Callisto Protocol: Crunch, DLC-Pläne und eine Entschuldigung

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Temeter 
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Re: Callisto Protocol: Crunch, DLC-Pläne und eine Entschuldigung

Beitrag von Temeter  »

ren01 hat geschrieben: 06.09.2022 13:55Auch wenn das in meinem vorigen Post etwas anders geklungen haben mag, ich meine auch das Überstunden vermieden werden sollten. Ich denke aber das es darauf ankommt welche Überstunden. Zum Projekteende kann ich es vollkommen verstehen, zumindest wenn es nicht mehrere Wochen andauert. Man möchte oder muss schließlich fertig werden und es ist die letzte Chance noch etwas zu ändern (abgesehen von updates wo dann aber eher Fehler behoben werden oder Neues dazu kommt). Ob etwas ordentlich gepolished ist oder nicht kann einen großen Unterschied machen. Oder was ist wenn das Spiel voller Bugs ist, dann regt sich auch wieder jeder auf.
Wenn das Projekt gut geplant ist, dann ist Crunch erst gar nicht nötig. Und in der Realität sorgt Crunch tatsächlich oft für mehr Probleme, als es löst. Menschen unter Stress machen mehr Fehler, die wiederum mehr Zeit zum fixen brauchen. Egal, wie leidenschaftlich du bist.

Insbesondere bei der Videospiele-Industrie sind solche Argument imo eher schwach. Wenn es denn wirklich so um Leidenschaft und Kunst geht, warum ist die Spiebranche dann so unglaublich geheimnistuerisch? Teilweise arbeiten Entwickler für Jahre an einem Projekt, ohne auch nur ihrer Familie erzählen zu dürfen, was sie machen.
Sowas ist krank. Selbst im Durchgehend von großen Unternehmen kontrollierten Hollywood ist das nicht der Standard.

Sinn ist, egal wie sehr du dich für das Projekt interessierst, das Projekt interessiert sich nicht für dich.
Zuletzt geändert von Temeter  am 06.09.2022 18:11, insgesamt 2-mal geändert.
ren01
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Re: Callisto Protocol: Crunch, DLC-Pläne und eine Entschuldigung

Beitrag von ren01 »

EintopfLeiter hat geschrieben: 06.09.2022 14:35
Das sagt aber doch niemand. Man muss immer Beispiele für sich sehen/bewerten und auch im Kontext betrachten. Ich sage, das Zwang zu massiven Überstunden schlecht ist, sehr ungesund und kritisiert gehört. Da bleibe ich auch bei! Völlig egal in welcher Branche. Egal ob kreatives Schaffen oder Fließbandarbeit. ZWANG und MASSIV sind die hervorzuhebenden Wörter. Auch wenn man natürlich "massiv" noch näher betrachten müsste. Auf freiwilliger Basis ist´s doch auch okay.
Und gerade, da ich immer lese "in dieser Branche ist es normal und das weiß man vorher". Mag sein, das macht es für mich aber nicht weniger kritikwürdig und grundlegende Änderungen wären mMn angebracht. Das geht sicher nicht von heute auf morgen, aber langfristig sollte etwas passieren, wenn ausgebrannt sein schon fast zur Stellenbeschreibung gehört. Kreatives und motiviertes Schaffen darf und soll es natürlich weiterhin geben - natürlich auch dann, wenn der Arbeitnehmer länger arbeiten möchte...

Darüber hinaus finde ich es fast schon schäbig, Zwang dann als "freiwillig" zu verkaufen. Das natürlich allgemein, da ich auch nur den Newstext hier zur Verfügung haben.
Wie Zwang aber entstehen kann, auch ohne dass der Arbeitgeber sagt "du musst jetzt" wurde hier schon beschrieben.

VG

PS: Umso mehr ich von Dir lese, umso mehr denke ich aber - wir sehen es gar nicht so verschieden.
Das liest jetzt wahrscheinlich niemand mehr, wollte aber trotzdem nochmal auf deinen Kommentar antworten. Im Prinzip meinen wir wohl wirklich beide das Gleiche. Ich bin auch der Meinung, dass Überstunden (soweit sie einen gewissen Rahmen überschreiten) falsch sind, vor allem wenn die Gesundheit darunter leidet.

Das Problem ist eben der von dir genannte Zwang, der entsteht ohne dass der Arbeitgeber etwas sagt. Deswegen wird Mehrarbeit in der Spieleindustrie von außen betrachtet immer negativ wahrgenommen wird, weil es ja sein könnte, dass man sagt man möchte Mehrarbeit machen obwohl man es eigentlich nicht möchte. Also auch wenn wirklich jemand Lust auf seine Arbeit hat und deswegen weiterarbeitet heißt es gleich „das ist Crunch“.

Und auch die von dir genannten Änderungen finde ich nicht verkehrt, aber die Frage ist halt wie man das macht? Sagt man dass Crunch verboten gehört hätte das ja zur Folge, dass man als Unternehmen gleich mit einem Shitstorm rechnen muss, falls man einmal jemanden länger arbeiten lässt.
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