Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

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EintopfLeiter
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von EintopfLeiter »

CHEF3000 hat geschrieben: 01.10.2020 12:20
MJE5 hat geschrieben: 30.09.2020 17:37
CHEF3000 hat geschrieben: 30.09.2020 17:27 Und alle rasten wieder aus, hier tummelt sich so viel "political correctness", dass mir die Hand schmerzt vor lauter faceplamen
Ich verstehe es auch nicht, wie man hier wieder ins politische abrutschen kann :man_facepalming:

Eigentlich müssten die Mods das mal etwas moderieren.
Du verstehst die Bedeutung der Begrifflichkeit ganz offensichtlich nicht im Kontext zu dieser Diskussion.

Political Correctnes hat nicht zwangsläufig etwas mit "Politik" zu tun - vielmehr ist damit die Tatsache gemeint, dass Personen im Rahmen eines Diskurs bei Ihren Aussagen darauf achten, möglichst der "öffentlichen Meinung " zu entsprechen.

Und davon findest Du hier eben ne ganze Menge.

Und kannst Du Dir so gar nicht vorstellen, dass es nichts mit öffentlicher, sondern eigener Meinung zu tun hat und vielleicht sogar Erfahrung zu eben dieser geführt haben könnten?

Ich weiß, gegen den Strom zu schwimmen und grundsätzlich dagegen zu sein ist heuer für manche irgendwie hip und angesagt, besonders im politischen Kontext, aber doch auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Wahrheiten sind doch sehr viel differenzierter, als das.

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JesusOfCool
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von JesusOfCool »

Gimli276 hat geschrieben: 30.09.2020 10:59 Also die Gastronomie ist mit allen Teilbereichen härter dran, da tue ich mich schwer jetzt explizit die Gamingbranche deswegen an den Pranger zu stellen. Das ist in vielen Branchen üblich, auch dass Überstunden nicht bezahlt werden etc.
Erstaunlich, dass beim Gaming das Thema immer wieder angesprochen wird, es sonst wohl niemanden tangiert.
Tut es doch, aber das hier ist eine Seite über Videospiele und nicht über die Gastronomie oder generall über Arbeitsrechte und deshalb sieht man hier alles andere nicht.
Ja, das gibt es auch in andere Branchen, aber dort ist es auch schlecht.

Zum Vergleich kann ich allerdings sagen, als Software Entwickler außerhalb der Spieleindustrie hat man solche Zustände eher nicht. Da ist es zumindest normal, dass die Überstunden bezahlt werden wenn es mal notwendig ist solche zu machen.
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EintopfLeiter
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von EintopfLeiter »

Ultima89 hat geschrieben: 01.10.2020 12:42 Mir geht es also nicht darum, zu sagen, man könne ja eh nichts machen. Mich stört vielmehr, dass hier ein Crunch-Vorfall von vielen ins Licht gerückt wird und fruchtlos darüber diskutiert wird. Wer sich daran stört, soll gefälligst selbst tätig werden und Gutes bewirken. Aber das ständige Diskutieren und Aufregen bringt doch nix.

Weißt Du, in solchen Foren wird viel diskutieren, wenn der Tag lang ist. Dafür ist es doch auch gedacht, oder nicht? Menschen unterhalten sich, teilen ihre Ansichten mit und untermauern diese noch mit Argumenten im besten Falle. Was macht Dich denn so sicher, dass die gleichen Menschen in Ihrem Reallife nicht vielleicht doch zusätzlich tätig sind und besagte und diskutierte Missstände irgendwie zu ändern versuchen?

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CritsJumper
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von CritsJumper »

EintopfLeiter hat geschrieben: 01.10.2020 08:25 Befreit Euch davon, dass solche Überstunden freiwillig sind.
Was denn bitte sonst? Das Projekt ist in 6 bis 12 Wochen hoffentlich zu Ende. Die meisten wurden schon über Jahre bezahlt daran zu arbeiten. Da kommt niemand und setzt einem die Pistole auf die Brust obwohl es einen Gruppendruck gibt. Man kann jederzeit kündigen oder es direkt zu Beginn ausschließen das man aufgrund der Familien-Situation keinen Crunch machen möchte. Aber dann ist dies vielleicht auch nicht der richtige Job bei dem großen Player.

Stell dir einfach vor es geht um eine Baustelle und du musst da mitten in die Wüste, wirst da eingeflogen und lebst dort vor Ort bis die Arbeiten abgeschlossen sind.... da kann man auch zwischen drin kündigen und nach Hause fliegen. Aber man sollte es sich vorher überlegen. Oder bei der Arbeit auf einer Ölbohrinsel.

Verständlich ist das man es theoretisch hinbekommt ohne Crunch und auch mit immer mehr Verschiebungen. Ja an einem bestimmten Punkt ist es auch so das die Arbeitgeber das da nutzen um das Produkt günstiger zu machen oder damit der Boni besser ist.

Doch meistens ist es bei solchen Kunst-Softwareprojekten wie bei Film-Drehs. Das wird einfach teuer und man kann nur hoffen das genug Zeit und Geld da ist und die Schauspieler lange genug gesund sind und nichts dazwischen kommt.

Das Problem bei Software im Gegensatz zum Film, ist das wenn man zu früh fertig wird, immer noch was neues Extravagantes oder eine Optimierung oben drauf werfen möchte, die dann unvorhergesehen zu anderen Problemen führt oder das sich bestimmte Bugs doch nicht so leicht umgehen lassen wie man eigentlich dachte. Langfristig wird es sich hoffentlich dem Film annähern weil es einfach keine technische Weiterentwicklung gibt.

Cyberpunk ist halt der Titel für die neuen Konsolen und leider wird genau das jetzt mit viel Druck an die Entwickler heran getragen. Man hätte da einfach gemeinsam sagen können, wir verschieben alles aufs nächste Jahr, dann würde es auch genug Hardware geben. ;)

Aber das ist dann auch keine Lösung weil dann die Mitarbeiter Ende des Jahres noch dran sitzen und Programmieren und auch keine schöne Weihnachtszeit haben. Wenn das Spiel jetzt raus kommt, haben die meisten der Entwickler mehr von dem Jahresabschluss.

Es gibt einfach Arbeiten und Projekte die müssen zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen werden und da kann man nicht mal einfach so tun, als könnte man dies beliebig nach hinten verschieben.

Es ist halt immer ein Abwägen, verschiebt man es und hat mehr Kosten zu eventuell weniger Einnahmen, oder macht es nichts aus?

Auf der anderen Seite fällt es mir schon schwer nach zu vollziehen warum sie es nicht einfach noch mal verschoben haben. Weil die Konsolen-Releasesituation ist gut, die Fans kaufen das Spiel eh und zu viel Konkurrenz gibt es auf der PS4/PS5 ja nicht. Wahrscheinlich rechnen sie mit besonders vielen direkten Verkäufen auf den neuen Konsolen.
Zuletzt geändert von CritsJumper am 01.10.2020 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Ultima89 »

EintopfLeiter hat geschrieben: 01.10.2020 13:04 Weißt Du, in solchen Foren wird viel diskutieren, wenn der Tag lang ist. Dafür ist es doch auch gedacht, oder nicht? Menschen unterhalten sich, teilen ihre Ansichten mit und untermauern diese noch mit Argumenten im besten Falle. Was macht Dich denn so sicher, dass die gleichen Menschen in Ihrem Reallife nicht vielleicht doch zusätzlich tätig sind und besagte und diskutierte Missstände irgendwie zu ändern versuchen?
Hab ich gesagt, dass ich sicher bin, dass sie es nicht tun?
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von CritsJumper »

huibuh hat geschrieben: 01.10.2020 13:22 Druck auf die Angestellten ist Pistole auf die Brust setzen ;)

Und der letzte Satz erzeugt bei mir nur Kopfschütteln. Wie bei den Großbanken oder Großkanzleien: Sollen sie doch 80 Stunden in der Woche arbeiten. Das Problem ist aber eben, dass das System, welches sowas fordert und gutheißt, total kaputt ist und die die sowas unterstützen mit Sätzen: Muss du durch. Ist halt so. usw halten es weiter am Laufen....
Es ist halt oft der Grund warum es eben dann so gut bezahlt wird. Ab einem bestimmten Punkt wird der Berg nicht kleiner und mehr Geld macht einen auch nicht glücklicher. Das sieht man bei den Juristen, aber die arbeiten dann auch Aufträge ab in 3 bis 5 oder 10 Jahren?

Irgendwann ist das einfach nicht mehr reizvoll. So auch bei Videospielen. Aber da sehe ich wie bei Filmen einen fertigen Stand herbei so das es da wirklich egal ist wie lange man braucht. Künstler von Bildern mussten damals oft hungern und haben sich auch schon zu einer Gemeinschaft und einem Pseudonym zusammen geschlossen. Das war auch schon irgendwie immer so. Wer etwas ganz ganz großes zusammen bauen möchte muss dafür Zeit, Lebenszeit und finanzielle Mittel nun mal opfern und riskieren das es ein Fehlschlag wird.

Bei den Banken ist das Problem ja das der Markt 7 Tage mit 24 Stunden, dauerhaft rund um die Welt erfolgt. Auch da, wenn man den Job nicht machen möchte muss man sich was anders suchen. Man kann auch als Programmierer Indie-Games entwickeln oder Cartoons Zeichnen oder versuchen Bücher zu schreiben. Aber das ist dann ein anderes Handwerk mit entsprechender Konkurrenz und ich denke bei der ein oder anderen Indie-Klitsche gibt es noch schlechtere Arbeitsbedingungen... es hat alles irgendwie immer seinen Preis.

Nur weil ich diesen Standpunkt sehe heißt es nicht das man hier nichts besser machen sollte! Natürlich braucht es da Gewerkschaften, oder eine Gruppe die hin schaut und sich überlegt wie man das besser machen kann.

Ich glaube am liebsten wäre mir eine Art "Gewerkschaftliche Spezialeinheit" die über eine Abgabe von jedem Entwickler finanziert wird und am Ende eines Projektes kommen dann noch mal die doppelte bis dreifache Personenstärke von anderen Entwicklerstudios zusammen und helfen aus. Was aber mit Corona nicht geht und wohl oft auch nicht mit Betriebsgeheimniss. Wäre aber eine gute Maßnahme um Crunch zu verhindern und auch um im gemeinsamen Interesse den Nachwuchs und die Kollegen fort zu bilden.
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von EintopfLeiter »

Ultima89 hat geschrieben: 01.10.2020 13:22
EintopfLeiter hat geschrieben: 01.10.2020 13:04 Weißt Du, in solchen Foren wird viel diskutieren, wenn der Tag lang ist. Dafür ist es doch auch gedacht, oder nicht? Menschen unterhalten sich, teilen ihre Ansichten mit und untermauern diese noch mit Argumenten im besten Falle. Was macht Dich denn so sicher, dass die gleichen Menschen in Ihrem Reallife nicht vielleicht doch zusätzlich tätig sind und besagte und diskutierte Missstände irgendwie zu ändern versuchen?
Hab ich gesagt, dass ich sicher bin, dass sie es nicht tun?
Nein, hast Du nicht gemacht.
War auch eher eine rhetorische Frage meinerseits, wahrscheinlich genau so, wie die Deine...

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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von EintopfLeiter »

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ChrisJumper hat geschrieben: 01.10.2020 13:12
EintopfLeiter hat geschrieben: 01.10.2020 08:25 Befreit Euch davon, dass solche Überstunden freiwillig sind.
Was denn bitte sonst? Das Projekt ist in 6 bis 12 Wochen hoffentlich zu Ende. Die meisten wurden schon über Jahre bezahlt daran zu arbeiten. Da kommt niemand und setzt einem die Pistole auf die Brust obwohl es einen Gruppendruck gibt. Man kann jederzeit kündigen oder es direkt zu Beginn ausschließen das man aufgrund der Familien-Situation keinen Crunch machen möchte. Aber dann ist dies vielleicht auch nicht der richtige Job bei dem großen Player.

Stell dir einfach vor es geht um eine Baustelle und du musst da mitten in die Wüste, wirst da eingeflogen und lebst dort vor Ort bis die Arbeiten abgeschlossen sind.... da kann man auch zwischen drin kündigen und nach Hause fliegen. Aber man sollte es sich vorher überlegen. Oder bei der Arbeit auf einer Ölbohrinsel.

Verständlich ist das man es theoretisch hinbekommt ohne Crunch und auch mit immer mehr Verschiebungen. Ja an einem bestimmten Punkt ist es auch so das die Arbeitgeber das da nutzen um das Produkt günstiger zu machen oder damit der Boni besser ist.

Doch meistens ist es bei solchen Kunst-Softwareprojekten wie bei Film-Drehs. Das wird einfach teuer und man kann nur hoffen das genug Zeit und Geld da ist und die Schauspieler lange genug gesund sind und nichts dazwischen kommt.

Das Problem bei Software im Gegensatz zum Film, ist das wenn man zu früh fertig wird, immer noch was neues Extravagantes oder eine Optimierung oben drauf werfen möchte, die dann unvorhergesehen zu anderen Problemen führt oder das sich bestimmte Bugs doch nicht so leicht umgehen lassen wie man eigentlich dachte. Langfristig wird es sich hoffentlich dem Film annähern weil es einfach keine technische Weiterentwicklung gibt.

Cyberpunk ist halt der Titel für die neuen Konsolen und leider wird genau das jetzt mit viel Druck an die Entwickler heran getragen. Man hätte da einfach gemeinsam sagen können, wir verschieben alles aufs nächste Jahr, dann würde es auch genug Hardware geben. ;)

Aber das ist dann auch keine Lösung weil dann die Mitarbeiter Ende des Jahres noch dran sitzen und Programmieren und auch keine schöne Weihnachtszeit haben. Wenn das Spiel jetzt raus kommt, haben die meisten der Entwickler mehr von dem Jahresabschluss.

Es gibt einfach Arbeiten und Projekte die müssen zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen werden und da kann man nicht mal einfach so tun, als könnte man dies beliebig nach hinten verschieben.

Es ist halt immer ein Abwägen, verschiebt man es und hat mehr Kosten zu eventuell weniger Einnahmen, oder macht es nichts aus?

Auf der anderen Seite fällt es mir schon schwer nach zu vollziehen warum sie es nicht einfach noch mal verschoben haben. Weil die Konsolen-Releasesituation ist gut, die Fans kaufen das Spiel eh und zu viel Konkurrenz gibt es auf der PS4/PS5 ja nicht. Wahrscheinlich rechnen sie mit besonders vielen direkten Verkäufen auf den neuen Konsolen.

Warum ich der Meinung bin, dass diese Überstunden nicht freiwillig sind? Naja, lies bitte nochmal die News, es steht sogar direkt über jedem Kommentar:
"Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen"

Ich finde Deinen Kommentar erst mal lesenswert, soviel vorab, auch wenn ich Deine Meinung nicht in Gänze teile. Glaube mir, die wenigsten Überstunden die gemacht werden, waren wirklich freiwillig und wenn es Dein genannter "Gruppendruck" war, der es irgendwie zwanghaft gestaltete. Aber darüber hinaus, wissen manche Unternehmen durchaus ihre Mitarbeiter zu "freiwilligen" Überstunden zu "zwingen". Situationen die dazu führen, das der Mitarbeiter dann auch mitmacht, habe ich und andere ja bereits aufgezählt.

Ich habe es ja bereits geschrieben, Du würdest vom Arbeitsrecht Gebrauch machen und auch entsprechend selbstbewusst vor Deinen Chef treten, finde ich übrigens gut. Andere können das nicht so einfach umsetzen, sind der "Macht" des Chefs ausgeliefert und begeben sich in Ihr Schicksal.

Wir könnten jetzt wieder von vorne anfangen: Du könntest sagen, selber Schuld wenn Sie es mit sich machen lassen und ich könnte wieder von Umständen sprechen, die dazu führen, dass Mitarbeiter dieses Übel über sich ergehen lassen…

...ändert aber nichts daran, dass ich Unternehmen/Vorgesetzte die Ihre Mitarbeiter "ausnutzen" schlecht finde und es mir schwer fällt, die Verantwortung alleine auf die Mitarbeiter zu übertragen - er könne ja kündigen.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 01.10.2020 14:04, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von johndoe711686 »

ChrisJumper hat geschrieben: 01.10.2020 13:12 Stell dir einfach vor es geht um eine Baustelle und du musst da mitten in die Wüste, wirst da eingeflogen und lebst dort vor Ort bis die Arbeiten abgeschlossen sind.... da kann man auch zwischen drin kündigen und nach Hause fliegen. Aber man sollte es sich vorher überlegen. Oder bei der Arbeit auf einer Ölbohrinsel.
Und wenn vorher gesagt wurde, das Ganze dauert 6 Monate, aber jetzt sind es schon 8 und wenn ab morgen nicht 12h gearbeitet wird werden es 12. Da kann man vorher überlegen wie man will, vor Ort ändert es sich dann.

Und immer diese Mär von man kann jederzeit kündigen. Ja und dann? Hört die Miete auch auf? Oder der Kredit vom Haus? Vom Auto? Muss man nichts mehr essen? Wenn man rausgeworfen wird kann man Abfindungen aushandeln und bekommt Arbeitslosengeld. Aber gehst du von selbst gibt es nichts. Frühestens nach 3 Monaten.

Nein, kündigen macht man dann, wenn man schon was besseres sicher hat. Nur wie soll man das finden bei 60h die Woche über Monate hinweg? Hinzu kommt, manche mögen den Job ja eigentlich und auch die Kollegen. Diese „2 Jahre hier dann geh ich weiter“ Mentalität hat nicht jeder.
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 01.10.2020 15:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von CHEF3000 »

EintopfLeiter hat geschrieben: 01.10.2020 13:50
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ChrisJumper hat geschrieben: 01.10.2020 13:12
EintopfLeiter hat geschrieben: 01.10.2020 08:25 Befreit Euch davon, dass solche Überstunden freiwillig sind.
Was denn bitte sonst? Das Projekt ist in 6 bis 12 Wochen hoffentlich zu Ende. Die meisten wurden schon über Jahre bezahlt daran zu arbeiten. Da kommt niemand und setzt einem die Pistole auf die Brust obwohl es einen Gruppendruck gibt. Man kann jederzeit kündigen oder es direkt zu Beginn ausschließen das man aufgrund der Familien-Situation keinen Crunch machen möchte. Aber dann ist dies vielleicht auch nicht der richtige Job bei dem großen Player.

Stell dir einfach vor es geht um eine Baustelle und du musst da mitten in die Wüste, wirst da eingeflogen und lebst dort vor Ort bis die Arbeiten abgeschlossen sind.... da kann man auch zwischen drin kündigen und nach Hause fliegen. Aber man sollte es sich vorher überlegen. Oder bei der Arbeit auf einer Ölbohrinsel.

Verständlich ist das man es theoretisch hinbekommt ohne Crunch und auch mit immer mehr Verschiebungen. Ja an einem bestimmten Punkt ist es auch so das die Arbeitgeber das da nutzen um das Produkt günstiger zu machen oder damit der Boni besser ist.

Doch meistens ist es bei solchen Kunst-Softwareprojekten wie bei Film-Drehs. Das wird einfach teuer und man kann nur hoffen das genug Zeit und Geld da ist und die Schauspieler lange genug gesund sind und nichts dazwischen kommt.

Das Problem bei Software im Gegensatz zum Film, ist das wenn man zu früh fertig wird, immer noch was neues Extravagantes oder eine Optimierung oben drauf werfen möchte, die dann unvorhergesehen zu anderen Problemen führt oder das sich bestimmte Bugs doch nicht so leicht umgehen lassen wie man eigentlich dachte. Langfristig wird es sich hoffentlich dem Film annähern weil es einfach keine technische Weiterentwicklung gibt.

Cyberpunk ist halt der Titel für die neuen Konsolen und leider wird genau das jetzt mit viel Druck an die Entwickler heran getragen. Man hätte da einfach gemeinsam sagen können, wir verschieben alles aufs nächste Jahr, dann würde es auch genug Hardware geben. ;)

Aber das ist dann auch keine Lösung weil dann die Mitarbeiter Ende des Jahres noch dran sitzen und Programmieren und auch keine schöne Weihnachtszeit haben. Wenn das Spiel jetzt raus kommt, haben die meisten der Entwickler mehr von dem Jahresabschluss.

Es gibt einfach Arbeiten und Projekte die müssen zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen werden und da kann man nicht mal einfach so tun, als könnte man dies beliebig nach hinten verschieben.

Es ist halt immer ein Abwägen, verschiebt man es und hat mehr Kosten zu eventuell weniger Einnahmen, oder macht es nichts aus?

Auf der anderen Seite fällt es mir schon schwer nach zu vollziehen warum sie es nicht einfach noch mal verschoben haben. Weil die Konsolen-Releasesituation ist gut, die Fans kaufen das Spiel eh und zu viel Konkurrenz gibt es auf der PS4/PS5 ja nicht. Wahrscheinlich rechnen sie mit besonders vielen direkten Verkäufen auf den neuen Konsolen.

Warum ich der Meinung bin, dass diese Überstunden nicht freiwillig sind? Naja, lies bitte nochmal die News, es steht sogar direkt über jedem Kommentar:
"Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen"

Ich finde Deinen Kommentar erst mal lesenswert, soviel vorab, auch wenn ich Deine Meinung nicht in Gänze teile. Glaube mir, die wenigsten Überstunden die gemacht werden, waren wirklich freiwillig und wenn es Dein genannter "Gruppendruck" war, der es irgendwie zwanghaft gestaltete. Aber darüber hinaus, wissen manche Unternehmen durchaus ihre Mitarbeiter zu "freiwilligen" Überstunden zu "zwingen". Situationen die dazu führen, das der Mitarbeiter dann auch mitmacht, habe ich und andere ja bereits aufgezählt.

Ich habe es ja bereits geschrieben, Du würdest vom Arbeitsrecht Gebrauch machen und auch entsprechend selbstbewusst vor Deinen Chef treten, finde ich übrigens gut. Andere können das nicht so einfach umsetzen, sind der "Macht" des Chefs ausgeliefert und begeben sich in Ihr Schicksal.

Wir könnten jetzt wieder von vorne anfangen: Du könntest sagen, selber Schuld wenn Sie es mit sich machen lassen und ich könnte wieder von Umständen sprechen, die dazu führen, dass Mitarbeiter dieses Übel über sich ergehen lassen…

...ändert aber nichts daran, dass ich Unternehmen/Vorgesetzte die Ihre Mitarbeiter "ausnutzen" schlecht finde und es mir schwer fällt, die Verantwortung alleine auf die Mitarbeiter zu übertragen - er könne ja kündigen.

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"Übel über sich ergehen lassen" :roll:


Das dies im Gaming immer so hoch gehangen wird geht mir tierisch auf die Nüsse. Ich arbeite in der Versicherungsbranche auch im November / Dezember deutlich mehr als üblich, sitzte Samstags im Büro und hänge Sonntags am Laptop.

Entschuldigt sich Apple jedesmal wenn sie über Foxconn in China Menschen wohlwissend rund um die uhr ohne Pausen ohne Urlaub für cent Beträge an am Limit arbeiten lassen ?

Es gibt weitaus schlimmere Jobs zu weitaus schlechterer Bezahlung als bei CDPR, einem der renomiertesten Entwickler dieser Welt, an CP2077 zu arbeiten. Machen die Leute jetzt im endspurt (bezahlte) überstunden in klimatisierten Büros mit lecker Käffchen und Verpfelgung im Pausenraum nebst Billiardtisch um die Ecke für 1 Monat ?

Mir kommen gleich die Tränen.

Ich finde es so schon fast respektlos angesichts millionen drohender Pleiten weltweit aufgrund Corona das Thema so hoch zu hängen. Zu viel Arbeit ? Wieviele Menschen haben Jobs und Existenzen verloren in den vergangenen 7 Monaten und würden alles dafür geben nochmal "zu viel Arbeit zu haben." unter den oben genannten Bedingungen.
Zuletzt geändert von CHEF3000 am 01.10.2020 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
Ich entwickel mich gemäß den Prognosen der Agency !
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von CritsJumper »

Ryan2k6 hat geschrieben: 01.10.2020 15:27 Und immer diese Mär von man kann jederzeit kündigen. Ja und dann? Hört die Miete auch auf? Oder der Kredit vom Haus? Vom Auto? Muss man nichts mehr essen? Wenn man rausgeworfen wird kann man Abfindungen aushandeln und bekommt Arbeitslosengeld. Aber gehst du von selbst gibt es nichts. Frühestens nach 3 Monaten.
In den USA ist das nicht immer so wie bei uns und wie das in Polen ist weiss ich auch nicht. Aber dort Arbeiten viele, auch Programmierer immer nur an diesen Projekten für Zeit X. Klar es könnte einen Folgeauftrag gefährden aber meistens suchen die so Händeringend nach guten Leuten ...

Daher hätte man mit Crunch halt auch nur 1 Monat weniger Geld. Wenn davon ab hängt ob man die nächsten 3 Monate seine Miete bezahlen kann ...

Die meisten nehmen sich eh diese Auszeit nach so einem Crunch, auch weil alle irgendwie damit rechnen. Ich muss gestehen das war bei ND so das man nicht am Crunch teil nehmen musste, vielleicht ist das in Polen bei CD Project Red anders. Aber ich glaube auch das die meisten in den sauren Apfel beissen und damit mehr oder weniger klar kommen. Aber um das mal hart zu formulieren, ich denke nicht das es wie in China ist und per Anordnung oder mit dem Millitär ich glaube auch nicht das es hier wie in schlimmster Korruption ist oder wie bei Sklavenarbeit. Dazwischen ist noch genug Spielraum.

P.s.: Es sieht aber wirklich düster aus, so als hätte das Studio mehr Probleme gehabt und die zu meistern hat dann noch länger gedauert -_- ja dann hätten sie es besser noch mal verschoben. Das sich ein paar wenige zuvor schon die Nächste um die Ohren geschlagen haben kann aber auch daran liegen das man den "gemeinsamen Crunch" vermeiden wollte welcher jetzt dann scheinbar zusätzlich ansteht. Genau aus dem Grund kann man den Crunch glaub ich auch nicht immer entkommen. Das was hilft ist offen darüber zu Sprechen und ehrlich versuchen die Probleme anzugehen und zu dokumentieren warum es zu Crunch gekommen war. - - - Wen es ganz blöd läuft legt man es einigen Mitarbeitern aber dann an den Kopf und behauptet die waren einfach nicht fähig genug.
Zuletzt geändert von CritsJumper am 01.10.2020 16:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von Ultima89 »

CHEF3000 hat geschrieben: 01.10.2020 16:24 Ich finde es so schon fast respektlos angesichts millionen drohender Pleiten weltweit aufgrund Corona das Thema so hoch zu hängen. Zu viel Arbeit ? Wieviele Menschen haben Jobs und Existenzen verloren in den vergangenen 7 Monaten und würden alles dafür geben nochmal "zu viel Arbeit zu haben." unter den oben genannten Bedingungen.
Da ist was dran. Es ist aber auch eine Sache des eigenen Standpunkts. Als Außenstehender betrachtet man das Thema anders als wenn man selbst von Crunch/Arbeitslosigkeit betroffen ist. Und Angehörige dieser beiden Gruppen sehen die Sache wieder anders.
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von SethSteiner »

CHEF3000 hat geschrieben: 01.10.2020 16:24 Es gibt weitaus schlimmere Jobs zu weitaus schlechterer Bezahlung als bei CDPR, einem der renomiertesten Entwickler dieser Welt, an CP2077 zu arbeiten. Machen die Leute jetzt im endspurt (bezahlte) überstunden in klimatisierten Büros mit lecker Käffchen und Verpfelgung im Pausenraum nebst Billiardtisch um die Ecke für 1 Monat ?

Mir kommen gleich die Tränen.

Ich finde es so schon fast respektlos angesichts millionen drohender Pleiten weltweit aufgrund Corona das Thema so hoch zu hängen. Zu viel Arbeit ? Wieviele Menschen haben Jobs und Existenzen verloren in den vergangenen 7 Monaten und würden alles dafür geben nochmal "zu viel Arbeit zu haben." unter den oben genannten Bedingungen.
Es gibt IMMER irgendjemanden dem es schlechter geht. Was soll das für ein Argument sein? Es ist doch reiner Whataboutism, ein Ablenkungsmanöver und ein ziemlich durchsichtiges obendrein. Zu dem sich dabei immer wieder offenbart, wie sehr man das Leben anderer Menschen wegen Annehmlichkeiten unterschätzt. Ja jemand hat Kaffee und womöglich klimatisierte Büros, das ist schön aber das ändert am Stresslevel genausowenig wie womöglich an fehlenden Sozialkontakten oder Zeit zur Erholung. Die Dokumentation über UbiSofts For Honor war in der Hinsicht ganz interessant, weil sie einen kleinen Einblick darin gab, wie sich die Situation der Videospielentwicklung auf die Mitarbeiter auswirkt. Man hat nicht komplett die Lupe rübergehalten aber es ermöglichte ein wenig hineinzulinsen. Ich denke das ist wichtig und hilfreich zu erfahren, wie andere Menschen empfinden.
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von johndoe711686 »

CHEF3000 hat geschrieben: 01.10.2020 16:24 Ich finde es so schon fast respektlos angesichts millionen drohender Pleiten weltweit aufgrund Corona das Thema so hoch zu hängen. Zu viel Arbeit ? Wieviele Menschen haben Jobs und Existenzen verloren in den vergangenen 7 Monaten und würden alles dafür geben nochmal "zu viel Arbeit zu haben." unter den oben genannten Bedingungen.
Anderen Übertreibung vorwerfen und dann so ein Absatz. Meine Güte, als würde jeder, der durch Corona leider seinen Job verloren hat nie wieder eine Stelle finden. Zumal man da auch mal differenzierter schauen muss, wer tatsächlich seine Arbeit verloren hat. Ja, vielleicht kann nicht jeder ein hippes Café zur Zeit führen.

Und ich würde mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, dass all diejenigen, die jetzt ohne Arbeit sind, lieber einen 60h Knüppeljob hätten, als sich ganz normal was neues zu suchen. Es ist doch absurd zu sagen, es gäbe nur "kein Job" oder "Knüppeljob".
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Re: Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen

Beitrag von EintopfLeiter »

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CHEF3000 hat geschrieben: 01.10.2020 16:24
EintopfLeiter hat geschrieben: 01.10.2020 13:50
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ChrisJumper hat geschrieben: 01.10.2020 13:12

Was denn bitte sonst? Das Projekt ist in 6 bis 12 Wochen hoffentlich zu Ende. Die meisten wurden schon über Jahre bezahlt daran zu arbeiten. Da kommt niemand und setzt einem die Pistole auf die Brust obwohl es einen Gruppendruck gibt. Man kann jederzeit kündigen oder es direkt zu Beginn ausschließen das man aufgrund der Familien-Situation keinen Crunch machen möchte. Aber dann ist dies vielleicht auch nicht der richtige Job bei dem großen Player.

Stell dir einfach vor es geht um eine Baustelle und du musst da mitten in die Wüste, wirst da eingeflogen und lebst dort vor Ort bis die Arbeiten abgeschlossen sind.... da kann man auch zwischen drin kündigen und nach Hause fliegen. Aber man sollte es sich vorher überlegen. Oder bei der Arbeit auf einer Ölbohrinsel.

Verständlich ist das man es theoretisch hinbekommt ohne Crunch und auch mit immer mehr Verschiebungen. Ja an einem bestimmten Punkt ist es auch so das die Arbeitgeber das da nutzen um das Produkt günstiger zu machen oder damit der Boni besser ist.

Doch meistens ist es bei solchen Kunst-Softwareprojekten wie bei Film-Drehs. Das wird einfach teuer und man kann nur hoffen das genug Zeit und Geld da ist und die Schauspieler lange genug gesund sind und nichts dazwischen kommt.

Das Problem bei Software im Gegensatz zum Film, ist das wenn man zu früh fertig wird, immer noch was neues Extravagantes oder eine Optimierung oben drauf werfen möchte, die dann unvorhergesehen zu anderen Problemen führt oder das sich bestimmte Bugs doch nicht so leicht umgehen lassen wie man eigentlich dachte. Langfristig wird es sich hoffentlich dem Film annähern weil es einfach keine technische Weiterentwicklung gibt.

Cyberpunk ist halt der Titel für die neuen Konsolen und leider wird genau das jetzt mit viel Druck an die Entwickler heran getragen. Man hätte da einfach gemeinsam sagen können, wir verschieben alles aufs nächste Jahr, dann würde es auch genug Hardware geben. ;)

Aber das ist dann auch keine Lösung weil dann die Mitarbeiter Ende des Jahres noch dran sitzen und Programmieren und auch keine schöne Weihnachtszeit haben. Wenn das Spiel jetzt raus kommt, haben die meisten der Entwickler mehr von dem Jahresabschluss.

Es gibt einfach Arbeiten und Projekte die müssen zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen werden und da kann man nicht mal einfach so tun, als könnte man dies beliebig nach hinten verschieben.

Es ist halt immer ein Abwägen, verschiebt man es und hat mehr Kosten zu eventuell weniger Einnahmen, oder macht es nichts aus?

Auf der anderen Seite fällt es mir schon schwer nach zu vollziehen warum sie es nicht einfach noch mal verschoben haben. Weil die Konsolen-Releasesituation ist gut, die Fans kaufen das Spiel eh und zu viel Konkurrenz gibt es auf der PS4/PS5 ja nicht. Wahrscheinlich rechnen sie mit besonders vielen direkten Verkäufen auf den neuen Konsolen.

Warum ich der Meinung bin, dass diese Überstunden nicht freiwillig sind? Naja, lies bitte nochmal die News, es steht sogar direkt über jedem Kommentar:
"Cyberpunk 2077: Sechs-Tage-Woche angeordnet, Crunch-Versprechen gebrochen"

Ich finde Deinen Kommentar erst mal lesenswert, soviel vorab, auch wenn ich Deine Meinung nicht in Gänze teile. Glaube mir, die wenigsten Überstunden die gemacht werden, waren wirklich freiwillig und wenn es Dein genannter "Gruppendruck" war, der es irgendwie zwanghaft gestaltete. Aber darüber hinaus, wissen manche Unternehmen durchaus ihre Mitarbeiter zu "freiwilligen" Überstunden zu "zwingen". Situationen die dazu führen, das der Mitarbeiter dann auch mitmacht, habe ich und andere ja bereits aufgezählt.

Ich habe es ja bereits geschrieben, Du würdest vom Arbeitsrecht Gebrauch machen und auch entsprechend selbstbewusst vor Deinen Chef treten, finde ich übrigens gut. Andere können das nicht so einfach umsetzen, sind der "Macht" des Chefs ausgeliefert und begeben sich in Ihr Schicksal.

Wir könnten jetzt wieder von vorne anfangen: Du könntest sagen, selber Schuld wenn Sie es mit sich machen lassen und ich könnte wieder von Umständen sprechen, die dazu führen, dass Mitarbeiter dieses Übel über sich ergehen lassen…

...ändert aber nichts daran, dass ich Unternehmen/Vorgesetzte die Ihre Mitarbeiter "ausnutzen" schlecht finde und es mir schwer fällt, die Verantwortung alleine auf die Mitarbeiter zu übertragen - er könne ja kündigen.

VG
"Übel über sich ergehen lassen" :roll:


Das dies im Gaming immer so hoch gehangen wird geht mir tierisch auf die Nüsse. Ich arbeite in der Versicherungsbranche auch im November / Dezember deutlich mehr als üblich, sitzte Samstags im Büro und hänge Sonntags am Laptop.

Entschuldigt sich Apple jedesmal wenn sie über Foxconn in China Menschen wohlwissend rund um die uhr ohne Pausen ohne Urlaub für cent Beträge an am Limit arbeiten lassen ?

Es gibt weitaus schlimmere Jobs zu weitaus schlechterer Bezahlung als bei CDPR, einem der renomiertesten Entwickler dieser Welt, an CP2077 zu arbeiten. Machen die Leute jetzt im endspurt (bezahlte) überstunden in klimatisierten Büros mit lecker Käffchen und Verpfelgung im Pausenraum nebst Billiardtisch um die Ecke für 1 Monat ?

Mir kommen gleich die Tränen.

Ich finde es so schon fast respektlos angesichts millionen drohender Pleiten weltweit aufgrund Corona das Thema so hoch zu hängen. Zu viel Arbeit ? Wieviele Menschen haben Jobs und Existenzen verloren in den vergangenen 7 Monaten und würden alles dafür geben nochmal "zu viel Arbeit zu haben." unter den oben genannten Bedingungen.
Spoiler
Show
Also das Thema hier ist Crunch und damit einhergehende Überstunden und nicht Firmen die aufgrund von diversen Corona-Lockdowns drohen pleite zu gehen.
Das finde ich genauso bedauernswert wie Du, das möchte ich hier mal kurz klarstellen. Wenn aber Unternehmen ihre Arbeit für zehn von acht erledigen lassen und man das an den Pranger stellt, hat das aber auch rein gar nichts mit Respektlosigkeit gegenüber besagten Firmen zu tun, die durch Corona getroffen wurden.

Zum Thema:
Ich habe jetzt hier schon einige Beiträge geschrieben und immer wieder klar gestellt, dass es mir nicht nur um die Gaming-Branche geht und ich massiv (!) geforderte Überstunden allgemein kritisiere und dabei bleibe ich auch. Hier geht es aber nun mal um Cyberpunk und CD Projekt Red, setze hier aber gerne jede x-beliebige Firma ein, wenn Du magst. Ich hab mehrmals versucht zu erklären, dass es Menschen gibt, die solche Situationen schwer belasten und Krankheiten und Familienprobleme damit einher gehen können und andere, die damit gut umgehen können. Ich habe auch mehrmals versucht zu erklären, dass auch ein Hinweis auf Kündigen nicht immer leicht ist. Und jetzt kommst Du mit der Versicherungsbranche und Apple.

Und das Dir die Tränen kommen, zeigt nur, das auch Dir Mitgefühl zu fehlen scheint. Aber ich will Dir nicht zu Nahe treten.

Weißt Du was eine Lösung sein kann? Zwei, drei (auch hier - setze eine verhältnismäßige Zahl) Mitarbeiter zusätzlich einstellen. Das könnte übrigens auch den durch Corona arbeitslos gewordenen Menschen eine Hilfe sein.

Ich selber kann in unserem Unternehmen Mitarbeiter einstellen, haben wir letztlich erst wieder getan. Die erste Zeit (ein Jahr etwa) wird investiert in den neuen Mitarbeiter, aber dann kann er voll mitmachen, bereichert das Unternehmen und entlastet seine Kollegen/innen.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 01.10.2020 19:18, insgesamt 4-mal geändert.
" Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle unrecht haben. "

- Bertrand Russel (1872-1970)

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