Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

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Baazin
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von Baazin »

Also kinder haben allein in Deutschland eine Kaufkraft von 3mrd Euro, so ganz uninteressant ist das nicht.
Die Zielgruppe solcher Spiele sind natürlich auch Kinder, dafür spricht allein die Aufmachung.

Ein weiterer wichtiger Effekt ist das man die Kids daran gewöhnt. Genau so wie die Gamesindustrie es mit Mikrotransaktionen gemacht hat. Für die junge generation ist das zur normalität geworden viele ältere Gamer tun sich damit schwerer. Hier soll eine möglich junge Zielgruppe schon mal daran gewöhnt werden.
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SethSteiner
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von SethSteiner »

Uninteressant ist die Kaufkraft nicht aber die Aussage an sich ist wertlos, da alle dazugehörigen Details fehlen, darunter nebenbei bemerkt auch der zeitliche Rahmen. 3 Milliarden Kaufkraft während welcher Zeitspanne denn? In der Woche? Im Monat? Im Jahr? In der Dekade? Wenn wir das Thema Minderjährige haben, dann haben wir da alles von 0 bis 17. Kinder gehen bis 14 Jahre. Über 50 Euro im Monat haben Minderjährige von 14 Jahre bis 17 Jahren nur zu 13% zur Verfügung. Sprechen wir also von Kindern, hat die große Masse im Monat maximal bis 50 Euro zur Verfügung. Das ist einfach kein Geld von dem man eine Spielsucht bezahlen kann.

Anderes Thema ist nun die Gewöhnung aber ich sehe da kein grundsätzliches Problem. Glücksspiel ist etwas vollkommen legitimes. Unreguliertes Glücksspiel und fehlende Aufklärung ist ein Problem. Wenn nun Minderjährige bereits Grenzen durch ihr kaum vorhandenes Einkommen gesetzt werden, würde ich eher behaupten, dass die einen besseren Umgang lernen als Erwachsene, die das nie getan haben. Und zum Thema, "viele ältere Gamer tun sich schwer damit":
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Die Aufmachung spricht nicht dafür, dass die Zielgruppe Kinder sind. Erwachsene stehen genauso auf den Knuddellook wie Kinder, gerade hier in der "Gamer-Szene" sollte man sich dessen doch bewusst sein.
flopsy
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von flopsy »

SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 16:11 Die Aufmachung spricht nicht dafür, dass die Zielgruppe Kinder sind. Erwachsene stehen genauso auf den Knuddellook wie Kinder, gerade hier in der "Gamer-Szene" sollte man sich dessen doch bewusst sein.
Wenn man nicht ganz bewusst auch auf Kinder als Zielgruppe setzen würde, dann würde die ganze Aufmachung inklusive der ausgewählten Werbepartner völlig anders aussehen.

Ja, auch Erwachsene sind Opfer von Spielsucht, und wer sich daran bereichert, hat mit Moral nicht viel am Hut, aber dabei auch noch auf Kinder zu setzen, ist noch ein Schritt krasser.
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SethSteiner
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von SethSteiner »

Warum sollte die Aufmachung anders aussehen? Schon mal angeschaut wie die Spiele in den Online Casinos so aussehen? So bspw.: Wild Worlds, zu finden bspw. auf 888 Bild
Comicgrafiken, bunte, farbenfrohe Bilder sind da in Massen vorhanden. Das ist ganz normal und lässt nicht den geringsten Schluß darauf zu, an wen das gerichtet ist. Die Zeiten, in denen bunt und knuddelig für Kinder ist, ist spätestens seit My Little Pony vorbei. Und die Werbepartner? Wie schon gesagt, es ist naiv zu glauben, Bibi, Pietro und Co. wären allesamt die Stars der Kinder. Alles was Böhmermann da auch liefern konnte war der Bekanntheitsgrad, mehr nicht. Das heißt, wie gesagt, nicht dass Kids nicht das Spiel spielen und auch durch Bibi darauf aufmerksam geworden sind aber die sind schlichtweg nicht das Problem.
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HellToKitty
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von HellToKitty »

SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 16:11 Sprechen wir also von Kindern, hat die große Masse im Monat maximal bis 50 Euro zur Verfügung. Das ist einfach kein Geld von dem man eine Spielsucht bezahlen kann.
Wie kommst du denn darauf, dass man bei investierten 50€ nicht von Spielsucht sprechen kann? Wenn ein Kind sein komplettes Taschengeld in dieses Spiel steckt und deshalb auf andere, vieleicht essentielle Dinge verzichtet, halte ich das für problematisch. Selbst wenn es nur 10€ wären also ganz unabhängig vom relativ geringem Einsatz.
Solche "Spiele" sind komplett darauf ausgelegt, schwache und verzweifelte Menschen auszunutzen. Ich könnte gut damit zurechtkommen wenn man derartige Geschäftspraktiken generell verbieten würde. Wer mit so etwas Geld verdient ist ein widerlicher und skrupelloser Mensch.
Zuletzt geändert von HellToKitty am 13.10.2019 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Ultimatix
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von Ultimatix »

HellToKitty hat geschrieben: 13.10.2019 18:40 Solche "Spiele" sind komplett darauf ausgelegt, schwache und verzweifelte Menschen auszunutzen. Ich könnte gut damit zurechtkommen wenn man derartige Geschäftspraktiken generell verbieten würde. Wer mit so etwas Geld verdient ist ein widerlicher und skrupelloser Mensch.
Der Tag an dem das verboten wird, wird definitiv kommen. Vermissen wird solche Spiele auch keiner, denn wir haben eine Flut von Spielen die ohne diese Abzock Modelle auskommen.
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SethSteiner
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von SethSteiner »

Wenn ich 50 Euro Taschengeld habe und ich stecke 50 Euro in ein Spiel und ich glaube das ist uns allen nicht so unbekannt, habe ich 0 Euro. Du kannst mir gern erklären, wie ich jetzt diese Spielsucht weiter ausleben soll, wenn ich gar kein Geld mehr dafür habe. Das ist auch nicht anders als wie mit Magic, Pokèmon oder YuGiOh Karten. Ich mag ja sehr gern viele Booster kaufen wollen, wenn mein Budget aber keine weiteren erlaubt, dann hat es sich auch mit dem Einkauf. Minderjährige haben genau das Limit, das diese Spiel eigentlich generell bräuchten, was ein effektives Mittel gegen Spielsucht darstellt. Kein Geld, keine weiteren Spiele mit dem einarmigen Banditen mehr. Und für "essentielle Dinge" von Minderjährigen sind die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten zuständig.

Diese Spiel sind ganz und gar nicht auf schwache und verzweifelte Menschen ausgelegt. Woher kommt es eigentlich, dass man ständig die Opfer von Glücksspiel irgendwie als etwas besonderes darstellt? Entweder es sind Kinder oder Senioren oder oder sie sind schwach und verzweifelt. Ist es echt dermaßen unvorstellbar, dass Paul Hendrik, 30 Jahre, verheiratet, mit schwangerer Freundin und gutem Job in einer Immobilienfirma zwischendurch sein Handy zückt und über längere Zeit tausende von Euro in irgendeinem Mobile Game lässt? Oder bei klassischen Glücksspiel in Las Vegas? Oder halt beim gerade genannten 888? Ich sehe auch gar keinen Grund jemanden als "widerlichen, skrupellosen" Mensch zu bezeichnen, nur weil er mit Glücksspiel Geld verdient. Glücksspiel ist, nicht anders als der Rausch durch andere Methoden, etwas von Interesse, für das man sich ruhig bezahlen lassen darf. Da braucht es kein generelles Verbot, das sowieso nur dazu führt, dass sich alles in den Untergrund verschiebt. Es braucht Regeln und Transparenz, um die Menschen zu schützen, egal ob alt oder jung oder dazwischen, ob schwach oder stark oder weiblich oder männlich.
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NotSo_Sunny
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von NotSo_Sunny »

Schon witzig/traurig, dass ein Satiriker auf die wahren Gefahren im Gamessektor aufmerksam macht, während Politiker wie unser Horst mal wieder unbegründeten Mist von sich geben.

Musste überings wieder an SouthPark-Freemium Isn't Free denken. Waren das noch Zeiten, als man solche Mechaniken vorrangig in Mobile Games fand.
flopsy
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von flopsy »

SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 18:00 Das ist ganz normal und lässt nicht den geringsten Schluß darauf zu, an wen das gerichtet ist. Die Zeiten, in denen bunt und knuddelig für Kinder ist, ist spätestens seit My Little Pony vorbei. Und die Werbepartner? Wie schon gesagt, es ist naiv zu glauben, Bibi, Pietro und Co. wären allesamt die Stars der Kinder. Alles was Böhmermann da auch liefern konnte war der Bekanntheitsgrad, mehr nicht. Das heißt, wie gesagt, nicht dass Kids nicht das Spiel spielen und auch durch Bibi darauf aufmerksam geworden sind aber die sind schlichtweg nicht das Problem.
Natürlich lässt das erkennen, auf wen die Macher des Spiels es abgesehen haben. Was meinst du, wie genau die sich Gedanken über so was machen. Wenn Kinder bei denen eine Rolle spielen, dann muss das Spiel genau so aussehen und dann haben sie auch genau die richtigen Werbepartner. Ja, auch Erwachsene werden davon nicht abgestoßen, aber es werden halt eindeutig auch Kinder angesprochen, und das ist mit Sicherheit kein Versehen! Bestenfalls kann man sagen, die wollen alle Altersgruppen als Kunden haben, was es moralisch kaum besser macht.
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JackyRocks
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von JackyRocks »

SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 18:59 Wenn ich 50 Euro Taschengeld habe und ich stecke 50 Euro in ein Spiel und ich glaube das ist uns allen nicht so unbekannt, habe ich 0 Euro. Du kannst mir gern erklären, wie ich jetzt diese Spielsucht weiter ausleben soll, wenn ich gar kein Geld mehr dafür habe. Das ist auch nicht anders als wie mit Magic, Pokèmon oder YuGiOh Karten. Ich mag ja sehr gern viele Booster kaufen wollen, wenn mein Budget aber keine weiteren erlaubt, dann hat es sich auch mit dem Einkauf. Minderjährige haben genau das Limit, das diese Spiel eigentlich generell bräuchten, was ein effektives Mittel gegen Spielsucht darstellt. Kein Geld, keine weiteren Spiele mit dem einarmigen Banditen mehr. Und für "essentielle Dinge" von Minderjährigen sind die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten zuständig.

Diese Spiel sind ganz und gar nicht auf schwache und verzweifelte Menschen ausgelegt. Woher kommt es eigentlich, dass man ständig die Opfer von Glücksspiel irgendwie als etwas besonderes darstellt? Entweder es sind Kinder oder Senioren oder oder sie sind schwach und verzweifelt. Ist es echt dermaßen unvorstellbar, dass Paul Hendrik, 30 Jahre, verheiratet, mit schwangerer Freundin und gutem Job in einer Immobilienfirma zwischendurch sein Handy zückt und über längere Zeit tausende von Euro in irgendeinem Mobile Game lässt? Oder bei klassischen Glücksspiel in Las Vegas? Oder halt beim gerade genannten 888? Ich sehe auch gar keinen Grund jemanden als "widerlichen, skrupellosen" Mensch zu bezeichnen, nur weil er mit Glücksspiel Geld verdient. Glücksspiel ist, nicht anders als der Rausch durch andere Methoden, etwas von Interesse, für das man sich ruhig bezahlen lassen darf. Da braucht es kein generelles Verbot, das sowieso nur dazu führt, dass sich alles in den Untergrund verschiebt. Es braucht Regeln und Transparenz, um die Menschen zu schützen, egal ob alt oder jung oder dazwischen, ob schwach oder stark oder weiblich oder männlich.
Wow. Da hat wohl einer einen Nerv getroffen. Du bist wohl auch so ein Junkie von Einarmigen Banditen und hast jetzt Angst, dass sie dir deine lokale Glücksspielhöhle schließen? Wie willst du die Spielsucht weiter ausleben? Geld von den Eltern klauen und in Karten für den Googleplay Store investieren zum Beispiel oder die Kreditkarte von Mutti verwenden zum Beispiel oder oder oder. Ich sage nicht, dass das in jedem Fall so ist, aber sich hier hinzustellen und vom Turm zu blasen, dass Menschen unter 18 keine Zielgruppe sind ist absolut hirnrissig, wenn man davon ausgeht wessen Zielgruppe die meisten Influencer sind oder wer den Youtubern die hohen Werbeeinnahmen generiert die speziell auf diese Altersgruppen zugeschnitten sind. Wach mal auf bitte.

Und selbst wenn wir hier nicht von einer vollen Spielsucht reden, die dazu führt, dass die Kinder unter einer Brücke enden, werden sie hier 1. für ihre Zukunft massiv angefixt mit ähnlichen Mechanismen die auch Social Media nutzt um die Klickzahlen zu erhöhen 2. dazu "erzogen" für bestimmte Dinge Geld auszugeben, weil das nun mal so ist und 3. wird ihnen hier Geld aus der Tasche gezogen indem ihre Naivität und Ahnungslosigkeit missbraucht wird. Das ist kriminell, egal wie du das findest.
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SethSteiner
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von SethSteiner »

flopsy hat geschrieben: 13.10.2019 19:17
SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 18:00 Das ist ganz normal und lässt nicht den geringsten Schluß darauf zu, an wen das gerichtet ist. Die Zeiten, in denen bunt und knuddelig für Kinder ist, ist spätestens seit My Little Pony vorbei. Und die Werbepartner? Wie schon gesagt, es ist naiv zu glauben, Bibi, Pietro und Co. wären allesamt die Stars der Kinder. Alles was Böhmermann da auch liefern konnte war der Bekanntheitsgrad, mehr nicht. Das heißt, wie gesagt, nicht dass Kids nicht das Spiel spielen und auch durch Bibi darauf aufmerksam geworden sind aber die sind schlichtweg nicht das Problem.
Natürlich lässt das erkennen, auf wen die Macher des Spiels es abgesehen haben. Was meinst du, wie genau die sich Gedanken über so was machen. Wenn Kinder bei denen eine Rolle spielen, dann muss das Spiel genau so aussehen und dann haben sie auch genau die richtigen Werbepartner. Ja, auch Erwachsene werden davon nicht abgestoßen, aber es werden halt eindeutig auch Kinder angesprochen, und das ist mit Sicherheit kein Versehen! Bestenfalls kann man sagen, die wollen alle Altersgruppen als Kunden haben, was es moralisch kaum besser macht.
Du sagst es werden eindeutig Kinder angesprochen aber wo ist der Beleg? Alles womit du oder eben auch Böhmermann argumentierst ist die alte Vorstellung, nach der bunt = Kinder sei. Ein Klischee eben, das aber mit der Realität nichts zutun hat. Es ist nicht eindeutig auf Kinder zugeschnitten, weil wir lange darüber hinaus sind, dass Erwachsene so tun als würden sie gar nichts mit bunten, knuddeligen Spielen zutun haben wollen. Egal ob wir jetzt Videospiele, Zeichentrickserien oder Glücksspiel betrachten, wir finden das überall (siehe Wild Worlds auf 888, das an Angry Birds erinnert) und es wird massenhaft von Erwachsenen konsumiert. Dass auch Kinder angesprochen werden ist nicht verwunderlich, Kinder sind ja keine Aliens. Deswegen halten sich Kinder auch nicht an irgendwelche Altersempfehlungen und konsumieren auch gern, was angeblich nicht für sie gedacht wird und interessieren sich ebenso für alle möglichen Stile und nicht nur für einen fixen. Siehe Comics und Manga.

Und es ist nicht moralisch schlechter, wenn Kids mit Glücksspielmechanismen in Kontakt kommen, egal ob für Echtgeld oder rein digitale Währungen alà Zelda Rupien. Das Problem ist und bleibt fehlende Regularien und nicht der Jugendschutz, der genau das aller Wahrscheinlichkeit verhindern würde, weil man nichts besseres zutun hat als sich um die Gruppe zu kümmern, die hier am irrelevantesten ist.
Zuletzt geändert von SethSteiner am 13.10.2019 20:04, insgesamt 2-mal geändert.
Sheepwars3
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von Sheepwars3 »

SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 19:33
flopsy hat geschrieben: 13.10.2019 19:17
SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 18:00 Das ist ganz normal und lässt nicht den geringsten Schluß darauf zu, an wen das gerichtet ist. Die Zeiten, in denen bunt und knuddelig für Kinder ist, ist spätestens seit My Little Pony vorbei. Und die Werbepartner? Wie schon gesagt, es ist naiv zu glauben, Bibi, Pietro und Co. wären allesamt die Stars der Kinder. Alles was Böhmermann da auch liefern konnte war der Bekanntheitsgrad, mehr nicht. Das heißt, wie gesagt, nicht dass Kids nicht das Spiel spielen und auch durch Bibi darauf aufmerksam geworden sind aber die sind schlichtweg nicht das Problem.
Natürlich lässt das erkennen, auf wen die Macher des Spiels es abgesehen haben. Was meinst du, wie genau die sich Gedanken über so was machen. Wenn Kinder bei denen eine Rolle spielen, dann muss das Spiel genau so aussehen und dann haben sie auch genau die richtigen Werbepartner. Ja, auch Erwachsene werden davon nicht abgestoßen, aber es werden halt eindeutig auch Kinder angesprochen, und das ist mit Sicherheit kein Versehen! Bestenfalls kann man sagen, die wollen alle Altersgruppen als Kunden haben, was es moralisch kaum besser macht.
Du sagst es werden eindeutig Kinder angesprochen aber wo ist der Beleg? Alles womit du oder eben auch Böhmermann argumentierst ist die alte Vorstellung, nach der bunt = Kinder sei. Ein Klischee eben, das aber mit der Realität nichts zutun hat. Es ist nicht eindeutig auf Kinder zugeschnitten, weil wir lange darüber hinaus sind, dass Erwachsene so tun als würden sie gar nichts mit bunten, knuddeligen Spielen zutun haben wollen. Egal ob wir jetzt Videospiele, Zeichentrickserien oder Glücksspiel betrachten, wir finden das überall (siehe Wild Worlds auf 888, das an Angry Birds erinnert) und es wird massenhaft von Erwachsenen konsumiert. Dass auch Kinder angesprochen werden ist nicht verwunderlich, Kinder sind ja keine Aliens. Deswegen halten sich Kinder auch nicht an irgendwelche Altersempfehlungen und konsumieren auch gern, was angeblich nicht für sie gedacht wird und interessieren sich ebenso für alle möglichen Stile und nicht nur für einen fixen. Siehe Comics und Manga.

Und es ist nicht moralisch schlechter, wenn Kids mit Glücksspielmechanismen in Kontakt kommen, egal ob für Echtgeld oder rein digitale Währungen alà Zelda Rupien. Das Problem ist und bleibt fehlende Regularien und nicht der Jugendschutz, der genau das aller Wahrscheinlichkeit verhindern würde, weil man nichts besseres zutun hat als sich um die Gruppe zu kümmern, die hier am irrelevantesten ist.
Beleg, dass es die Zielgruppe "Kinder" im Fokus hat: die Auswahl der Testimonials. Mal von Bohlen abgesehen sind das Youtuber und Influencer, die nachweislich eine sehr junge Zielgruppe bedienen.
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HellToKitty
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von HellToKitty »

SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 18:59 Wenn ich 50 Euro Taschengeld habe und ich stecke 50 Euro in ein Spiel und ich glaube das ist uns allen nicht so unbekannt, habe ich 0 Euro. Du kannst mir gern erklären, wie ich jetzt diese Spielsucht weiter ausleben soll, wenn ich gar kein Geld mehr dafür habe. Das ist auch nicht anders als wie mit Magic, Pokèmon oder YuGiOh Karten. Ich mag ja sehr gern viele Booster kaufen wollen, wenn mein Budget aber keine weiteren erlaubt, dann hat es sich auch mit dem Einkauf. Minderjährige haben genau das Limit, das diese Spiel eigentlich generell bräuchten, was ein effektives Mittel gegen Spielsucht darstellt. Kein Geld, keine weiteren Spiele mit dem einarmigen Banditen mehr. Und für "essentielle Dinge" von Minderjährigen sind die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten zuständig.
Offensichtlich weißt du nicht was eine "Sucht" definiert. Der eingesetzte Geldbetrag spielt dabei keine Rolle, sondern nur die Tatsache dass man die Sucht priorisiert. Wer nur 50€ zur freien Verfügung hat, wird auch nur diese ausgeben können. Das ist schon richtig, ändert aber nichts daran, dass man seine 50€ aber eigentlich in essenziellere Dinge investieren hätte sollen, der Süchtige das aber nicht gemacht hat. Im Falle von Kindern wäre das vielleicht Pausenbrot oder Fahrtgeld. Wer das dann ständig nicht tut und die damit einhergehenden Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt, nur um solche Spiele zu zocken, der ist süchtig. Außerdem ist Taschengeld keine einmalige Sache, sondern die meisten Kinder werden ihr Geld wohl monatlich bekommen. Nun hat man bereits im zweiten Monat 100€ verzockt usw. usf. Dazu kommen noch Problem, wie sich Geld leihen und es dann nicht zurückzahlen können.
Der Vergleich mit Magickarten und Paninisammelbilder hinkt auch gewaltig. Dieser werden nämlich völlig anders Beworben (eben ohne dieses penetranten wenn-du-jetzt-nicht-kaufst-verpasst-du-das-beste-Angebot-Mechanismen), sind bei weitem preisgünstiger und man bekommt einen physischen Gegenwert.
SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 18:59 Diese Spiel sind ganz und gar nicht auf schwache und verzweifelte Menschen ausgelegt. Woher kommt es eigentlich, dass man ständig die Opfer von Glücksspiel irgendwie als etwas besonderes darstellt? Entweder es sind Kinder oder Senioren oder oder sie sind schwach und verzweifelt. Ist es echt dermaßen unvorstellbar, dass Paul Hendrik, 30 Jahre, verheiratet, mit schwangerer Freundin und gutem Job in einer Immobilienfirma zwischendurch sein Handy zückt und über längere Zeit tausende von Euro in irgendeinem Mobile Game lässt? Oder bei klassischen Glücksspiel in Las Vegas? Oder halt beim gerade genannten 888? Ich sehe auch gar keinen Grund jemanden als "widerlichen, skrupellosen" Mensch zu bezeichnen, nur weil er mit Glücksspiel Geld verdient. Glücksspiel ist, nicht anders als der Rausch durch andere Methoden, etwas von Interesse, für das man sich ruhig bezahlen lassen darf. Da braucht es kein generelles Verbot, das sowieso nur dazu führt, dass sich alles in den Untergrund verschiebt. Es braucht Regeln und Transparenz, um die Menschen zu schützen, egal ob alt oder jung oder dazwischen, ob schwach oder stark oder weiblich oder männlich.
Ich habe mitunter mit Spielsüchtigen zu tun. Da ist niemand dabei, der mit beiden Beiden im Leben steht. Klar gibt es Ausnahmen, die einfach so zocken oder vielleicht mal ins Kasino gehen ohne unter einer Sucht zu leiden. Aber um die geht es ja nicht. Ich bin da deiner Meinung wenn es um Regeln und Transparenz beim Glücksspiel geht. Meine Regel wäre, Spiele wie Coin Master einfach zu verbieten, fertig. Damit wäre sehr vielen Menschen geholfen und ich sehe jetzt nicht welchen Schaden man damit anrichten würde.

Als Sozialstudie empfehle ich dir mal ein paar Neuköllner Wettbüros abzuklappern. Guck dir an, welche traurigen Gestalten da abhängen und ihr Geld dort investieren. Wenn du dann denkst die werten Herren die diese Etablisements führen wären ehrenhafte Geschäftsmänner, dann kann ich nur lachen.
Zuletzt geändert von HellToKitty am 13.10.2019 20:02, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von flopsy »

SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 19:33 Du sagst es werden eindeutig Kinder angesprochen aber wo ist der Beleg? Alles womit du oder eben auch Böhmermann argumentierst ist die alte Vorstellung, nach der bunt = Kinder sei. Ein Klischee eben, das aber mit der Realität nichts zutun hat. Es ist nicht eindeutig auf Kinder zugeschnitten, weil wir lange darüber hinaus sind, dass Erwachsene so tun als würden sie gar nichts mit bunten, knuddeligen Spielen zutun haben wollen. Egal ob wir jetzt Videospiele, Zeichentrickserien oder Glücksspiel betrachten, wir finden das überall (siehe Wild Worlds auf 888, das an Angry Birds erinnert) und es wird massenhaft von Erwachsenen konsumiert. Dass auch Kinder angesprochen werden ist nicht verwunderlich, Kinder sind ja keine Aliens. Deswegen halten sich Kinder auch nicht an irgendwelche Altersempfehlungen und konsumieren auch gern, was angeblich nicht für sie gedacht wird und interessieren sich ebenso für alle möglichen Stile und nicht nur für einen fixen. Siehe Comics und Manga.
Der Belegt ist, dass diese Spiele nicht mit einem Zufallsgenerator erstellt werden, sondern ein durchdachtes Konzept dahinter steckt. Und es ist nun mal in unserer Gesellschaft so, dass diese verwendeten Darstellungen und Werbeträger eine sehr große Kinderkompatibiltät haben. Daran halten sich die Macher des Spiels, wenn sie es auf bestimmte Zielgruppen abgesehen haben. Oder was würdest du anders machen, wenn du auch Kinder mit dem Spiel ansprechen willst? Nicht viel, oder?
Und es ist nicht moralisch schlechter, wenn Kids mit Glücksspielmechanismen in Kontakt kommen, egal ob für Echtgeld oder rein digitale Währungen alà Zelda Rupien. Das Problem ist und bleibt fehlende Regularien und nicht der Jugendschutz, der genau das aller Wahrscheinlichkeit verhindern würde, weil man nichts besseres zutun hat als sich um die Gruppe zu kümmern, die hier am irrelevantesten ist.
Wenn man das Suchtverhalten von Menschen und insbesondere Kindern ausnutzt, um Geld damit zu verdienen, dann ist das immer und in jedem Fall unmoralisch.
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Re: Coin Master in der Kritik: Glückspiel, simuliertes Glücksspiel, Jugendschutzlücke und Jan Böhmermann

Beitrag von SethSteiner »

@JackyRocks
Ich "blase hier vom Turm", weil ich sehe, dass man wie so häufig nicht den richtigen Fokus setzt, nicht lösungsorientiert ist und lieber nach guten glauben und persönlicher Präferenz Forderungen stellt bzw. Wünsche äußert. Und das Ergebnis davon ist, wir bereits gesagt, aller Wahrscheinlichkeit nicht, dass irgendjemand tatsächlich den notwendigen Schutz bekommt, den er/sie verdient. Man kann noch so oft wiederholen, dass ja hier Kinder die Zielgruppe seien aber es ist damit nicht wahr. Weder funktioniert der Hinweis auf den Stil, noch auf die Influencer, da diese nun Mal überhaupt nicht auf Kinder festgelegt sind.

Machen wir uns doch noch mal den Spaß, das Böhmermann-Video anzuschauen. Wir haben da eine Statistik. "Die bekanntesten Influencer bei Kindern". Bibi kennen sage und schreibe 23,21% und ist damit auf Platz 1. Was sagt uns das jetzt? Nur eine Minderheit kennt die Influencer überhaupt, selbst die bekannteste erreicht gerade mal eine Bekanntheitsrate von 23,21 Prozent, alle anderen fallen deutlich dahinter. Tja und sonst? Eigentlich gar nichts. Wieviele von den 23,21 Prozent Bibi nicht nur kennen, sondern auch folgen? Unbekannt. Wieviele Bibi nicht nur folgen, sondern auch aktiv folgen? Unbekannt. Wieviele Bibi nicht nur aktiv folgen, sondern sie als Testimonial wertschätzen? Unbekannt. Und der Bekanntheitsgrad unter 14-17 Jährigen? 18-25 Jährigen? 26+? Oder die Beantwortung der anderen Fragen in dem Zusammenhang? Fehlt.

Es ist also ziemlich unseriös so eine Aussage zu treffen, weil alle wichtigen Fragen unbeantwortet sind, nicht nur im Bezug auf Bibi, sondern auch in Bezug auf Bohlen, Pietro Lombardi, Daniela Katzenberger und diesem anderen Typen der da noch war.

Zu deiner Aufzählung wäre es zu beweisen, dass die minderjährigen Konsumenten für die Zukunft massiv angefixt werden. Es wäre zu beweisen, dass man dazu erzogen wird, Geld für bestimmte Dinge auszugeben und es wäre zu beweisen, dass Geld aus der Tasche gezogen wird. Kriminell ist hier jedenfalls erst mal gar nichts. Moralisch fragwürdig mag es schon eher sein und dem entgegnet man nicht einfach mit Verboten, sondern mit Regulierung.
HellToKitty hat geschrieben: 13.10.2019 19:52
SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 18:59 Wenn ich 50 Euro Taschengeld habe und ich stecke 50 Euro in ein Spiel und ich glaube das ist uns allen nicht so unbekannt, habe ich 0 Euro. Du kannst mir gern erklären, wie ich jetzt diese Spielsucht weiter ausleben soll, wenn ich gar kein Geld mehr dafür habe. Das ist auch nicht anders als wie mit Magic, Pokèmon oder YuGiOh Karten. Ich mag ja sehr gern viele Booster kaufen wollen, wenn mein Budget aber keine weiteren erlaubt, dann hat es sich auch mit dem Einkauf. Minderjährige haben genau das Limit, das diese Spiel eigentlich generell bräuchten, was ein effektives Mittel gegen Spielsucht darstellt. Kein Geld, keine weiteren Spiele mit dem einarmigen Banditen mehr. Und für "essentielle Dinge" von Minderjährigen sind die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten zuständig.
Offensichtlich weißt du nicht was eine "Sucht" definiert. Der eingesetzte Geldbetrag spielt dabei keine Rolle, sondern nur die Tatsache dass man die Sucht priorisiert. Wer nur 50€ zur freien Verfügung hat, wird auch nur diese ausgeben können. Das ist schon richtig, ändert aber nichts daran, dass man seine 50€ aber eigentlich in essenziellere Dinge investieren hätte sollen, der Süchtige das aber nicht gemacht hat. Im Falle von Kindern wäre das vielleicht Pausenbrot oder Fahrtgeld. Wer das dann ständig nicht tut und die damit einhergehenden Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt, nur um solche Spiele zu zocken, der ist süchtig. Außerdem ist Taschengeld keine einmalige Sache, sondern die meisten Kinder werden ihr Geld wohl monatlich bekommen. Nun hat man bereits im zweiten Monat 100€ verzockt usw. usf. Dazu kommen noch Problem, wie sich Geld leihen und es dann nicht zurückzahlen können.
Der Vergleich mit Magickarten und Paninisammelbilder hinkt auch gewaltig. Dieser werden nämlich völlig anders Beworben (eben ohne dieses penetranten wenn-du-jetzt-nicht-kaufst-verpasst-du-das-beste-Angebot-Mechanismen), sind bei weitem preisgünstiger und man bekommt einen physischen Gegenwert.
Der eingesetzte Geldbetrag spielt eine untergeordnete Rolle, richtig. Entscheidend ist, dass es immer wieder passiert und dass man selbst und das Umfeld unter der Sucht leidet. Genau das ist aber nicht möglich, wenn das Geld fehlt. Das heißt dann nicht, dass man nicht trotzdem süchtig sein kann, weshalb Süchtige sich verschiedener Mittel und Wege bedienen, um ihre Sucht zu befriedigen. Egal ob man nun sein Eigentum verkauft, seinen Körper verkauft oder Diebstahl begeht.
Es ist nicht der Job von Kindern ihr Geld in essentielle Dinge zu investieren. Das heißt nicht, dass Eltern nicht meinen, statt den Kindern Brote zu schmieren oder schmieren zu lassen, ihnen Geld zu geben, damit sie diese lieber kaufen. Wenn sich hier ein System eingespielt hat und Kinder hören auf die Brote zu kaufen oder das Ticket und das entwickelt sich zu ihrem Nachteil, dann kann es sein, dass wir von einer Sucht sprechen können. Die wichtigen Worte sind hierbei allerdings "Nachteil" und "können". Es ist nicht grundlegend bereits Sucht, wenn man auf etwas verzichtet und auch Nachteile hat, um Geld woanders zu investieren. Die Möglichkeit besteht aber und dann sollte man auch handeln.

Der Vergleich mit Magickarten und Co. hinkt nicht ein Stück. Das ist quasi die Definition von Gacha. Nur weil es physisch ist, sind die Spiele nicht weniger Gacha. Man nennt Magic nicht umsonst Cardboard Crack. Den Begriff hat man sicher nicht erfunden, weil es weißes Mana gibt.
HellToKitty hat geschrieben: 13.10.2019 19:52
SethSteiner hat geschrieben: 13.10.2019 18:59 Diese Spiel sind ganz und gar nicht auf schwache und verzweifelte Menschen ausgelegt. Woher kommt es eigentlich, dass man ständig die Opfer von Glücksspiel irgendwie als etwas besonderes darstellt? Entweder es sind Kinder oder Senioren oder oder sie sind schwach und verzweifelt. Ist es echt dermaßen unvorstellbar, dass Paul Hendrik, 30 Jahre, verheiratet, mit schwangerer Freundin und gutem Job in einer Immobilienfirma zwischendurch sein Handy zückt und über längere Zeit tausende von Euro in irgendeinem Mobile Game lässt? Oder bei klassischen Glücksspiel in Las Vegas? Oder halt beim gerade genannten 888? Ich sehe auch gar keinen Grund jemanden als "widerlichen, skrupellosen" Mensch zu bezeichnen, nur weil er mit Glücksspiel Geld verdient. Glücksspiel ist, nicht anders als der Rausch durch andere Methoden, etwas von Interesse, für das man sich ruhig bezahlen lassen darf. Da braucht es kein generelles Verbot, das sowieso nur dazu führt, dass sich alles in den Untergrund verschiebt. Es braucht Regeln und Transparenz, um die Menschen zu schützen, egal ob alt oder jung oder dazwischen, ob schwach oder stark oder weiblich oder männlich.
Ich habe mitunter mit Spielsüchtigen zu tun. Da ist niemand dabei, der mit beiden Beiden im Leben steht. Klar gibt es Ausnahmen, die einfach so zocken oder vielleicht mal ins Kasino gehen ohne unter einer Sucht zu leiden. Aber um die geht es ja nicht. Ich bin da deiner Meinung wenn es um Regeln und Transparenz beim Glücksspiel geht. Meine Regel wäre, Spiele wie Coin Master einfach zu verbieten, fertig. Damit wäre sehr vielen Menschen geholfen und ich sehe jetzt nicht welchen Schaden man damit anrichten würde.

Als Sozialstudie empfehle ich dir mal ein paar Neuköllner Wettbüros abzuklappern. Guck dir an, welche traurigen Gestalten da abhängen und ihr Geld dort investieren. Wenn du dann denkst die werten Herren die diese Etablisements führen wären ehrenhafte Geschäftsmänner, dann kann ich nur lachen.
Deine Regel ist keine Regel, sondern ein Verbot und das ist so ziemlich die größte Katastrophe, die man sich nur vorstellen kann. Das was du erreichst, ist einfach nur das Glücksspiel in den Untergrund zu verschieben und dem organisierten Verbrechen eine neue Einnahmequelle zu beschehren. Glückwunsch, du hast nicht nur gar nichts erreicht, du hast die Situation auch noch um ein vielfaches verschlimmert, denn in diesem Augenblick gibt es, genauso wie bei Drogen oder Prostitution absolut keine Handlungsmöglichkeit mehr, um eine sichere, transparente, regulierte Umgebung sicherzustellen.
Zuletzt geändert von SethSteiner am 13.10.2019 20:19, insgesamt 2-mal geändert.
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