Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

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Scorcher24_
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Scorcher24_ »

WH173W0LF hat geschrieben: 05.07.2019 16:08 Würde das im großen Stil passieren, wären schon längst offizielle Schritte eingeleitet worden.

Wenn ein Dev sich entschließt an den Endkunden direkt zu verkaufen, dann muss er entweder die Abgabemenge regulieren oder die kaufende Person prüfen. Alles andere ist selbst verschuldet und geheule macht es nicht besser.
Es passiert im großen Stil. Das Problem ist eher, dass man an G2A aufgrund des Firmensitzes rechtlich nicht rankommt und die kleinen Devs kein Geld dafür haben
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Kajetan
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Kajetan »

Scorcher24_ hat geschrieben: 05.07.2019 18:07 Das Problem ist eher, dass man an G2A aufgrund des Firmensitzes rechtlich nicht rankommt und die kleinen Devs kein Geld dafür haben
Und die Majors mit dreihundert Dutzend Kanzleien auf Retainer kratzt es nicht genug?
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WH173W0LF
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von WH173W0LF »

Scorcher24_ hat geschrieben: 05.07.2019 18:07
WH173W0LF hat geschrieben: 05.07.2019 16:08 Würde das im großen Stil passieren, wären schon längst offizielle Schritte eingeleitet worden.

Wenn ein Dev sich entschließt an den Endkunden direkt zu verkaufen, dann muss er entweder die Abgabemenge regulieren oder die kaufende Person prüfen. Alles andere ist selbst verschuldet und geheule macht es nicht besser.
Es passiert im großen Stil. Das Problem ist eher, dass man an G2A aufgrund des Firmensitzes rechtlich nicht rankommt und die kleinen Devs kein Geld dafür haben
Ich habe mal kurz Google angeschmissen. Es gibt Berichte, aber keine genauen Zahlen. Schaden in Millionenhöhe bezieht sich wohl auf die ganze Industrie und nicht auf einzelne Devs. Weiterhin sehe Ich das Problem im Zahlungsmittel und schlampigen Umgang mit Keys.
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Scorcher24_
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Scorcher24_ »

WH173W0LF hat geschrieben: 05.07.2019 19:12 Weiterhin sehe Ich das Problem im Zahlungsmittel und schlampigen Umgang mit Keys.
Getreu dem Motto: Gestohlene Dinge handeln ist ok, alle anderen sind schuld.
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Kajetan
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Kajetan »

G2A will geschädigten Entwicklern die 10-fache Schadenshöhe zurückzahlen, WENN durch eine Audit-Firma überprüfte Zahlungsvorgänge sich als Einkauf mit gestohlenen Kreditkarteninformationen herausstellen:

https://www.g2a.com/news/latest/g2a-vow ... argebacks/
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Scorcher24_
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Scorcher24_ »

Da werden sie sich natürlich genauso daran halten, wie ihr Versprechen mit Shield, das sie schon mehrfach gebrochen haben. Das Statement ist die Ethernet Frames nicht wert, auf denen es übertragen wird.
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Bachstail
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Bachstail »

WH173W0LF hat geschrieben: 05.07.2019 19:12Ich habe mal kurz Google angeschmissen. Es gibt Berichte, aber keine genauen Zahlen.
Es gibt aber genaue Zahlen zu verkauften Spielen, anhand welchen man sich durchaus ein Bild machen kann.

Nehmen wir das Spiel "Descenders", laut G2A wurde das Spiel dort 226 mal verkauft und 45 Prozent der Verkäufe wurden von einer einzigen Person an einem einzigen Tag getätigt, das heißt, dass eine Person alleine 102 Keys verkauft hat und diese Keys gab es zum Zeitpunkt des Verkaufs (14. Februar 2018) nur auf Steam zu erwerben.

Dies bedeutet letztlich, dass all diese 102 Keys relativ offensichtlich illegal erworben wurden und dennoch hat G2A entgegen ihrer eigenen Angaben nichts getan, denn diese Keys wurden de facto verkauft.

Witzig auch, dass 85 Prozent von diesen 226 Keys von genau drei Leuten verkauft wurde, drei Leute haben also definitiv eine größere Anzahl an Keys verkauft, ich frage mich also, wie groß die Anzahl an illegalen Keys ist, wenn die Verkäufe auf G2A diese 226 verkauften Keys stark überschreiten, zum Beispiel 1000 verkaufte Keys.

Diese illegalen Keys werden definitiv in großem Stil verkauft und sind in der Tat ein großes Problem für Entwickler, denn der Entwickler von "Descenders" muss/musste also für mindestens 102 Keys mit Chargebacks rechnen, was ihn letztlich Geld kostet, daher auch die Aussage, man solle lieber raubmordkopieren statt bei G2A zu kaufen, denn ersteres kostet den Entwickler nichts, zweiteres hingegen sehr wohl.
Kajetan hat geschrieben: 05.07.2019 19:40 G2A will geschädigten Entwicklern die 10-fache Schadenshöhe zurückzahlen, WENN durch eine Audit-Firma überprüfte Zahlungsvorgänge sich als Einkauf mit gestohlenen Kreditkarteninformationen herausstellen:

https://www.g2a.com/news/latest/g2a-vow ... argebacks/
Man sollte G2A nicht einer einzigen Sekunde trauen, siehe ihren Shield-Schutz vor illegalen Keys und die Aussagen diverser Entwickler, welche per Mails bewiesen haben, dass sie schriftlichen kontakt zu G2A hatten, diese sich aber dennoch nicht bewegt haben und sogar behaupteten, die Entwickler haben nicht ein einziges Mal versucht, mit G2A zu sprechen.
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Doc Angelo »

Kajetan hat geschrieben: 05.07.2019 11:29 Du ignorierst hier die ganze Zeit, dass es Entwickler und Publisher selbst in der Hand haben eine bessere und genauere Kontrolle über die ausgebenen Keys auszuüben.
Nein, das ignoriere ich nicht. Für mich scheint allerdings das Gewicht dieses (legitimen) Arguments ganz anders zu sein.

Sie könnten komplett auf die Generierung von Keys verzichten und nur über Steam verkaufen. Die nehmen zwar 30%, kümmern sich aber um so einen Scheiß wie Chargeback-Fees und der ganze bürokratische Krams der da dran hängt. Das ist richtig: Anstatt zu "jammern" könnten die Entwickler ihren Absatz so gestalten, das nichts schief gehen kann, aber für die Sicherheit dann Absatz-Einbußen eintauschen.

Kajetan hat geschrieben: 05.07.2019 11:29 Und Moral sollte man hier besser vollständig und komplett aus dem Spiel lassen, da es von keiner Seite aus um Moral geht. Die Entwickler & Publisher wollen nur mehr Geld, G2A will auch mehr Geld und die potentiellen Käufer wollen weniger Geld ausgeben. Nix Moral, alles nur Penunze!
Moral sollte man hier nicht aus dem Spiel lassen. Ich weiß nicht wirklich ob es überhaupt irgendetwas gibt, wo man das tun sollte. Mir persönlich fällt da ehrlicherweise nichts ein. Ich finde Du sortierst hier die Entwickler, Publisher und G2A in die gleiche Schublade, und die ist beschriftet mit "100% purer Kapitalismus ohne Herz und Menschlichkeit". So kommt mir das zumindest vor. Das halte ich für unnötig schwarz/weiß. Wobei Du die Kunden ebenfalls in diese Schublade steckst, also würde nur kontrastloser Nebel das Resultat sein. Damit kann ich nicht besonders viel anfangen in einer Diskussion. "Nix Moral, alles nur Penunze". Zwei ultimative Vokabeln. Wörter wie "nie", "immer" oder "jeder", "niemand" sind in nur ganz wenigen Fällen tatsächlich akkurat. So gut wie immer spielen sich die Dinge irgendwo dazwischen ab.

Ich finde es wäre eine gute Sache, wenn ein kleiner Indie-Entwickler, der mit Herz bei der Sache ist, seine Keys verkaufen könnte wie und wo er will, und er keinerlei Sorge um zwielichtige Machenschaften haben sollte. Klar ist das utopisch. Es wäre auch naiv davon auszugehen, das es kein Zwielicht gibt. Aber der Wunsch nach mehr Sonnenschein ist nicht naiv.

Man darf ja nicht vergessen: Es handelt sich hier um digitale Waren. Wenn sich die zweifelhaften Geschäftsteilnehmer einfach in der kostenlosen Internet-Börse bedienen würden, dann sparen beide Seiten Zeit und Geld: Der geizgeile Kunde bezahlt noch weniger (nämlich nichts), und der Entwickler hat weniger Kosten und Aufwand. Eine Win-Win-Situation wie sie im Buche steht, und so einfach umzusetzen - würde man glauben.

Der Kunde möchte dann doch Geld ausgeben, weil er sich sonst vielleicht doch ein wenig schlecht vorkommt, oder weil Steam einfach zu bequem und einfach ist. Aber es sollte so wenig wie möglich sein. Der günstigste Preis kommt aus einer Ecke, die als zwielichtig und zweifelhaft bekannt ist. Wie ich das hier rauslese, wissen auch alle Befürworter von G2A, das nicht wortwörtlich jeder Key frei von Machenschaften ist. Aber ich kann auch rauslesen, das die Leute davon ausgehen, das ihre Keys nicht davon betroffen sind. Man kann es zwar nicht wirklich genau wissen, aber man möchte es sich scheinbar sehr gerne einreden.

Ich sehe das so: Ein Kunde möchte so viel wie möglich haben (ein digitales Produkt, bequeme Distribution, keine moralischen Bedenken) und möchte dafür so wenig wie möglich zahlen. Ein Kunde weiß, das der günstigste Preis damit verbunden ist, das hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen könnte. Um keine moralischen Bedenken zu haben, redet er sich ein, das die "Industrie" ein gesichtsloser Brei ist, und das sie "alle" gleich seien. Das macht es dem Kunden einfacher, es der "Industrie" zurück zu zahlen, die ihn angeblich schon "immer" verarscht hat. Trotzdem, und gleichzeitig, wird das eigene Verhalten als vollkommen legitim erklärt - obwohl gleichzeitig versucht wird, ein nicht korrektes Verhalten mit "Auge um Auge" versucht wird zu relativieren. Ein Cocktail der zu kognitiven Dissonanzen führt.

Aber ich denke mit dieser Art von Kunde kann man nicht wirklich reden. Die Dissonanzen werden irgendwie aufgelöst, sei es durch variable Scheuklappen oder moralische Konterangriffe. Daran wird sich wahrscheinlich nicht so schnell etwas ändern.

Ich glaube ich würde als Entwickler tatsächlich auf die Keys verzichten, oder diese wirklich nur per Mail-Order an den Mann bringen. Ich könnte den ganzen Scheiß, der sich da auftut nicht gut verkraften. Da würde ich vor lauter Kopfschütteln nur noch mehr Schwindel bekommen.
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dx1
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von dx1 »

Bachstail hat geschrieben: 05.07.2019 19:49 … diese Keys gab es zum Zeitpunkt des Verkaufs (14. Februar 2018) nur auf Steam zu erwerben.
Bei Steam kann man Keys erwerben? So richtig in Textform, um sie weiter zu verkaufen? Ich glaub, das ging auch 2018 nicht. Waren diese Verkäufer also Steam-Insider oder Entwickler/Publisher mit der Lizenz zum Keygenerieren?
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von sabienchen.banned »

Bachstail hat geschrieben: 05.07.2019 19:49 Nehmen wir das Spiel "Descenders", laut G2A wurde das Spiel dort 226 mal verkauft und 45 Prozent der Verkäufe wurden von einer einzigen Person an einem einzigen Tag getätigt, das heißt, dass eine Person alleine 102 Keys verkauft hat und diese Keys gab es zum Zeitpunkt des Verkaufs (14. Februar 2018) nur auf Steam zu erwerben.

Dies bedeutet letztlich, dass all diese 102 Keys relativ offensichtlich illegal erworben wurden und dennoch hat G2A entgegen ihrer eigenen Angaben nichts getan, denn diese Keys wurden de facto verkauft.

Witzig auch, dass 85 Prozent von diesen 226 Keys von genau drei Leuten verkauft wurde, drei Leute haben also definitiv eine größere Anzahl an Keys verkauft, ich frage mich also, wie groß die Anzahl an illegalen Keys ist, wenn die Verkäufe auf G2A diese 226 verkauften Keys stark überschreiten, zum Beispiel 1000 verkaufte Keys.
Quelle für mehr Informationen dazu.
Aus deiner Beschrebung kann ich nicht zwingend einen illegalen Erwerb der Keys ableiten.
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Doc Angelo »

Kajetan hat geschrieben: 05.07.2019 19:40 G2A will geschädigten Entwicklern die 10-fache Schadenshöhe zurückzahlen, WENN durch eine Audit-Firma überprüfte Zahlungsvorgänge sich als Einkauf mit gestohlenen Kreditkarteninformationen herausstellen:

https://www.g2a.com/news/latest/g2a-vow ... argebacks/
Sehr interessant. Da haben die ja flott reagiert. Wie ja schon jemand gesagt hat, wäre dieses Versprechen nicht das erste, das sie brechen. Ich habe mal ein paar ausgewählte Abschnitte gelesen... ich kann hier wieder einen schmierigen Geschäftsmann rauslesen, der sich windet und geschickt übertreibt und untertreibt wo es nur geht. Vielleicht relevant für den Thread hier: G2A hält Kreditkarten-Betrug für "nahezu unmöglich". :Häschen:
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Bachstail »

dx1 hat geschrieben: 05.07.2019 19:56 Bei Steam kann man Keys erwerben? So richtig in Textform, um sie weiter zu verkaufen? Ich glaub, das ging auch 2018 nicht. Waren diese Verkäufer also Steam-Insider oder Entwickler/Publisher mit der Lizenz zum Keygenerieren?
Ich weiß nicht, wie das funktioniert, ich habe das aus einem Video von Jim Sterling, in welchem das vom Descenders-Entwickler aufgeschlüsselt wird.
sabienchen hat geschrieben: 05.07.2019 19:57Quelle für mehr Informationen dazu.
Aus deiner Beschrebung kann ich nicht zwingend einen illegalen Erwerb der Keys ableiten.
Zwingend nicht aber merkwürdig ist es schon, wie ich finde.

Hier das Video : https://www.youtube.com/watch?v=qDL_P6Qdsqo

Kleiner Nachtrag für dx1 :

Es scheint wohl so zu sein, dass diese Seller zwar vorgaben, Keys zu verkaufen, es genau genommen aber Steam Gits waren, man hat also "Keys" gekauft, kaufte letztlich aber nur einen Link, in welchem man das Spiel dann als Steam Gift bekam.

Auch wenn es keine Keys sind, halte ich das für eine miese Nummer und G2A hätte das unterbinden müssen, haben sie aber nicht, da diese Einheiten verkauft wurden.
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Kajetan »

Doc Angelo hat geschrieben: 05.07.2019 19:56 Ich finde Du sortierst hier die Entwickler, Publisher und G2A in die gleiche Schublade, und die ist beschriftet mit "100% purer Kapitalismus ohne Herz und Menschlichkeit". So kommt mir das zumindest vor.
Lass es mich so ausdrücken ... ich habe viele Jahre Erfahrung im Kundenservice und im Einzelhandel. Man muss mit Arschlöchern klar kommen und den Aufwand, den Arschlöcher immer wieder erzeugen, so gut wie möglich VORHER einkalkulieren und versuchen die Kosten, welche sie verursachen so gering wie nur möglich zu halten. Das gilt für End- wie auch Geschäftskunden. Vor allem bei letzteren tummeln sich Arschlöcher und Gescheitles wie Sand am Meer.

Moral ist hier an einer Stelle sinnvoll: Wie führe ich mein Geschäft? Wie gehe ich mit Kunden und Angestellten um? Idealerweise so, wie ich möchte, dass man auch mit mir umgeht. Alles andere ist nichts weiter als nüchterne Arbeit und unaufgeregte Zahlenschieberei.

Aus dieser Perspektive sehe ich das Problem mit Keys, die mit gestohlenen Kreditkarteninfos gekauft wurden, auch ganz nüchtern. Was kann ich als Entwickler tun, um dies zu verhindern oder die dadurch entstehenden Kosten zu minimieren? Ist es vielleicht auf lange Sicht profitabler Mißbrauch zu tolerieren, anstatt sich selbst in Sachen Reichweite und Zahlungswegen zu beschränken? Oder ist es FÜR MICH, für meine Firma sinnvoller auf bestimmte Bereiche/Aspekte ganz zu verzichten, auch wenn dies ein paar Prozent weniger Umsätze bedeutet, weil ich dann meine Ruhe habe und meine Kraft wichtigeren Dingen widmen kann?

Brad Wardell, Chef von Stardock, hat vor vielen Jahren gesagt, dass er keine Lust hat seine Zeit und Energie an Leute zu verschwenden, die ihm kein Geld geben wollen. Und dann hat er Galactic Civilization II ohne Kopierschutz verkauft, zu einer Zeit, als jeder Major Starforce oder Securom verwenden hatte. Gut, die haben das auch nicht wegen den Schwarzkopierern getan, sondern um sich rechtlich gegenüber den Investoren abzusichern, der Punkt gilt aber gerade für kleine Indies: Habe ich von all der Aufregung am Endes Tages mehr Geld oder nicht? Ist es nicht sinnvoller meine Zeit den Kunden zu widmen, die mir korrekt und freiwillig Geld geben wollen, anstatt mich an Arschlöchern abzuarbeiten?

Und bei der Beantwortung dieser Fragen hilft Moral leider so gar nicht. Nur die Bilanz und das Ausmaß an Hirnfick, welches man bereit ist für sich selbst zu tolerieren.
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von Todesglubsch »

Bachstail hat geschrieben: 05.07.2019 19:49 Nehmen wir das Spiel "Descenders", laut G2A wurde das Spiel dort 226 mal verkauft und 45 Prozent der Verkäufe wurden von einer einzigen Person an einem einzigen Tag getätigt, das heißt, dass eine Person alleine 102 Keys verkauft hat und diese Keys gab es zum Zeitpunkt des Verkaufs (14. Februar 2018) nur auf Steam zu erwerben.

Dies bedeutet letztlich, dass all diese 102 Keys relativ offensichtlich illegal erworben wurden und dennoch hat G2A entgegen ihrer eigenen Angaben nichts getan, denn diese Keys wurden de facto verkauft.
Auf Steam kannst du als Privatuser keine Keys erwerben. Nur Gutscheine die du anderen Usern schenken kannst. Aber eine "Keyansicht" o.ä. gibt es nicht. Die einzigen die Keys in diesem Fall haben könnten, wären die Entwickler.

Die könnten Keys generiert und diese an legitime Shops weitergegeben haben. Vielleicht saß bei diesen Shops dann ein Schwarzes Schaf und hat von den erhaltenen Keys einige abgezwackt um sich was dazuverdienen zu können. Oder ein Freier Mitarbeiter beim Entwickler selbst hat sich schnell was verdient.


Es wäre hier für zukünftige Diskussionen wirklich interessant, wenn das 'WIE' jemand rausfindet. Also ob (und wieso) der Entwickler dafür zahlen muss, wenn ein legitimer Dritthändler mit Kreditkartenbetrug beschissen wird. Oder woher diese Keys zustande kommen.

Das wäre doch mal ein Job für Spielätschurnalisden.
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manu!
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Re: Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

Beitrag von manu! »

Levi  hat geschrieben: 05.07.2019 13:49
C64Delta hat geschrieben: 05.07.2019 13:44 Aber das was hier angesprochen wird kann nur für einen sehr, sehr kleinen Teil der Spiele zutreffend sein.
Und wie kommen die teils extrem günstigen Preise dort zu stande?
Suche mir mal bitte einen Keyshop raus,mit einem AAA Titel im Angebot der derart günstig ist,dass es Hehlerware sein muss.
Ehrlich,da wirst du keinen finden.Die ganzen Spiele sind auf Niveau von etwa 27-32 Euro.Teils gehen die Origin und Uplay mittlerweile für 35-42 raus.Da wurde schon am System gedreht.Es gibt ein paar RUS Keys mit vorraussetzung VPN und auch dann teilweise fürs Zocken VPN,die sind manchmal bei neuen AAA Titeln tatsächlich bei 21-23€...ansonsten ist da ALLES im Rahmen der Globalisierung.
Dieser Blödsinn von wegen alles nur Kreditkartenbetrug ist...Blödsinn.Ein einziges Jammertal.
Treib dich einfach mal auf den einschlägigen "Betrugsseiten" rum.Da sieht man ganz schnell wie der Hase hoppelt.Das ist Angebot und Nachfrage.Ganz dolle mischt da immer das Humble Bundle mit.Ansosnten sind die Preise schlicht eben 15€ günstiger.Deshalb will ja nun auch Ubi nen Geo-Lock für ihre Keys.Damit die bösen tunnler und Keyshop Käufer nicht günstige Nachbarlandskeys nutzen können.
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