Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

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godsinhisheaven
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von godsinhisheaven »

Na herzlichen Glückwunsch liebe Marquard Group, solche herzhaften Diskussionen gehören bald der Vergangenheit an...
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batsi84
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von batsi84 »

FlintenUschi hat geschrieben: 05.10.2021 12:11
batsi84 hat geschrieben: 04.10.2021 23:39 Es geht mir in erster Linie darum, dass KCD es nicht im Ansatz schafft, das komplexe Hochmittelalter mit allen seinen Facetten wie wissenschaftlichen Entdeckungen, großen Städten und Hierarchien abzubilden.
Wenn man sich ein realistisches Rollenbild auf die Fahne schreibt, dann sollte man in meinen Augen eben auch mehr zu bieten haben, als seichte Mittelalter-Romantik.
Was denn nun? Ist dir nun der Realismus zu spärlich, oder der Umfang des Spiels? Entscheide dich mal.

KCD ist kein Strategiespiel, wo du sämtliche Jahrhunderte und Reiche des Mittelalters durchleben kannst. Es ist ein örtlich und zeitlich begrenztes Rollenspiel. Das geht allein schon technisch kaum anders. Und in der Hinsicht bietet es einen Authenzitätsgrad des Mittelalters, der in Videospielen bisher unerreicht scheint. Zumindest fällt dir ja auch kein realistischeres Spiel ein. Landschaften, Schauplätze und Bevölkerung sind dort immer noch weitaus realistischer dargestellt als in jedem anderen Rollenspiel oder Adventure, das ich kenne.

Ja, das Spiel beinhaltet nicht die großen Kriege, die großen Konflikte und Dramen jener Zeit. Es ist beschaulicher und provinzieller, aber deswegen noch lange nicht unrealistisch. Was hat das eine mit dem anderen zu tuen? Und gerade durch seinen Fokus auf ein eher unscheinbares Szenario, das nichts oder wenig mit der eigentlich relevanten Weltpolitik zu tuen hat, wirkte das Spiel frischer und ideenreicher als seine Konkurrenten. Das Spiel hat abseits des Mainstreams viel mehr zu bieten als bloss den Verzicht auf Drachen und Magie.

Trotzdem ist es noch lange nicht seicht oder romantisch. Das Morden zieht sich auch hier durch das gesamte Spiel. Gleich zu Anfang der Geschichte werden Heinrichs Eltern ermordet und fast sein gesamtes Dorf abgeschlachtet und niedergebrannt. Rache bleibt das Leitmotiv der Protagonistengeschichte. Das Spiel ist voller Gewalt und Tod. Das soll romantisch sein? Nicht einmal die Liebesgeschichten im Spiel sind es.
batsi84 hat geschrieben: 04.10.2021 23:39 Und klar ist Assassin's Creed in viele Bereichen stark unrealistisch. Es erhebt aber auch keinen Anspruch auf die Realität und wird zumindest in den älteren Teilen seinen historischen Elementen gerecht
Und was genau soll das heissen? Welche Elemente meinst du damit? KCD baut tatsächliche Schauplätze von damals nach, lässt echte zeitliche Ereignisse im Spiel geschehen und beinhaltet Figuren, die wirklich damals existiert und gewirkt haben. Ist auch nur irgendein AC-Spiel geschichtlich so akkurat wie KCD? Das darfst du mir erst einmal beweisen.

Worauf die Entwickler dabei Anspruch erheben ist unwichtig, solange du selbst den Anspruch erhebst AC sei überzeugender. Und das ist bei dem wichtigsten Aspekt eines Videospiels schonmal überhaupt nicht gegeben: Nämlich dem Gameplay. In Assassins Creed spielst du immer eine vollkommen unrealistische Figur, die es selbst in unserer heutigen Zeit (in der AC ja eigentlich spielt) garnicht geben kann. Du kannst dort klettern wie Spiderman, ganze Armeen mit deinem Schwert niederstrecken wann immer du willst. KCD hingegen hat das wohl simulationslastigste Schwertkampfsystem eines Kampagnenspiels. Du spielst dort eine Figur, die sogar erst einmal lesen lernen muss.
Es ist klar, daß auch KCD immer wieder den Realismus verbiegt, allein schon aus Notwendigkeit der Rollenspielelemente gegenüber. Dennoch fühle ich mich beim Steuern von Heinrich immer noch um ein Vielfaches eher im Mittelalter aufgehoben, als bei irgendeinem AC, wo das Gameplay nahezu null Realismus bietet.

batsi84 hat geschrieben: 04.10.2021 23:39 Und Personen wie Daniel Vávra sind für mich weder rechts noch konservativ, sondern wirken eher wie ein trotziges Riesenbaby, dass es dem vermeintlichen Mainstream Mal so richtig zeigen will.
Da liegt doch der Hund begraben. Du magst den Entwickler nicht. Die Gründe dafür werden von dir auch noch erschwurbelt, aber sei es drum. Mir ist es egal, was du persönlich gegen ihn hast. Nur trennst du eben nicht zwischen Kunst und Künstler. Du nimmst deine persönliche Abneigung gegen Vavra zum Anlass das Spiel mit unsinnigsten Argumenten schlecht zu reden, dem Spiel Realismus und Authenzität abzusprechen.

Wenn du wenigstens weiter auf Sachaspekte dabei eingehen würdest, wie eben im Falle der Kumanenrüstung. Aber du bemühst dich stattdessen immer weiter um Polemik, trotz meiner Kritik an diesem Stil.
Ich mache auch keinen Hehl daraus, dass ich für Daniel Vávra als Person genau so wenig übrig habe als für Varg Vikernes. Nur mit dem Unterschied, dass die Diskographie von Burzum (abgesehen von der bereits angesprochenen Grauzone) ein sehr gutes Gesamtwerk darstellt. Im Gegenzug halte ich "Kingdom Come Deliverance" von den Warhorse Studios aber nicht für ein gutes Spiel.

In Sachen Realismus macht das Spiel auch einiges richtig. Das unverbrauchte Setting, das Kampfsystem und auch die Survival-Elemente haben mir gut gefallen. Auch hat es Spaß gemacht durch die Landschaft zu wandern.
Ich finde nur dass das Spiel einfach an dem Punkt scheitert, das historische Böhme darzustellen. Wenn man sich die Geschichte der Region anschaut, dann zeichnet sich das Bild einer pulsierenden Provinz, die stark durch wirtschaftliche, kulturelle und politische Veränderungen gezeichnet wurde. Und diese Veränderungen finde ich persönlich im Spieldesign nicht wieder. Es gibt zwar immer wieder Texte die auf Ereignisse, Personen und Orte Bezug nehmen, aber im Großen und Ganzen habe ich das Spiel als gemütlichen Spaziergang durch ein Mittelalter-Light empfunden.

Klar ist es unrealistisch die gesamte Komplexität Böhmens in nur einem Spiel darzustellen - im Endeffekt muss ja alles entwickelt werden. Nur liegt die Kunst bei Open-World darin, Elemente in der Spielwelt so auszuwählen, dass der Eindruck einer glaubhaften und zusammenhängenden Welt entsteht.
Und das funktioniert für mich bei KCD einfach nicht. Am Ende wirkt die Region wie eine x-beliebige Landschaft, die auch in England oder Deutschland hätte liegen können. Und wenn es den Entwicklern eher um die persönliche Geschichte um Henry geht, dann hätte man den Fokus eher darauf legen sollen. Als Protagonist bleibt der Charakter in meinen Augen einfach nur blass.

Der Vergleich mit Assassin's Creed hinkt zugegebenermaßen etwas, weil der fiktive Aspekt deutlich stärker ist als bei KCD. Nur gelingt es den älteren AC-Teilen wesentlich besser, seine Welten glaubhafter darzustellen. Wenn man in der Renaissance durch Florenz und Rom spaziert oder die Stadt Boston zur Zeit der amerikanischen Revolution erkundet, dann stellt sich der Gedanke ein "Hey, so hätte es wirklich damals aussehen können" - was bestimmt auch der Mithilfe von Historikern zu verdanken ist. Bei KCD stellt sich für mich eher Langeweile ein und auch der Erkundungsreiz ist für mich wenig gegeben.

Hinzu kommen auch viele Bugs, die das Spiel nur unnötig kaputt machen. Ich kann damit leben, wenn NPCs durch Türen glitchen oder mein Charakter ab und an durch den Boden fällt. Es macht aber die ganze Stimmung kaputt, wenn ganze Körperteile von NPCs im Gespräch erst nach und nach laden oder Passanten ohne Kopf an einem vorbei laufen. Ich weiß nicht wie die PC Version aussieht, aber auf der Standard-PS4 war es echt anstrengend.

Im Endeffekt geht es mir um die Darstellung der Welt. Und für mich ist Daniel Vávra auch die falsche Person, ein historisches Böhmen darzustellen. Dafür fehlt im mit seinem Weltbild offenbar das Gespür für Komplexität. Etwas frischer Wind und ein Mittelfinger Richtung Mainstream machen auch noch lange kein gutes Spiel :)
Temeter  hat geschrieben: 05.10.2021 12:50
mr. toast hat geschrieben: 05.10.2021 11:56„Ich halte einen Jungen, der sich als Weib verkleidet, nicht für einen gesunden Menschen.
Ich halte einen Jungen, der Transen unter Kindern befürwortet, nicht für einen gesunden Menschen.
Ich finde, dass durchgeknallte Personen überhaupt keine Möglichkeit haben sollten, Zugang zu Bildungsstätten für Kinder zu erhalten. Change my fucking mind, erstbestes Linksgesocks.“

„Begrenzte Indizien“
Also ist es jetzt Faschismus, Trans-Identitäten anzuzweifeln; ein Thema, welches erst seit 10 Jahren oder so halbwegs im Mainstream angekommen ist und dem es an Konsensus mangelt? Ist das echt dein ernst?

Klar kann man den Typen für den Kommentar unsympathisch finden oder sogar hassen, aber das macht den nicht zu einem Rechtsextremisten. Genausowenig tut das Abneigung gegenüber linker Politik.

Bei sowas bekomme ich in der Tat das Gefühl, dass Teile der Linken so eine Echokammern sind, das Widerspruch mittlerweile als Extremismus gewertet wird. Da muss ich dann auch dann an Twitter denken, wenn da als Transphobie bescheinigt wird, wenn man genderbezogene Hormonbehandlung von Kindern in Frage stellt, oder dass etwas nicht stimmt, wenn eine Trans-Frauen einer biologischen Frau im MMA eine Schädelfraktur verpasst.
Temeter  hat geschrieben: 05.10.2021 11:13Zum Glück kann man ja beides machen.
Und man kann auch, wie im Thread hier, mehrere Themen diskutieren.
Die Debatte um Transsexualität hat schon in den 1970er Jahren begonnen. Also noch lange Zeit bevor es den Online-Aktivismus gab. Ein gutes Beispiel dafür ist der Film "Das Leben des Brian" von Monty Python, der sich dem Thema auf humorvolle Weise nähert.



Und Transexuelle und Homosexuelle hat es auch schon vor den 1970er gegeben. Nur mussten sie sich damals verstecken, weil sie ansonsten politisch verfolgt wurden. Das hat sich zum Glück durch die sexuelle Revolution und den Online-Aktivismus geändert.
Ich für meinen Teil bin als heterosexueller Mann auch froh, dass ich mir bis jetzt meine Partnerinnen nach persönlichen Vorlieben und weniger nach gesellschaftlichen Vorgaben aussuchen durfte und darf :)
Zuletzt geändert von batsi84 am 05.10.2021 14:46, insgesamt 2-mal geändert.
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VaniKa
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von VaniKa »

Bachstail hat geschrieben: 05.10.2021 11:25Dass es allgemein strukturelle Probleme innerhalb der Videospiele-Landschaft gibt, lässt sich nicht abstreiten, allerdings darf man hierbei nicht vergessen, dass es bei einem solch großen Hobby traurigerweise völlig normal ist, denn je mehr Menschen ein Hobby ausüben, desto mehr Arschlöcher zieht solch ein Hobby an (das ist zum Beispiel ein Kontext, den diese Organisation komplett unterschlägt).
Das trifft aber auf (ehemalige) Männerdomänen nochmal besonders zu. Du hast beim Fußball ein spezifisches Problem mit Frauenfeindlichkeit, weil es einst als etwas Urmännliches galt und manche Leute heute noch immer so ein antiquiertes Verständnis davon haben. Und genau so trifft das auf aufs Gaming zu, wo Spielerinnen noch immer als Spieler zweiter Klasse gesehen oder sexualisiert werden. Ich würde behaupten, dass es vor allem in den Bereichen Probleme gibt, in denen Männer unter sich sind und sich in gewisser Weise als "Ausgestoßene" empfinden (woher auch der ganze Incel-Bereich kommt). Und meist passt eben eines zum anderen. Jemand ist nicht einfach nur Antifeminist, sondern eben oft auch rechtsextrem oder zumindest stark konservativ mit rassistischen/antisemitischen Tendenzen. Und das greift ja auch alles wunderbar ineinander. Jemand ist frustriert, weil er schüchtern ist und nicht aussieht wie eine Sportskanone. Er hat daher wenig Erfolg bei Frauen und trifft dann auf einen Nährboden, der ihm suggeriert, das läge an der Emanzipation und "früher" hätte er auf jeden Fall eine schöne Frau bekommen. Und dann dringen diese Frauen noch in diese Spaces ein, da ist dann klar, woher die Frauenfeindlichkeit kommt. Und dieses Früher bezieht sich eben immer auf die Nazizeit oder zumindest die 1950er-Jahre, in der Schwule noch ins Zuchthaus kamen und "Ausländer einem noch nicht die Arbeit weggenommen haben". Am Ende stecken hinter toxischen Verhaltensweisen meist solche Weltbilder, die stark in Richtung Nazi-Ideologie deuten, auch wenn den Leuten das vielleicht selbst gar nicht so klar ist, wessen Geistes Kind ihre "Kritik" an "Political Correctness" da eigentlich ist.
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Halueth
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Halueth »

godsinhisheaven hat geschrieben: 05.10.2021 13:51 Na herzlichen Glückwunsch liebe Marquard Group, solche herzhaften Diskussionen gehören bald der Vergangenheit an...
Wenigstens scheinen die Mods ob der baldigen Schließung sch etwas zurück zu halten, sonst wäre hier schon vor mehreren Seiten dicht gewesen :lol:

Dennoch werden sie das hier genauestens beobachten und sicherlich eingreifen, wenn es doch zu bunt werden sollte. :Häschen:
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von johndoe711686 »

Halueth hat geschrieben: 05.10.2021 14:01 Dennoch werden sie das hier genauestens beobachten und sicherlich eingreifen, wenn es doch zu bunt werden sollte. :Häschen:
So viel schlimmer kann es gar nicht werden. Ich meine jetzt sagt schon die Mutter (natürlich) von jemandem, dass wir doch schon längst überall Gleichberechtigung haben und gendern das alles wieder zerstören würde. :lol:
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Halueth
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Halueth »

Na wenn Muddern das sagt :lol:
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Kant ist tot!
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Kant ist tot! »

EintopfLeiter hat geschrieben: 05.10.2021 09:18 Bis heute lass ich es mir deshalb nicht nehmen, hier und da bei Falschparkern meinen Sheriff Hut aufzusetzen und den Fahrer anzusprechen. Ich unterstütze diese Minderheit und eben auch andere.
Das finde ich super. Sollten viel mehr Leute so machen. Solche "kleinen" Rücksichtslosigkeiten, wie auch Kippen wegwerfen oder Müll aus dem Auto schmeißen, kann ich überhaupt nicht ab.

Wir haben hier einen Italiener, der hat in 50 Metern Laufweite 30 Parkplätze. Trotzdem fahren ständig Leute bis ganz ran, um sich dann vor den Fahrradständer oder in die Einfahrt zu stellen. Da kommt direkt der Hass hoch in mir. :evil:
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Gast »

Kant ist tot! hat geschrieben: 05.10.2021 14:32 Das finde ich super. Sollten viel mehr Leute so machen. Solche "kleinen" Rücksichtslosigkeiten, wie auch Kippen wegwerfen oder Müll aus dem Auto schmeißen, kann ich überhaupt nicht ab.

Wir haben hier einen Italiener, der hat in 50 Metern Laufweite 30 Parkplätze. Trotzdem fahren ständig Leute bis ganz ran, um sich dann vor den Fahrradständer oder in die Einfahrt zu stellen. Da kommt direkt der Hass hoch in mir. :evil:
Zustimmung.

Wenn man zu Faul ist paar Meter zu laufen, hat man es nicht anders verdient. Ich finde auch klasse mit welcher Dreistigkeit Menschen sich notfalls auf deinen eigenen PKW Stellplatz platzieren, weil ja nix anderes frei gewesen wäre. Ich kenn da inzwischen auch gar nix mehr.
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Temeter 
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Temeter  »

batsi84 hat geschrieben: 05.10.2021 13:53Die Debatte um Transsexualität hat schon in den 1970er Jahren begonnen. Also noch lange Zeit bevor es den Online-Aktivismus gab. Ein gutes Beispiel dafür ist der Film "Das Leben des Brian" von Monty Python, der sich dem Thema auf humorvolle Weise nähert.
Spoiler
Show
Und diese interne Keilerei finde ich dermaßen frustrierend...

Aber dann widerum, alleine weil die Linke progressiv ist, ist sie fast schon von Natur aus diverser als Konservative. Gibt einfach mehr Möglichkeiten etwas zu ändern, als etwas gleich zu halten.
Rechts gehts dann bei den Reaktionären wieder weiter außeinander, auf eine sowohl amüsierende, als auch manchmal erschreckende, Weise.
Und Transexuelle und Homosexuelle hat es auch schon vor den 1970er gegeben. Nur mussten sie sich damals verstecken, weil sie ansonsten politisch verfolgt wurden. Das hat sich zum Glück durch die sexuelle Revolution und den Online-Aktivismus geändert.
Ich für meinen Teil bin als heterosexueller Mann auch froh, dass ich mir bis jetzt meine Partnerinnen nach persönlichen Vorlieben und weniger nach gesellschaftlichen Vorgaben aussuchen durfte und darf :)
Würde sogar behaupten, dass das Ende der Verfolgung von LGBT-Menschen eine der größten Errungenschaften der letzten Jahrzehnte ist.

Natürlich ist nicht alles perfekt, und es muss noch Arbeit geleistet werden, aber imo muss dafür auch ein gesellschaftlicher Konsenz gefunden werden, der über "Kriminalisierung schlecht" hinausgeht. Und damit torpediert sich die Linke, wenn die lautesten Stimmen sich der Diskussion verweigern.
Oder zumindestens, was sich nach den lautesten Stimmen anhört. Hat auch viel mit der Problematik von Social Media zu tun, das ist kein guter Ort für rationale und produktive Diskussion, aber es ist sowas von prominent...

Wobei, mittlerweile scheinen selbst auf Social Media viele Leute von dieser Art Streit zunehmend genervt zu sein.
Zuletzt geändert von Temeter  am 05.10.2021 15:04, insgesamt 2-mal geändert.
Sexy Lusor
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Sexy Lusor »

Sperre gesetzt. –dx1
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Temeter  hat geschrieben: 05.10.2021 15:01 Aber dann widerum, alleine weil die Linke progressiv ist, ist sie fast schon von Natur aus diverser als Konservative. Gibt einfach mehr Möglichkeiten etwas zu ändern, als etwas gleich zu halten.
Rechts gehts dann bei den Reaktionären wieder weiter außeinander, auf eine sowohl amüsierende, als auch manchmal erschreckende, Weise.
Weder ist die Linke progressiv, noch gab es eine
Verfolgung von LGBT-Menschen
Auch hier: Fremdscham
eine der größten Errungenschaften der letzten Jahrzehnte ist.
Es ist absolut erschreckend, wenn laute Minderheiten ihre haarsträubenden Moraleskapismen der Öffentlichkeit preisgeben.
Die politische Linke ist wie die Rechte dafür da, ihr entsprechendes Klientel aufzufangen und politisch einzuweben, dh. mundtot zu machen. Im Prinzip wäre für beide Seiten in einer Demokratie Platz genug, und dringender denn bräuchte es eine legislative Synthese. Aber beide Seiten sind Fake

Wir sind in keinster Weise in den letzten Jahren irgendwie vernünftig weitergekokmmen. Da, wo man mit harten Zahlen messen kann, ist es stetig schlechter geworden: Bildung, Wohlstand, Perspektiven, Gesundheit....
Deswegen sind Themen wie "soziale Gerechtigkeit", "Umweltschutz mit Greta" usw. ja so hoch im Kurs: es ist religiöser Diskurs, nackte Moraltheologie. Am Ende sind nach dem Gang in den Beichtstuhl/Wahlkabine alle ärmer aber man fühlt sich erleichtert überlegen.
Das Thema Trans ist eine komplette Nullnummer, es handelt sich um eine handvoll (psychisch schwer kranker) Menschen, denen de facto jetzt weniger denn je geholfen werden kann, gerade weil das Thema so stark politisiert wurde.

Immerhin wurden dafür die Reichen wieder reicher.

Aber nur zu, füllt die Spieleforen mit Lob und Preis für den Supermainstream. Alle Konzerne findens gut. Das ist doch die Hauptsache, oder?
Zuletzt geändert von dx1 am 05.10.2021 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
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FlintenUschi
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von FlintenUschi »

batsi84 hat geschrieben: 05.10.2021 13:53 Ich finde nur dass das Spiel einfach an dem Punkt scheitert, das historische Böhme darzustellen. Wenn man sich die Geschichte der Region anschaut, dann zeichnet sich das Bild einer pulsierenden Provinz, die stark durch wirtschaftliche, kulturelle und politische Veränderungen gezeichnet wurde. Und diese Veränderungen finde ich persönlich im Spieldesign nicht wieder.
Das müsste dann aber schon was genauer erläutert werden. Ich bin natürlich keine Expertin für böhmisches Mittelalter, dennoch ist der Kontext im Spiel vorgegeben. Die Handlung findet unmittelbar nach dem Tod von Karl IV. statt, unter dessen Herrschaft Böhmen erblüht ist. Als sein Sohn dann König von Böhmen wurde begannen die Probleme. In der Provinz im Spiel kriegen die natürlich nicht sämtliche Auswirkungen der großen Politik zu spüren. Die Menschen dort können einfach ihr Leben leben, wenn sich die Erben Karls nicht bald um den Thron streiten und das Land mit Krieg überziehen würden. Dann bekommt auch der Schauplatz des Spiels die Veränderungen plötzlich zu spüren, und Krieg ist schon eine ziemlich radikale Form der Veränderung ;)
Die gesamte Spielerzählung findet in diesem Krieg statt.

Gibt es denn noch andere signifikante Veränderungen, die ich nicht kenne, aber im Spiel hätten sein sollen? Vergiss nicht, daß das Spiel nur ein paar Jahre umfasst. Ich glaube es geht sogar in wenigen Ingame-Monaten durchzuspielen, wenn du nur durch die Hauptquest rennst.
batsi84 hat geschrieben: 05.10.2021 13:53 Am Ende wirkt die Region wie eine x-beliebige Landschaft, die auch in England oder Deutschland hätte liegen können.
Nun die Schauplätze und Figuren sind soweit schon den realen Vorbildern nachempfunden, inkl. der Landschaft. Böhmen gehörte damals technisch gesehen zu Deutschland. Das sie sich trotzdem kulturell von kerndeutschen Regionen unterscheiden wird im Spiel gerne erwähnt. Ob das alles richtig dargestellt wird kann ich natürlich nicht sagen. Mir kam es aber auch nicht allzu falsch vor.
batsi84 hat geschrieben: 05.10.2021 13:53 Nur gelingt es den älteren AC-Teilen wesentlich besser, seine Welten glaubhafter darzustellen. Wenn man in der Renaissance durch Florenz und Rom spaziert oder die Stadt Boston zur Zeit der amerikanischen Revolution erkundet, dann stellt sich der Gedanke ein "Hey, so hätte es wirklich damals aussehen können"
Das liegt vielleicht auch am Wiedererkennungseffekt? Florenz und Boston sind nicht gerade "böhmische Dörfer" :mrgreen:

KDC (warum kürzen wir das eigentlich die ganze Zeit falsch ab?) dürfte zudem auch ein wenig Detailschwächen haben gegenüber AC. Warhorse hat bei weitem nicht das Budget von Ubisofts erfolgreichster Spieleserie. Dafür punktet KDC mit seinen authentischeren Landschaften.
batsi84 hat geschrieben: 05.10.2021 13:53 Bei KCD stellt sich für mich eher Langeweile ein und auch der Erkundungsreiz ist für mich wenig gegeben.
Das mag dir am Spiel nicht gefallen haben, aber alleine dadurch ist Kingdome Come jawohl sehr viel realistischer als Assassins Creed.
batsi84 hat geschrieben: 05.10.2021 13:53 Hinzu kommen auch viele Bugs, die das Spiel nur unnötig kaputt machen. Ich kann damit leben, wenn NPCs durch Türen glitchen oder mein Charakter ab und an durch den Boden fällt. Es macht aber die ganze Stimmung kaputt, wenn ganze Körperteile von NPCs im Gespräch erst nach und nach laden oder Passanten ohne Kopf an einem vorbei laufen. Ich weiß nicht wie die PC Version aussieht, aber auf der Standard-PS4 war es echt anstrengend.
Nein, am PC war es nicht so schlimm. Trotzdem waren die Bugs für mich das schlimmste am Spiel, vor allem die Questbugs. Selbst 2 Jahre nach Release. Da kann ich sehr gut verstehen, warum du die Lust verloren hast.
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Usul »

Sexy Lusor hat geschrieben: 05.10.2021 16:01Das Thema Trans ist eine komplette Nullnummer, es handelt sich um eine handvoll (psychisch schwer kranker) Menschen, denen de facto jetzt weniger denn je geholfen werden kann, gerade weil das Thema so stark politisiert wurde.
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von dx1 »

FlintenUschi hat geschrieben: 05.10.2021 16:07 KDC (warum kürzen wir das eigentlich die ganze Zeit falsch ab?)
Das Spiel heißt nicht KingDom Come, sondern Kingdom Come Deliverance. Darum KCD.
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Nummer2 »

EintopfLeiter hat geschrieben: 05.10.2021 09:18
Nummer2 hat geschrieben: 04.10.2021 18:22 Es gibt Bereiche in denen auch ich eine Minderheit bin jedoch muss ich diese nicht jedem aufs Auge drücken. Bleib am Boden und respektieren einfach mal wenn eine Mehrheit etwas nicht will.

Gut, vielleicht sollten wir vorher die Art der Minderheit klären, bevor wir darüber schreiben und urteilen. Ich weiß nicht, in welchen Bereichen das auf Dich zutrifft, aber ich finde, Minderheiten sollten angehört werden, denen eine Art Unterdrückung widerfährt, geringere Wertschätzung oder weniger Rechte zugesprochen werden. Das Thema geringere Wertschätzung, ist natürlich völlig subjektiv und wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich aufgefasst. Das sollte klar sein.

Zwei Beispiele:

Meine Frau hat Verwandtschaft in der Bretagne. Bei Geburtstags- oder sonstigen Feiern (die übrigens auch oft im Süden stattfinden) bin ich sonnen empfindlicher Deutscher in der absoluten Minderheit. In solchen Fällen gebe ich Dir Recht, ich halte die Bälle flach, bleib am Boden und muss nicht sämtliche Ausflugspläne der Familie untergraben, weil ich Angst vor einem möglichen Sonnenbrand habe. Ich ordne mich unter und zieh eine Kappe auf.

Mein Vater war in den letzten Jahren seines Lebens schwerbehindert und wir waren, um mal ein Beispiel zu nennen, auf entsprechende Parkplätze angewiesen und glaube mir, es gibt zu wenige davon! Bis heute lass ich es mir deshalb nicht nehmen, hier und da bei Falschparkern meinen Sheriff Hut aufzusetzen und den Fahrer anzusprechen. Ich unterstütze diese Minderheit und eben auch andere.

Ich denke, das verdeutlichen meine Sicht der Dinge. Und richtig, das generische Maskulinum unterdrückt niemanden und nimmt auch niemanden die Rechte, um den Bogen kurz zu spannen. Zum Thema Wertschätzung sollte man aber wenigstens diejenigen fragen, die sich irgendwie betroffen fühlen, auch wenn man es selber so gar nicht glauben und verstehen mag. Schafft man es dann noch, andersdenkende ernst zu nehmen, sind wir schon einen großen Schritt weiter. Zumal man sich auch immer fragen sollte: Hat eine Veränderung auf Grund von Minderheiten wirklich nennenswerten Einfluss auf den Rest der Menschheit? Und nein SethSteiner, die Sprache nimmt Dir niemand weg.

Aber entschuldige, ich wollte das nicht unnötig aufblähen, hat ja auch nur am Rande mit dem eigentlichen Thema zu tun.

VG
Sehr schön geschrieben und ich bin hier voll bei Dir. Sobald mir aber jemand etwas mit dem Vorschlaghammer aufzwingen möchte, ohne es mir schmackhaft zu machen, dann muss man eben manchmal mit solchen Reaktionen rechnen. Es gibt halt einfach Sachen die ich nicht nachvollziehen kann. Wenn ich z.B. von einem Arzt spreche dann kann das eben ein weiblicher oder männlicher Arzt sein. Ich nehme hierbei keine Geschlechtertrennung war. Die Idee dahinter kann man annehmen aber es muss schon ordentlich durchdacht sein.
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Averroes »

Ryan2k6(Danke für 20 Jahre 4p) hat geschrieben: 05.10.2021 14:09 So viel schlimmer kann es gar nicht werden. Ich meine jetzt sagt schon die Mutter (natürlich) von jemandem, dass wir doch schon längst überall Gleichberechtigung haben und gendern das alles wieder zerstören würde. :lol:
Halueth hat geschrieben: 05.10.2021 14:19 Na wenn Muddern das sagt :lol:
Na- Dann überleg mal, gegen was sich die Frauen zu Anfang der feministischen Bewegung angetan haben und wie privilegiert heutzutage die Frauen dagegen bereits sind.
Das ins Lächerliche zu ziehen, ist ein schlag Gegen die Mühen und Errungenschaften der damaligen Bewegung, die ihre Frau unter einem ganz anderen Risiko und Repressalien gestanden hat.
Ganz schön selbstgefällig und herablassend.

Typisches Matcho- Verhalten hier, wenn auch in einem falsch verstandenen moralischen Reflex...
Zuletzt geändert von Averroes am 05.10.2021 16:31, insgesamt 4-mal geändert.
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