winkekatze hat geschrieben: ↑02.07.2018 17:13
Den Aspekt find ich ja besonders interessant. Einerseits kann man die Transparenz ja begrüßen. Auf der anderen Seite entsteht aber der Eindruck, dass hier ein guter Teil der Ressourcen eben in die "Vertröstung" (Polemik!) der Backer gesteckt wird, um deren Begeisterung aufrechtzuerhalten und damit gleichzeitig weitere Verkäufe von Schiffen, Land etc. anzustoßen.
Der Aufwand, der von CIG betrieben wird um die Fans außerhalb des Spiels zu bespaßen ist schon enorm.
Dass es dabei nicht mehr um die Finanzierung eines Spiels geht, sondern um das Sponsern eines Konzerns welcher initial von den Spielern finanziert wurde, scheint offensichtlich. Mir zumindest
Korrekt. Dieser Eindruck entsteht. Aus der Sicht eines strikt nicht-kommerziell orientierten Spielers, der einfach nur ein Spiel haben will. Wie es entsteht und woher die Kohle kommt, will er nicht wissen. Muss er auch nicht wissen!
Aus der Sicht von Chris Roberts wird bei SC lediglich umgesetzt, was er im FIlmgeschäft gelernt hat. Professionelle Ansprache der Geldgeber, um das Budget für Projekte zu bekommen. Denn je mehr man die potentiellen Geldgeber umschmeichelt, je besser und ausführlicher man ihm das Projekt vorstellt und ihn auch während der Produktion auf dem Laufenden hält, um so mehr Kohle wird locker gemacht. Roberts PR-Maschinerie ist nahezu perfekt und hauptverantwortlich für den anhaltenden (!) Geldsegen. Denn es wird nicht einfach nur versprochen, Roberts legt Wert darauf, dass auch immer wieder gezeigt wird, woran gearbeitet wird, was bereits fertig ist, was sich in Konzeption befindet und sogar, was nicht geklappt hat. Das ist enorm positive PR durch eine in der Videospielgeschichte noch nie dagewesene Transparenz.
Die meisten Entwickler haben aber immer noch keinen Schimmer davon, wie sie in Kickstarter-Kampagnen präsentieren sollen, um ihr Projekt voranzubringen. Was ok ist, denn es sind ja Entwickler und keine PR-Spezialisten. Und selbst wenn das Wissen vorhanden ist, wird sich oft genug geweigert dem potentiellen Geldgeber entgegenzukommen, weil das als "In den Arsch kriechen" und "verlogenes Speichellecken" mißverstanden wird. Ich kenne solche Diskussionen zur Genüge. Eine fast nicht zu überbrückende kulturelle Kluft zwischen Marketing und Entwicklung. Die einen haben keinen Schimmer davon, wie das Produkt entsteht und die anderen haben keinen Schimmer davon, wie man das Produkt verkauft.
Ja, es ist nachvollziehbar, dass ein gewisser Pyramidenspiel-Eindruck entsteht. Nein, für ein tatsächliches Pyramidenspiel, für Betrug, für Backer-Verarsche wird viel zu viel Aufwand betrieben. Wenn es Roberts nur darum ginge viel Geld einzusammeln und sich dann damit zu verpissen, braucht er keine ... jesses, mittlerweile knapp 450 Leute beschäftigen. Da genügen eine Handvoll Leute, die nur schicke Rendertrailer und statische Modelle produzieren.
Sprich, was Dir als "Beschiss" erscheint, ist nichts weiter als unglaublich professionelle PR.