Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

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NomDeGuerre
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von NomDeGuerre »

Ghisby hat geschrieben: 13.05.2022 12:15
Aber selbst wenn MS auf 50 mio. Abonnenten käme die jeden Monat 20 Dollar zahlen, braucht MS alleine um den ActiBlizz Deal reinzuholen, knapp 6 Jahre und da sind noch nichtmal andere Ausgaben mit einberechnet.

Wenn MS also seine Software im GP nicht noch erweitert monetarisiert, durch MTA's, DLC etc., dauert es eine sehr lange Zeit bis sich der GP mal rentiert.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass der GP und die Series X Microsofts "All in" ist und wenn das nicht hinhaut man sich zumindest über das Konsolengeschäft gedanken macht.
Über das Konsolengeschäft macht man sich dort vermutlich ohnehin Gedanken, aber solange das keine Verluste einfährt, sollte die Konsole sich als Arrondierung ins Modell einfügen.
Den Activision-Deal muss man allerdings mit der Gamingsparte verrechnen, nicht mit dem Game Pass. Aber auch dann, bleibt das ein Batzen.
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El Spacko
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von El Spacko »

Calewin hat geschrieben: 13.05.2022 15:14
El Spacko hat geschrieben: 13.05.2022 13:30
Calewin hat geschrieben: 12.05.2022 16:30 Spiele dürfen gerne ihren Preis haben, wenn die Qualität stimmt und nicht zur Ramschware auf dem Krabbeltisch eines Abo‘s verkommen.
Das hat auch was mit Wertschätzung zu tun.
Das hat eher was mit "Ich kann es mir leisten und was dann mit dem Rest ist, geht mir am A**** vorbei" zu tun.
Wir leben in dem Land, das in der ganzen EU relativ an der Gesamtbevölkerung gesehen, den größten Billiglohnsektor hat. Familien in diesem Teil der Gesellschaft schließt du mit Einzelpreisen von 80 € für ein einzelnes Videospiel quasi kategorisch aus.
Was ist denn das für eine Argumentation?
Wenn ich daran erinnern darf, lange vor Abo Modellen waren reguläre Käufe die Regel und ja, wenn ich mir etwas nicht leisten kann, dann kann ich es eben nicht kaufen und muss verzichten. Ich wette, diese Erkenntnis schlägt so manch einem den 6 Euro Starbucks-Becher aus der Hand, nicht wahr?
Hobbies muss man sich eben auch leisten können. Das betrifft jedes Hobby, nicht nur das hier.
Woher kommt eigentlich die Mentalität, dass alles für alle zur Verfügung stehen muss?
Über 80 Euro oder mehr lässt sich sicher trefflich streiten, (und ich habe auch nicht gesagt, sie sollen 80 Euro kosten) aber wenn in einer Familie das Geld knapp ist, dann haben diese Familien leider ganz andere Probleme, als Videospiele. Da spielt es wohl kaum eine Rolle, ob es 80 oder 50 oder 40 sind.
Mit dem Billiglohnsektor sprichst du hier zwar eine traurige Tatsache an, aber Videospiele für lau werden das nicht ändern und sind wohl im gesamtgesellschaftlichen Kontext noch das geringste Problem.
Also ich zocke seit den späten Achtzigern und ich weiß ja nicht, seit wann du zockst, aber "lange vor Abo Modellen waren reguläre Käufe die Regel" hat nichts mit der Realität zu tun. Die Regel waren einfach Kopien. Ich kannte zu Zeiten des C64 oder des Amigas und dann auch des 80286 etc erinnern und obwohl sehr viele in meinem Bekanntenkreis und beruflich (bin Software Entwickler) gezockt haben, hatte da kaum einer ein Original-Spiel. Man hatte diese guten alten Plastikkisten, in denen die Disketten unterschiedlicher Größe wie Karteikarten drin waren. Teilweise hatte man da hunderte Programme und Spiele (teils sogar mehr) und Original war etwas exotisches für Leute mit sehr viel Geld. Hier in Mannheim gab es damals mehrere Computerhändler, die ziemlich offen diese Kopien für 10 Mark verkauft haben.

Das war zu Zeiten der ersten Playstations auch nicht anders. Ein guter Freund hatte damals ein kleines Elektrogeschäft und er hatte auf Wochen über Jahre eine Warteliste für modifizierte Playstation 2 (du erinnerst dich vielleicht noch an den Mod-Chip, den man einbauen musste, um kopierte Datenträger abspielen zu können). Die war nicht über Jahre sein Dauerrenner im Laden, weil damit alle Originalspiele zocken wollten.
Du kannst ja mal heute versuchen außerhalb der first world in ein Internetcafe (ja, die gibt es in anderen Teilen der Welt noch oft) zu gehen, das Zocken anbietet und mal schauen, was da original installiert ist.

Das Argument "ich bezahlen gerne viel für Spiele und wer es sich nicht leisten kann, hat halt Pech. Mich betrifft das schließlich nicht" ist für mich eine perfekte Zustandsbeschreibung einer Egogesellschaft, in der nur noch der persönliche Spaß zählt.
80 € für Spiele zu verlangen, mit der Argumentation, dass Videospiele eben immer teurer werden, ist für mich persönlich einfach nur unverschämt.
Wieso werden denn Spiele immer teurer? Wieso werden die Werbekampagnen immer größer? Früher gab es ebenfalls gute Spiele, aber es gab keine Werbung im TV oder sonst wo, maximal in Gaming-Magazinen. Da mussten Spiele auch nicht alle immer größer werden, immer mehr Spielzeit bieten, immer mehr voice acting etc. beinhalten.
Spiele sind in ihrer Entwicklung so teuer, weil die Publisher es so wollen und aus keinem anderen Grund. Schau dir mal ein exzellentes Spiel wie Hollow Knight an. Das haben im Prinzip drei Leute entwickelt. Dafür war kein riesen Millionen-Budget notwendig. Teuer bedeutet nicht gut, sonst würde ich beim Schauen eines der Transformers-Filme nicht jedes Mal das Gefühl haben, dass ich meine Lebenszeit verschwende (wieso schaust du dann? Familie/Umfeld - Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich).

Ich sage ja auch nicht, dass es nicht auch 80 € Games geben darf. Klar darf es die geben und solange Konsumenten so verschwenderisch sind, dass sie das (am besten noch mit Pre-order) bereit sind zu zahlen, kann ich verstehen, wieso Sony diesen Weg preislich beschreitet.
Ich persönlich unterstütze ihn eben nicht. Und ich finde den Weg, den Microsoft mit dem Gamepass geht sehr gut und das, obwohl ich selbst keinen Gamepass besitze. Es ist einfach gut, dass wir als Konsumenten die Wahl haben, ob wir im Microsoft-Kosmos den Gamepass benutzen oder ob wir uns die Spiele einzeln kaufen. Das ist für mich ein moderner Weg und als Kunde die Wahl zu haben, ist immer von Vorteil.
Sony geht einen anderen Weg und persönlich wünsche ich Microsoft für ihren Weg eben Erfolg und Sony langfristig Misserfolg.
Zuletzt geändert von El Spacko am 13.05.2022 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
Calewin
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von Calewin »

El Spacko hat geschrieben: 13.05.2022 17:06
Calewin hat geschrieben: 13.05.2022 15:14
El Spacko hat geschrieben: 13.05.2022 13:30

Das hat eher was mit "Ich kann es mir leisten und was dann mit dem Rest ist, geht mir am A**** vorbei" zu tun.
Wir leben in dem Land, das in der ganzen EU relativ an der Gesamtbevölkerung gesehen, den größten Billiglohnsektor hat. Familien in diesem Teil der Gesellschaft schließt du mit Einzelpreisen von 80 € für ein einzelnes Videospiel quasi kategorisch aus.
Was ist denn das für eine Argumentation?
Wenn ich daran erinnern darf, lange vor Abo Modellen waren reguläre Käufe die Regel und ja, wenn ich mir etwas nicht leisten kann, dann kann ich es eben nicht kaufen und muss verzichten. Ich wette, diese Erkenntnis schlägt so manch einem den 6 Euro Starbucks-Becher aus der Hand, nicht wahr?
Hobbies muss man sich eben auch leisten können. Das betrifft jedes Hobby, nicht nur das hier.
Woher kommt eigentlich die Mentalität, dass alles für alle zur Verfügung stehen muss?
Über 80 Euro oder mehr lässt sich sicher trefflich streiten, (und ich habe auch nicht gesagt, sie sollen 80 Euro kosten) aber wenn in einer Familie das Geld knapp ist, dann haben diese Familien leider ganz andere Probleme, als Videospiele. Da spielt es wohl kaum eine Rolle, ob es 80 oder 50 oder 40 sind.
Mit dem Billiglohnsektor sprichst du hier zwar eine traurige Tatsache an, aber Videospiele für lau werden das nicht ändern und sind wohl im gesamtgesellschaftlichen Kontext noch das geringste Problem.
Also ich zocke seit den späten Achtzigern und ich weiß ja nicht, seit wann du zockst, aber "lange vor Abo Modellen waren reguläre Käufe die Regel" hat nichts mit der Realität zu tun. Die Regel waren einfach Kopien. Ich kannte zu Zeiten des C64 oder des Amigas und dann auch des 80286 etc erinnern und obwohl sehr viele in meinem Bekanntenkreis und beruflich (bin Software Entwickler) gezockt haben, hatte da kaum einer ein Original-Spiel. Man hatte diese guten alten Plastikkisten, in denen die Disketten unterschiedlicher Größe wie Karteikarten drin waren. Teilweise hatte man da hunderte Programme und Spiele (teils sogar mehr) und Original war etwas exotisches für Leute mit sehr viel Geld. Hier in Mannheim gab es damals mehrere Computerhändler, die ziemlich offen diese Kopien für 10 Mark verkauft haben.

Das war zu Zeiten der ersten Playstations auch nicht anders. Ein guter Freund hatte damals ein kleines Elektrogeschäft und er hatte auf Wochen über Jahre eine Warteliste für modifizierte Playstation 2 (du erinnerst dich vielleicht noch an den Mod-Chip, den man einbauen musste, um kopierte Datenträger abspielen zu können). Die war nicht über Jahre sein Dauerrenner im Laden, weil damit alle Originalspiele zocken wollten.
Du kannst ja mal heute versuchen außerhalb der first world in ein Internetcafe (ja, die gibt es in anderen Teilen der Welt noch oft) zu gehen, das Zocken anbietet und mal schauen, was da original installiert ist.

Das Argument "ich bezahlen gerne viel für Spiele und wer es sich nicht leisten kann, hat halt Pech. Mich betrifft das schließlich nicht" ist für mich eine perfekte Zustandsbeschreibung einer Egogesellschaft, in der nur noch der persönliche Spaß zählt.
80 € für Spiele zu verlangen, mit der Argumentation, dass Videospiele eben immer teurer werden, ist für mich persönlich einfach nur unverschämt.
Wieso werden denn Spiele immer teurer? Wieso werden die Werbekampagnen immer größer? Früher gab es ebenfalls gute Spiele, aber es gab keine Werbung im TV oder sonst wo, maximal in Gaming-Magazinen. Da mussten Spiele auch nicht alle immer größer werden, immer mehr Spielzeit bieten, immer mehr voice acting etc. beinhalten.
Spiele sind in ihrer Entwicklung so teuer, weil die Publisher es so wollen und aus keinem anderen Grund. Schau dir mal ein exzellentes Spiel wie Hollow Knight an. Das haben im Prinzip drei Leute entwickelt. Dafür war kein riesen Millionen-Budget notwendig. Teuer bedeutet nicht gut, sonst würde ich beim Schauen eines der Transformers-Filme nicht jedes Mal das Gefühl haben, dass ich meine Lebenszeit verschwende (wieso schaust du dann? Familie/Umfeld - Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich).

Ich sage ja auch nicht, dass es nicht auch 80 € Games geben darf. Klar darf es die geben und solange Konsumenten so verschwenderisch sind, dass sie das (am besten noch mit Pre-order) bereit sind zu zahlen, kann ich verstehen, wieso Sony diesen Weg preislich beschreitet.
Ich persönlich unterstütze ihn eben nicht. Und ich finde den Weg, den Microsoft mit dem Gamepass geht sehr gut und das, obwohl ich selbst keinen Gamepass besitze. Es ist einfach gut, dass wir als Konsumenten die Wahl haben, ob wir im Microsoft-Kosmos den Gamepass benutzen oder ob wir uns die Spiele einzeln kaufen. Das ist für mich ein moderner Weg und als Kunde die Wahl zu haben, ist immer von Vorteil.
Sony geht einen anderen Weg und persönlich wünsche ich Microsoft für ihren Weg eben Erfolg und Sony langfristig Misserfolg.
Danke für die Aufklärung, was eine Diskettenbox ist. Ich schaue grad zu meinem Amiga rüber. ^^

Dass du illegale Aktivitäten hier als eine Art Rechtfertigung anführst, warum Spiele einen gewissen Preis nicht übersteigen sollen, naja…
Natürlich haben wir das damals gemacht, aber wenn es nicht möglich gewesen wäre, hätten wir schon damals nicht hunderte Disketten mit aberhunderten Spielen gehabt. Wir hätten auch auf vieles verzichten müssen.
Und das massenhafte Raubkopieren hat zu Schließungen und etlichen Pleiten geführt. Da hingen auch Einkommen und Schicksale dran…darauf bin ich rückblickend nicht stolz.
Gehst du auch in den Supermarkt und klaust Brot und Butter? Bestimmt nicht, aber bei Software ist ja irgendwie eine Bagatelle…NEIN, ist es nicht, war es nicht und wird es nie sein!
Was in irgendwelchen Teilen der Welt los ist, ist ebenfalls irrelevant hierfür.
Tatsache ist, dass auch schon vor 25 Jahren Spiele zwischen 80 und 110 D-Mark gekostet haben. Ich erinnere mich noch gut an Wing Commander 3 und 4…jeweils 105,- DM.
Jetzt nimm mal die Inflationsrate über die letzten 25 Jahre dazu und du stellst fest, dass preisbereinigt ein 50 oder 60 Euro Spiel über die Zeit sogar günstiger geworden ist und wohl eher sogar den 80 entsprechen würde.
Aber das ist nicht der Punkt.
Warum werden Spiele immer aufwändiger? Weil es möglich ist. Gerade du als Softwareentwickler solltest das wissen. Und hätte es in den „guten alten Zeiten“ (die oft gar nicht so gut waren) die Möglichkeiten von heute gegeben, so wäre das damals schon so gewesen.
Dieses Medium hat sich schon immer am technisch Machbaren orientiert.
Worüber ich mich viel mehr aufregen könnte sind absolute Murks-Spiele, die dennoch 50 oder 60 Euro kosten. Dagegen wirkt ein Horizon oder ein Elden Ring regelrecht günstig.

Zu deinem letzten Abschnitt:
Jemandem deshalb Misserfolg zu wünschen, nur weil es nicht dem eigenen Meinungskorridor entspricht…sagt einiges über denjenigen aus.
Zuletzt geändert von Calewin am 13.05.2022 17:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Vin Dos
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von Vin Dos »

Großkonzerne oder Unternehmen zu "unterstützen" fällt mir generell schwer. Brot und Butter sind ein anderes Thema. Es wird ordentlich Umsatz generiert in der Branche. Dem einen oder dem anderen da den schwarzen Peter zuzuschieben, was soll das? Als Konsument wägt man da ab und entscheidet sich. Ansonsten verzichtet man. Dass eine Raubmordkopie keinen sonderlichen, zählbaren Verlust darstellt, kann ich nicht sagen. Interessiert mich aber auch nicht wirklich, das muss jeder mit sich selbst und seinen Finanzen klären.
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von johndoe711686 »

SNES Spiele waren auch 120DM+ teuer, da hatte man dann eben nur zu Weihnachten und zum Geburtstag ein neues Spiel.
Dass dann mit den kopierfreudigen Spielen der PSX und PS2 zu vergleichen ist etwas schwierig. Bzw. das dann anzuführen gegen steigende Preise.
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von El Spacko »

Calewin hat geschrieben: 13.05.2022 17:43 Danke für die Aufklärung, was eine Diskettenbox ist. Ich schaue grad zu meinem Amiga rüber. ^^

Dass du illegale Aktivitäten hier als eine Art Rechtfertigung anführst, warum Spiele einen gewissen Preis nicht übersteigen sollen, naja…
Natürlich haben wir das damals gemacht, aber wenn es nicht möglich gewesen wäre, hätten wir schon damals nicht hunderte Disketten mit aberhunderten Spielen gehabt. Wir hätten auch auf vieles verzichten müssen.
Und das massenhafte Raubkopieren hat zu Schließungen und etlichen Pleiten geführt. Da hingen auch Einkommen und Schicksale dran…darauf bin ich rückblickend nicht stolz.
Gehst du auch in den Supermarkt und klaust Brot und Butter? Bestimmt nicht, aber bei Software ist ja irgendwie eine Bagatelle…NEIN, ist es nicht, war es nicht und wird es nie sein!
Was in irgendwelchen Teilen der Welt los ist, ist ebenfalls irrelevant hierfür.
Tatsache ist, dass auch schon vor 25 Jahren Spiele zwischen 80 und 110 D-Mark gekostet haben. Ich erinnere mich noch gut an Wing Commander 3 und 4…jeweils 105,- DM.
Jetzt nimm mal die Inflationsrate über die letzten 25 Jahre dazu und du stellst fest, dass preisbereinigt ein 50 oder 60 Euro Spiel über die Zeit sogar günstiger geworden ist und wohl eher sogar den 80 entsprechen würde.
Aber das ist nicht der Punkt.
Warum werden Spiele immer aufwändiger? Weil es möglich ist. Gerade du als Softwareentwickler solltest das wissen. Und hätte es in den „guten alten Zeiten“ (die oft gar nicht so gut waren) die Möglichkeiten von heute gegeben, so wäre das damals schon so gewesen.
Dieses Medium hat sich schon immer am technisch Machbaren orientiert.
Worüber ich mich viel mehr aufregen könnte sind absolute Murks-Spiele, die dennoch 50 oder 60 Euro kosten. Dagegen wirkt ein Horizon oder ein Elden Ring regelrecht günstig.

Zu deinem letzten Abschnitt:
Jemandem deshalb Misserfolg zu wünschen, nur weil es nicht dem eigenen Meinungskorridor entspricht…sagt einiges über denjenigen aus.
Brot und Butter sind Grundnahrungsmittel. Bei uns muss eigentlich niemand Hunger leiden, denn wer sich das Essen selbst nicht bezahlen kann, wird im Prinzip "gefüttert", da wir zum Glück einen Sozialstaat haben und jede Menge gemeinnütziger Organisationen. Hier gilt zum Glück nicht der neoliberale, angelsächsische Grundsatz, dass jemand, der kein Geld hat, eben "Pech gehabt hat".
Auch hat das Kopieren eines Videospiels wenig mit Diebstahl zu tun. Um deinen Vergleich mal korrekt darzustellen, müsste man von zu Hause aus eine Kopie des Brots und der Butter aus dem Lebensmittel-Discounter-Regal anfertigen können. Dabei wird nichts aus dem Laden gestohlen.
Und diese Mentalität hat damals tatsächlich zu Pleiten geführt (leider).
Aber du hast doch selbst die Beispiele für die damaligen Preise genannt. Die waren im Verhältnis sogar zum Teil viel teurer als heute. Und deshalb haben eben viele zur Kopie gegriffen. Schüler, Studenten oder Lehrlinge konnten sich sowas meist nicht leisten. Und die günstige Alternative gab es eben im legalen Bereich nicht.
Und immer dann, wenn in einer Gesellschaft die Nachfrage nach etwas vorhanden ist, ein signifikanter Teil derer, die die Nachfrage erzeugen, sich dies aber nicht leisten können, entsteht entweder eine günstige Alternative oder sie wird im illegalen Bereich geschaffen.
Die Musikindustrie dachte auch ewig, dass sie ein gewisses Preismodell durchsetzen kann. Mit der Verbreitung des Internets und davor von CD-Brennern ging es dann einen anderen Weg. Dort galt das Abomodell und das Internet lange Zeit als der Erzfeind und es wurde sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Heute gibt es für ca. 10 e im Monat mehr Musikdiente, als man zählen kann. Spotify, Deezer, Aplle Music, Amazon Music, Google Music, Youtube Premium etc.
Seltsamerweise sind die ganzen Musiker aber nicht alle den Bach heruntergegangen und gerade kleinen Bands bieten Plattformen wie Youtube die Möglichkeit sich überhaupt einen Namen zu machen. Die großen Bands machen mehr Geld als jemals zuvor und der zurückgegangene (aber trotzdem nicht komplett verschwundene) Markt für CDs, Venyl etc. wurde durch immer größeres Merchandising und mehr und mehr große Konzerte/Festivals ersetzt.
Und all das, obwohl es mit dem Radio schon ewig eine legale, kostenlose Möglichkeit gab, Musik zu hören.

Es gibt einen Grund, wieso sich Abo-Modelle wie Netflix, Amazon Prime (ok, da gehört auch noch mehr als nur Streaming dazu), Spotify, Aplle Music ... in anderen Bereichen durchgesetzt haben. Auch da gab und gibt es Menschen, die das komplett ablehnen und zu Hause ihre Plattensammlung und ihre DVD/Blu-ray Sammlung auch weiter pflegen und vergrößern.
Bei Gamern höre ich aber gerade in Foren wie hier immer einen (gefühlt) höheren Anteil an Menschen, die das alles relativ negativ sehen, dass es den Gamepass gibt und die zum Teil fast schon gekränkt reagieren (bezieht sich jetzt nicht auf dich), dass andere die gleichen Spiele, für die sie 70 oder 80 € ausgeben, soviel günstiger zocken. Und gerade das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Zuletzt geändert von El Spacko am 13.05.2022 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von Drian Vanden »

El Spacko hat geschrieben: 13.05.2022 18:30 Auch hat das Kopieren eines Videospiels wenig mit Diebstahl zu tun. Um deinen Vergleich mal korrekt darzustellen, müsste man von zu Hause aus eine Kopie des Brots und der Butter aus dem Lebensmittel-Discounter-Regal anfertigen können.
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von johndoe2245496 »

Vin Dos hat geschrieben: 13.05.2022 18:04 Großkonzerne oder Unternehmen zu "unterstützen" fällt mir generell schwer. Brot und Butter sind ein anderes Thema. Es wird ordentlich Umsatz generiert in der Branche. Dem einen oder dem anderen da den schwarzen Peter zuzuschieben, was soll das? Als Konsument wägt man da ab und entscheidet sich. Ansonsten verzichtet man. Dass eine Raubmordkopie keinen sonderlichen, zählbaren Verlust darstellt, kann ich nicht sagen. Interessiert mich aber auch nicht wirklich, das muss jeder mit sich selbst und seinen Finanzen klären.
Da bekommt schon etwas feuchte Augen, wenn die Leute hier Grosskonzerne, die sich in Coronazeiten eine goldene Nase verdient, hier noch regelmäßig in Schutz nehmen, wenn dann noch die Preise angezogen werden. Weil sonst kein AAAA Marketing Budget mehr möglich ist...
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von DJ_Leska »

Bachstail hat geschrieben: 13.05.2022 15:45
DJ_Leska hat geschrieben: 13.05.2022 14:17 Und: mir ist auch Qualität lieber, für die ich mehr zahle statt billig billig und Geiz ist geil!
Man kann auch qualitativ hochwertige Spiele entwickeln und verkaufen, ohne dafür 80 Euro zu verlangen.
Calewin hat geschrieben: 13.05.2022 15:14 Woher kommt eigentlich die Mentalität, dass alles für alle zur Verfügung stehen muss?
Muss es nicht aber Gaming war bisher eben genau eines dieser Hobbies, welches nahezu jedem zugänglich war und dann fingen die ein oder anderen Hersteller an, grundlos ihre Preise zu erhöhen (und ja, das ist grundlos, denn Videospiele brechen Jahr für Jahr immer wieder Verkaufsrekorde und spielen ihre Kosten doppelt und dreifach wieder ein, auch bei 60 oder 70 Euro).
Mit dem Billiglohnsektor sprichst du hier zwar eine traurige Tatsache an, aber Videospiele für lau werden das nicht ändern und sind wohl im gesamtgesellschaftlichen Kontext noch das geringste Problem.
Ich gehöre diesem Niedriglohnsektor an, über den hier gesprochen wird und bisher konnte ich mit den Kosten für das Hobby Gaming ganz gut leben.

Alle drei oder vier Jahre eine neue Konsole und regelmäßig irgend ein neues Spiel ist grundsätzlich kein Problem, allerdings kann ich mir längst nicht mehr alle Spiele zu Release leisten, die ich gerne hätte.

50 oder 60 Euro für ein Spiel zu bezahlen, ist für mich kein Problem, bei 70 Euro wird es dann schon schwieriger, ist aber noch machbar mit sorgfältiger Planung und 80 Euro kann ich mir aktuell nicht leisten.

Natürlich wird nun das Argument kommen "Warum dann Spiele zum Release kaufen? Warte doch einfach auf einen Sale oder darauf, dass es allgemein etwas günstiger wird" und die Antwort darauf ist ganz einfach :

Ich möchte nicht warten, da das nahezu nie notwendig war und auch nach wie vor nicht notwendig ist, wenn man Spiele eines Bestimmten Herstellers kauft.
Sorry aber das mit „früher war alles billiger“ ist leider eine völlige Verzerrung der Realität!
Ich kann mich noch daran erinnern als wäre es gestern, wie ich im Saturn vorm N64 Regal stand und sie für Hexen 64 sage und schreibe 200!!!! Deutsche Mark wollten - ich muss dir glaube ich nicht erzählen was das inflationsbereinigt für Dimensionen sind, oder?!?
Zu deiner Situation: ich wünsche dir vom Herzen, dass du es irgendwann aus diesem Sektor schaffst! Ich selbst durfte Leiharbeit für 6,50€ erleben und weis wie dreckig sich sowas anfühlt…
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von Vin Dos »

200DM damals und 200€ heute? Oder 100€ heute? Damals als Spiele und vorallem PCs extreme Luxusartikel waren?
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von johndoe711686 »

El Spacko hat geschrieben: 13.05.2022 18:30 Auch hat das Kopieren eines Videospiels wenig mit Diebstahl zu tun. Um deinen Vergleich mal korrekt darzustellen, müsste man von zu Hause aus eine Kopie des Brots und der Butter aus dem Lebensmittel-Discounter-Regal anfertigen können. Dabei wird nichts aus dem Laden gestohlen.
Ja, wenn du dir das Brot im Markt "ausleihst", kopierst, zurückbringst und dann deine Kopie verputzt, hast du dem Laden nichts geklaut. Aber du hast ihm auch den Umsatz für das Brot, dass du dort sonst gekauft hättest entzogen.

Ach nein, wäre die Kopie nicht möglich gewesen, hättest du ja gar kein Brot gegessen, stimmts? ;)
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von Ghisby »

Bachstail hat geschrieben: 13.05.2022 15:45Muss es nicht aber Gaming war bisher eben genau eines dieser Hobbies, welches nahezu jedem zugänglich war und dann fingen die ein oder anderen Hersteller an, grundlos ihre Preise zu erhöhen (und ja, das ist grundlos, denn Videospiele brechen Jahr für Jahr immer wieder Verkaufsrekorde und spielen ihre Kosten doppelt und dreifach wieder ein, auch bei 60 oder 70 Euro).
Spiele für 120 DM waren normal, was Inflationsberücksichtigt ca. 100 Euro sind. Spiele sind also in den letzten 30 Jahren massiv günstiger geworden und nicht teurer.

Und bis zu 300% Aufschlag vom Selbstkostenpreis aus ist eigentlich die Standardkalkulation im Handel, egal in welcher Branche.

Ja, ich persönlich finde 80 Euro auch zu viel, allerdings kann man die Spiele, für die ich in meinen 35 Jahren Zockzeit mehr als 50 Euro ausgegeben habe, an einer Hand abzählen.
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von Levi  »

El Spacko hat geschrieben: 13.05.2022 18:30 Auch hat das Kopieren eines Videospiels wenig mit Diebstahl zu tun. Um deinen Vergleich mal korrekt darzustellen, müsste man von zu Hause aus eine Kopie des Brots und der Butter aus dem Lebensmittel-Discounter-Regal anfertigen können. Dabei wird nichts aus dem Laden gestohlen.
Es hat tatsächlich wenig mit Diebstahl zu tun... Genau deswegen sind deine Vergleiche absolut nicht dienlich.

Etwas passender wäre volgendes Szenario: Stell dir vor, du hast voll die Geile Idee, die du zu Geld machen möchtest.... Du erzählst das dem Harald. Der Harald verkauft nun deine Idee und verdient sich ein goldenes Näschen. Blöd gelaufen, ne? Aber er hat dir ja nichts weggenommen... Also ist dir ja kein Schaden entstanden.
Zuletzt geändert von Levi  am 13.05.2022 20:31, insgesamt 2-mal geändert.
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Leon-x
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von Leon-x »

Ghisby hat geschrieben: 13.05.2022 19:55
Spiele für 120 DM waren normal, was Inflationsberücksichtigt ca. 100 Euro sind. Spiele sind also in den letzten 30 Jahren massiv günstiger geworden und nicht teurer.

Waren aber Früher auch noch Module die eher noch zusätzliche "Hardware" darstellten. Teils mit Batterien um Spielstände zu sichern. Allein höhere Gewicht mit samt Verpackung und Booklet kommt noch hinzu. Heute bekommst Hülle mit Leichtgewichtdatenträger dessen Inhalt häufig nicht vollständig ist und man dennoch Day One Patch oder ganze Spielinhalte aus dem Netz ziehen darf. Für Online sollst auf Konsole auch noch nebenher zahlen.

Die holen sich das Geld auch über zich andere Wege wieder ein. Wenn du heutzutage Booklet oder digitalen Soundtrack willst musst eh zu 99,- Digital Deluxe Editionen in den jeweiligen Store greifen.
-PC
-Playstation 5
-Nintendo Switch
-Xbox Series X
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Levi 
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Re: Warum Sonys AAA-Titel nicht in PS Plus debütieren

Beitrag von Levi  »

Fiel das Wort Inflation eigentlich schon mal in dieser Diskussion?
forever NYAN~~ |||||||| Hihi
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