stefan251 hat geschrieben: ↑15.09.2021 00:57So wenig Hirn und Verstand, um lange Texte zu lesen, zu verstehen, um dann nur von ein paar Schlüsselworten getriggert zu werden. Muss man auch mal zusammenbringen. Gratuliere.
Man könnte sich natürlich auch tiefergehende Fragen stellen, über den Sinn und Unsinn von Gesetzen (was ich mehrfach anspreche), wie oder wie man sich nicht dran halten soll und was passiert, wenn man es nicht tut (was ich mehrfach anspreche), worin eine Gefahr liegen kann, wenn die Deutungshoheit an Meinungen deviante Ansichten stärkere Konsequenzen als nur Shitstorms provoziert (was ich mehrfach anspreche), man könnte sich fragen, wieso jemand, der erklärt linkslibertaristisch ist, das Gesetz erklärt scheiße findet, Reaktionäre und Konservative ned mag, trotzdem einen Konservativen und dessen Meinungsäußerung verteidigt. Oder man könnte einfach getriggert werden und sich in seiner Wohlfühlblase gestört fühlen. Wirklich 1A. Wer braucht Kontext und Zusammenhänge, wenn er sich so einfach über vordergründige Dinge empören kann, um die es halt eigentlich ned mal geht. Erneut: Gratuliere.
Naja, ich sags mal offen und ehrlich: Wenn das deine übliche Art und Weise ist, bist du genauso ein Teil des angesprochenen Problems: "Da geben sich die Progressiven und die Konservativen derzeit halt nicht wirklich was. Es wird nur immer aufgeheizter und immer weniger kompromissbereit, weil die jeweilige Gegenseite mittlerweile recht häufig dämonisiert wird, anstatt einfach nur mittels Hanlons Rasiermesser nüchtern festzustellen, dass dahinter oft kein bösartiger Plan zur Vernichtung der Gesellschaft steht, sondern Leute einfach nur unfähig werden, die anderer Seite anzuhören, wenn sie sich so sehr moralisch im Recht fühlen."
Aber da gibts hier ja leider durch die Jahre hinweg beobachtete und auch mit ihnen diskutierte einige selbst erklärte Moralapostel, die glauben ihre Vorstellungen von gut und böse, wären der Wahrheit letzter Schluss. Mit Usul hatte ich da vor einigen Monaten auch mal ne heftigeren Clash, weil der öfter mal die Angewohnheit hat, zu glauben, er habe die moralische Oberweisheit mim Löffel gefressen. Und ich hab halt grad im Internet immer weniger Geduld mit solchen tumben Simpeln, die dann arrogant und überheblich daherzukommen meinen. Ich versuchs zumindest zunächst mal mit Argumentieren und Reden, aber wenn dann sowas kommt, steig ich auch aus. Ok, dann halt vertikale Kommunikation. Kann ich auch. Halt schade, immer darauf zurückgreifen zu müssen, weil irgendwelche Schoitln sich offended fühlen.
Oder falls dir das auch zu lang ist und nichts ausgesagt hat: Don't get fucking offended by everything. Nimm den Stock aus dem Arsch und setz dich mit dir unliebsamen Ansichten auseinander und diskutier und argumentier sie weg.
@SethSteiner
Ach, sorry, ich hab dir ja noch gar keine Antwort gegeben. My bad! Zweiteres. Ja, zweiteres. Oder zumindest gleiche Dinge gleich behandeln. Es ist halt jedes Mal ein furchtbar bigottes, scheinheiliges Verhalten, wenn Firmen aus Angst vor Geldverlusten (weil NUR das ist es) einzelne Mitarbeiter wegen Vorwürfen oder deren Aussagen und Meinungen als Bauernopfern wegschleudern, wenn es in den Rahmen dessen passt, was derzeit ja so gern mit dem Kampfbegriff Wokeness bezeichnet wird: Also im weitesten Sinne Identitätspolitik, die en vogue ist: Rassismen, Genderthemen, sexuelle Freiheit, vorwiegend. Zunächst einmal ist das ermüdende Einseitigkeit auf reiner Rachebasis: Meiner sozialen Gruppe ging es xy an Zeit schlecht, wurde diskriminiert und schlecht behandelt, jetzt schlag ich auf jeden hin, weil es gesellschaftlich opportun wurde, der das meiner radikalen Ansicht nach immer noch tut. Verhältnismäßigkeit? Überbewertet...
Aber im Grunde trotzdem immer nur auf die "Schwächeren", wenn der größte POTUS aller Zeiten seine Gegenüber bei ihren Pussies grabt und trotzdem gewählt wird und vier Jahre lang Brandbeschleuniger spielen darf und nicht gecancelt wird (ja ich bleib dabei), dann liegt da eine gewisse Unverhältnismäßigkeit vor. Oder bleiben wir bei wirtschaftlich orientierten Firmen. Vma auch bei Videospielen: Mitgekriegt, dass China jetzt "verweiblichte Männerbilder", was auch immer die dort in ihrem Wahn dafür halten aus Videospielen verbannen will? Ich weiß nicht, irgendwie hör ich da relativ wenig Aufschrei oder gar Firmen, die sich vom chinesischen Markt zurückziehen wollen, weil das, was da gefordert wird, nicht den gesellschaftlich akzeptierten Werten entspricht. Oder gröbere Sachen, wie Hongkong und die Uiguren. Aber China ist halt einer der größten Märkte und Geld stinkt nicht, nö? Aber genannte einzelne Bauernopfer gehen, um sich zu profilieren und eig nur Wein zu saufen, während man Wasser predigt.
Es ist einfach inkonsequent und heuchlerisch: Einerseits (wie bei deinem Bsp mit James Gunn) greift man zu relativ radikalen Mitteln, weil sich eine Gruppe an Leuten berechtigt oder vielleicht eher unberechtigt furchtbar empört, denn DAS ist das Sinnbild der Cancel Culture, was manche hier wohl leider nicht richtig interpretieren: Es geht um übertriebene öffentliche Empörung und übermäßige Empfindlichkeit, die eine Verletzung konstruieren, die gesühnt werden soll, bei "opferlosen Taten" durch Aussagen und Meinungen, weil sich die Leute rein über die Zugehörigkeit zu einer dadurch vermeintlich verletzten Gruppe definieren. Oder kurz: "Die Idee verletzt mich." Das ist schlicht und ergreifend nicht relevant, solang es nicht PERSÖNLICH oder mittels TAT passiert. Für alles weniger: Siehe oben: Sei keine Mimose und lern damit leben, dass dich und deine freie Art, wie du leben willst, nicht bei jedem auf Verständnis stoßen wird und es unter diesen Leuten besonders Intolerante geben wird. Ja, gut dann streit mit ihnen. Leg ihnen eine auf. Klär das mit der Person, die du meinst, dich verletzt zu haben. Dann werden zwei kaum vereinbare Weltansichten miteinander kollidieren und man hat seinen Horizont erweitert, dass es immer wen geben wird, der überkommenen sozialen Meinungen anhängt. Deal with it! Und andererseits wird bei realen Verbrechen oder anderen moralisch zumindest fragwürdigen Praktiken anderenorts großzügigst weggeschaut, weil es halt keine derartige Basis in der derzeit aufstrebenden Identitätspolitik hat. Da gibts keinen Twitter-Aufschrei und keine geheuchelten Kurzschlussstatements oder tatsächliche Auswirkungen von der Wirtschaft weltweit. Das kreide ich hier an. Also ja, entweder sollen sie alles gleichermaßen ignorieren, was in diese Richtung geht oder überall gleichermaßen die Moralkeule rausholen und Konsequenzen ziehen. Aber dieses "Ich suchs mir aus, was grad passt, weil ich mir davon den meisten Profit erhoffe" is einfach beschissen.
Nicht mehr an dich, SethSteiner:
Ja, tut mir leid, ich diskutiere nicht über die moralischen Implikationen der Heartbeat Bill, weil ich das nicht brauche, weil ich da nichts zu Diskutieren habe. Ein überkommenes Gesetz, dessen Existenz eine Schande ist. Ich diskutiere über die Implikationen und Auswirkungen, die es hat, wenn (extrem) unpopuläre Meinungen und (extrem) unbequeme Fragen zu äußern, durch den Druck der Gefahr sozialer Ächtung immer weniger geäußert werden - und nein, damit sind keine kontrafaktischen Verschwörungstheorien gemeint, aber selbst diese Leute, die wirklichen Holler verbreiten, werden nicht gecancelt (ja, ich bleib dabei): Attila Hildmann macht immer noch YouTube-Videos mit absurden Inhalten, verkauft immer noch in seinem Vegan-Onlineshop zu Hauf Sachen und hat seine Lokale. Wo ist da der empörte Aufschrei nach sozialer Ächtung und Konsequenzen und vor allem wo sind da die Konsequenzen? Nirgends. Aber Leute, die beschissene Gesetze mit beschissenen Maßnahmen befürworten, die trotz allem derzeit immer noch legal verabschiedet wurden, kriegen unverhältnismäßig größere Probleme, weil es halt zufällig um das Thema Abtreibung geht und das grad modern ist, weil Feminismus und Wokeness? Für dieses Messen mit zweierlei Maß hab ich kein Verständnis.
Ich kenn das aus dem Wissenschafts- und Unibetrieb, wo für gewissen Gruppen unliebsame Sachzusammenhänge, Argumente oder simple Fakten lieber derart behandelt werden, dass der Überbringer dieser Nachrichten gecancelt wird (ja, ich bleib weiterhin dabei), als dass besagten Gruppen gesagt wird, sie sollen die Finger aus den Ohren nehmen und "Lalala, ich kann dich nicht höööören!" zu singen. Und warum find ich das bedenklich: Weil sich die öffentliche Meinung sehr schnell um 180° drehen kann und man schneller als einem lieb ist, auf einmal selbst in der Position sein kann, eine Aussage zu äußern, die früher vl akzeptabel war oder wonach sich keiner umgedreht hat (siehe James Gunn) oder die eigene Ansicht auf einmal nicht mehr die moralische Mehrheit hinter sich hat und man selbst auf einmal der Böse ist, vor allem wenn man diese Meinungen aus Überzeugung vertritt und sich nicht wie ein Fähnchen im Wind richten will. Und das kann sehr schnell passieren. Und das wünscht sich wohl keiner. Nur denken die allerwenigsten so weit, dass es auch sie selbst treffen kann. Das wie schon gesagt zufällige Thema Abtreibung ist hier komplett austauschbar und wenn hier lieber darüber und über Prolife und Prochoice debattiert wird, is ja ok, aber ich bin halt auf einer Metaebene weiter drüber und Leute, die diese nicht begreifen und lieber durch Triggerworte nervös werden, sollten vl einfach nichts dazu schreiben.
Und ich frage mich, wer hier offended ist, wenn mit persönlichen Beleidigungen drauf reagiert wird, dass man die WOT runterbricht auf ihren eigentlichen Kern
Dann Kontext gewürdigt wissen wollen, aber das entscheidende Stück Kontext ignorieren:
Hier geht's nicht um die Meinungsäußerung einer Privatperson, sondern die öffentliche Äußerung eines CEO als Repräsentant seines Unternehmens, die natürlich als Äußerung des Unternehmens verstanden werden kann und wird.
Dann mich implizit einem Lager linker Wokeness-Empörung zurechnen. Das hättest du nicht gemacht, wenn du, zumindest was das Forum angeht, etwas informiert wärst, dann wäre dir nämlich klar, dass auch ich zum Beispiel schon etliche "Clashes mit Usul" hatte, auch bezüglich woker Empörung. Der vorliegende Fall zählt schlichtweg nicht dazu.