Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

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Krulemuk
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Krulemuk »

DerPinguin(Arbeitstitel) hat geschrieben: 15.04.2022 12:49 Das finde ich jetzt irgendwie skurril. Wo geht es den ärmsten 20% der Welt heute besser als vor 100 Jahren? Da von Wohlstand zu sprechen, finde ich schon krass. Ausrottung von Hunger? Übererfüllt? What?

Du hast Recht, WIR leben in Saus und Braus, aber selbst in Europa gilt das für viele nicht. Schaut man sich Afrika kann für noch viel mehr nicht, auch weil wir Europäer Afrika nutzen um unseren Wohlstandsmüll zu entsorgen und afrikanische Länder teilweise absichtlich klein halten.

Unser Wohlstand, darf nicht auf Kosten anderer entstehen, da verzichte ich lieber auf ein Stück Wohlstand, damit andere aus ihrem Elend kommen können.
Ergänzend zu dem, was Imperator Palpatine schon geschrieben hat, möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass ein durchschnittlicher Arbeitnehmer eines armen Entwicklungslandes heute einen höheren Lebensstandard hat, als ein durchschnittlicher Arbeitnehmer vor 100 Jahren im damals reichsten Industrieland der Welt (GB).

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Sie sind kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen (wir brauchen weitere marktwirtschaftliche Reformen in allen Regionen der Welt) aber sie sind doch ein Grund zu großer Freude und großer Anerkennung, was wir in diesem System als Menschheit insgesamt im letzten Jahrhundert geleistet haben.
johndoe1770423
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von johndoe1770423 »

Danke,

- von den Tausenden systematisch ausgebeuteten Wanderarbeiter, besser Sklaven, in Saudi-Arabien
- von den Näherinnen in Bangladesch, gedemütigt, beschimpft und sexuell belästigt
- posthum, von den ermordeten Gewerkschafter in Südamerika
- von den Arbeitern in asiatischen Zulieferbetriebe, die den Selbstmord der Arbeit vorzogen
- von in die Flasche pinkelnde Arbeitnehmer in der Logistik
- von den Mitarbeitern im Niedriglohnsektor, denen selbst tariflich zugesicherte Leistungen verwehrt werden

Große Freude und Anerkennung für die Wohltaten und Fortschritte des Turbokapitalismus, wir alle beten für mehr Millionäre/Milliardäre, das tröpfelt ja erwiesenermaßen nach unten durch.
Neoliberalisten sind ja nur falsch verstandene Menschenfreunde
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Krulemuk
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Krulemuk »

Gerne!

Und danke für die Polemik. Es wurde auch langsam Zeit, ich habe mich schon gefragt, wann die kommt :)

Was rechtslose Sklaven in einer absolutistischen Monarchie mit dem zu tun haben, was hier diskutiert wird, bleibt zwar dein Geheimnis, aber hey, irgendwie muss man halt den nüchternen Zahlen begegnen und irgendwas bleibt schon kleben.

In diesem Sinne: Frohes Osterwochenende von einem zufriedenen/stolzen Neoliberalen 8)
johndoe1770423
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von johndoe1770423 »

Krulemuk hat geschrieben: 15.04.2022 15:32 Gerne!

Und danke für die Polemik. Es wurde auch langsam Zeit, ich habe mich schon gefragt, wann die kommt :)
Nenne es lieber beißenden Spott, aber ich freue mich auch, wenn ich deiner Erwartungshaltung gerecht geworden bin. ;)
Krulemuk hat geschrieben: 15.04.2022 15:32 Was rechtslose Sklaven in einer absolutistischen Monarchie mit dem zu tun haben, was hier diskutiert wird, bleibt zwar dein Geheimnis, aber hey, irgendwie muss man halt den nüchternen Zahlen begegnen und irgendwas bleibt schon kleben.
Krulemuk hat geschrieben: 15.04.2022 13:56 ... aber sie sind doch ein Grund zu großer Freude und großer Anerkennung, was wir in diesem System als Menschheit insgesamt im letzten Jahrhundert geleistet haben.
Rechtlose Sklaven in absolutistischen Monarchien gehören also nicht zu diesem System, in dem die Menschheit so viel geleistet hat?
Da gebe ich dir Recht, und genau damit hab ich ein Problem
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Krulemuk
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Krulemuk »

Was genau an Errungenschaften gemeint war, wurde ja breit diskutiert und von Imperator Palpatine auf der letzten Seite sogar mit entsprechenden Quellen belegt.

Hier jetzt mit irgendwelchem Unrecht zu kommen, dass natürlich immer noch auf dieser Welt existieren kann, ist nicht wirklich zielführend. Ja, die grenzenlose Utopie, das Schlaraffenland, wo kein Mensch auf diesem Planeten jemals leiden oder unzufrieden sein muss, haben wir noch nicht erreicht. Im Falle von Saudi Arabien würde ich aber eher die Rechtsstaatlichkeit und Vertragsfreiheit in den Blick nehmen, als die marktwirtschaftliche Ordnung des Westens. Auch in Saudi-Arabien wäre ein Mehr an Liberalismus wünschenswert, damit jeder Mensch in Freiheit leben kann. Es gibt also noch viel zu tun, um die Tendenz der letzten 100 Jahre weiter fortzuführen.
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Imperator Palpatine
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Imperator Palpatine »

Pag hat geschrieben: 15.04.2022 15:11 Danke,

- von den Tausenden systematisch ausgebeuteten Wanderarbeiter, besser Sklaven, in Saudi-Arabien
- von den Näherinnen in Bangladesch, gedemütigt, beschimpft und sexuell belästigt
- posthum, von den ermordeten Gewerkschafter in Südamerika
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Wie wir ja alle wissen waren derartige Zustände vor dem Kapitalismus absolut unbekannt, da herrschten paradiesische Zustände....
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Usul
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Usul »

Krulemuk hat geschrieben: 15.04.2022 15:32Was rechtslose Sklaven in einer absolutistischen Monarchie mit dem zu tun haben, was hier diskutiert wird, bleibt zwar dein Geheimnis, aber hey, irgendwie muss man halt den nüchternen Zahlen begegnen und irgendwas bleibt schon kleben.
Tja, wenn wir einen großen Teil unseres Wohlstands eben jenen absolutistischen Monarchien zu verdanken haben, weil wir seit Jahrzehnten auf ihre Ressourcen setzen, statt eben nicht nach dem höchsten Gewinn für Individuen und einzelne Konzerne zu streben, dann hat das sehr wohl mit dem diskutierten Thema zu tun. Aber die lieben Neoliberalen klammern das dann gerne aus. Warum eigentlich? Der Neoliberalismus nährt sich aus der Ungleichheit - sei es auf individueller, auf sozialer oder eben auf staatlicher Ebene. Ein Jeff Bezos könnte keine Milliarden anhäufen - die ich ihm nicht nur gönne, sondern durch meine Amazon-Abhängigkeit auch munter mitfinanziere -, wenn er dies nicht auf Kosten anderer täte. Die anderen sind hier etwa die Arbeiter, Mitwerberber oder Steuergemeinschaften. Der entfesselte Neoliberalismus - euphemistisch auch gerne freie Marktwirtschaft genannt - ist gar nicht daran interessiert, etwaige Ungleichgewichte, die sich mit der Zeit zwangsläufig verschlechtern, abzufangen und auszugleichen, weil das in dem System ja gar nicht vorgesehen ist. Denn das wäre ein Eingreifen von oben, was nicht gewünscht ist.

Um dieses eine Extrem als beste Lösung darzustellen, wird dann gerne auf das andere Extrem zurückgegriffen - real existierende pseudo-sozialistische Systeme, in denen ebenfalls nichts richtig gedeiht, weil unfähige und/oder korrupte machthungrige Idioten an der Macht sind und das System ausbluten lassen.

Wie in so vielen Bereichen wäre hier auch eine Integration beider Extreme zu einem gesunden Mittelweg meines Erachtens die beste Lösung, um sowohl für ausreichend individuellen Wohlstand als auch für soziales Wohlergehen zu sorgen. Als Beispiel wäre das die soziale Marktwirtschaft, die in Deutschland ja zumindest auf dem Papier angedacht ist. Also weder die absolut freie Marktwirtschaft noch der völlige Sozialismus/Kommunismus
Zuletzt geändert von Usul am 15.04.2022 16:21, insgesamt 3-mal geändert.
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Imperator Palpatine
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Imperator Palpatine »

Usul hat geschrieben: 15.04.2022 16:19
Krulemuk hat geschrieben: 15.04.2022 15:32Was rechtslose Sklaven in einer absolutistischen Monarchie mit dem zu tun haben, was hier diskutiert wird, bleibt zwar dein Geheimnis, aber hey, irgendwie muss man halt den nüchternen Zahlen begegnen und irgendwas bleibt schon kleben.
Tja, wenn wir einen großen Teil unseres Wohlstands eben jenen absolutistischen Monarchien zu verdanken haben, weil wir seit Jahrzehnten auf ihre Ressourcen setzen, statt eben nicht nach dem höchsten Gewinn für Individuen und einzelne Konzerne zu streben, dann hat das sehr wohl mit dem diskutierten Thema zu tun. Aber die lieben Neoliberalen klammern das dann gerne aus. Warum eigentlich? Der Neoliberalismus nährt sich aus der Ungleichheit - sei es auf individueller, auf sozialer oder eben auf staatlicher Ebene. Ein Jeff Bezos könnte keine Milliarden anhäufen - die ich ihm nicht nur gönne, sondern durch meine Amazon-Abhängigkeit auch munter mitfinanziere -, wenn er dies nicht auf Kosten anderer täte. Die anderen sind hier etwa die Arbeiter, Mitwerberber oder Steuergemeinschaften. Der entfesselte Neoliberalismus - euphemistisch auch gerne freie Marktwirtschaft genannt - ist gar nicht daran interessiert, etwaige Ungleichgewichte, die sich mit der Zeit zwangsläufig verschlechtern, abzufangen und auszugleichen, weil das in dem System ja gar nicht vorgesehen ist. Denn das wäre ein Eingreifen von oben, was nicht gewünscht ist.

Um dieses eine Extrem als beste Lösung darzustellen, wird dann gerne auf das andere Extrem zurückgegriffen - real existierende pseudo-sozialistische Systeme, in denen ebenfalls nichts richtig gedeiht, weil unfähige und/oder korrupte machthungrige Idioten an der Macht sind und das System ausbluten lassen.

Wie in so vielen Bereichen wäre hier auch eine Integration beider Extreme zu einem gesunden Mittelweg meines Erachtens die beste Lösung, um sowohl für ausreichend individuellen Wohlstand als auch für soziales Wohlergehen zu sorgen. Als Beispiel wäre das die soziale Marktwirtschaft, die in Deutschland ja zumindest auf dem Papier angedacht ist. Also weder die absolut freie Marktwirtschaft noch der völlige Sozialismus/Kommunismus
Wer bitte ist in dem Fall " Wir " ? Deutschland dass nur 1,1 % seiner Rohölimporte aus Saudi-Arabien bezieht ?
Und ich würde wirklich gerne diese realistischen Vorschläge bzw. Pläne für diese wunderbare Pre-Star Trek Föderation sehen die man sich immer wünscht.

Es wird in den nächsten Jahren im übrigen sehr spannend zu beobachten sein wie Deutschland seine Energiepolitische Amokfahrt der letzten dreissig Jahre in vernünftige, realistische Bahnen lenken will. Und mit welchen Kosten und gesellschaftlichen Umwälzungen dies verbunden ist.
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 15.04.2022 16:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Krulemuk
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Krulemuk »

Usul hat geschrieben: 15.04.2022 16:19 Der Neoliberalismus nährt sich aus der Ungleichheit - sei es auf individueller, auf sozialer oder eben auf staatlicher Ebene. Ein Jeff Bezos könnte keine Milliarden anhäufen - die ich ihm nicht nur gönne, sondern durch meine Amazon-Abhängigkeit auch munter mitfinanziere -, wenn er dies nicht auf Kosten anderer täte. Die anderen sind hier etwa die Arbeiter, Mitwerberber oder Steuergemeinschaften. Der entfesselte Neoliberalismus - euphemistisch auch gerne freie Marktwirtschaft genannt - ist gar nicht daran interessiert, etwaige Ungleichgewichte, die sich mit der Zeit zwangsläufig verschlechtern, abzufangen und auszugleichen, weil das in dem System ja gar nicht vorgesehen ist. Denn das wäre ein Eingreifen von oben, was nicht gewünscht ist.
Ungleichheit ist tatsächlich kein großes Problem. Solange es den unteren 20% immer besser geht, interessiert es mich einen feuchten Kehricht, ob der reichste Mann der Welt sein Vermögen um weitere 100 Milliarden steigern konnte. Die geringste soziale Ungleichheit nach Gini-Koeffizient herrscht in Europa derzeit in der Ukraine. Trotzdem würde ich als armer Mensch lieber im allzu ungleichen Westeuropa leben.

Der Begriff des Neoliberalismus bedeutete übrigens etwas völlig anderes, bevor es als linker Kampfbegriff verwendet wurde. Es handelt sich um eine Form des Ordoliberalismus, in der eben gerade in Abgrenzung zum Raubtierkapitalismus ein staatlich geschaffener Ordnungsrahmen betont wird. Man könnte fast sagen, der Begriff beschreibt das genaue Gegenteil, aber hey, wenn man erstmal seine Feindbilder kennt, dann braucht man auch keine Präzision in der Sprache...

Und mein letzter Punkt, weil er hier so gut passt: Wenn man mal wirklich Ludwig Erhard im Original liest, tut es einem wirklich in der Seele weh, dass dieser großartige Politiker und seine "Soziale Marktwirtschaft" heute völlig sinnentfremdet sogar von der Linkspartei vereinnahmt wird. Erhard war Ordoliberaler und wollte mit Sicherheit kein Hybridsystem aus Marktwirtschaft und Sozialismus schaffen, sondern verwendete den Begriff "Soziale Marktwirtschaft" politisch, um in einer labilen Phase der Nachkriegspolitik darauf hinzuweisen, dass die Marktwirtschaft intrinsisch zu sozialen Ergebnissen führt. Das war umso wichtiger, weil im damaligen Deutschland durch rechte und linke Demagogen das Bild des bösen blutsaugenden Turbokapitalisten (und Juden) in Fleisch und Blut übergegangen war.
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Usul
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Usul »

Imperator Palpatine hat geschrieben: 15.04.2022 16:34Wer bitte ist in dem Fall " Wir " ? Deutschland dass nur 1,1 % seiner Rohölimporte aus Saudi-Arabien bezieht ?
Dafür letztes Jahr gut 30% aus Russland und knapp 10% aus Kasachstan. Sind natürlich keine Monarchien, aber meines Erachtens auch nicht besser.
Aber ja, es war eine pauschalisierende Aussage... "wir" im Sinne von westliche, wohlhabende Industrieländer, die sich einen Neoliberalismus gönnen und auch erlauben können. "absolutistische Monarchien" im Sinne von Länder, in denen man nicht gerne leben würde, wenn man die Wahl hätte. Der Rest passt, denn Ressourcen sind nicht nur Erdöl... Erdgas? Billige ausgegliederte Arbeitskraft?
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Usul »

Krulemuk hat geschrieben: 15.04.2022 16:55Der Begriff des Neoliberalismus bedeutete übrigens etwas völlig anderes, bevor es als linker Kampfbegriff verwendet wurde. Es handelt sich um eine Form des Ordoliberalismus, in der eben gerade in Abgrenzung zum Raubtierkapitalismus ein staatlich geschaffener Ordnungsrahmen betont wird. Man könnte fast sagen, der Begriff beschreibt das genaue Gegenteil, aber hey, wenn man erstmal seine Feindbilder kennt, dann braucht man auch keine Präzision in der Sprache...
Willst du nun ernsthaft eine Begriffsdiskussion führen, wenn doch jedem klar sein sollte, was HEUTE mit dem Begriff Neoliberalismus gemeint ist? Dass der Begriff sich vor Jahrzehnten schon gewandelt hat, hat doch mit den heutigen Auswüchsen nichts zu tun. Wir können das gerne auch anders bezeichnen, wenn du dann besser darüber diskutieren kannst.
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Cartracer »

Bei all den guten Vorschlägen müssen wir doch realistischerweise anerkennen, dass die Party demnächst sowieso vorbei ist. Selbst wenn Corona, Ukraine, Taiwan überwunden und wir eine astreine Blockbildung erleben werden, ist doch die Kinetik des menschlichen Verhaltens volle Fahrt daraufhin ausgerichtet, dass der Organismus Welt halt ein kleines Fieber bekommen wird. Die Probleme werden beseitigt werden.

Wir dürfen uns als Menschen nicht so wichtig nehmen! Die Katharsis wird schon kommen, keine Sorge.
Immer wieder erfreulich sind auch solche Bilder, tief im Ozean und erst kürzlich entdeckt:
Carpe diem!

https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... lonie.html

/Heute ist Karfreitag. Da darf man schon mal nachdenklich sein.
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Krulemuk
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Krulemuk »

Usul hat geschrieben: 15.04.2022 17:07
Krulemuk hat geschrieben: 15.04.2022 16:55Der Begriff des Neoliberalismus bedeutete übrigens etwas völlig anderes, bevor es als linker Kampfbegriff verwendet wurde. Es handelt sich um eine Form des Ordoliberalismus, in der eben gerade in Abgrenzung zum Raubtierkapitalismus ein staatlich geschaffener Ordnungsrahmen betont wird. Man könnte fast sagen, der Begriff beschreibt das genaue Gegenteil, aber hey, wenn man erstmal seine Feindbilder kennt, dann braucht man auch keine Präzision in der Sprache...
Willst du nun ernsthaft eine Begriffsdiskussion führen, wenn doch jedem klar sein sollte, was HEUTE mit dem Begriff Neoliberalismus gemeint ist? Dass der Begriff sich vor Jahrzehnten schon gewandelt hat, hat doch mit den heutigen Auswüchsen nichts zu tun.
Es war zwar nur ein kleiner Nebenabsatz, aber der Begriff hat sich mitnichten (passiv) vor Jahrzehnten gewandelt, sondern er wurde bewusst von linker Seite negativ neu-interpretiert, um den Liberalismus als Ganzes im Sinne einer illiberale Agenda zu diskreditieren - So etwas phantastisches, wie den Liberalismus, der uns von Kirche, Staat und anderen Obrigkeiten (zumindest teilweise) befreit und die universellen Menschenrechte gebracht hat so negativ zu framen, muss wirklich erstmal gelingen. Genauso könnte man auch den Begriff des Humanismus negativ umdeuten und daraus irgendetwas verachtenswertes machen. Chapeau! Linke sind wirklich Meister des Framings. Niemand beherrscht Öffentlichkeitsarbeit und politische Kommunikation wie sie. Sie haben sich ihre gesellschaftliche Hegemonie wirklich hart erarbeitet. Ich bin wirklich immer wieder am Staunen.
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Usul »

Ich staune auch gerade. Ganz ernsthaft.
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von johndoe711686 »

Krulemuk hat geschrieben: 15.04.2022 18:16 So etwas phantastisches, wie den Liberalismus, der uns von Kirche, Staat und anderen Obrigkeiten (zumindest teilweise) befreit ...
... und in die Abhängigkeit von Großkonzernen gebracht hat? :Häschen:
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