellen auch fest:
Je mehr Gewaltverbrechen in einem Gebiet von Angehörigen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe verübt werden, "desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person dieser Hautfarbe von der Polizei erschossen wird", sagt Cesario. Das gelte für Weiße ebenso wie für Schwarze und Hispanoamerikaner. "Eine effiziente Strategie, Todesopfer unter Dunkelhäutigen und Hispanoamerikanern zu senken, sollte die Reduzierung rassenspezifischer Gewaltverbrechen sein." Allerdings besagt die Studie auch: Betrachtet man die tödlichen Schüsse der Polizei landesweit, trifft es 3,7 Mal so häufig Afroamerikaner und 3,3 Mal so häufig Hispanoamerikaner wie Weiße.

Leider habe ich keine Ahnung, was unter rassenspezifischer Gewalt zu verstehen ist. Gewaltverbrechen, die nur eine bestimmte ethnische Gruppe in einem Milieu ausübt? Oder Gewalt, die nur gegen eine bestimmte ethnische Gruppe verübt wird?
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Usul
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Re: "Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

Beitrag von Usul »

Diese Studie wurde in einem anderen Thread bereits thematisiert:

http://forum.4pforen.4players.de/viewto ... 3#p5470883

Da habe ich bereits einen meines Erachtens entscheidenden Punkt erwähnt, der die Studie zumindest für den aktuellen Fall von George Floyd etwa recht unbrauchbar macht: In der Studie geht es um "fatal officer-involved shootings" - also um Waffengebrauch. Wie wir alle gesehen oder gelesen haben, wurde George Floyd hingegen nicht in einer Schießerei getötet, sondern durch offensichtliches Fehlverhalten der verhaftenden Polizisten.

Genauer habe ich die Studie nicht gelesen bisher und auch die Einwände dagegen nicht weiter verfolgt.

SethSteiner hat geschrieben: 03.06.2020 15:35Man kann nun sagen, dass ein solcher Schritt ja nicht schadet, man schafft ja nur ein "Safe Space", man könnte aber genauso gut sagen, dass je mehr solcher Schritte nicht so schlimm sind, sich die Wahrscheinlichkeit erhöht irgendwann den ganzen Weg gegangen zusein. Und genau das sollte man eben vorher abwegen, anstatt abzuwinken und einfach immer weiter zu machen und sich doch zu verbitten, dass man gleich alles bekloppt und absurd findet, wenn mal wieder ein solcher Vorschlag oder Gedanke geäußert wird.
Es ist kein Abwägen, wenn du die Extremform eines Arguments oder einer Forderung als Grundlage heranziehst, sondern schlichte Übertreibung. Weil du auf diese Art eben wirklich alles ad absurdum führen kannst. Du kannst du allem "Also, im Extremfall führt das zu XYZ" und "Aber andererseits im anderen Extrem kommt es zu ABC" sagen. Und dann?

Zumal es in diesem Fall (also z.B. Fitneßstudios für Schwarze) - wie schon erwähnt - ein Einhaken mitten in einer Kette von Aktionen und Reaktionen ist, die ebenfalls nicht weiterhilft.
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Flux Capacitor
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Re: "Black Lives Matter": Auch Sony und Microsoft zeigen sich solidarisch

Beitrag von Flux Capacitor »

Usul hat geschrieben: 05.06.2020 01:56 Diese Studie wurde in einem anderen Thread bereits thematisiert:

viewtopic.php?p=5470883#p5470883

Da habe ich bereits einen meines Erachtens entscheidenden Punkt erwähnt, der die Studie zumindest für den aktuellen Fall von George Floyd etwa recht unbrauchbar macht: In der Studie geht es um "fatal officer-involved shootings" - also um Waffengebrauch. Wie wir alle gesehen oder gelesen haben, wurde George Floyd hingegen nicht in einer Schießerei getötet, sondern durch offensichtliches Fehlverhalten der verhaftenden Polizisten.

Genauer habe ich die Studie nicht gelesen bisher und auch die Einwände dagegen nicht weiter verfolgt.

SethSteiner hat geschrieben: 03.06.2020 15:35Man kann nun sagen, dass ein solcher Schritt ja nicht schadet, man schafft ja nur ein "Safe Space", man könnte aber genauso gut sagen, dass je mehr solcher Schritte nicht so schlimm sind, sich die Wahrscheinlichkeit erhöht irgendwann den ganzen Weg gegangen zusein. Und genau das sollte man eben vorher abwegen, anstatt abzuwinken und einfach immer weiter zu machen und sich doch zu verbitten, dass man gleich alles bekloppt und absurd findet, wenn mal wieder ein solcher Vorschlag oder Gedanke geäußert wird.
Es ist kein Abwägen, wenn du die Extremform eines Arguments oder einer Forderung als Grundlage heranziehst, sondern schlichte Übertreibung. Weil du auf diese Art eben wirklich alles ad absurdum führen kannst. Du kannst du allem "Also, im Extremfall führt das zu XYZ" und "Aber andererseits im anderen Extrem kommt es zu ABC" sagen. Und dann?

Zumal es in diesem Fall (also z.B. Fitneßstudios für Schwarze) - wie schon erwähnt - ein Einhaken mitten in einer Kette von Aktionen und Reaktionen ist, die ebenfalls nicht weiterhilft.
Vor allem, ist in der Studie ersichtlich wo dieser fatale Gebrauch von Schusswaffen geografisch stattgefunden hat? Eher in sozialen Brennpunkten? Oder Touristen Meilen? Wo werden die meisten Cops mit dunklerer Hautfarbe eingesetzt? Und ist ihre Ausbildung und Background gleich?

Und ja, auch bei denen gibt es Rassisten mit Vorurteilen.
i am not crazy, i just dont give a fuck! (Night of the Comet - 1984)
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