Ryan2k6 hat geschrieben: ↑15.10.2020 19:49Tust du aber, zumindest relativierst du ihn sehr. Und da wirst du nicht der Einzige bleiben, die üblichen Verdächtigen werden hier schon bald von ihren Erfahrungen von "richtiger Arbeit" berichten und dass die Weicheier da bei CDP mit ihren Traumjobs sich nicht so anstellen sollen.
Ja Ryan2k6, so wird es sein, leider.
16Stunden (!) Tage seit 2019, manche Abteilungen seit 2018 (!). Das ist wahrlich harter Tobak, wenn es denn stimmt und natürlich auch nicht an jedem Tag 16 Stunden gebuckelt wurde. Niemanden wünsche ich solche Arbeitsbedingungen und ein schlechter Führungsstil, wie es der Artikel zusätzlich beschreibt, kommt ja erschwerend noch hinzu.
Übrigens, werden wohl auch die wenigsten solche Bedingungen über lange Zeit umsetzten können. Als hochmotivierter Mittzwanziger scheint das alles noch machbar und man zeigt ja gerne was man hat und kann. Erreicht man dann mal die 40 oder 50, wird die Belastungsgrenze geringer. Sein jahrelanger Einsatz für den Arbeitnehmer hat zusätzlich Tribut gefordert (Krankheiten, Familienprobleme, etc.) und man wünscht sich vielleicht, man hätte sein eines Leben nicht für seinen Job geopfert. Man sollte auch nicht vergessen, in einer Welt, in der solche Arbeitsbelastungen als normal gelten, wird man als ausgebrannter 40 oder 50 jähriger dann auch gerne gegen junge, frische und motivierte Leute ausgetauscht und das Rad dreht sich erneut. Beste Aussichten für ein sorgenfreies und schönes Leben im mittleren und hohen Alter...
Im letzten Thread war die Rede davon, in der Spielindustrie sei das so normal. 16 Stunden Tage über mehrere Monate? Das soll normal sein - teilweise über Jahre?
Solche Zustände, und weil es hier wieder Thema sein wird - auch in anderen Branchen, MÜSSEN kritisiert werden. Änderungen bedürfen immer Kritik!
Im letzten Thread war die Rede davon, man solle in solchen Unternehmen nichts kaufen. Auch das wird hier wieder Thema sein. Das Problem dabei ist, es wird wahrscheinlich nichts am Missstand ändern. Die wenigsten Käufer bekommen von den internen Problemen überhaupt irgendetwas mit, Umsätze werden kaum einbrechen und bei der nächsten Möglichkeit wird wieder "gecruncht" und Mitarbeiter an den Rand der Belastung und darüber hinaus getrieben.
Als Worst-Case-Szenario stelle man sich mal vor, niemand würde ein solches Produkt anschließend kaufen. Ein Zeichen hat man dann sicherlich gesetzt, aber hat man damit wirklich den Angestellten geholfen, wenn zusätzlich zur harten Arbeitsbelastung auch noch das versprochenen Schmerzensgeld ausbleibt und Kündigungen drohen? Ich denke, hier muss der Gesetzgeber mehr eingreifen und auch entsprechend überwachen zum Schutz von Arbeitnehmern. Eine solche Verantwortung alleine auf den Kunden zu übertragen ist der falsche Ansatz.
VG