SethSteiner hat geschrieben:meccs hat geschrieben:Man will ja nichts einschränken, sondern eine Einschränkung für etwas aufheben, was man für potentiell gefährlich hält und wo in diesem Sinne ja auch shon Gerichte entschieden haben.
Also muss das Gegenteil bewiesen werden oder sich eben auf lange Sicht erweisen. Aber so weit sind wir eben leder noch nicht.
Woot? Seit wann kann ein Gericht bitte die Gefährlichkeit einer Sache feststellen? Für soetwas braucht man doch Studien, Untersuchungen, Statistiken, das machen aber nicht Richter und Anwälte. Man will eine Einschränkung aufheben, weil man das was man für potentiell gefährlich hält eben nur für gefährlich hält aber eben nicht festgestellt hat ob es wirklich gefährlich ist. Warum soll man bitte das Gegenteil beweisen? Wann wurde Apfelsaft verboten bis festgestellt wurde ob er nicht gefährlich ist?
Da haben Videospiele immer noch einen teilweise sehr eigenen Stellenwert in der gesellschaftlichen Betrachtung. Hatten andere Dinge, wie die von Ihrer Lordschaft genannten Horrorfilme, aber auch schon in der Vergangenheit. Diese haben sich über die Jahre von ihren sozialen Stigmata lösen können und auch das Videospiel scheint mir im Begriff zu sein, dies langsam zu tun.
Es war schon alles schlimmer in der Vergangenheit. Die auch schon aus rechtsstaatlicher Sicht sehr verquere Herangehensweise, Spiele müssten erst ihre Nichtschädlichkeit beweisen, damit sie nicht mit Verboten und restriktiven Auflagen versehen werden sollten, war da viel weiter verbreitet. In einer Gesellschaft, in der erwiesenermaßen schädliche Produkte wie Zigaretten trotz ihrer erwiesenen Schädlichkeit verkauft werden dürfen, ist diese auf Spiele bezogene Reihenfolge "erst Unschädlichkeit beweisen, dann auch erst vielleicht OK" besonders absurd.
Genauso wie die "Killerspiel-Verbotsforderungen". Es gab zwar keine wirklich haltbaren Studienresultate, die die allgemeine seelische Beeinflussung von Spielen belegen konnten, aber weitgehend unisono gaben Psychologen von sich, dass "bereits einschlägig vorgeschädigte" oder seelisch labile Menschen durch ein interaktives Medium wie Videospielen noch zusätzlich in bereits vorhandenen Tendenzen bestärkt werden können. Auch dies wurde von den Verbots-Plärrern dann aufgenommen, um ihre Forderungen damit zu untermauern. Wie lächerlich diese Herangehensweise ist / war, merkt man erst recht, wenn man es mal auf andere Bereiche überträgt. Es gibt nachweislich einen gewissen Prozentsatz an Menschen, die schlicht und ergreifend nicht die geistigen und charakterlichen Eigenschaften mitbringen, um als verantwortungsvoller Verkehrsteilnehmer ein Auto zu lenken. Aber ist deshalb schon mal jemand auf die Idee gekommen, Autos - speziell schnelle Autos - zu verbieten, nur weil es ein paar Typen da draußen gibt, in deren Händen so ein Auto eine Gefahr für Leib und Leben anderer darstellen kann?
Etwas überspitzt: eine Gesellschaft, die sich immerzu an ihrem eigenen Ausschuss orientiert, hat von vornherein keine Aussichten auf eine positive Zukunft. Wenn man alles verbietet oder mit restriktiven Auflagen versieht, was eventuell bei irgendwie gestörten Persönlichkeiten irgendwelche schädlichen Auswirkungen haben könnte, hat man schnell einen verdammt trostlosen Alltag.