Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

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johndoe711686
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von johndoe711686 »

Ich nehme lieber Vorreiterschaft in E-Mobilität und Klimaneutralität, als in Videospielen. Und wenn die Branche Videospiele aus Arbeitsschutzgründen hier schwer zu realisieren ist, behalte ich lieber den AS, als ihn aufzuweichen für Spieleproduktion.

Finde auch seltsam, das einer sagt Handyspiele würden nicht zählen weil der Anspruch höher sein muss(!) und von einem anderen dann kommt, Apple wäre ein Vorbild, weil sie mit (eben genau solchen) Spielen den Großteil ihres Store Umsatzes erzielen.

Grundsätzlich denke ich auch, dass man in der EU globale Technologie Player bräuchte, erst Recht wenn man sich anschaut wie einfach die USA mal eben so bestimmte Technik für "böse" erklären können. Aber ob dafür jetzt eine Videospielbranche nötig ist, ich weiß nicht. Und ob SAP über den Zenit ist, möchte ich mir auch nicht anmaßen zu beurteilen.
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Kajetan
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Kajetan »

Ryan2k6 hat geschrieben: 20.02.2020 12:37 Und ob SAP über den Zenit ist, möchte ich mir auch nicht anmaßen zu beurteilen.
SAP ist so was von oldschool und innovationsarm, dagegen sind Dinosaurier der letzte heiße Shice :)
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Kajetan
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Kajetan »

Khorneblume hat geschrieben: 20.02.2020 12:31 Wenn wir hier Technologie bündeln wollen, brauchen wir gute "Straßen" dafür und keinen Schotterweg, auf welchem und noch zusätzliche Brocken wie Klarnamenpflicht oder Verbote in den Weg geworfen werden. :)
Jopp. Kommt aber auch nur daher, weil immer noch genug Wähler das Märchen vom gesetzlosen, anarchischen Internet glauben, welches man in den Griff bekommen muss. Du weisst ja, was Lenin angeblich über die Deutschen gesagt haben soll? Dass man mit ihnen keine Revolution machen kann, weil sie zur Erstürmung des Bahnhofes zuerst Bahnsteigkarten kaufen müssen :)
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johndoe711686
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von johndoe711686 »

Dinosaurier sind ja auch nie old school. ;)
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SethSteiner
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von SethSteiner »

Khorneblume hat geschrieben: 20.02.2020 11:48 Kann diese Sichtweise nachvollziehen. Deutschland in dem Sinne hat halt keine wirkliche Digital- oder sogar Medienkultur auf die man stolz blicken könnte.
Ich weiß nicht aber ich finde unsere Medienkultur ist durchaus etwas auf das man Stolz blicken kann. Das Öffentlich Rechtliche mag viel kritisiert werden, auch zu Recht kritisiert werden aber wenn ich mir es an sich so ansehe, RadioEins, Arte, Funk (zu dem man auch RBTV zählen kann), ZDFNeo aber auch die diversen Sender ARD, ZDF, 3Sat und Co., was dort alles so läuft an Eigenproduktionen von Der Sendung mit der Maus und Löwenzahn bis Nano, Mit Offenen Karten, Böhmermann und wie das alles weitestgehend zusammenläuft und Kultur gefördert wird. Ja dann bin ich der Meinung, dass man darauf stolz sein kann. Sowas hat nicht jedes Land, das ist nicht selbstverständlich.

Digital sieht es vor allem düster aus, wenn es um Videospiele geht, einfach weil es so wenig gibt. Abseits davon würde ich aber was YouTube und Streaming angeht, Deutschland durchaus als sehr positiv sehen.
johndoe-freename-2392
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von johndoe-freename-2392 »

Kajetan hat geschrieben: 20.02.2020 12:36
johndoe-freename-2392 hat geschrieben: 20.02.2020 12:19 Zudem sind Spiele wirtschaftlich durchaus relevant.
Das bestreite ich nicht und verweise erneut auf die Mobile/Browser-Schiene, wo deutsche Firmen richtig viel Asche auf dem internationalen (!) Markt machen.

Was die Sache mit Technologie und Kenntnissen betrifft, verweise ich gerne auf den Finanz- oder CAE/CAD-Bereich, wo deutsche Software-Firmen und Startups weltweit federführend sind. Sprich, die Kompetenz und der Erfolg sind da, sie ist nur nicht in den Branchen tätig, die Du persönlich gerne hättest.
Vergleichst du die deutschen Mobile/Browser-Spieleentwickler mit den amerikanischen oder asiatischen gegenspieler sind sie aber auch wieder nur ein kleines licht. Mit anderen worten: wir machen nur in diesem (zurecht) moralisch sehr umstrittenen Feld geld und nichtmal das machen wir so gut wie die anderen.

Mir geht es nicht darum, dass ich persönlich spezielle branchen bevorzuge. Ich bestreite nicht, dass es in den von dir genannten bereichen durchaus deutsche erfolge gibt. aber das ist nur ein so kleiner teil, der gesamten Bandbreite von softwarelösungen. Unser ziel sollte sein, dass wir in so vielen bereichen wie möglich erfolge landen und da gehören spiele auch dazu.
Ganz nebenbei ist es spannend, dass deutschland im Bereich CAE/CAD erfolgreich ist, dass ganze fußt ja wieder auf den altbekannten deutschen stärken.
johndoe2009951
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von johndoe2009951 »

Ryan2k6 hat geschrieben: 20.02.2020 12:37 Ich nehme lieber Vorreiterschaft in E-Mobilität und Klimaneutralität, als in Videospielen.
Der war gut. Aber unter dem Deckmäntelchen kann man weiter seine Bürger ausnehmen, obwohl wir hier eh schon die größte Abgabenlast haben und der Staat Milliardenüberschüsse erzielt.
johndoe-freename-2392
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von johndoe-freename-2392 »

Ryan2k6 hat geschrieben: 20.02.2020 12:37 Ich nehme lieber Vorreiterschaft in E-Mobilität und Klimaneutralität, als in Videospielen. Und wenn die Branche Videospiele aus Arbeitsschutzgründen hier schwer zu realisieren ist, behalte ich lieber den AS, als ihn aufzuweichen für Spieleproduktion.

Finde auch seltsam, das einer sagt Handyspiele würden nicht zählen weil der Anspruch höher sein muss(!) und von einem anderen dann kommt, Apple wäre ein Vorbild, weil sie mit (eben genau solchen) Spielen den Großteil ihres Store Umsatzes erzielen.

Grundsätzlich denke ich auch, dass man in der EU globale Technologie Player bräuchte, erst Recht wenn man sich anschaut wie einfach die USA mal eben so bestimmte Technik für "böse" erklären können. Aber ob dafür jetzt eine Videospielbranche nötig ist, ich weiß nicht. Und ob SAP über den Zenit ist, möchte ich mir auch nicht anmaßen zu beurteilen.
Über die Sinn- und Unsinnigkeit von E-Mobilität möchte ich jetzt nicht diskutieren. Aber auf dem Weg zur Klimaneutralität müssen wir nicht umsteigen, sondern aussteigen. soll heißen, weniger verkehr nicht verkehr mit anderen fortbewegungsmitteln. Der derzeitige zustand, bei dem millionen von leuten jeden tag 30+ km fahren (ob mit auto, bus oder bahn ist völlig egal) um sich dann im büro 8 Stunden vor einen PC zu setzen ist so rückständig und visionsarm, dass es mir in der seele weh tut. Auch hier sind smarte softwarelösungen gefragt!

Ich bin selbst auch ein großer Fan des deutschen AS, aber das ist leider das alte lied vom schön sterben. Solange wir es uns leisten können bin ich immer dafür. Falls wir aber irgendwann so abgehängt sind, dass das geld dafür nicht mehr da ist, haben wir ein problem. Und das problem hast du nicht nur in der spieleproduktion.

Wenn du meinen beitrag richtig zitieren würdest, müsstest du erwähnen, dass ich nach apple auch steam erwähnt habe und den anspruch eines deutschen/eruopäischen pendants auf beides bezogen habe. Aber wenn man nur punktuell zitiert, kann man sich natürlich auch seine eigene wahrheit "bauen"...

Und ja, SAP ist asbach uralt. Die sind nur noch nicht pleite, weil ihre kunden noch in der digitalen steinzeit sind. die profitieren also von unserem unvermögen die digitalisierung ordentlich und flächendeckend umzusetzen. ist auch ein geschäftsmodell ;-)
johndoe711686
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von johndoe711686 »

johndoe-freename-2392 hat geschrieben: 20.02.2020 13:03 Ich bin selbst auch ein großer Fan des deutschen AS, aber das ist leider das alte lied vom schön sterben. Solange wir es uns leisten können bin ich immer dafür. Falls wir aber irgendwann so abgehängt sind, dass das geld dafür nicht mehr da ist, haben wir ein problem. Und das problem hast du nicht nur in der spieleproduktion.
Bin eher der Meinung, wenn wir uns den AS nicht mehr leisten können, dann läuft was anderes schief. Es gibt Firmen die erfolgreich 4 Tage Woche praktizieren, auch moderne Startups. Oder 30 Stunden Wochen. Eigentlich geht der Trend gerade eher dahin weniger, dafür aber effektiver zu arbeiten. Da fände ich eine Aussicht wie hier jemand schrieb mit 48h auf 6 Tage eher wenig hilfreich.
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 20.02.2020 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Kajetan »

johndoe-freename-2392 hat geschrieben: 20.02.2020 12:52 Vergleichst du die deutschen Mobile/Browser-Spieleentwickler mit den amerikanischen oder asiatischen gegenspieler sind sie aber auch wieder nur ein kleines licht. Mit anderen worten: wir machen nur in diesem (zurecht) moralisch sehr umstrittenen Feld geld und nichtmal das machen wir so gut wie die anderen.
Und AAA-Spiele, die unter miesen Arbeitsbedingungen zusammengeknüppelt werden (selbst wenn sie keine Mikrotransaktionen enthalten), sind moralisch jetzt wie besser? Dieses Faß lassen wir besser zu.
Unser ziel sollte sein, dass wir in so vielen bereichen wie möglich erfolge landen und da gehören spiele auch dazu.
Warum? Wieso sich ums Verrecken in Bereichen engagieren, die andere einfach besser beherrschen? Warum sich nicht auf die eigenen Stärken besinnen und DORT den Vorsprung halten? Deutschland ist keine Nation von leichtfüßigen Entertainern, um es mal höflich auszudrücken. Unsere Mentalität ist nicht "locker-flockig", sondern "ordentlich-organisiert". All diese Witze der Engländer und Amis über deutschen Humor, all die Horror-Geschichten, die z.B. US-Schauspieler über Auftritte in deutschen Shows wie "Wetten dass" erzählen ... das ist tatsächlich so. "Wir" können Entertainment nicht so gut wie andere. Nirgendwo sonst in der Welt wird immer noch zwischen E-Musik (ernsthafte Musik) und U-Musik (Unterhaltungsmusik) unterschieden.
Ganz nebenbei ist es spannend, dass deutschland im Bereich CAE/CAD erfolgreich ist, dass ganze fußt ja wieder auf den altbekannten deutschen stärken.
Das liegt logischerweise am deutschen Maschinenbau.
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SethSteiner
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von SethSteiner »

Nee das ist nicht "tatsächlich so".den eine. Tag wird eine Horror Story über Wetten, dass erzählt und den nächsten Tag macht man bei einer Blödelei bei Kimmel mit. Entertainment kann man hier genauso wie da und die Witze sind eben das, Witze. Vielleicht sollte ich meine Meinung aus dem Persona Threads ja doch noch Mal überdenken...
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Hühnermensch
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Hühnermensch »

Deutsche Entwickler können halt nicht mehr als jahrealten Trends hinterherlaufen, Mobile-Shit produzieren oder ein neues Anno raushauen. Keine Ahnung, warum man da noch mehr Förderung reinpumpen soll. Wird dann sicher eh nur für Gender-Quatsch in Spielen oder andern SJW-Kram ausgegeben. ¯\_(ツ)_/¯
How ironic, that a game called Magic the Gathering would tear us apart.
johndoe-freename-2392
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von johndoe-freename-2392 »

Kajetan hat geschrieben: 20.02.2020 13:19
johndoe-freename-2392 hat geschrieben: 20.02.2020 12:52 Vergleichst du die deutschen Mobile/Browser-Spieleentwickler mit den amerikanischen oder asiatischen gegenspieler sind sie aber auch wieder nur ein kleines licht. Mit anderen worten: wir machen nur in diesem (zurecht) moralisch sehr umstrittenen Feld geld und nichtmal das machen wir so gut wie die anderen.
Und AAA-Spiele, die unter miesen Arbeitsbedingungen zusammengeknüppelt werden (selbst wenn sie keine Mikrotransaktionen enthalten), sind moralisch jetzt wie besser? Dieses Faß lassen wir besser zu.
Unser ziel sollte sein, dass wir in so vielen bereichen wie möglich erfolge landen und da gehören spiele auch dazu.
Warum? Wieso sich ums Verrecken in Bereichen engagieren, die andere einfach besser beherrschen? Warum sich nicht auf die eigenen Stärken besinnen und DORT den Vorsprung halten? Deutschland ist keine Nation von leichtfüßigen Entertainern, um es mal höflich auszudrücken. Unsere Mentalität ist nicht "locker-flockig", sondern "ordentlich-organisiert". All diese Witze der Engländer und Amis über deutschen Humor, all die Horror-Geschichten, die z.B. US-Schauspieler über Auftritte in deutschen Shows wie "Wetten dass" erzählen ... das ist tatsächlich so. "Wir" können Entertainment nicht so gut wie andere. Nirgendwo sonst in der Welt wird immer noch zwischen E-Musik (ernsthafte Musik) und U-Musik (Unterhaltungsmusik) unterschieden.
Ganz nebenbei ist es spannend, dass deutschland im Bereich CAE/CAD erfolgreich ist, dass ganze fußt ja wieder auf den altbekannten deutschen stärken.
Das liegt logischerweise am deutschen Maschinenbau.
Aber, dass die mobile/browser games unter genau so schlimmen bedingungen entstehen ist dir nicht entgangen? Nur weil der AS bestimmte vorgaben macht, heißt das noch lange nicht, dass sich alle daran halten. hinzu kommt, dass alle von dir genannten Firmen den Großteil der entwicklung sowieso in länder mit weniger AS auslagern und hier nur noch die gewinne verbuchen und leitendes personal beschäftigen.

Wie weit uns das "sich auf eigene stärken besinnen" bringt sehen wir ja gerade. zwei enorm große zweige unserer wirtschaft: bergbau und autos mit verbrennungsmotoren stehen vor dem aus. Innovationen sind quasi keine vorhanden.
Ich halte es für extrem unverantwortlich, sich in der heutigen zeit auf nur wenige bereiche zu spezialisieren. eine zukunfstfähige volkswirtschaft muss möglichst breit aufgestellt sein, um branchen spezifische kriesen gut zu überstehen.
Und ganz nebenbei ist die legende der "deutschen tugenden" schon längst überholt. unser land ist schon lange multikulturell komplett durchmischt. ich weiss nicht wo du arbeitest, aber bei uns in der software entwicklung wird schon lange nicht mehr deutsch gesprochen und die belegschaft kommt aus der ganzen welt. und das ist auch gut so.
Somit ist das schubladen denken ala "deutsche sind pünktlich aber nicht witzig" total überholt. selbst wenn das ursprünglich mal in unserer "DNA" war, gibt es millionen von deutschen die einen anderen kulturellen hintergrund haben und somit für ganz andere tugenden stehen.

Ich will dich jetzt wirklich nicht in die AfD ecke schieben, aber vieles deiner argumentation klingt nach "früher war alles besser, alles soll so bleiben wie es ist und deutschland den deutschen".

p.s.: das mit dem maschienenbau war impliziert, dachte ich xD
Zuletzt geändert von johndoe-freename-2392 am 20.02.2020 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Kajetan »

johndoe-freename-2392 hat geschrieben: 20.02.2020 13:50 Aber, dass die mobile/browser games unter genau so schlimmen bedingungen entstehen ist dir nicht entgangen?
Wie kommst Du darauf, ich würde diese Branche irgendwie verteidigen wollen? :)
Wie weit uns das "sich auf eigene stärken besinnen" bringt sehen wir ja gerade. zwei enorm große zweige unserer wirtschaft: bergbau und autos mit verbrennungsmotoren stehen vor dem aus.
Der Bergbau ist ein enorm großer Wirtschaftsfaktor, ähnlich der Autoindustrie? Wäre mir neu. Abgesehen davon, der einzig relevante Bergbau in Deutschland fand im Ruhrgebiet & Saarland statt und dass dort Kohleförderung & Stahlindustrie keine Rolle mehr spielen, ist eine Nachricht, die mittlerweile Enkel haben könnte, so alt ist sie.
Innovationen sind quasi keine vorhanden.
... bedaure, das ist dummes, ahnungsloses Stammtischgeschwätz. Ja, die deutsche Autoindustrie steht in der Tat vor einer erheblichen Herausforderung, aber das tun alle (!) Automobilkonzerne weltweit Und die Deutschen sind hier gar nicht schlecht aufgestellt, weil sie eben verdammt viel Geld in Forschung gesteckt haben.
Ich halte es für extrem unverantwortlich, sich in der heutigen zeit auf nur wenige bereiche zu spezialisieren. eine zukunfstfähige volkswirtschaft muss möglichst breit aufgestellt sein, um branchen spezifische kriesen gut zu überstehen.
Keine Frage, stimme ich Dir zu. Gerade die Abhängigkeit von der Automobilindustrie ist eine Sache, die es dringend beheben gilt. Aber das geht auch ohne AAA-Spiele, wirklich.
Und ganz nebenbei ist die legende der "deutschen tugenden" schon längst überholt. unser land ist schon lange multikulturell komplett durchmischt. ich weiss nicht wo du arbeitest, aber bei uns in der software entwicklung wird schon lange nicht mehr deutsch gesprochen und die belegschaft kommt aus der ganzen welt. und das ist auch gut so.
Somit ist das schubladen denken ala "deutsche sind pünktlich aber nicht witzig" total überholt. selbst wenn das ursprünglich mal in unserer "DNA" war, gibt es millionen von deutschen die einen anderen kulturellen hintergrund haben und somit für ganz andere tugenden stehen.
Ich kenne genug Wahldeutsche mit buntestem Hintergrund, die sind gerade in den deutschen Tugenden noch deutscher sind als wir, gerade weil sie den Vergleich zu ihrem Geburtsland kennen und unsere Art besser finden.
Ich will dich jetzt wirklich nicht in die AfD ecke schieben, aber vieles deiner argumentation klingt nach "früher war alles besser, alles soll so bleiben wie es ist und deutschland den deutschen".
What? *kopfkratz*
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Hamurator
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Hamurator »

Na ja, natürlich geht's auch um Prestige. Wer schaut nicht neidisch nach Polen oder Frankreich? Ich finde es ja ungelogen prima, dass Elvenar von Innogames so gut läuft, aber Eindruck kann man damit in Gamer-Kreisen nicht schinden. Geht ja nicht nur um AAA (tatsächlich halte ich AAA sogar für eher vernachlässigbar), sondern um den Output. 10 gute Indies wie CrossCode im Jahr helfen m. M. n. mehr dem Image als alle paar Jahre mal ein größeres Projekt, dass sich auf dem Markt okay, aber nicht überragend schlägt.

Aber das ist hier eigentlich gar nicht das Thema. :D Ich kann die Empörung nachvollziehen, aber auf anderen Seite auch, warum die Regeln bestehen. Einzig, dass man Crowdfunding als Eigenfinanzierungsquelle ausschließt, erschließt sich mir nicht. Gab es je ein Videospiel (abgesehen von Kleinstprojekten), die sich vollständig über Kickstarter & Co. finanzieren konnten? Schwarmfinanzierung gilt ja eher als Zeichen der Interessensbekundung und zur Risikostreuung.
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