Kajetan hat geschrieben: ↑20.09.2019 16:27
Das war früher nie ein Problem, als um den Weiterverkauf von Schallplatten, CDs und Datenträgern von Spielen ging. Es war früher sogar noch schlimmer: Ich kann von der CD, die ich verkaufen will, eine verlustfreie 1:1-Kopie ziehen und diese Kopie behalten.
Oh, doch, das war sogar ein sehr großes Problem. Analoge Datenträger hatten ja immerhin noch einen Qualitätsverlust, mit Digital gings dann aber sogar verlustfrei. Erst dadurch sind die ganzen Kopierschutzmechanismen bis zum Online-DRM überhaupt erst entstanden und selbst bei VHS hat man das mit Macrovision schon versucht zu verhindern.
Genau das ist der schwierige Unterschied zu materiellen Dingen. Die kann man weiterverkaufen, aber es kann sie immer nur einer haben, da geht das gar nicht anders.
Kajetan hat geschrieben: ↑20.09.2019 16:27
Bei GOG könnte man sagen, dass man den Weiterverkauf nur via Galaxy erlaubt. Habe ich das Spiel darüber verkauft, kann ich es zwar offline weiterhin nutzen, kann aber die Galaxy-Features nicht mehr nutzen, weil es nicht mehr in meinem Account registriert ist.
Ka, GoG benutze ich nur, wenn ich ein Spiel DRM-frei haben will (oder unterstützen will, das es überhaupt DRM-frei angeboten wird). Galaxy habe ich noch nicht genutzt und hatte auch bisher noch keine Spiele, die irgendwelche GoG/Galaxy-gebunden Features gehabt hätten.
Was natürlich klar ist, es verschwindet dann in meinem Account, ich kann es also nicht nochmal neu von GoG runterladen.
Kajetan hat geschrieben: ↑20.09.2019 16:27
Der Käufer meiner GOG-Nutzungslizenz erhält ein vollwertiges Spiel, während ich nur noch das Spiel, ohne den Mehrwert von Galaxy habe. Ist also kein grundsätzliches neues Problem und erst Recht kein Problem, welches den Weiterverkauf via GOG verhindert.
Ich sehe das grundsätzliche Problem für einen beidseitig fairen (also auch für den Händler/Publisher) Gebrauchthandel darin, das der Verkäufer das Spiel nach einem Verkauf überhaupt nicht mehr haben sollte. Nix Privatkopie, oder nur noch offline benutzbar, sondern weg.
Das würde gerade für die, für die ein Gebrauchtmarkt am interessantesten wäre, nämlich die Singleplayer-Story-Spieler, kaufen sich auf GoG ein Spiel, verkaufen es sofort weiter und benutzen ihre "Privatkopie" weiter offline. Stört die ja nichtmal?
Kajetan hat geschrieben: ↑20.09.2019 16:27
Nö. Nö zu allem. Da bist Du Opfer Deiner eigenen Paranoia, weil ganz nüchtern betrachtet von Dein Befürchtungen, die Du übrigens gerne haben darfst
, nicht viel übrig bleibt.
Möglich, könnte natürlich auch positiver kommen, als ich befürchte.
Kajetan hat geschrieben: ↑20.09.2019 16:27
Ja, weil sie keine Veränderung wollen. Nur deswegen. Allgemeine Trägheit und Angst vor Veränderung, keine konkreten Gründe, die gegen eine spezifische Veränderung sprechen.
Ja, sicherlich. Lief jetzt 15 Jahre astrein, und jetzt auf einmal will man was ändern, was fast das ganze Geschäftsmodell gefährdet.
Kajetan hat geschrieben: ↑20.09.2019 16:27
Als Valve mit Steam anfing, da haben die von Valve kontaktierten Publisher allesamt nur zwei Reaktionen gehabt: Schallendes Gelächter oder nackte Panik. Weil Spiele online verkaufen? Was ist das für ein Quatsch? bzw. OH GOTT!! SPIELE ONLINE VERKAUFEN? WIR WERDEN ALLE STÄHÄRBÄHN!!!
Naja, man darf auch die Zeit nicht vergessen. Damals waren Raubkopien ein ganz großes Thema und man hat mit allen Mitteln versucht das zu verhindern. Internetanschlüsse waren noch langsam und Spiele trotzdem schon mehrere GB groß.
Und dann kommt Steam und faselt was von Online laden über langsame Anschlüsse und Online-DRM dem niemand so recht vertraute. Und noch dazu haben sich am Anfang ja sogar viele Kunden dagegen gewehrt. Erst als diese 3 "Probleme" verschwunden waren, nahm Valve so richtig Fahrt auf. Und dann waren sie natürlich die ersten und die einzigen.
Ist im Endefekt auch nix anderes gewesen als Netflix. Erst wollte keiner, weil kann ja nicht funktionieren, als es dann aber doch funktioniert, wollen auf einmal alle mitmachen.
Wenn sowas irgendwo funktioniert, kennt es am Ende jeder. Wieviel andere Ideen mit solchen Ansätzen aber komplett gescheitert sind, davon hat man gar nix gehört.
Aber die paar die durchkommen, sind am Ende dann immer die bösen Quasi-Monopolisten.
Ok, das ist jetzt etwas vom Thema abgeschweift.
Kajetan hat geschrieben: ↑20.09.2019 16:27Von daher ... wenn der digitale Wiederverkauf gerichtlich bestätigt wird, wird das gut werden. Für alle Beteiligten. Plattformbetreiber, Entwickler, Publisher und Kunden. Denn Kaufkraftbefreiung ist eine gute Sache. Weiß jeder Volkswirt. Ist kein Geheimwissen.
Am Ende ja. Ich sprach eben von der Umstellung bis dahin. Nicht davon wie es ist/wäre, wenn fertig umgestellt wurde.