Okay, lassen wir das.
Vielleicht ist das Spiel ja sogar gut, wer weiß.
Sibel's Journey: "Educational Online Game" über Geschlecht, Sexualität, Körper und persönliche Grenzen
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Re: Sibel's Journey: "Educational Online Game" über Geschlecht, Sexualität, Körper und persönliche Grenzen
Ich würde ja gerne erst einmal etwas inhaltliches zu dem Spiel sehen. Ich bin bei Sexualthemen auch erst einmal skeptisch, gerade wenn es sich an Minderjährige richtet. Sexuelle Vielfalt ist ein Thema das schnell überfordern kann und einige menschliche Abgründe offenbart. Wie wird Pädosexualität zB dargestellt, thematisch behandelt? Oder weibliche Zirkumzision? Oder all die Formen des Fetischismus?
Die Gendersternchen und die fröhlichen Figuren lassen mich jedenfalls daran zweifeln, ob man die Themen tatsächlich mit der nötigen Ernsthaftigkeit bespricht.
Ich würde es übrigens begrüßen, wenn das Asterik aus meiner Signatur verschwinden könnte. Wieso kann ich nicht einfach eine Regelbuchleserin sein ohne dieses rosettenförmige Ding? Wäre doch viel benutzerfreundlicher, wenn wir in unseren Profilen einfach unser Geschlecht angeben könnten und die Signatur dementsprechend angepasst wird. Weil irgendwie finde ich dieses Levelsystem ganz lustig
Geschlechtsforschung (wieso nennt ihr das eigentlich Gender Studies? Wir sind hier in Deutschland) steht oft im Verdacht pseudowissenschaftlich zu sein, und das leider zurecht. Es gibt immer wieder Studien aus dem Fachbereich, die sich nicht an wissenschaftliche Methoden halten. Das heisst natürlich nicht, daß die ganze Forschung falsch ist. Da muss man jede Studie einzeln bewerten. Es gibt dort aber nunmal leider einige Idealisten, die mit ihrer unsauberen, unwissenschaftlichen Arbeit den Ruf des ganzen Fachbereichs in den Dreck ziehen. Was ich persönlich sehr bedauernswert finde, denn eine moderne Geschlechterforschung finde ich für unsere Welt sehr wichtig, weil nunmal alle unsere Gesellschaften sich hauptsächlich an den Bedürfnissen heterosexueller Männer orientieren.
Ich hoffe sowas darf hier offen und ehrlich diskutiert werden. Politischer Austausch ist essentiell für eine funktionale Demokratie. Wer politischen Diskussionen den Raum nimmt offenbart demokratische Defizite.
Die Gendersternchen und die fröhlichen Figuren lassen mich jedenfalls daran zweifeln, ob man die Themen tatsächlich mit der nötigen Ernsthaftigkeit bespricht.
Ich würde es übrigens begrüßen, wenn das Asterik aus meiner Signatur verschwinden könnte. Wieso kann ich nicht einfach eine Regelbuchleserin sein ohne dieses rosettenförmige Ding? Wäre doch viel benutzerfreundlicher, wenn wir in unseren Profilen einfach unser Geschlecht angeben könnten und die Signatur dementsprechend angepasst wird. Weil irgendwie finde ich dieses Levelsystem ganz lustig
Geschlechtsforschung (wieso nennt ihr das eigentlich Gender Studies? Wir sind hier in Deutschland) steht oft im Verdacht pseudowissenschaftlich zu sein, und das leider zurecht. Es gibt immer wieder Studien aus dem Fachbereich, die sich nicht an wissenschaftliche Methoden halten. Das heisst natürlich nicht, daß die ganze Forschung falsch ist. Da muss man jede Studie einzeln bewerten. Es gibt dort aber nunmal leider einige Idealisten, die mit ihrer unsauberen, unwissenschaftlichen Arbeit den Ruf des ganzen Fachbereichs in den Dreck ziehen. Was ich persönlich sehr bedauernswert finde, denn eine moderne Geschlechterforschung finde ich für unsere Welt sehr wichtig, weil nunmal alle unsere Gesellschaften sich hauptsächlich an den Bedürfnissen heterosexueller Männer orientieren.
Ich hoffe sowas darf hier offen und ehrlich diskutiert werden. Politischer Austausch ist essentiell für eine funktionale Demokratie. Wer politischen Diskussionen den Raum nimmt offenbart demokratische Defizite.
- Knarfe1000
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Re: Sibel's Journey: "Educational Online Game" über Geschlecht, Sexualität, Körper und persönliche Grenzen
Ach so, wenns nur um die spezifische Behauptung ging, dann ists ja kein großes Ding.
Was du Uschi schreibt, ist da schon ausführlicher, und das ist auch nicht gerade eine kontroverse Einstellung.
Zuletzt geändert von Temeter am 29.04.2021 14:22, insgesamt 3-mal geändert.
- PanzerGrenadiere
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Re: Sibel's Journey: "Educational Online Game" über Geschlecht, Sexualität, Körper und persönliche Grenzen
du hast "weiß" vergessen. gender studies sind also doch nur ideologie und empowerment und nichts anderes als das alte "i need feminism because ...".FlintenUschi hat geschrieben: ↑29.04.2021 13:45 Was ich persönlich sehr bedauernswert finde, denn eine moderne Geschlechterforschung finde ich für unsere Welt sehr wichtig, weil nunmal alle unsere Gesellschaften sich hauptsächlich an den Bedürfnissen heterosexueller Männer orientieren.
- FlintenUschi
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Re: Sibel's Journey: "Educational Online Game" über Geschlecht, Sexualität, Körper und persönliche Grenzen
Wieso habe ich "weiß" vergessen? Es ist doch egal, in welcher ethnischen Mehrheitsgesellschaft ich lebe, überall auf der Welt sind diese Gesellschaften hauptsächlich von Heteromännern geprägt worden, in ihrer ökonomischen Ausrichtung, in ihrer sozialen Struktur und ihrer philosophischen Denkweise. Ich sehe nicht, daß das irgendetwas mit der Hautfarbe zu tuen hätte. Das darfst du mir aber gerne mal erläutern.PanzerGrenadiere hat geschrieben: ↑29.04.2021 14:32du hast "weiß" vergessen. gender studies sind also doch nur ideologie und empowerment und nichts anderes als das alte "i need feminism because ...".FlintenUschi hat geschrieben: ↑29.04.2021 13:45 Was ich persönlich sehr bedauernswert finde, denn eine moderne Geschlechterforschung finde ich für unsere Welt sehr wichtig, weil nunmal alle unsere Gesellschaften sich hauptsächlich an den Bedürfnissen heterosexueller Männer orientieren.
Re: Sibel's Journey: "Educational Online Game" über Geschlecht, Sexualität, Körper und persönliche Grenzen
Du scheinst den Durchblick zu haben. Kannst du vielleicht mal ne Liste der Wissenschaftsfelder posten, die richtige Wissenschaft darstellen? Ich will nicht dumm sterben.PanzerGrenadiere hat geschrieben: ↑29.04.2021 14:32du hast "weiß" vergessen. gender studies sind also doch nur ideologie und empowerment und nichts anderes als das alte "i need feminism because ...".
- SethSteiner
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Re: Sibel's Journey: "Educational Online Game" über Geschlecht, Sexualität, Körper und persönliche Grenzen
Ich hoffe du schaust noch rein, da ich das noch mal klarstellen muss. Verstehe aber deinen Rückzug.Todesglubsch hat geschrieben: ↑29.04.2021 12:42Ooookay, ich sehe da da zwei Problemchen:SethSteiner hat geschrieben: ↑29.04.2021 11:50 Na ja, ich kann jetzt nur für meine Firma sprechen, nicht für alle aber da wird schon alles einfach 1:1 übernommen, ohne überhaupt zu hinterfragen ob das richtig ist oder gar ob es für die Arbeitsstelle Relevanz hat.
1. Dass man zur Aufklärung den Mitarbeitern ein Lern-Videospiel hinwirft. Selbst wenn ich davon ausgehe, dass alle die geschult werden genug PC-Erfahrung haben, um so ein Spiel tatsächlich zu bedienen, so scheint mir der Lerneffekt, bzw. der Lernnachweis doch arg fragwürdig.
2. Eher ein generelles Problem: Man ist in deiner Firma also so unbedarft was diese Themen angeht, dass man im Grunde alles hinschmeißt, frei nach dem Motto "Wird scho' passen!". Und wenn der Arbeitgeber von einem Thema schon so verwirrt ist, dass er es nicht versteht, dann sollen es die Mitarbeiter verstehen können? Wieso klingt das nach dem Plot einer South Park-Folge?
Oh und btw, wir brauchen uns nichts vorzumachen: Selbst wenn das Spiel gut gemacht ist, alles wissenschaftlich belegt und (keuch!) am Ende sogar Spaß macht (ist ja ein Lernspiel und kein Lernprogramm), wird es einen Shitstorm geben. Denn es gibt immer einen Shitstorm. Im Zweifelsfall gibt es einen Shitstorm, wieso es keinen Shitstorm gibt.
Und ich verabschiede mich aus dem Thread, weil wir moderativ mal wieder nur in eine Richtung diskutieren dürfen.
Die Firma wirft niemanden ein Lern-Videospiel hin, auch wenn es soetwas in der Art bei Themen wie Sicherheit gibt (dank Covid) aber soweit auch dieses Thema als Quiz o.Ä. aufzubereiten und durchgehen zu lassen ging man noch nicht. Dafür arbeitet man aber halt alles andere ab, zu jedem "Tag des/r X" oder "Monat des/r X" bis hin zu einem LGBTQI+ Weihnachtskalender. Ja, es arbeitet sich teilweise wie nach dem Plot einer South Park Folge, vor allem wenn du auf der einen Seite Aktivismus hast, während du aber gleichzeitig in trauter Regelmäßigkeit mit sehr realem Rassismus konfrontiert wirst. Nicht dem behaupteten alà Die letzte Instanz oder dem Bayrischen Rundfunk, sondern dem tatsächlichen, mit der absolut bewussten Absicht andere Menschen für das abzuwerten was sie sind. "Scheiß Ausländer", "Alles nur Kuffnucken", "Sollen da bleiben wo sie sind", sind etwas das man alltäglich so hören darf. Ich vermute zwar (und hoffe es sehr!), mit jüngeren Mitarbeitern wie mir wird sowas über die Jahre verschwinden aber es zeigt mir deutlich, wie wenig dieser Aktivismus und das plumbe Übernehmen von Slogans und Co. bringt, reale Abwertung (bzw. Aufwertung) in den Köpfen abzubauen.
Im Grunde ist das ja auch das Ziel des Spiels bzw. die Verhütung (sogar wortwörtlich, wo das ja auch Thema ist^^), was an sich ja ein heeres Ziel ist aber wie ich selbst erlebe, in seiner Umsetzung ziemlich schwierig ist. Hier sehe ich halt gleich in einem Spiel die gesamte Bandbreite an Themen, da geht es um Sexualität (im Sinne des Miteinanders), Sexualität (im Sinne von Verhütung), Body Positivity, Transgender, Behinderung, sexuelle Orientierung und wer weiß was nicht noch alles. Das alles dem Thema gerecht zu behandeln erfordert in meinen Augen echt eine Menge an Arbeit und ja, hervorzuheben dass man Experten aus dem Bereich "Genderstudies mit pädagogischen Hintergrund" hat, lässt mich da stark Zweifeln, ob man sich diese Arbeit wirklich macht.
Als Beispiel besser finde ich aber Body Positivity. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Mann mit dem "Mein Fett ist Politisch" T-Shirt genau dieses Thema behandeln soll. Wenn es am Ende aber auf reines "Fat is beautiful!" hinausläuft, hat man ein ernstes Problem. Einerseits damit, dass wir ja ein Schulfach haben, mit dem sich das ziemlich direkt beißt, nämlich dem Sportunterricht und teilweise auch der Ernährungslehre, andererseits mit dem sehr realen Problem übergewichtiger Kinder und Erwachsener. Das Ziel "Fühl dich gut in deinem Körper" von Body Positivity ist eigentlich super aber wenn ich so den Diskurs hin und wieder verfolge, scheint mir der Weg mit "holprig" noch euphemistisch beschrieben. Von Tabuisierung oder Ablehnung der Thematisierung des Körpers (zuletzt bspw. gehörte in einem Bullshit-Bingo selbst "eine Nummer größer würde dir besser stehen" dazu) bis hin zu blanken Narzissmus.
Keine Frage, das Spiel kann das am Ende doch super umsetzen und es wäre zu wünschen aber wenn man gleichzeitig soviele andere Themen beackert, befürchte ich eher das Gegenteil.
@Flintenuschi
Ich freue mich mit dir mal völlig d'accord zusein.^^
Zuletzt geändert von SethSteiner am 29.04.2021 16:45, insgesamt 1-mal geändert.