Kajetan hat geschrieben: ↑20.02.2020 10:11
Jazzdude hat geschrieben: ↑20.02.2020 00:03
Deutschland hat eine lachhafte Videospiellandschaft. Und diese Mentalität: "Na und, man muss doch nicht überall mitmischen", ist wirklich von vor-vor-gestern. Unser Export von Verbrennermotoren wirds schon richten, gell? (das war jetzt btw. nicht auf Black Stone bezogen).
Das ist jetzt gut, dass Du hier auf den wirtschaftlichen Erfolg anspielst, denn was bei diesem GEJAMMER über die achso schlechte deutsche Spielelandschaft regelmäßig verdrängt und ignoriert wird, sind gerade diese Mobile/Browser-Studios, die hier teilweise immense Summen erwirtschaften. Aber weil das für die ganz harten Core-Gamer ja keine richtigen Spiele sind, trauert man lieber betriebswirtschaftlichen Vollpfosten wie den Yerli-Brüdern und ihrer halbgaren Tech-Demo nach.
Was soll es jetzt also sein für die deutsche Videospiellandschaft: Wirtschaftlicher Erfolg (der faktisch existiert) oder doch nur Ruhm und Ehre?
Wobei ich ja nicht blind bin und sehe, dass die Förderung in diesem Bereich in anderen Ländern vorbildlich ist und sich deutsche Regierungen daran nicht nur orientieren könnten, sondern sie es sollten! Aber dieses uninformierte Rumgeheule, dass hier ja nix gehen würde ... das geht mir sowas von auf den Sack!
Edit: Sry, wenn das jetzt etwas hart rüberkam. Sollte kein persönlicher Angriff gegen Dich werden. Wenn es so angekommen sein sollte, bitte ich proaktiv um Verzeihung!
Aber bei allem Respekt, das darf doch aber wohl nicht der Anspruch sein!
Bigpoint, Good Game, InnoGames, das sind eigentlich die drei einzigen großen die mir in dem von dir angesprochenen Gebiet einfallen. Und ja jetzt hole ich mal die Core-Gamer-Moral-Keule raus: Denn ich bin durchaus der Meinung Deutschland dürfte beides haben Wirtschaftlichen Erfolg und Rum und Ähre.
Alle drei genannten Studios haben die Monetarisierung ihrer Spiele perfektioniert. Ich will den Spielen gar nicht ihren Unterhaltungswert absprechen, auf keinen Fall. Ich glaube für gewisse Zielgruppen (und scheinbar sogar verdammt große) bringen die Dinger ihren Feierabend- oder Zwischendurch-Spaß. Aber jetzt komme ich auf die Moralschiene: Kann man sich als eines der wirtschaftsstärksten Länder der Welt, mit unheimlichem Kulturschatz zufrieden geben, dass quasi die einzigen Erfolgsprodukte aus dem Videospielsektor perfektionierte Excel-Tabellen zur Monetarisierung sind? Bei denen nachweislich und ganz offen davon gesprochen wird, dass Artdesign, Spielaufbau und co. nur zur reinen Sucht aufgebaut sind und um Echtgeldinvestition zu fördern? *1
Come on.
Ich bleibe bei der Aussage: Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Videospiel
landschaft lächerlich. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel (zumal "lächerlich" "wirtschaftlich erfolgreich" nicht ausschließen muss). Wer denkt in ruhigen Minuten nicht zurück an solch deutsche Klassiker wie Farmerama oder Forge of Empires.
Ich, ach. Das ist frustrierend. SpecOps: The Line, absolut fantastisches Spiel, international geachtet - laut Entwickler dank völliger Freiheit von Seiten Take2. Und wat is? Das Ding floppt finanziell. Und Bigpoint Poker spielt natürlich Millionengewinne ein.
Keine Ahnung, vielleicht spricht da auch einfach der Frust aus mir. Aber ich bleibe dabei, es kann nicht der Anspruch sein, den Deutschland gerade trägt. Da muss aufgeholt werden. Wegen perfektionierter Monetarisierungsstrategien von Browserspielen würde zumindest ich noch lange nicht von einer guten Videospiellandschaft sprechen. Aber ich komme eben auch nicht aus der Betriebswirtschaft.
Mal ganz nebenbei weiß man auch nicht wie lange sich die Browsergames noch halten. Der Umsatz mit Lootboxen scheint zu stagnieren, mittlerweile wird massiv über "Suchtgames" aufgeklärt (prominentes Beispiel Böhmermann mit CoinMaster). Da wäre es doch schön, wenn die Landschaft auch aus mehr besteht. Auch der Stern von diesen Browsergames wird irgendwann untergehen.
*1 und bitte jetzt nicht mit nem Vergleich zu World of Warcraft oder Counter Strike Skins o.ä. um die Ecke kommen. Das wurde für genau das Gleiche auch schon oft genug kritisiert.
edit: und das hier:
Aber weil das für die ganz harten Core-Gamer ja keine richtigen Spiele sind, trauert man lieber betriebswirtschaftlichen Vollpfosten wie den Yerli-Brüdern und ihrer halbgaren Tech-Demo nach.
Bestätigt es doch nur. Es kann ja nicht wahr sein, dass DAS das einzige sein soll, dem man hinterher trauert.