Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sich nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

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Bachstail
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Bachstail »

Melcor hat geschrieben: 22.07.2020 18:17Charaktere sind aber keine echten Frauen, die reduziert werden können.
Das stimmt aber der Grundgedanke der Verantwortlichen ist ja, dass eine Reduzierung der Frau auf ein bestimmtes Merkmal oder Körperteil eine höhere Verkaufszahl generiert, das klingt für mich eigentlich schon sexistisch und da spielt es dann auch keine Rolle, ob die reduzierte Frau real oder digital ist, finde ich.

Es geht einzig um die Handlungsweise der Verantwortlichen.
greenelve hat geschrieben: 22.07.2020 18:28Und es ist gesellschaftlicher Sexismus: Die Bosse von Ubisoft sagen, weibliche Figuren verkaufen sich nicht, männliche sind gefragt. Weil sie davon ausgehen, so mehr zu verkaufen. Ich würde mich jetzt nicht aus dem Fenster lehnen, Metal Gear Solid 5 hat sich häufiger verkauft, weil Quiet ständig halbnackt (ist ja auch für Story ganz, ganz doll furchtbar wichtig :Blauesauge: ). Jetzt haben wir viele männliche Hauptfiguren und Frauen zeigen Haut, es wird ein normales Bild und ohne es zu wollen, wird es schnell übernommen. Bei Hauptfigur wird an männlich gedacht und Frau bekommt weniger Kleidung. Die anderen machen das so, man will Erfolg wie die, ist von denen inspiriert, es ist der Normalzustand <- kannst dir was aussuchen. Aber das führt es für diesen Beitrag zu weit.
Da gehe ich soweit mit, wie erwähnt, würde ich die Handlungsweise seitens der Verantwortlichen durchaus als sexistisch bezeichnen, denn sie reduzieren ja bewusst und erhoffen sich durch diese Reduzierung eine Erhöhung des Gewinns in Form von Verkäufen.
Aber von diesem Beispiel mit Kleidung in Fantasyspielen wie Bikini-Armor zu Fanservice zu gelangen.... Apfel und Birne.
Finde ich überhaupt nicht, für mich IST Bikini-Armor Fan-Service, das hat mit Äpfel und Birnen also gar nichts zu tun.

Ich wüsste auch nicht, was es sonst sein sollte, wenn nicht Fan-Service, ergo ein Inhalt, welcher zu nichts beiträgt nur einzig und allein exisitert, um der Kundschaft zu gefallen.

Übrigens :

Äpfel und Birnen sind sich sehr ähnlich und demher sogar ganz wunderbar dazu geeignet, verglichen zu werden, deshalb verstehe ich bis heute nicht, warum man im Deutschen "Äpfel und Birnen" verwendet, um auf einen unpassenden Vergleich hinzuweisen, wenn der Vergleich zwischen Äpfel und Birnen das genaue Gegenteil von unpassendem Vergleich sind.

Generell wollte ich mich aber eigentlich gar nicht an einer Diskussion bezüglich Kleidung beteiligen, deswegen klinke ich mich an dieser Stelle dann auch direkt wieder aus.
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Melcor
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Melcor »

Bachstail hat geschrieben: 22.07.2020 20:50 Das stimmt aber der Grundgedanke der Verantwortlichen ist ja, dass eine Reduzierung der Frau auf ein bestimmtes Merkmal oder Körperteil eine höhere Verkaufszahl generiert, das klingt für mich eigentlich schon sexistisch und da spielt es dann auch keine Rolle, ob die reduzierte Frau real oder digital ist, finde ich.
Das selbe Argument kann man aber bei allem bringen. Auch bei jeder einzelnen attraktiven Spielfigur. Glaubst du nicht, das Verkaufszahlen nicht auch ein Grund für Bayonettas attraktives Design waren? Ist Attraktivität und Schönheit nun grundsätzlich Problematisch weil ja die "inneren Werte' nicht betrachtet werden? Ist eine Marmurstatue einer schönen Frau sexistisch? Schließlich wurde hier eine Frau auf ihren Körper reduziert.


Ryan2k6 hat geschrieben: 22.07.2020 18:20 Hm, ich weiß nicht, bei LoU2 wurde das Model, das für Abby Pate stand ziemlich angegriffen. Da können ganz reale Menschen dahinter stehen, auf die dann der Charakter projeziert und alle Probleme damit auf Person übertragen werden.

Das passiert leider immer wieder von Menschen, die Schauspieler und fiktionale Charaktere nicht trennen können. Passiert noch viel mehr bei Filmen natürlich. Es ist absolut idiotisch. Wenn jemand Schuld trägt, dann natürlich die Schreiber oder der Regisseur.
Wulgaru hat geschrieben: 22.07.2020 19:51
Innerhalb dieser Logik könnte man allerdings auch nicht mehr auf vermeintlichen Realismus innerhalb eines historischen Settings verweisen, was ja hier auch aufgebracht wurde (nicht von dir, ich weiß). Von wegen Frauen damals als krasse Helden wären unrealistisch.

Beides gleichzeitig funktioniert nicht, da auch besagtes Setting nicht real ist, selbst wenn es so gut wie möglich umgesetzt wird...was bei AC bei aller Liebe zum Detail trotz allem ganz und gar nicht der Fall ist, als der Jahrmarkt der es ist.
Da stimme ich zu, das Realismus Argument ist dämlich, denn tatsächliche historische Genauigkeit sehe ich selten und kein Spiel verkauft sich als historische Dokumentation. Ein paar positive Ausnahmen mit Fokus auf historische Genauigkeit gibts aber, z.b.Kingdom Come Deliverance. Die haben ja auch vor nicht allzu langer Zeit einen DLC mit einer Frau in der Hauptrolle veröffentlicht. Habe diesen allerdings noch nicht gespielt. Um's mal deutlich zu sagen: Ich argumentiere stets nur für absolute künstlerische Freiheit. Wenn das kreative Team hinter AC eine Frau in der Hauptrolle will, sollen sie das auch bekommen. Realismus hat ja AC schon sehr lange hinter sich gelassen und ist hier auch kein Punkt mehr.

Aber deswegen geht mir dieses Argument gegen den Strich:
Kajetan hat geschrieben: 22.07.2020 19:09 Melcor, ich weiß ja, dass Du es gar nicht haben kannst, wenn man versucht Dir die negativen Seiten von Rollenbildern und Klischees zu erklären, weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf. Was ok ist, ist halt Deine Meinung. Sei Dir unbenommen.
Der oft diskutierte Effekt von Medien. Führen "sexistische Klischees" zu realem Sexismus? Gewalt in den Medien zu echter Gewalt? Wird man durch vermeintlich rassistische Werke selbst zum Rassisten? Wer dafür argumentiert, argumentiert auch stets für die Einschränkung künstlerischer Freiheit und Selbstzensur - wenn nicht gleich staatlicher Zensur.

Wie brennend aktuell ist das Ganze? Gerade wird SWERY auf Twitter und einem bestimmten Forum gecancelt, weil seine Rewrites zu Deadly Premonition 2 nicht weit genug gingen und manche Charaktere einen Transcharakter 'deadnamen'.
Zuletzt geändert von Melcor am 22.07.2020 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
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greenelve
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von greenelve »

SethSteiner hat geschrieben: 22.07.2020 20:07 Ich weiß nicht warum du so einen aggressiven Kommentar schreibst und mir unterstellst ich hätte ein Problem mit Medienkompetenz. Ich habe argumentiert und Beispiele genannt also genau das, was man eben tut, wenn man eine Position darstellt. Die Nutzung einer Suchmaschine an sich habe ich, wie ich auch geschrieben habe, gar nicht in Frage gestellt. Ich habe die Sinnhaftigkeit einer Bildersuche mit dem Begriff "female Thief" in Frage gestellt und zwar ganz spezifisch in Bezug auf das Meme und die Vorstellung, weibliche Figuren würden ständig obwohl derselben Klasse angehören einen Bikini tragen, während dieselbe männliche Figur einen Vollkörperpanzer trägt.
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Du hast gar nichts argumentiert, du hast nur beschrieben, warum du Suchmaschinen nicht nutzen kannst. Das ist keine argumentative Position. Das sind Behauptungen. Menschen weltweit nutzen Suchmaschinen und es funktioniert. In der Praxis funktionierne Suchmachen. Wie machst du das eigentlich, du möchtest was im Internet finden und Suchmaschinen sind grundsätzlich Fehlerhaft, der Algorithmus geht nicht?


Was deine "Argumente" betrifft:
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SethSteiner hat geschrieben: 22.07.2020 15:55 [Aber deswegen habe ich diesen Teil nicht zitiert sondern wegen des grundsätzlichen Fehlers einer Google Bildersuche. Wenn wir bei Games sind und uns über Klassen und Darstellung unterhalten, funktioniert das nur, wenn man spezifisch wird. Deswegen habe ich Beispiele genannt wie Dark Souls oder TERA Online. Denn das ist ja das Problem des Memes, es ist unspezifisch und sorgt dafür, dass man einfach etwas annimmt, wie eben "Klassen werden nach Geschlechtern unterschiedlich dargestellt. Um das aber tatsächlich zu Belegen, damit es kein Mythos ist, kein Meme sondern echt, ist eine richtige Analyse nötig. Dazu würden natürlich auch nicht ein, zwei Beispiele reichen, da müsste man schon nach Jahrzehnten oder kürzeren Abständen eingeteilt eine Statistik führen und das ganze ordentlich ausdefinieren. Aber das ist hier im Forum jetzt nicht möglich oder erwartbar, daher sollten wir zumindest von Google Bildersuche absehen und uns auf richtige Beispiele bei Videospielen oder Spielen (bspw. PnP) allgemein beziehen, wo man die Klassen in männlicher und weiblicher Form darstellt.
Grundsätzliche Fehler einer Google Bildersuche. Kannst auch nichts suchen, weil musst spezifisch werden. Und irgendwie hängt das mit einem Meme zusammen, welches unspezifisch ist, du aber bei der fehlerhaften Google Bildersuche spezifisch musst.

Warte...man muss eine nach Jahrzehnten oder kürzeren Abständen eingeteilte Statistik führen? Das kannst du dir vorstellen, aber Suchmaschine nutzen ist nicht möglich? Wie solll jemand an diese Daten kommen? Du stellst notwendige Bedingungen auf und sagst, das ist unmöglich. Und der unwiderlegbare Kreis ist geschlossen. Was eine Logik....
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SethSteiner hat geschrieben: 22.07.2020 17:32 Ich nehme gar keine Suchmaschine, weil das nicht passt. Ich kann nicht von Charakterklassen in Videospielen sprechen und dann wild durcheinander mir die Ergebnisse von Bildersuchmaschinen angucken. Ich muss zu Baldurs Gate schauen, zu Diablo, Dragon Age, World of Warcraft, Ultima Online, Tera Online, Star Wars The Old Republic, Dark Souls und so weiter und so fort und dann eben auswählen bspw. "Dieb" und dann die Darstellung vergleichen. Klar, könnte man das ganze auch noch ausweiten und über "generelle Darstellungen" sprechen, nur a) geht es hier halt um Videospiele und b) funktioniert die Gegenüberstellung von der Darstellung von Charakterklassen schlecht, wenn das was ich Vergleiche das reine Chaos ist, was wiederum ein Ergebnis undurchsichtiger Algorithmen ist.
Abgesehen vom Anfang und Ende ist das alles ein "Ich kann nicht, weil mir wird das durcheinander angezeigt und ich springe ständig zwischen Spielen hin und her.

Ja mei, das nennt sich Medienkompetenz. Man fokussiert seine Suche und gibt die Spiele der Reihe nach ein. Man überlegt sich vorher, was man der Reihe nach suchen möchte und sucht dann der Reihe nacht. Damit eben kein Chaos entsteht. Damit die Suchmaschine gezielt suchen kann, was du gezielt haben willst. Es werden Daten gesammelt, dann werden diese sortiert und dann erst geht es daran, zu vergleichen und anschließend kommt ein Ergebnis.

Es geht auch nicht um "ständig", sondern im Schnitt ist der Unterschied vorhanden. Es gibt Spiele, in denen es gar keinen Unterschied gibt. Es gibt Spiele, in denen hat man kein Geschlecht zur Auswahl, welches man vergleichen könnte -> aber auch hier wieder: Medienkompetenz. Daten raussuchen, sammeln und dann vergleichen.

Du suchst dir ständig irgendwas raus, um sagen zu können "Ne, meine Position kann nicht widerlegt werden, geht einfach nicht. Ich hab ein unspezifisches Meme und suche spezifische Bilder, das passt nicht zusammen und dann werden mir die Spiele durcheinenader angezeigt."
Bachstail hat geschrieben: 22.07.2020 20:50
Aber von diesem Beispiel mit Kleidung in Fantasyspielen wie Bikini-Armor zu Fanservice zu gelangen.... Apfel und Birne.
Finde ich überhaupt nicht, für mich IST Bikini-Armor Fan-Service, das hat mit Äpfel und Birnen also gar nichts zu tun.

Ich wüsste auch nicht, was es sonst sein sollte, wenn nicht Fan-Service, ergo ein Inhalt, welcher zu nichts beiträgt nur einzig und allein exisitert, um der Kundschaft zu gefallen.

Übrigens :

Äpfel und Birnen sind sich sehr ähnlich und demher sogar ganz wunderbar dazu geeignet, verglichen zu werden, deshalb verstehe ich bis heute nicht, warum man im Deutschen "Äpfel und Birnen" verwendet, um auf einen unpassenden Vergleich hinzuweisen, wenn der Vergleich zwischen Äpfel und Birnen das genaue Gegenteil von unpassendem Vergleich sind.

Generell wollte ich mich aber eigentlich gar nicht an einer Diskussion bezüglich Kleidung beteiligen, deswegen klinke ich mich an dieser Stelle dann auch direkt wieder aus.
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Es geht immer noch um Kleidung mit der Frage ob sexistisch. Warum ein Ritter volle Plattenpanzer und eine Frau nicht? Im Bezug auf praktische Nutzen der Rüstung oder ob es nur dazu dient, im sexistischen Sinne den Körper zur Schau zu stellen.
Diese Diskussion hat nichts mit Fanservice, den hast du eingebracht als ein Beispiel für etwas anderes. Um auf Differenzierungen hinzuweisen und das nicht Pauschalisiert werden soll. Und genau das machst du jetzt. Keine Differenzierung zum Thema und reine Pauschalisierung, Bikini-Armist "IST" Fanservice und nichts anderes. Und ja, man könnte damit argumentieren, es dient nur dazu den Fans etwas zu verkaufen, was ihnen gefällt -> ändert aber nichts am Sexismus, denn in dem Moment wird der Sexismus verkauft. Es gibt natürlich noch Animes wie Bikini Slayer Girls oder in der Art, bei dem diese Themen parodiert werden; Sexismus wird parodiert.

Und Äpfel und Birnen sind vergleichbar?
Bedeutung: Es geht darum, dass wir nur solche Dinge gegenüberstellen sollen, die gleichartig und damit auch tatsächlich vergleichbar sind. Äpfel und Birnen sind selbstverständlich nicht dasselbe.
Die Redewendung ist jedoch nicht wörtlich gemeint. Natürlich könnten wir theoretisch Äpfel und Birnen miteinander vergleichen, bezogen auf ihren Preis, ihren Vitamingehalt oder ähnliches.
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Damit ist für heute Schluss.
Zuletzt geändert von greenelve am 22.07.2020 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Geklaut von greenelve. Falls das Forum schließen sollte:
Inoffizieller 4Players-Discord-Server: https://discord.gg/BQV9R54
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Bachstail
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Bachstail »

Melcor hat geschrieben: 22.07.2020 20:54Glaubst du nicht, das Verkaufszahlen nicht auch ein Grund für Bayonettas attraktives Design waren?
Doch, das glaube ich schon.
Ist Attraktivität und Schönheit nun grundsätzlich Problematisch weil ja die "inneren Werte' nicht betrachtet werden?
Nein, ich finde diese Dinge nicht grundsätzlich problematisch, ich finde sie auch generell nicht problematisch.
Ist eine Marmurstatue einer schönen Frau sexistisch?
Nein aber der Grundgedanke ist ja auch ein anderer, hier soll ganz bewusst die Attraktivität und Schönheit hervorgehoben werden, diesen Grundgedanken hast Du bei Videospielen nicht immer.
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greenelve hat geschrieben: 22.07.2020 21:16 Es geht immer noch um Kleidung mit der Frage ob sexistisch. Warum ein Ritter volle Plattenpanzer und eine Frau nicht? Im Bezug auf praktische Nutzen der Rüstung oder ob es nur dazu dient, im sexistischen Sinne den Körper zur Schau zu stellen.
Und dazu habe ich mich recht deutlich geäußert, denke ich.
Diese Diskussion hat nichts mit Fanservice
Dann beantworte mir doch folgende Frage :

Was ist ein Bikini-Armor, wenn nicht Fan-Service ?

Ich verstehe unter Fan-Service gemeinhin Inhalte, die zu nichts beitragen und nur existieren, um der Kundschaft zu gefallen oder ein Verkaufsmerkmal zu haben, von welchem man weiß, dass es Käufer generiert, ergo Sexualität, Gewalt, bestimme von Fans erwartete und gewünschte Storywendungen und so weiter und sofort.

Die einzige Sinnhaftigkeit der Existenz von Bikini-Armor sehe ich darin, dass man damit einen bestimmten Kundenkreis ansprechen möchte, er hat sonst keinerlei Sinn und Zweck, ergo fiele das für mich ziemlich deutlich unter den Begriff des Fan-Service.
Und genau das machst du jetzt.
Ich denke nicht, dass ich das tue.
Keine Differenzierung zum Thema und reine Pauschalisierung, Bikini-Armist "IST" Fanservice und nichts anderes.
Noch einmal die Frage :

Was soll es sonst sein ?
Und ja, man könnte damit argumentieren, es dient nur dazu den Fans etwas zu verkaufen, was ihnen gefällt
Ergo Fan-Service, was meine Frage beantworten würde.
ändert aber nichts am Sexismus
Habe ich auch nie behauptet, ich habe bereits erwähnt, dass es für mich durchaus sexistisch ist, wenn man knappe Frauenbekleidung in ein Spiel einbaut, um damit dann einen bestimmten Kundenkreis anzulocken, da die Intention ist, die Frau bewusst zu reduzieren, um ein verkaufsmerkmal zu generieren.
denn in dem Moment wird der Sexismus verkauft.
Sofern die Intention vorhanden ist, ja, nur knappe Kleidung an sich ist nicht sexistisch.
Und Äpfel und Birnen sind vergleichbar?
Ganz wunderbar sogar, ja, sie haben zum Beispiel die gleiche Zusammensetzung, sind beides Kernobst und gehören beide zur gleichen Familie (Rosengewächse).
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Melcor
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Melcor »

Bachstail hat geschrieben: 22.07.2020 22:09
Ist eine Marmurstatue einer schönen Frau sexistisch?
Nein aber der Grundgedanke ist ja auch ein anderer, hier soll ganz bewusst die Attraktivität und Schönheit hervorgehoben werden, diesen Grundgedanken hast Du bei Videospielen nicht immer.
Vielleicht nicht immer, aber sicher doch meistens. Die meisten Charakterdesigner erstellen Charaktere, die ihnen auch gefallen. Das liest man so auch in den meisten Interviews. Siehe beispielsweise Yoko Taro:
Yoko Taro on Why NieR: Automata Protagonist 2B Wears High Heels: “I Just Really Like Girls”
Das mag etwas plump sein, aber ist das so viel anders, wie ein Künstler aus der Renaissance, der mit einer Statue die weibliche Schönheit betonen will?

Außerdem ist doch am Ende in der Industrie meist ein Kompromiss aus künstlerischer Vision und finanziellen Interessen.
Zuletzt geändert von Melcor am 22.07.2020 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

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Khorneblume hat geschrieben: 22.07.2020 15:18
VaniKa hat geschrieben: 22.07.2020 14:32 Ich sag's mal ganz platt: Wenn Berufe unattraktiv sind (egal für wen), warum sollte sich dann irgendwer bemühen, da einen Fuß in die Tür zu kriegen?
Was macht einen Beruf denn unattraktiv? Übrigens sind sowohl Abfallentsorgung als auch Baubranche ziemlich gut in Sachen Verdienst. Einstiegsgehälter von bis zu 50000 Euro jährlich, 60k mit Erfahrung. Sowas kriegst Du in keiner Bäckerei oder Altenpflege. Bei uns im Ort haben wir übrigens eine Frau auf dem Müllwagen. Die ist sogar noch relativ jung. Vielleicht sollte man Berufe nicht nur nach Vorurteilen bewerten?

Es geht doch um Zugang zu bisher privilegierten Positionen, nicht darum, dass auch noch Frauen "schlechte" Jobs machen wollen müssen, wenn sie schon Gleichberechtigung fordern.
Dann fordern Frauen aber doch eher Privilegien und nicht Gleichberechtigung? Denn Privilegien haben mit Gleichberechtigung grundsätzlich nichts am Hut. Es sei denn Du willst jetzt sagen das Privilegien auf alle Menschen gleichmäßig verteilt gehören. Das wirst Du aber nie erreichen. Auch nicht innerhalb des selben Geschlechts.

Mal abgesehen davon kenne ich viele in der Baubranche (Maler, Maurer, Dachdecker). Die haben absolut sehenswerte Löhne, arbeiten zwar körperlich, haben dafür aber meist bei schlechtem Wetter und im Winter ein recht lockeres Leben. Wieso muss man eigentlich alles was auf die Muskeln geht gleich als "schlechten" Beruf bezeichnen?

Das ist so eine total verdrehte Argumentation, die gar nicht den Kern des Themas trifft. Das hat auch nichts mit "Rosinen rauspicken" zu tun, sondern eben damit, dass Frauen den selben Zugang zur "Macht" bekommen und Männer diese Macht nicht horten.
Nur mal ein wenig Statistik dazu. 85% der Firmengründer sind Männer. Was sollen die denn machen? Die haben auf eigenes Risiko (und Kapital) ein Unternehmen aufgebaut, sich ihre Position darin erarbeitet, Mitarbeiter eingestellt, evtl. viele Durststrecken hinter sich. Ich kenne Selbstständige, die haben ihr Gewerbeobjekt komplett selber kernsaniert um Kosten zu sparen und alles nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Geschäftsführer die ich kenne, sitzen teilweise pro Tag bis Abends um 9 in ihrem Unternehmen, weil sie ihre gesamte Existenz der Firma untergeordnet haben. Nur mal als Kontrast dazu. Da hast Du praktisch keine Freie Minute mehr, arbeitest ständig, mitunter (je nach Branche) auch körperlich, ehe Du überhaupt mal grob auf Kurs kommst. Das kann Jahrzehnte dauern. Und dann haben es diese Männer natürlich verdient dort zu stehen wo sie sind.

Niemand verbietet es Frauen Unternehmen zu gründen. Es gibt auch sehr erfolgreiche Frauen, die eben genau nach dieser Methode eine Existenz aufgebaut haben, und ich finde dass diese Karrieren den generell Respekt verdienen, egal ob Mann oder Frau. Die Frage sollte hier trotzdem erlaubt sein, warum nicht mal halb so viele Frauen diesen Weg gehen, warum es überwiegend Männer sind, die den Schritt von ihrem eigenen Unternehmen verwirklichen? An der schulischen Bildung und Qualifikation kann es nicht liegen. Da hängen Frauen uns Männer um Längen ab. Wohlgemerkt scheitern auch viele Männer mit der Selbstständigkeit. Denn ein Unternehmen gründen bedeutet keinen automatischen Erfolg. Aber das Frauen halt dieses Risiko halt generell mehr scheuen ist ja rein statistisch nicht von der Hand zu weisen. Insofern darf man sich dann nicht beschweren dass es mehr Männer in Machtpositionen gibt. Unternehmer zu sein ist schon mal grundsätzlich eine Machtposition, wenn das Unternehmen Erfolg und Einfluss hat. Damit hast Du bereits einen Fuß in der Politik, kannst Druck ausüben und Deine Interessen vertreten. Das schafft man eben weniger, wenn man einfach nur kommt und haben möchte.

Wir müssen Lösungen dafür finden, nicht länger Menschen "Drecksarbeit" machen zu lassen, wie z.B. rumänische Werksarbeiter bei Tonnies. Das ist aber noch ein sehr abstraktes Problem mit noch abstrakteren Lösungsansätzen. Aber das anzugehen gehört auch zu sozialer Gerechtigkeit.
Die Lösung im Fleischgewerbe heißt übrigens Robotik. Nur ist das wirklich humaner, wenn man die Tötung von Lebewesen an eine KI auslagert?
Schöner Beitrag.

Ich gebe Dir recht, gerade die Baubranche kann finanziell durchaus lohnend sein, aber 50.000€ als jährliches Einstiegsgehalt? Sicherlich nicht für das Gros der am Bau Beschäftigten.

Wir sind mittlerweile doch auch auf einem guten Weg zur Gleichberechtigung. Hier und da noch holprig, klar, aber der Weg ist absolut erkennbar. Gut so. Man muss nicht weit in der Vergangenheit kramen, um zu erkennen, dass es heuer viel besser geworden ist und weiterhin wird.
Gleichberechtigung sollte aber auch vor "unattraktiven Jobs" nicht halt machen und "Drecksarbeit", wie VaniKa es bezeichnet, wird uns wohl noch für lange Zeit erhalten bleiben, soviel ist sicher.
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85% der Firmengründer sind Männer? Stimmen den diese Zahlen noch? Wenn ich Google bediene, komme ich auf ein ausgewogeneres Ergebnis: 60 Männer auf 40 Frauen.
Wie sieht es eigentlich in der Videogames-Branche aus? Ist die Entwicklung der Spiele immer noch eher Männer dominiert? Da die Konsumenten mittlerweile fast gleichgewichtig sind, sollte sich das doch auch noch mehr in der beruflichen Sparte bemerkbar machen.

Zum Thema:
Mir ist es am Ende völlig wurscht wen oder was ich verkörpere in Videospielen. Wie hier schon mehrfach bemerkt wurde, stimmig muss es sein.
Ich kann aber gut mit Kerlen umgehen, die lieber Kerle darstellen und muss das auch gar nicht irgendwie negativ werten. Mein Freundeskreis ist voll solcher Exemplare. Sind durch die Bank töfte Typen, die sich einfach leichter mit besagten Kerlen identifizieren können. Nicht mehr, nicht weniger. Jeder hat seine eigenen Präferenzen zum Thema Identifikation. Für den einen ist es die erlebte Geschichte, für den nächsten das Handeln des gespielten Charakters und für viele wohl das Geschlecht. Selbst die Haarfarbe wurde hier schon genannt...

Mit der These, dass sich weibliche Protagonisten weniger verkaufen, habe ich dennoch so meine Probleme. Mittlerweile, wie oben schon angemerkt, hat sich das Verhältnis spielende Männer zu spielenden Frauen doch gut angeglichen, macht das nicht solche Vermutungen irgendwie absurd?
Oder spielen Frauen doch eher FarmVille, Sims und co. und fallen somit finanziell weniger ins Gewicht?

VG
" Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle unrecht haben. "

- Bertrand Russel (1872-1970)

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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von NotSo_Sunny »

Imperator Palpatine hat geschrieben: 22.07.2020 17:43 Nur ein Punkt: Wenn es in der Meldung doch heisst dass - trotz Wahlfreiheit - 2/3 der spieler den männlichen Charakter gewählt haben, trifft die ursprüngliche Aussage dass die Spieler lieber männliche Figuren spielen wollen doch eher zu.
Spieler spielen lieber männliche Charaktere und weibliche Protagonisten verkaufen sich nicht sind aber zwei paar Schuhe.
Wäre Kassandra die einzige spielbare Figur gewesen, hätten die zwei Drittel die eigentlich einen männlichen Protagonisten bevorzugt hätten, das Spiel dann nicht gekauft?
Und warum haben diese Leute überhaupt Alexios bevorzugt? Weil sie generell männliche Charaktere vorziehen oder haben sie vielleicht nur in diesem Setting einen bevorzugt?

Das Wahlergebnis bleibt wie du sagst eine interessante Tatsache, aber ähnlich wie bei dx1 tun sich auch bei mir viele Fragen auf, wie dieses Ergebnis tatsächlich einzuordnen ist.
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyss

Beitrag von Tas Mania »

Kajetan hat geschrieben: 22.07.2020 09:17
Tas Mania hat geschrieben: 22.07.2020 07:47 Thx für den Tipp direkt besorgt.
Nun, *hust* Bombshell ist kein besonders gutes Spiel, nimm Ion Fury ... :)

Nein, wenn, dann sollte man Augenmerk auf das Figuren-Design von Ion Fury legen, denn hier begann sie ihr Bildschirmleben als das übliche Pinup-Girl with Guns and Huge Balloon Tits. Im Laufe der Entwicklung wich dieses Design immer realistischeren Entwürfen und landete schliesslich bei einer ganz normalen, geschlossenen Einsatzmontur und einem ganz normalen Körperbau. Shelly Harrison aus Ion Fury ist kein "weiblicher" Badass, wo man sie auf ihre sekundären Geschlechtsmerkmale reduziert hat, sondern einfach nur Badass, inklusive passender Oneliner.

Sehr nice, so was geht manchmal an einen vorbei. Na 4players wie sieht es aus mit einem Special für Videospiele Heldinnen aus?
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Flux Capacitor
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Flux Capacitor »

D_Sunshine hat geschrieben: 22.07.2020 23:58 Wäre Kassandra die einzige spielbare Figur gewesen, hätten die zwei Drittel die eigentlich einen männlichen Protagonisten bevorzugt hätten, das Spiel dann nicht gekauft?
Und warum haben diese Leute überhaupt Alexios bevorzugt? Weil sie generell männliche Charaktere vorziehen oder haben sie vielleicht nur in diesem Setting einen bevorzugt?
Zu diesem Thema habe ich deine Antwort mal zitiert, weil ich darauf eine ganz einfache Antwort habe. Ich persönlich spiele IMMER mit einem männlichen Char wenn es möglich ist, also wenn ich die Wahl habe. Warum? Na ich bin ein Mann und ich identifiziere mich mit einem männlichen Char einfach mehr, Ende der Diskussion für mich.

Ist der Main Char weiblich und es gibt keine Wahl, stört mich dies natürlich überhaupt nicht und ich würde nie ein Spiel welches mich interessiert nicht beachten, nur weil der Hauptcharakter weiblich ist.

Meine Frau wiederum, hat mit Kassandra gespielt, weil Sie weibliche Charaktere spielen möchte. Warum? Na weil Sie eine Frau ist. Wenn man jetzt noch berücksichtigt dass der grösste Teil der Zocker eben männlich ist, dann verwundert es doch nicht dass solche "Klischees" um sich greifen (Männlicher Char verkauft sich besser).

Grundsätzlich finde ich, sollte man immer dem Spieler die Wahl lassen. Wenn es von der Story oder vom Spiel her möglich ist, gib dem Spieler oder der Spielerin die Wahl, mit was für einem Geschlecht man sich in das Abenteuer stürzen möchte. Aber von vorne herein zu sagen, dass es noch einen männlichen Main Char braucht, weil mit einer Frau alleine weniger Geld zu machen ist, darf man durchaus kritisieren, aber auch nicht überbewerten, denn am Ende sitzen dort eiskalte Business Leute die sich keine grossen Gedanken darum machen was Gleichberechtigung bedeutet. Ich sehe dies auch nicht als Frauenfeindlich an, sondern ganz einfach knallhart kalkuliert.

Jetzt kann man da ein grosses Fass aufmachen, oder sich auch darüber aufregen wie in der Wirtschaft allgemein mit Gender-Rollen gespielt wird. Produkte die auf verschiedene Geschlechter oder Rassen zugeschnitten sind, mit Sujets, Farben, Werbeaussagen, Preisen oder Platzierungen. Die ganze Werbeindustrie ist dann im Grunde genommen doch durch und durch sexistisch oder rassistisch, Weibchen und Männchen gegenüber.
Zuletzt geändert von Flux Capacitor am 23.07.2020 08:19, insgesamt 2-mal geändert.
i am not crazy, i just dont give a fuck! (Night of the Comet - 1984)
johndoe711686
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von johndoe711686 »

GenerationX hat geschrieben: 23.07.2020 08:17 Jetzt kann man da ein grosses Fass aufmachen, oder sich auch darüber aufregen wie in der Wirtschaft allgemein mit Gender-Rollen gespielt wird. Produkte die auf verschiedene Geschlechter oder Rassen zugeschnitten sind, mit Sujets, Farben, Werbeaussagen, Preisen oder Platzierungen. Die ganze Werbeindustrie ist dann im Grunde genommen doch durch und durch sexistisch oder rassistisch, Weibchen und Männchen gegenüber.
Was für Produkte sind denn auf Rassen zugeschnitten und auf welche? Geschlechter klar, haufenweise, aber Rassen? Zumal es, streng biologisch, sowas beim Menschen ja gar nicht (mehr) gibt.
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 23.07.2020 08:53, insgesamt 1-mal geändert.
Gast
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Gast »

EintopfLeiter hat geschrieben: 22.07.2020 23:41 aber 50.000€ als jährliches Einstiegsgehalt? Sicherlich nicht für das Gros der am Bau Beschäftigten.
Wahrscheinlich ist sowas eher bei gutem Mittelstand üblich, als bei den ganz großen Playern. Wobei die Kleinen und Mittelstand in der Summe überwiegen.
Wenn die Top Konzerne um Großprojekte buhlen kann man es vergessen. Ausschreibungen gewinnt man da nicht mit fairen Gehältern. Weil unser Ausschreibungsrecht einfach veraltet und wettbewerbsschädigend ist.

Wir sind mittlerweile doch auch auf einem guten Weg zur Gleichberechtigung. Hier und da noch holprig, klar, aber der Weg ist absolut erkennbar. Gut so. Man muss nicht weit in der Vergangenheit kramen, um zu erkennen, dass es heuer viel besser geworden ist und weiterhin wird.
Gleichberechtigung sollte aber auch vor "unattraktiven Jobs" nicht halt machen und "Drecksarbeit", wie VaniKa es bezeichnet, wird uns wohl noch für lange Zeit erhalten bleiben, soviel ist sicher.
Ich finde ebenfalls dass sich in Sachen Gleichberechtigung schon viel getan hat. Da sind wir weiter als die meisten Länder. Andererseits. Wie viele von den männlichen 85% Unternehmensgründern werden langfristig wirklich oben ankommen, oder gar die Bedeutung von Volkswagen, Thyssen oder Bayer einnehmen? Die Plätze in den Top Managements sind heiß begehrt und knapp. Selbst politisches Engagement beginnt oftmals heute im Kindesalter. Kenne ein Migrantin bei uns im Ort. Die war seit ihrem 14. Lebensjahr in der Partei, sitzt heute im Gemeinderat und hat recht hohen Einfluss. Von nichts kommt nichts. Selbst im Bundestag ist der Frauenanteil massiv gewachsen. Da steht genau wie bei Männern eben viel Fleiß dahinter. Bin daher immer recht verschnupft wenn ich etwas von Privilegien lese. Diese muss man sich erarbeiten, egal ob Mann oder Frau, ob gebürtig deutsch oder von Außerhalb. Geschenkt bekommen die wenigsten Menschen etwas.

Wie sieht es eigentlich in der Videogames-Branche aus? Ist die Entwicklung der Spiele immer noch eher Männer dominiert? Da die Konsumenten mittlerweile fast gleichgewichtig sind, sollte sich das doch auch noch mehr in der beruflichen Sparte bemerkbar machen.
Muss gerade gestehen dass mir abseits von Amy Hennig kaum eine Frau einfällt die wirklich bekannt in dieser Branche wäre. Hennig hat dafür schon einige sehr tolle Projekte Serien wie Soul Reaver, Uncharted oder Jak & Dexter mit bestimmt. Ich glaube dass Frauen in dieser Branche wirklich eine großartige Bereicherung darstellen, weil sie kreativ oftmals ganz andere Schwerpunkte legen als Männer. Nur ist es wie bei vielen Berufen: Es gibt kaum Bewerberinnen! Programmierung, Informatik und generell EDV lastige Berufe ringen nach wie vor um weibliche Bewerber.

Kleiner Funfact aber am Rande. Nahezu alle Spiele aus der Feder von Amy Hennig haben männliche Charaktere. ;)


Oder spielen Frauen doch eher FarmVille, Sims und co. und fallen somit finanziell weniger ins Gewicht?
Statistisch ja. Das ist belegbar. Typische Shooter sind eben zu 90% Männer Spiele. Also orientieren sich die Hersteller verständlich an der Zielgruppe. Man könnte sich natürlich an der Nicht-Zielgruppe orientieren. Würde ich sogar echt gerne sehen wenn wir wieder mehr Vielfalt und kreative Konzepte bekommen. Nur was wenn ein Spiel dann floppt? So etwas kann ein Entwicklerstudio über Nacht in Geldnot bringen, oder sogar das komplette Aus bedeuten. Entwickler scheuen heute das Risiko, weil zu oft gerade die innovativen Ideen eben nicht belohnt wurden.
johndoe711686
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von johndoe711686 »

Khorneblume hat geschrieben: 23.07.2020 08:52 Bin daher immer recht verschnupft wenn ich etwas von Privilegien lese. Diese muss man sich erarbeiten, egal ob Mann oder Frau, ob gebürtig deutsch oder von Außerhalb. Geschenkt bekommen die wenigsten Menschen etwas.
Korrekt. Dennoch, ist dieses Erarbeiten für manche Gruppen schwerer, als für andere, weil ihnen zusätzliche Steine in den Weg gelegt werden.
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von EintopfLeiter »

Spoiler
Show
GenerationX hat geschrieben: 23.07.2020 08:17
D_Sunshine hat geschrieben: 22.07.2020 23:58 Wäre Kassandra die einzige spielbare Figur gewesen, hätten die zwei Drittel die eigentlich einen männlichen Protagonisten bevorzugt hätten, das Spiel dann nicht gekauft?
Und warum haben diese Leute überhaupt Alexios bevorzugt? Weil sie generell männliche Charaktere vorziehen oder haben sie vielleicht nur in diesem Setting einen bevorzugt?
Zu diesem Thema habe ich deine Antwort mal zitiert, weil ich darauf eine ganz einfache Antwort habe. Ich persönlich spiele IMMER mit einem männlichen Char wenn es möglich ist, also wenn ich die Wahl habe. Warum? Na ich bin ein Mann und ich identifiziere mich mit einem männlichen Char einfach mehr, Ende der Diskussion für mich.

Ist der Main Char weiblich und es gibt keine Wahl, stört mich dies natürlich überhaupt nicht und ich würde nie ein Spiel welches mich interessiert nicht beachten, nur weil der Hauptcharakter weiblich ist.

Meine Frau wiederum, hat mit Kassandra gespielt, weil Sie weibliche Charaktere spielen möchte. Warum? Na weil Sie eine Frau ist. Wenn man jetzt noch berücksichtigt dass der grösste Teil der Zocker eben männlich ist, dann verwundert es doch nicht dass solche "Klischees" um sich greifen (Männlicher Char verkauft sich besser).

Grundsätzlich finde ich, sollte man immer dem Spieler die Wahl lassen. Wenn es von der Story oder vom Spiel her möglich ist, gib dem Spieler oder der Spielerin die Wahl, mit was für einem Geschlecht man sich in das Abenteuer stürzen möchte. Aber von vorne herein zu sagen, dass es noch einen männlichen Main Char braucht, weil mit einer Frau alleine weniger Geld zu machen ist, darf man durchaus kritisieren, aber auch nicht überbewerten, denn am Ende sitzen dort eiskalte Business Leute die sich keine grossen Gedanken darum machen was Gleichberechtigung bedeutet. Ich sehe dies auch nicht als Frauenfeindlich an, sondern ganz einfach knallhart kalkuliert.

Jetzt kann man da ein grosses Fass aufmachen, oder sich auch darüber aufregen wie in der Wirtschaft allgemein mit Gender-Rollen gespielt wird. Produkte die auf verschiedene Geschlechter oder Rassen zugeschnitten sind, mit Sujets, Farben, Werbeaussagen, Preisen oder Platzierungen. Die ganze Werbeindustrie ist dann im Grunde genommen doch durch und durch sexistisch oder rassistisch, Weibchen und Männchen gegenüber.

Ich habe ja schon geschrieben, dass ich es auch nicht ungewöhnlich finde, wenn Männer mit männlichen und Frauen mit weiblichen Pixeln bevorzugt spielen. Für mich nicht unbedingt relevant aber in meinem Freundeskreis durchaus.

Nur, der größte Teil der "Zocker" ist eben nicht mehr männlich. Laut mancher Quellen scheint das in Deutschland ausgewogen zu sein.

https://www.game.de/wp-content/uploads/ ... e-2018.pdf
https://de.statista.com/statistik/daten ... eschlecht/

Wenn wirklich Spiele mit weiblichen Protagonisten weniger finanziell erfolgreich sind, stellen sich mir folgende Fragen:
Ist das in anderen Ländern anders? Spielen Frauen weniger lukrative Spiele?

VG
" Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle unrecht haben. "

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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Flux Capacitor »

Ryan2k6 hat geschrieben: 23.07.2020 08:52
GenerationX hat geschrieben: 23.07.2020 08:17 Jetzt kann man da ein grosses Fass aufmachen, oder sich auch darüber aufregen wie in der Wirtschaft allgemein mit Gender-Rollen gespielt wird. Produkte die auf verschiedene Geschlechter oder Rassen zugeschnitten sind, mit Sujets, Farben, Werbeaussagen, Preisen oder Platzierungen. Die ganze Werbeindustrie ist dann im Grunde genommen doch durch und durch sexistisch oder rassistisch, Weibchen und Männchen gegenüber.
Was für Produkte sind denn auf Rassen zugeschnitten und auf welche? Geschlechter klar, haufenweise, aber Rassen? Zumal es, streng biologisch, sowas beim Menschen ja gar nicht (mehr) gibt.
In den USA gibt es Produkte die spezielle auf "Black People" zugeschnitten sind. Z.B Hygiene Produkte. Oft kosten diese auch mehr als das Pendant für "andere Hautfarben". Gibt da etliche Beispiele. Wenn ich mal Zeit habe kann ich Dir gerne Quellen heraussuchen. In Indien gilt es schick hellere Haut zu haben - was ja schon idiotisch ist, da gibt es z.B Bleaching Produkte für die Haut.
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Flux Capacitor »

EintopfLeiter hat geschrieben: 23.07.2020 08:59
Spoiler
Show

Nur, der größte Teil der "Zocker" ist eben nicht mehr männlich. Laut mancher Quellen scheint das in Deutschland ausgewogen zu sein.

https://www.game.de/wp-content/uploads/ ... e-2018.pdf
https://de.statista.com/statistik/daten ... eschlecht/

Wenn wirklich Spiele mit weiblichen Protagonisten weniger finanziell erfolgreich sind, stellen sich mir folgende Fragen:
Ist das in anderen Ländern anders? Spielen Frauen weniger lukrative Spiele?

VG
Werden da auch Smartphones mit einbezogen? So wie ich das sehe, ja. Ich berücksichtige nur Konsolen und PC. Und wenn sich da Männlein und Weiblein in hohem Masse annähern was den Konsum angeht, dann fresse ich einen Besen. :mrgreen:
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