Der Umstand, dass die sicher geglaubte Rote Welle im Herbst sich allmählich in Violett verwandelt, je nach Umfrage sogar immer blaustichiger wird und dass in weiterhin erzkonservativen Bundesstaaten die Abtreibungsfrage es auf den Stimmzettel geschafft hat, obwohl die GOP-Regierungen dieser Staaten das lieber im Hinterzimmer beschliessen wollen ... das ist ein Indiz, wo die US-Gesellschaft sich in diesen Fragen inzwischen befindet. Die politischen Positionen der GOP sind schon seit vielen Jahren nicht mehr mehrheitsfähig, mit sinkender Tendenz. Nur das Wahlsystem hat bislang verhindert, dass sich dieser Paradigmenwechsel auch in entsprechenden Wahlergebnissen niederschlägt. Immer mehr US-Bürger sind auch bekennende Atheisten. Tendenz steigend. Mit "Gott" macht man da drüben in vielleicht zwei Generationen keinen Stich mehr. Ich kann die Hysterie, Panik und das steigende Entsetzen der Evangelikalen beim Gedanken an die Zukunft "ihrer" USA sehr gut nachvollziehen. Das Land, welches nie "ihres" war, wird definitv nicht mehr ihres sein.Temeter hat geschrieben: ↑14.09.2022 10:19 Aber gut, wenn das Abtreibungsding von den Republikanern nicht massiv fehlschlägt und Wähler vertreibt, dann wäre das schon ziemlich schlimm. Ich würde da auf die Konterreaktion warten, die zeigt meistens, wie bereits die Gesellschaft wirklich ist, abseits der gewählten Vertreter.
GOP Kandidaten säubern übrigens nicht ohne Grund ihre Webseiten von allem, was nach Abtreibungsgegnerschaft aussieht. Die Schlacht gewonnen, aber den Krieg verloren? Wir werden sehen.