Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

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stormgamer
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von stormgamer »

Kant ist tot! hat geschrieben: 25.12.2020 21:17
Spielt die Intention überhaupt eine Rolle? Für mich zählt der Zustand des veröffentlichten Spieles und für den ist CDPR verantwortlich. Völlig gleich, was die sich dabei gedacht oder auch nicht gedacht haben.
Natürlich spielt die beweisbare Intention eine Rolle. Das hier ist ja auch bei weitem nicht das erste Beispiel, wo beim Release ne Bananenversion (reift beim Kunden) auf den Markt geschmissen wurde. Und das meine ich ja, es wird spannend was da eben beweiswirksam ist. Bisher sind ja -zumindest öffentlich- nur etwas wage Begriffe bekannt gegeben worden. Z.b. die klar euphemistische (Untertreibung) Aussage "es läuft erstaunlich gut", ist auf dem Prüfstand sehr relativ. Erstaunlich gut im Vergleich zu was? Zur PC Version? Zum Status 2 Monate zuvor wo es das devkit geschrottet hat? Im Vergleich zu einem Atari 2600? Ich weiß das mag echt dämlich klingen, aber leider wurde mit sowas auch schon Fälle gewonnen. Hello Games konnte auch seinen Kopf aus der Schlinge ziehen. Bei Alien Colonial Marines war beispielsweise die Sachlage Recht klar: sie haben Bildmaterial gezeigt und sagten: so isses auf euren Konsolen später! CDPR hat sich davor geschickt gedrückt: einfach immer nur schön die PC-version präsentiert. Naja aber man könnte meinen die Sammelkläger sind hoffentlich etwas klüger als Trumps Anwalt-Team und geht nur mit nen Haufen solcher relativer Begriffe in den Gerichtssaal, vielleicht sind ja auf den Teilhaberkonferenzen so etwas wie feste FPS-Zahlen (Daten halt) geflogen.
Zuletzt geändert von stormgamer am 25.12.2020 22:30, insgesamt 2-mal geändert.
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DonDonat
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von DonDonat »

Mordegar hat geschrieben: 25.12.2020 21:09 Sollte die Nachricht tatsächlich kommen das Adam Kiciński und seine Leute abgesägt werden, ist die Chance groß, dass das Studio zu einer weiteren Games as Service, Mikrotransaktionsbude verkommt.
Machen wir uns nichts vor: wenn es heute nicht passiert, dann passiert es morgen oder übermorgen.

Auch sieht man hier schön, wie die US Welt tickt: werden die Konsumenten abgezockt wie sonst was? Egal, solang es genug Gewinn erzeugt. Aber wehe du kostest Leute die ohnehin mehr als genug $$$ haben auch nur einen Cent oder erzeugst nicht 2000% mehr als sie erwarten! :roll:

Klar verdient CD Projekt eine Strafe für den Zustand und das Marketing für CP2077, wieso dies aber von/für Investoren anstatt Spieler sein sollte, halte ich für den falschen Ansatz.
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NotSo_Sunny
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von NotSo_Sunny »

stormgamer hat geschrieben: 25.12.2020 21:36 Bei Alien Isolation war beispielsweise die Sachlage Recht klar: sie haben Bildmaterial gezeigt und sagten: so isses auf euren Konsolen später!
Meinst Colonial Marines oder? :o
DonDonat hat geschrieben: 25.12.2020 22:01 Auch sieht man hier schön, wie die US Welt tickt: werden die Konsumenten abgezockt wie sonst was? Egal, solang es genug Gewinn erzeugt. Aber wehe du kostest Leute die ohnehin mehr als genug $$$ haben auch nur einen Cent oder erzeugst nicht 2000% mehr als sie erwarten! :roll:
Wieso soll das nur bei den Amis so sein? Davon abgesehen hat der Pöbel genauso die Möglichkeit sich in Sammelklagen zusammen zutun. Ich meine da gibt es erfolgreiche Beispiele im Gaming-Bereich, auch wenn mir momentan nur die verlorenen Fälle einfallen (Killzone:ShadowFall, Colonial Marines).
Zuletzt geändert von NotSo_Sunny am 25.12.2020 22:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Onekles
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Onekles »

DonDonat hat geschrieben: 25.12.2020 22:01 [...]
Auch sieht man hier schön, wie die US Welt tickt: werden die Konsumenten abgezockt wie sonst was? Egal, solang es genug Gewinn erzeugt. Aber wehe du kostest Leute die ohnehin mehr als genug $$$ haben auch nur einen Cent oder erzeugst nicht 2000% mehr als sie erwarten! :roll:

Klar verdient CD Projekt eine Strafe für den Zustand und das Marketing für CP2077, wieso dies aber von/für Investoren anstatt Spieler sein sollte, halte ich für den falschen Ansatz.
Das ist einfach nur gelebter Kapitalismus. Ist bei uns nicht anders. Haste nix, biste nix. Wollten ja alle so haben. Kommunismus ist ja böse und so. =P
Zuletzt geändert von Onekles am 25.12.2020 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
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SethSteiner
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von SethSteiner »

In etwas zu investieren ist etwas anderes als ein Produkt zu kaufen. Entsprechend gibt es da auch andere Regeln. Ich denke soweit ist das schon verständlich, was nicht heißt dass es nicht trotzdem Konsequenzen für Zustände wie bei Cyberpunk, Bethesda oder Aliens Colonial Marines geben sollte.
Zuletzt geändert von SethSteiner am 25.12.2020 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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stormgamer
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von stormgamer »

D_Sunshine hat geschrieben: 25.12.2020 22:06

Meinst Colonial Marines oder? :o


Mein fehler, danke. Natürlich. Wird editiert
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Danilot
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Danilot »

Hm ich frage mich was CDPR hier von EA (Anthem), Bethesda (Fallout76) oder Ubisoft (Ghost Recon Breakpoint) in den Augen der klagenden Investoren unterscheidet?

1. Ihr eigenes Investment - klar
2. Und das Kleingedruckte in den Haftungsregelungen? Ich meine sowas hier gelesen zu haben, dass CDPR gegenüber den eigenen Investoren angreifbarer sei als EA und co....?
Zuletzt geändert von Danilot am 25.12.2020 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
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NotSo_Sunny
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von NotSo_Sunny »

stormgamer hat geschrieben: 25.12.2020 22:30 Mein fehler, danke. Natürlich. Wird editiert
:Daumenrechts:
stormgamer hat geschrieben: 25.12.2020 21:36 Z.b. die klar euphemistische (Untertreibung) Aussage "es läuft erstaunlich gut", ist auf dem Prüfstand sehr relativ. Erstaunlich gut im Vergleich zu was? Zur PC Version? Zum Status 2 Monate zuvor wo es das devkit geschrottet hat? Im Vergleich zu einem Atari 2600? Ich weiß das mag echt dämlich klingen, aber leider wurde mit sowas auch schon Fälle gewonnen.
Denke auch, dass die CDPR-Führung darauf ihre Hoffnungen setzt. Ich fand diesbezüglich auch diese Stelle interessant:
Adam Kiciński - President, Joint CEO hat geschrieben: And PS4, yesterday we released the gameplay both on PS4 and PS5. So, you can see the difference. And on both -- I mean, PS5 is great. PS4 is still very good. I mean, we had those extra three weeks and we achieved a lot by -- within this final stretch. So, we believe that the game is performing great on every platform. Of course, accordingly to platform capabilities, but not every platform should be great.
Keine Ahnung wie ein Gericht sowas bewertet, aber wenn es reihenweise Reklamationen gibt und das Produkt vielerorts als unspielbar beschrieben wird, dann sollte eigentlich klar sein, dass auch relativ zu den Fähigkeiten der Plattform, diese Versionen nicht "great" liefen und man hier die Investoren nicht wahrheitsgetreu informiert hat. Aber wahrscheinlich hält man dann mit den schmerzbefreiten Leuten entgegen, die nicht reklamiert haben.

Stimmt es überhaupt, dass wie behauptet, vor Release PS4-Gameplay gezeigt wurde? Oder meinte er da nicht die PS4 Pro?
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Tas Mania
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Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Tas Mania »

Refund, 14 Tage Rückgaberecht, Spiel Verkaufen, Patches abwarten oder von anfang an auf einen anständigen System, das Meisterwerk zocken. Wenn ich damals an Ultima 9 oder Gothic 3 denke, dagegen ist Cyberpunk ein Goldstück. Witcher 3 war auch buggy und lief am Anfang nicht rund.
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stormgamer
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von stormgamer »

D_Sunshine hat geschrieben: 25.12.2020 22:39 Keine Ahnung wie ein Gericht sowas bewertet, aber wenn es reihenweise Reklamationen gibt und das Produkt vielerorts als unspielbar beschrieben wird, dann sollte eigentlich klar sein, dass auch relativ zu den Fähigkeiten der Plattform, diese Versionen nicht "great" liefen und man hier die Investoren nicht wahrheitsgetreu informiert hat. Aber wahrscheinlich hält man dann mit den schmerzbefreiten Leuten entgegen, die nicht reklamiert haben.
Ist wahrscheinlich aber auch recht schwierig reproduzierbar, was da genau gezeigt wurde, und wie lange. Vielleicht war das noch einer der Glanzmomente auf der PS4. Ferner... (da lehne ich mich jetzt etwas aus dem Fenster) weiß man auch nicht wer da so im Publikum saß. Vielleicht hätten die meisten einfach keinen Schimmer was bei solch einen Spiel den Unterschied zwischen gut und schlecht ausmacht :lol:


Aber ja, genau diese massenweise Anhäufung an Reklamationen werden wahrscheinlich "Beweisstück A" sein, und eben hier frage ich mich wie sehr das fruchtet
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Usul
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Usul »

Wigggenz hat geschrieben: 25.12.2020 19:24
Die Kläger beziehen sich auf ein Statement aus dem Januar 2020, in dem die Unternehmensleitung mitgeteilt hatte, dass das Spiel "vollständig und spielbar" sei sowie auf eine Aussage von Adam Kicinski (Co-CEO), der im September 2020 den Investoren nach einer Releasetermin-Verschiebung erklärt hatte, dass es "keine Probleme" bei den Konsolen-Versionen geben würde, sondern nur Optimierungsbedarf.
Sofern dies gerichtlich nachweisbar ist, wofür im Moment alles spricht, hat CDP die Investoren über den Istzustand des Produkts schlichtweg belogen. Natürlich sollte das Konsequenzen haben.
Wie genau ist deiner Meinung nach nachweisbar, daß an den Aussagen "vollständig und spielbar" und "keine Probleme [...] [sondern nur Optimierungsbedarf]" etwas falsch ist?

Und bevor die Proteste aufbranden: Ich rede davon, wie es juristisch ausschlaggebend nachweisbar ist. Daß viele Probleme mit dem Spiel und es auf den alten Konsolen grottig läuft, ist unbestritten. Aber noch schwammiger als "vollständig und spielbar" kann man sich ja wohl kaum ausdrücken. Und in solch einem Fall auf einen Erfolg der Klage zu hoffen, der bei CDPR auch was anrichten mag... Ich weiß nicht so recht.

Vermutlich wird das Ganze mit einer außergerichtlichen Einigung enden, bei der CDPR eine gewisse Menge an Geld bezahlt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Kläger ernsthaft auf einen ernstzunehmenden Erfolg hoffen.
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greenelve
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von greenelve »

Usul hat geschrieben: 26.12.2020 01:06 Vermutlich wird das Ganze mit einer außergerichtlichen Einigung enden, bei der CDPR eine gewisse Menge an Geld bezahlt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Kläger ernsthaft auf einen ernstzunehmenden Erfolg hoffen.
Die Investoren bekommen Geld, darum geht es ihnen doch? Egal ob durch einen Schuldspruch oder Einigung.

Die Tage gab es doch auch Aussagen der Entwickler, u.a. unrealistische Meilensteine und das Spiel wäre im Januar nicht in dem Maße spielbar, wie es vom Manager dargestellt wurde.
Gelangweilt? Unterfordert? Masochistisch veranlagt? http://www.4players.de/4players.php/dow ... 47903.html Jetzt auch auf Steam: store. steampowered .com/app/752490/
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Usul
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Usul »

greenelve hat geschrieben: 26.12.2020 01:12Die Investoren bekommen Geld, darum geht es ihnen doch? Egal ob durch einen Schuldspruch oder Einigung.
Es kommt ja auch darauf an, WIE VIEL Geld sie bekommen. Mal abwarten.
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greenelve
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von greenelve »

Usul hat geschrieben: 26.12.2020 01:17 Es kommt ja auch darauf an, WIE VIEL Geld sie bekommen. Mal abwarten.
Natürlich. Die Erfolgsaussichten der Klage und das mögliche Geld werden dem Angebot einer Einigung gegenübergestellt.

Für CDP wäre eine erfolgreiche Klage samt Verurteilung ein weiterer Imageschaden. Den werden sie verhindern wollen, je nachdem, wie die Klage zugelassen, bei Erfolgsaussichten eingeschätzt wird, könnte die Einigung ganz gut ausfallen. Aber ist Spekulation. Die Kanzlei in den USA hat sich auf derlei Sachen spezialierst (wenn ich das richtig im Kopf habe, wie sie beschrieben wurden) und sollten somit abschätzen können, was zu holen ist. Die polnischen Anwälte finde ich in der Hinsicht interessanter.
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Wigggenz
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Wigggenz »

Usul hat geschrieben: 26.12.2020 01:06
Wigggenz hat geschrieben: 25.12.2020 19:24
Die Kläger beziehen sich auf ein Statement aus dem Januar 2020, in dem die Unternehmensleitung mitgeteilt hatte, dass das Spiel "vollständig und spielbar" sei sowie auf eine Aussage von Adam Kicinski (Co-CEO), der im September 2020 den Investoren nach einer Releasetermin-Verschiebung erklärt hatte, dass es "keine Probleme" bei den Konsolen-Versionen geben würde, sondern nur Optimierungsbedarf.
Sofern dies gerichtlich nachweisbar ist, wofür im Moment alles spricht, hat CDP die Investoren über den Istzustand des Produkts schlichtweg belogen. Natürlich sollte das Konsequenzen haben.
Wie genau ist deiner Meinung nach nachweisbar, daß an den Aussagen "vollständig und spielbar" und "keine Probleme [...] [sondern nur Optimierungsbedarf]" etwas falsch ist?

Und bevor die Proteste aufbranden: Ich rede davon, wie es juristisch ausschlaggebend nachweisbar ist. Daß viele Probleme mit dem Spiel und es auf den alten Konsolen grottig läuft, ist unbestritten. Aber noch schwammiger als "vollständig und spielbar" kann man sich ja wohl kaum ausdrücken. Und in solch einem Fall auf einen Erfolg der Klage zu hoffen, der bei CDPR auch was anrichten mag... Ich weiß nicht so recht.

Vermutlich wird das Ganze mit einer außergerichtlichen Einigung enden, bei der CDPR eine gewisse Menge an Geld bezahlt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Kläger ernsthaft auf einen ernstzunehmenden Erfolg hoffen.
Es gilt der objektive Empfängerhorizont. Aussagen sind so auszulegen wie ein durchschnittlich verständiger Mensch in der Position des Aussageempfängers sie im jeweiligen Kontext verstehen darf. Hier geht es darum, wie den Investoren der Zustand des Produkts verkauft worden ist. Man darf bei derartigen positiven Formulierungen, insbesondere an technische Laien gerichtet, von einer normalen Gebrauchstauglichkeit ausgehen. Heißt im Kontext von Software z.B. keine ständigen Abstürze oder größere Fehlfunktionen bei normaler Programmnutzung. Trennscharfe Linien gibt es wie immer nicht, aber in der Position des Investors darf man erwarten, über eine Mangelhaftigkeit des Produkts auch aufgeklärt zu werden. Und wenn gerade derartige Warnungen unterbleiben, dann ist eine Aussage wie "vollständig und spielbar" kaum noch vertretbar als "lässt sich zwar starten, aber drüber hinaus ist es ziemliche Glückssache was Abstürze und gravierende Fehler angeht" werten.

Und gerade "keine Probleme, sondern nur Optimierungsbedarf" schließt eine derartige Mangelhaftigkeit eigentlich sogar schon recht eindeutig aus.

So wäre es zumindest hierzulande, aber findet in den meisten Zivilrechtsordnungen eine Entsprechung.

Man darf nicht vergessen:
Spiele sind ja nicht nur Kunst zur Unterhaltung des Endverbrauchers, sondern gleichzeitig auch ein Softwareprodukt, das auf technischer Seite einfach nur zu funktionieren hat. Man stelle sich vor, es hätte sich um gewerbliche Gebrauchssoftware gehandelt, die als "vollständig und nutzbar" und "frei von Problemen, lediglich mit Optimierungsbedarf" beschrieben worden wäre. Und dann auf einigen (wohlgemerkt geschlossenen) Systemen, für die sie veröffentlicht wurde, bei normaler Anwendung regelmäßig abstürzt und größere Glitches etc. verursacht. Da würden wir hier gar nicht drüber reden, ob derartige Beschreibungen den Zustand decken könnten, und zwar nicht nur weil das hier ein Spieleforum ist.

Und natürlich wird das Ganze auf eine außergerichtliche Einigung herauslaufen. Wie in den absolut meisten solchen Fällen. Die Klageerhebung ist quasi der Verhandlungseinstieg mit Maximalforderungen. Eine ordentliche Vergleichssumme als Endergebnis ist immer noch ein Erfolg.
Zuletzt geändert von Wigggenz am 26.12.2020 02:06, insgesamt 2-mal geändert.
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