Bei GTA4 muss das irgendwie an mir vorbeigegangen sein. Ich fand das Spiel so langweilig, das ich es nicht einmal durchschaffen konnte. Vielleicht lag das auch einfach daran, daß der erzähliersche und spielerische Stil nicht mehr zusammenpasste. GTA5 war da wieder angenehmer, da man etwas mehr zum gewohnten Humor zurückfand. Ich fand aber schon, daß es in der 3er-Trilogie viel mehr durchgeknallte Stereotypen gab. Auch Vice City war nicht einfach nur eine Miami Vice Parodie. Auch dort bediente man sich verschiedener amerikanischer Gangsterfilme. Dazu spielten sich diese Spiele viel verrückter, so daß ich mich wirklich wie in einem feuchten Fiebertraum gewaltbereiter, actionbesessener Amerikaner fühlte.
Cyberpunk ist in vielen Punkten ganz gut mit Blade Runner vergleichbar. Beides bietet dystopische Zukunftsperspektiven, in denen ein paar mächtige Konzerne die Welt beherrschen. In beiden Fällen ist die Menschheit absolut abhängig von ihrer Technologie geworden, hat deswegen auch schon gewaltige Krisen durchleben müssen und scheint immer nur einen Schritt vor dem endgültigen Sturz in den Abgrund entfernt zu sein. Dazu der ganze Müll. Der Abfall ist in beiden Welten omnipräsent und schier überwältigend.
Von der Thematik her ähneln sich beide Szenarien, nur hat Blade Runner einen stärkeren Fokus auf die Gesellschaftskritik, während bei Cyberpunk die Figurenhandlung im Vordergrund steht und die Gesellschaftskritik eher Beiwerk ist.
Da beide Werke in einer fiktiven Zukunft spielen, ist die Kritik auch eher als Warnung zu verstehen. GTA mit seinen zeitgenößischen Erlebniswelten ist da traditionell etwas zielführender, trotz der Satire.