South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Version im Handel?

Hier findet ihr die entsprechenden Kommentare - inkl. Link zur News!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

billy coen 80
Beiträge: 1929
Registriert: 02.10.2012 03:39
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von billy coen 80 »

AkaSuzaku hat geschrieben:
billy coen 80 hat geschrieben:Tja, das ist die Betrachtungsperspektive, die leider immer wieder von zahlreichen Leuten auf das Medium Videospiel so eingenommen wird. Dass diese völlig verlogen ist will im, was Videospiele angeht, immer noch absolut Erzkonservativen Deutschland leider niemand in verantwortlicher Position erkennen.
Ich glaube einfach, dass die Verantwortlichen sich erst gar nicht darum scheren, solange niemand kommt und die Sache anfechtet. Niemand schafft sich gerne selbst Probleme. Der Anstoß muss schon von Außen kommen.
Yep! Auf Richter bezogen, die eben dafür zuständig wären, durch Grundsatzurteile Rechtssicherheiten herzustellen stimmt das.

Ich hatte bei den "Verantwortlichen" aber auch unter anderem die gesetzgebenden Instanzen im Hinterkopf. Und wie die leider mehrheitlich zu dem Thema stehen, ist ja bekannt: entweder bewegt es sich bei ihnen völlig auf der Rektaltangente und sie haben da gar keinen Plan von oder sie haben keinen Plan von, fühlen sich aber bei jeder sich anbietenden, medienwirksamen Debatte dazu genötigt Dinge von sich zu geben, wie etwa den Vergleich "Produktion und Verbreitung von Killerspielen (als sei das eine fest definierte Genrebezeichnung :lol: ) = Produktion und Verbreitung von Drogen und Kinderpornographie".

Aber gottlob hat sich in der gesellschaftlichen Wahrnehmung des Mediums Videospiel außerhalb der Parlamente ja doch in den letzten Jahren einiges getan. Also toi toi toi... :Hüpf:
Benutzeravatar
Lord Hesketh-Fortescue
Beiträge: 867
Registriert: 26.04.2013 22:40
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Silbendrechsler hat geschrieben:Denn nur, weil es sich um ein kommerzielles Produkt handelt und primär der Unterhaltung dient, heißt es nicht, dass ein Spiel keine Kunst ist.
Ganz richtig. Diese Dichotomie zwischen Kunst und Unterhaltung (was das eine ist, kann das andere automatisch nicht sein) empfinde ich auch als realitätsfern. Entspringt einem völlig überhöhten Kunstbegriff und dem Ideal des nur für die (und von der) Kunst lebenden Kreativen.

Zudem werden bei dieser schwarzweißen Trennung auch regelmäßig die ganzen formalästhetischen Aspekte des Mediums außen vor gelassen: Das Audiovisuelle, die ganze Gestaltung, die Formensprache. Da ist ganz viel Eigenständigkeit auch in den formalen Ausdrucksmitteln vorhanden. Auch das kann das Künstlerische an einem Spiel oder Medium ausmachen, da muss ich nicht jedesmal tiefenphilosophische Grundsatzfragen oder sonstwelche hehren Intentionen rauslesen.
Zuletzt geändert von Lord Hesketh-Fortescue am 06.03.2014 17:44, insgesamt 2-mal geändert.

Beiträge können Spuren von Erdnüssen enthalten.



Benutzeravatar
TimmyTallz
Beiträge: 294
Registriert: 01.12.2008 13:30
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von TimmyTallz »

T.H. hat geschrieben:
Bolek hat geschrieben:Und wer lacht, wie so immer, am Ende? Der Raubkopierer. Und womit? Mit Recht!
Nö. Typen wie ich lachen mit recht.

Wir alten Recken, die inzwischen in die 4. oder 5. Generation von Games gehen und nach langer leidvoller Erfahrung Niemals Nie Nie und wenn die Hölle zufriert auch dann nicht ein Game vorbestellen oder auch nur zum Vollpreis kaufen. Wir die Gold - Legendary - Ultimate - und wie sie auch immer heißen mögen Versionkäufer die kein Game anfassen bevor der letzte Patch und das letzte DLC nicht nur rausgekommen ist sondern für nen Zwanni zu haben ist und solche Problemen euch Kiddies überlassen :Vaterschlumpf:
Kannst mächtig stolz auf dich sein.
Benutzeravatar
Bohne555
Beiträge: 20
Registriert: 03.12.2012 13:56
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von Bohne555 »

meccs
Beiträge: 29
Registriert: 05.03.2014 20:40
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von meccs »

Und ich finde es gut, dass es immer Leute gibt, die sich fragen ob etwas so (noch immer) richtig ist und sich nicht mit einem "das haben wir hier schon immer so gemacht!1elf" abspeisen lassen
Selbstversändlich kann man dies tun. Nur sollte man das dann nicht aus rein egoistischer Perspektive tun und Zeter und Mord schreien, weil man ein verschissenes Spiel sonst zu spät bekommt.

Und man sollte auch bedenken, dass die eigene Meinung nicht die einzige allgemeingültige ist. Vielleicht gibt es ja eine Mehrheit, die unser Grundgesetz durchaus berechtigt finden?
Unsere Gesetze, wie wir sie haben, sind gottgesandt, und sie zu aktzeptieren ist unser oberstes Gebot?
Unsere Gestze sind zu befolgen. Basta. Du kannst dir nicht aussuchen, welches dir gefällt und dich dann dran halten, oder eben nicht. Das ist nicht Sinn der Sache.

Ansonsten finde ich eben mal das Gesetz gegen Bankraub total unsinnig und unfair weil das Geld eh so ungerecht verteilt ist.

Und wenn ich dann Leute sehe, und um die ging es mir hauptsächlich, die am liebsten das Grundgesetz ändern wollen, weil sie noch drei Wochen auf ein Spiel warten müssen, fällt mir nichts mehr ein. Das ist eigentlich der Stoff, aus dem Southparkfolgen sind.
Wenn ein "Indiana Jones and the Last Crusade" (Film) unzensiert in D erscheinen darf (ab 12), das gleichnamige Spiel mit der gleichen Handlung, Schauplätzen, Personen und Hakenkreuzen aber zensiert werden muss, damit es nicht beschlagnahmt wird, ist diese grundsätzliche Diskussion wohl berechtigt.
Da hast du schon recht. Allerdings bleibt mir schleierhaft, was das mit dem Thema zu tun hat. Es wäre auch weiterhin der Fall, dass sich ein Publisher an unsere Gesetze zu halten hat.
Er müsste trotztdem das richtige Spiel in die Presse geben und rechtzeitig veröffentlichen.

Und genau daran ist er ja gescheitert. Nicht etwa an unseren Gesetzen.
Wenn Ubisoft hier mal gesagt hätte: Momentmal, ist das nicht Kunst das Spiel. Und sie dagegen angegangen wären, hätten sie gewonnen und endlich mal würde das mal überdacht werden.
Und du würdest nächstes Jahr noch auf das Spiel warten und 30€ mehr bezahlen müssen. Prozesse sind langwierig und teuer....

-------------------

Offensichtlich wurde hier etwas falsch interpretiert. Ich bin, genau so wie ihr mit vielen Dingen in diesem Land nicht einverstanden. Dabei steht dieses Thema zwar irgendwo ganz unten auf de Liste, aber es besteht natürlich Verbesserungsbedarf.

Allerdings vergeigt es hier ein Publisher auf peinlichste Art, einfach das richtige Spiel ins Regal zu stellen und alles jammert wie schlecht doch unsere Gesetze sind.

Aber eure Meinung ist nicht die Einzige. Ich habe beispielsweise ein Problem damit Spiele generell als Kunst anzusehen. Bei manchen Games ist der Haufen aus fünf Ringen und nem Turm in der Kloschüssel mehr Kunst, den ich gelegentlich mache.

Und ich finde es auch gut, dass auf solche Dinge bei uns geachtet wird. Auch sehe ich einen Unterschied und unterscheide zwischen Dokus, Filmen und Spielen.

Die Gesetze sind von unseren Volksvertretern gemacht und die Urteile im Namen des Volkes gesprochen. Vielleicht, nur vielleicht, gibt es daher eine Mehrheit, die NICHT eurer Meinung ist und denen es Pupegal ist, ob wir das Game morgen oder nächste Woche bekommen, solange unsere Jugedn nicht gefärdet und das Grundgesetz nicht verletzt wird.

Echt peinlich, die kleinen Möchtegern-Revoluzer die nur wegen eines Spieles.....ach vergiss es...

Ich seh schon die ersten zur Wahlurne rennen und NPD wählen, damit man in Spielen wieder Hakenkreuze sehen kann.....
Benutzeravatar
Lord Hesketh-Fortescue
Beiträge: 867
Registriert: 26.04.2013 22:40
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

meccs hat geschrieben:Ich seh schon die ersten zur Wahlurne rennen und NPD wählen, damit man in Spielen wieder Hakenkreuze sehen kann.....
Einfach nur armselig.

Und tu doch bitte nicht so, als wären hier haufenweise Super-Anarchos unterwegs, die den Sinn und Zweck von Gesetzen generell in Frage stellen. Man nimmt die aktuelle Debatte rund um Southpark lediglich zum Anlass(!), um über grundlegende Zensurfragen und Fragen der Begriffsauslegung im Rahmen einer strafrechtlichen Ausnahmeregelung zu diskutieren. Und daran ist jetzt genau was respektlos gegenüber der Rechtsordnung und staatsunbürgerlich?

Beiträge können Spuren von Erdnüssen enthalten.



meccs
Beiträge: 29
Registriert: 05.03.2014 20:40
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von meccs »

Und daran ist jetzt genau was respektlos gegenüber der Rechtsordnung und staatsunbürgerlich?
Nichts. Wer behauptet das? Ich werfe lediglich in den Raum, dass diese Debatte aufgrund eines Publisherfehlers weder sinnvoll, noch zielführend ist.

Ich finde es halt bemerkenswert, dass alle den falschen Baum anbellen. So Wutbürgermässig: Aufstampfend und mit Schaum vom Mund. Sonst nichts. Nur heisse Luft und Milchmädchenrechnungen, die vorne und hinten nicht stimmen.

Die geforderten Punkt würden an der Situation nämlich absolut nichts ändern. Auch in Zukunft nicht. Auch wenn Spiele generell als Kunst angesehen würden, müsste immer noch geprüft werden, ob da nicht Grenzen überschritten werden. Denn ein Freifahrtschein darf das, aus naheliegend Gründen, auf keinen Fall sein.

Die Gesetzmäßigkeit (Im Sinne des GG) des Titels berührt übrigens nicht die Prüfung auf jugendgefährdende Inhalte. Auch zwei Punkte, die hier munter gleichgesetzt und durcheinander geworfen werden.

PS: Muss ich mir hier im Forum angewöhnen, den Post mit einem Zitat, gefolgt von einer Beleidigung
oder Herabsetzung einzuleiten? Gehört das hier zum guten Ton?
billy coen 80
Beiträge: 1929
Registriert: 02.10.2012 03:39
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von billy coen 80 »

@ meccs

Teilweise bist du in deinen Ausführungen aber auch schon ein Bisschen dogmatisch und verkennst auch, worum es zumindest einigen Mitforisten hier eigentlich geht.

Erstens: es mag sich für mich falsch lesen, aber für mich klingt bei dir ein Wenig die Haltung durch, das Gesetze etwas unverrückbares sind und das ist zumindest in dieser Grundsätzlichkeit nicht korrekt. Wäre dem so, müssten zum Beispiel immer noch in Deutschland Frauen eine Erlaubnis ihres Mannes einholen, wenn sie sich auf einen Arbeitsplatz hin bewerben möchten. Gesetze sind, wie so vieles, etwas, was sich im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung und ihrer Wertvorstellungen sehr wohl auch anpassen kann. Manche Gesetze werden umformuliert, präzisiert oder eben auch abgeschafft.

Und dass Urteile „im Namen des Volkes“ gefällt werden, hat auch nix mit demokratischen Mehrheitsinteressen zu tun. Das hieße ja, dass vor jeder Urteilsfällung eine Volksbefragung zur Ermittlung der Mehrheiten im Lande durchgeführt werden müsste. In Urteilen werden vielmehr Sachverhalte und / oder Interessen von zum Teil auch schon einmal kleinen Gruppen oder gar Einzelpersonen, die klagen, vor dem Hintergrund bestehender Gesetze an diesen bemessen und eingeschätzt. Ob der Inhalt der Klage nun tatsächlich eine statistisch relevante Anzahl an Bürgern tangiert, ist nur in den seltensten Fällen relevant.

Selbstverständlich wird es keine Mehrheiten in Deutschland geben, die ein Interesse daran hätten, dass Videospielen derselbe Status als „Kunst“ eingeräumt wird, wie man ihn für Filme schon lange als selbstverständlich hinnimmt. Aber nur darum so zu tun, als wäre jeglicher diesbezüglicher Diskurs unsinnig und eine entsprechende rechtliche Prüfung im Zuge einer Klage (von welcher Seite auch immer angestoßen) geradezu lächerlich, ist recht abenteuerlich.

Und genau das führt mich zu zweitens: Wie gesagt geht es einigen hier nicht darum, dass hier ein Spiel eine Weile später erscheinen wird oder ob man darin Hakenkreuze sehen kann. Es geht einfach um die Frage, ob es denn wirklich noch mit bestehenden Gesetzen und Rechtsprechungen vereinbar ist, dass Videospiele so anders behandelt werden, als andere Medien.

Und ob DU nun findest, dass die meisten Spiele dem Kunstanspruch nicht gerecht werden können ist erstens in dieser Diskussion nicht relevant und zweitens rührt dies wahrscheinlich aus genau dieser schnell auftretenden, überhöhten Fehlinterpretation des Begriffes Kunst, wie es der Lord in seinem Kommentar gut beschrieben hat.

Es gibt auch verdammt viele Filme, die in meinen Augen absoluter Rotz sind, dennoch würde ich nie sagen, dass das Medium Film per se keinen Kunstanspruch erfüllt. Ebenso gibt es Spiele, die, in welcher Form auch immer, durchaus zeigen, dass auch Videospiele z. B. unter ästhetischen Gesichtspunkten ebenso Kunst sein können. Ergo stände in meinen Augen einer folgerichtigen Anerkennung dieses Mediums nichts im Wege. Man kann letztlich nicht anfangen, in jedem Einzelfall zu entscheiden, welches Spiel Kunst ist und welches nicht. Das macht man bei Filmen schließlich auch nicht. Vor der Veröffentlichung von Indiana Jones wurde ebenso wenig erst der Kunstaspekt geprüft wie bei „Schindlers Liste“, um ihm die Erlaubnis der Abbildung verfassungsfeindlicher Symbolik zu erlauben.
Benutzeravatar
Lord Hesketh-Fortescue
Beiträge: 867
Registriert: 26.04.2013 22:40
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

meccs hat geschrieben:Nichts. Wer behauptet das? Ich werfe lediglich in den Raum, dass diese Debatte aufgrund eines Publisherfehlers weder sinnvoll, noch zielführend ist.
Aber sie gar nicht erst zu führen, die Fresse zu halten und den Status-Quo supi zu finden, soll zielführender sein? Gesetzeshöriger Mumpitz. Der konkrete Fehler des Publishers bleibt doch unbestritten ein solcher, aber das kann man doch mal zum Anlass nehmen, die bestehenden allgemeineren Regelungen bzw. ihre Auslegung auf den Prüfstand zu stellen. Das ist keineswegs sinnlos, sondern überaus sinnvoll, auch wenn gelegentlich mal über die Stränge geschlagen wird. Foren eben.
meccs hat geschrieben:Die geforderten Punkt würden an der Situation nämlich absolut nichts ändern. Auch in Zukunft nicht. Auch wenn Spiele generell als Kunst angesehen würden, müsste immer noch geprüft werden, ob da nicht Grenzen überschritten werden. Denn ein Freifahrtschein darf das, aus naheliegend Gründen, auf keinen Fall sein.
Wenn zwischen einer konkreten Einzelfallprüfung und einer generellen Schlechterbehandlung eines ganzen Mediums kein Unterschied sein soll, dann haben wir offenbar ein fundamental anderes Verständnis von "würde absolut nichts ändern".
meccs hat geschrieben:PS: Muss ich mir hier im Forum angewöhnen, den Post mit einem Zitat, gefolgt von einer Beleidigung
oder Herabsetzung einzuleiten? Gehört das hier zum guten Ton?
Wenn du solchen Bullshit wie dein obiges NPD-Statement schreibst, was nicht mal unter dem Aspekt eines sarkastischen Seitenhiebs originell ist, sondern einfach nur plump und deplatziert, dann definitiv ja. :wink:

edit: plus das, was billy coen 80 geschrieben hat, unterschreibe ich alles.

Beiträge können Spuren von Erdnüssen enthalten.



meccs
Beiträge: 29
Registriert: 05.03.2014 20:40
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von meccs »

Hallo Billy,

ganz grundsätzlich sind wir doch gar nicht so weit auseinander. Allerdings vergisst du einen entscheidenden Punkt.

Du sprichts von "Klagen von wem auch immer" und Zivilrechtstreitigkeiten. Hier geht es aber um die Auslegung des Straftgesetzbuches.

Wir bewegen uns hier deutlich im strafrechtlichen Bereich an der Basis unserer Gesetze. . Der Einzige der da klagt ist der Staatsanwalt. Und hier hat man sich halt an die Gesetze zu halten. Punkt aus. Das hat auch nichts mit "hörig" zu tun. Machst dus nicht, landest du im Bau. So einfach ist das.

Man kann natürlich Straftaten begehen, in der Hoffnung, man kann den Richter von seinem Standpunkt überzeugen und einen Freispruch (und eine Freifahrtschein) erwirken, aber ich persönlich halte das für nicht richtig.

Anders sieht das aus, wenn ich mich mit ner Behörde über eine Jugendfreigabe streite, oder mit dem Nachbarn über einen Maschendrahtzaun. Das sind nun mal zwei verschiednene paar Schuhe.

Ob man da nun Kunst dran schreibt oder nicht, das alleine reicht nicht. Wenn ein STA Handlungsbedarf sieht, wird er auch gegen Filme und Dokumentationen oder Gemälde vor gehen. Ganz egal, ob da das Label "Kunst" drauf klebt, oder nicht.

Alleine das darf nicht ausreichen. Sonst könnte ja jeder kommen, volksverhetzende Propaganda und ähnliuches verbreiten und dann sagen "Aber das ist doch Kunst".

In so fern würde sich tatsächlich nichts ändern. Der Publisher müsste sich immer noch an unser Gesetz halten ud er müsste immer noch die richtige Software ausliefern.

Wenn man das Gesetze geändert sehen will, geht das eben nur über politische Kanäle. Und da schliesst sich der Kreis zu meinem als Bullshit betitelten Zitat. (Welches übrigens mit einem zynischen Augenzwinkern verstanden werden sollte)

Edit:
Wie gesagt geht es einigen hier nicht darum, dass hier ein Spiel eine Weile später erscheinen wird oder ob man darin Hakenkreuze sehen kann. Es geht einfach um die Frage, ob es denn wirklich noch mit bestehenden Gesetzen und Rechtsprechungen vereinbar ist, dass Videospiele so anders behandelt werden, als andere Medien.
Ich sprach doch aber explizit diese Leute an, die am Anfang auch die gefühlte Mehrheit bildeten.
Zinssm
Beiträge: 1678
Registriert: 13.05.2010 17:45
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von Zinssm »

Dickes Lob an meccs! Gutes Rechtsempfinden.
Dieses ganze Rebellentum hier! Ist es das wirklich wert? Vor allem konnte mal jemand arsch in der Hose beweisen und eure Hakenkreuze selbst einklagen anstatt mit dem Finger auf Puplisher zu zeigen ;)
Frei nach dem Motto: Mach du mal!
Kickstarter?Niemals!!! :)
Gendern!? Niemals :)
Gamer seit 1978
billy coen 80
Beiträge: 1929
Registriert: 02.10.2012 03:39
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von billy coen 80 »

@ meccs

Das, worum es mir und anderen hier geht, bedarf keiner zwingenden Änderung eines Gesetzes, schon gar nicht eines Grundgesetzes. Es bedarf nur einer gerichtlichen Feststellung, dass Videospielen derselbe Rechtsanspruch einer Kunstform zuteil wird, wie anderen Erzähl- und Unterhaltungsmedien. Das hat soweit nichts mit Strafrecht zu tun. Eine Klage muss nicht über die Staatsanwaltschaft laufen (OMG, jetzt hätte ich im Internetypischen Abkürzungswahn fast Staatsanwaltschaft mit SA abgeküzt, zum Glück ist mir noch eingefallen, dass das Missverständlich sein könnte... :oops: ).

Und natürlich darf auch Kunst nicht alles, aber es ist eben ein Untrschied, ob man nur im Einzelfall prüft, ob irgendein Werk über die Grenzen dessen hinausschießt, was Kunst darf oder ob man, wie im Fall von Videospielen, von vornherein alles ausschließt.

Man mag ja von WW2-Shootern halten was man will, aber warum darf ein CoD, welches ganz klar zu Zeiten des Dritten Reiches spielt und sogar geschichtlich belegbare Ereignisse zugrunde liegen hat, keine nationalsozialistische Symbolik abbilden, während das jeder noch so zum Teil massiv geschichtsverfälschend dargestellte Crap, den die Filmbranche so produziert das tun darf? Einzig daran stören ich und einige andere uns. Und dabei geht es auch nicht um "Boah geil, Hakenkreuze!", sondern einfach um die Authentizität.

Und dass es nun irgendwo verharmlosender oder gar verlockender im Kontext eines Spieles erscheint, halte ich für Nonsens vor dem Hintergrund, wie viele Filme es gibt, die auch nur auf Entertainment abzielen und den Zweiten Weltkrieg thematisieren.

Also kurzum, mit Strafrecht oder gar dem GG hat das, worüber wir hier diskutieren, nur terziär (höchstens) zu tun. Es geht nur um die Frage der Gleichstellung des Meiums Videospiel mit andren Medien.
meccs
Beiträge: 29
Registriert: 05.03.2014 20:40
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von meccs »

Das Gespräch entwickelte sich erst spater in diese Richtung. Mein ursprünglicher Post bezog sich allerdings auf die Leute, die ich eben in ihrem Standpunkt auch explizit kritisiere.

Gut, was du da sagst, das sehe ich ein. Auch wenn es hier dennoch zwei Meinungen geben kann.

Ein Spiel ist, menier Meinung nach, etwas anderes, als ein Film. Es ist nun mal ein wesentlicher Unterschied, ob ich beispielsweise einen Film über die Schrecken von Buchenwald sehe, oder selbst (und sei es nur im Spiel) als Nazi Inhaftierte foltere.

Hier kommt sicher erschwerend hinzu, dass immer noch nicht erwiesen ist, welchen Einfluss Spiele da auf uns haben. Bei Filmen ist man da schon weiter.

Leider funktioniert die Propaganda heute sehr subtil und von hinten durch die Brust ins Auge. Da wurde deutlich dazu gelernt. Und in einem Game, dessen Handlung immerhin ich bestimme, zumindest in gewissen Bahnen, bieten sich dadurch sehr viel mehr Möglichkeiten.

Auch Filme haben keinen Freifahrtschein, solche Zeichen abzubilden. Und das heir zwischen den Medien unterscheiden wird, ist möglicherweise gar nicht so verkehrt.

Ein Song ist was andres als ein Film als ein Spiel. Mit welcher Begründung möchte man hier allles gleich setzen? Nur weil es beides visuelle Medien sind?
Benutzeravatar
Lord Hesketh-Fortescue
Beiträge: 867
Registriert: 26.04.2013 22:40
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

meccs hat geschrieben:Ein Song ist was andres als ein Film als ein Spiel. Mit welcher Begründung möchte man hier allles gleich setzen? Nur weil es beides visuelle Medien sind?
Man möchte aber nicht alles gleichsetzen. Die verschiedenen Medien haben alle ihre Eigenheiten, ihre genuinen Stärken und Schwächen, und das interaktive Spiel ist rezeptionstechnisch sicher eine völlig andere Kiste als bspw. ein Film. Diese Unterschiede sind was Tolles, man sollte sie auch nicht leugnen.

Aber mit welchem Argument billigt man dem einen Medium Kunstfreiheit zu, dem anderen aber nicht? Deine Frage müsste daher genau umgekehrt lauten: Mit welcher Begründung diese rechtliche Ungleichbehandlung mit den hier diskutierten ärgerlichen Konsequenzen? Wegen der Interaktivität als Alleinstellungsmerkmal? Das erscheint mir als Argument reichlich dünn und zu sehr auf Extrembeispiele fokussiert (wie dein KZ-Beispiel, oder extreme Gewaltexzess-Spielideen).

Auf der anderen Seite kann man einmal inhaltlich argumentieren, dass Spiele ebenso fähig sind, vielfältige Emotionen auszulösen und tiefergehende Reflexionsimpulse zu liefern (alleine über das kurze Braid gibt es tonnenweise Interpretationen im Netz und im ludologischen Diskurs). Oder man kann formal bzw. ästhetisch argumentieren, das habe ich auf der letzten Seite hier einmal versucht. Aber wo soll das Argument liegen, bei aller struktureller Ungleichheit (die ja auch Musik und Film, Buch und Musik, Film und Buch in Gegenüberstellung ähnlich betrifft) ausgerechnet hier auch eine rechtliche Ungleichbehandlung zu rechtfertigen? Als Relikt der Pionierzeit ja allemal verständlich, schließlich war das Videospiel jahrzehntelang von einer tiefen Skepsis oder bestenfalls abschätzigen Belächelung ("Daddelei") begleitet, aber so allmählich sollte man diese trennende Denkweise doch auch mal auf offizieller Ebene hinterfragen und durchbrechen.

Abgesehen davon heißt ein allgemein zugebilligter rechtlicher Kunststatus keineswegs, dass jedes Spiel fortan auf Teufel komm raus Kunst zu sein hat (z.B. bei reinen Simulatoren ist das höchst zweifelhaft) oder diese Privilegien auf missbräuchliche Weise für rechtswidrige Inhalte, z.B. für rechte Propaganda nutzen darf. Auch von daher ist das einfach kein Grund, hier Berührungsängste mit dem Gedanken einer grundsätzlichen Gleichbehandlung zu entwickeln.

Beiträge können Spuren von Erdnüssen enthalten.



meccs
Beiträge: 29
Registriert: 05.03.2014 20:40
Persönliche Nachricht:

Re: South-Park: Der Stab der Wahrheit: Ungeschnittene USK-Ve

Beitrag von meccs »

Wegen der Interaktivität als Alleinstellungsmerkmal? Das erscheint mir als Argument reichlich dünn und zu sehr auf Extrembeispiele fokussiert (wie dein KZ-Beispiel, oder extreme Gewaltexzess-Spielideen)
Bei genauerer Betrachtung ist das gar nicht mal so dünn. Hier muss man ja wieder eine Abgrenzung ziehen, die man hinterher wieder hinterfragen und aufweichen könnte.

Also, wo möchtest du denn hier die klare Grenze ziehen? Und wie willst du verhindern, das später mit der selben Logik von einem Spiel zum anderen argumentiert wird, wie vom Film zum Spiel?

Es handelt sich juristisch nun mal um verscheidene Gegenstände. Man darf hier also selbstverständlich fragen, wodurch eine Gleichberechtigung gerechtfertigt ist. Nicht anders herum.

Ich persönlich sehe das eigentlich nicht so eng, spiele hier aber einafch mal des Teufels Advokat: Diese Gleichbehandlung würde Gefahren und Riskien bergen, die in der Andersartigkeite der Medien begründet sind.

Man sollte es sich hier daher nichgt zu einfach mit den Entscheidungen machen. Überdenken. Gut. Drüber reden auch gut. Mal etwa unernehmen. Wäre toll. Aber gelich in jedem Kontetx darauf los poltern und fordern....nicht gut!
Antworten