dOpesen hat geschrieben: ↑17.10.2018 18:56
Doc Angelo hat geschrieben: ↑17.10.2018 18:32Es könnte mir zwar vollkommen egal sein, ob die Leute die Spiele machen zufrieden mit ihrem Leben sind. Isses aber nich. Besonders in diesen Ausmaßen. Das ist einfach nur zum Kotzen das hier so viele so tun als wäre das in Ordnung, weil man es ja vorher hätte wissen können.
helf mir mal bitte kurz auf die sprünge, wie kommst du darauf, dass die arbeitnehmer von rockstar nicht mit ihrem leben zufrieden sind?
lass mich raten, weil 100 stunden die woche arbeit dies automatisch impliziert, richtig?
Es gibt zum Beispiel in Japan eine sehr hohe Selbstmordrate. Menschen die immerzu viel arbeiten, vernachlässigen ihr Sozialleben, ihre Freunde oder Familie. Das kann zu Depressionen und Burn Out führen.
Ich für meinen Teil finde das schwer einzuschätzen, ob es hier eine Ausnahme oder wie in der Hotel-Branche Jahreszeit bedingt ist.
Deswegen finde ich das teilweise noch ok. Wenn es auch Ruhezeiten gibt.
Das ist halt als wohnst du auf Mallorca und im Sommer ist deine Unterbringung/Wohnung total über belegt. Aauch noch Nachts um 1 Uhr laufen betrunkene vor deinem Fenster herum. Oder du wohnst in München in der nähe der Theresienwiese, da gibt es auch diverse Zeiten wo es einfach anders wird. In Köln zu Fasching wohl ähnlich.
Ärzte in der Notaufnahme haben ein ähnliches Problem, haben auch 80 bis schon mal 100 Stunden Wochen, gerade bei Unfällen, Großereignissen oder Naturkatastrophen. In der Landwirtschaft gibt es auch einen Termindruck je nach Wetterverhältnissen und da fragt auch niemand nach der Urzeit.
Bäcker müssen auch oft morgens Arbeiten und die Gastronomie auch an Feiertagen oder am Wochenende.
Rockstars können sich auch bestimmte Tage nicht frei nehmen. Das ist nun mal so.
Das Argument dagegen ist aber klar, deswegen hat Doc Angelo mich auch wieder ein wenig zum relativieren gebracht. Auf dem Papier ist es halt egal ob man von 8 bis 17 Uhr arbeitet und die Arbeit Freitags liegen lässt und Montag wieder an fängt.
In Japan gibt es einige Journalisten die bleiben heimlich im Büro, damit sie sie Arbeit schaffen, ihnen wird Licht, Strom und Internet abgeschaltet doch sie bringen Taschenlampen mit und stellen einen eigenen Router auf um durch zu Arbeiten. Dabei ist es Wissenschaftlich erwiesen das zu lange Arbeiten nicht Gesund ist, die Konzentration mit der Zeit stört und man immer ineffizienter wird.
Aber ich hab noch eine kurze Lanze für die Programmierung zu brechen: Sie kann halt wirklich effizienter sein wenn man am Stück diverse Sachen macht. Nicht nur weil es noch nicht lange her ist das man die Programmteile angefasst hat, sie sind dann auch noch im Kurz und Mittel-Lang Gedächtnis. Man kann es sich vorstellen wie, das man sich erst wieder rein finden muss, wo welches Werkzeug liegt wenn man zu lange zu Hause war und das ein Bereit legen des Werkzeugs 4 Stunden dauern kann.
Ist natürlich nur eine Flow-Theorie. Genauso kann es halt auftreten das man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, nach Hause geht und dann drauf kommt oder neue Ideen des Fehlers erdacht und dann sofort bei Arbeitsbeginn das Problem löst.
Doch ich denke die Intensive Arbeit muss schon gesteuert werden, das es ein erträgliches Maß ist und trotzdem die Arbeiter nicht gefährdet, wie auch bei Nachtschicht-Arbeiten.
Zurück zu den Japanern, da bin ich mir nicht sicher. Ich halte das mit den wenigen Arbeitern für Urbane legenden. Es sind bestimmt nicht viele, aber kleine Gruppen denen die Arbeit Spaß macht, oder vielleicht das Miteinander. Es hat auch Vorteile wenn man mit seinen Kollegen, die vielleicht gute Freunde sind. Konzentriert nach Feierarbeiten Kreativ sein kann. Andere gehen da schon mal zur LAN-Party.
Sicher die Stimmung vor einem Release oder Zeitungs-Deadline, kann aber auch Panik sein und dann nur durch die Angst getrieben zu Stande kommen das man seinen Job verliert oder das ganze Unternehmen.
Aber es ist nicht so realistisch. Wenn man kann jederzeit Wechseln. Zumindest in der IT. Also einen Gang runter schalten, kürzer Treten oder Umschulen.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan