Spiel des Jahres 2020: Leser und Redaktion

[Janius]

Naja, also mal theoretisch:

Wenn The Last of Us 2 einen grottigen PC Port gehabt hätte, wäre es dann nicht gewählt worden von der Redaktion?
Scheint mir doch ein signifikanter Vorteil für Exklusiv-Plattform-Spiele zu sei bzw. eure Begründung zu Cyberpunk in der Redaktionswahl ist doch arg inkonsequent...

[TemerischerWolf]

Last of Us Part 2 hat für meinen Geschmack mehr als verdient gewonnen.
Großartiges Stealth-Action-Horror Game mit klasse KI (habe hier Situationen wie noch nie erlebt), einer mutigen Story sowie grandiosem Storytelling sowie Soundtrack.

[Schmorf]

Naja, also mal theoretisch:

Wenn The Last of Us 2 einen grottigen PC Port gehabt hätte, wäre es dann nicht gewählt worden von der Redaktion?
Scheint mir doch ein signifikanter Vorteil für Exklusiv-Plattform-Spiele zu sei bzw. eure Begründung zu Cyberpunk in der Redaktionswahl ist doch arg inkonsequent...

Nur auf die Redaktionswahl bezogen: Selbst auf einem top PC (gehe ich einfach mal davon aus) hat z.B. Jörg The Last of Us 2 höher bewertet als Cyberpunk.

Was der Rest denkt können wir nur spekulieren. Bezogen auf andere Redakteure auch anderer Magazine muss man festhalten, dass Cyberpunk auch auf PC noch nicht ganz ausgereift ist.
Könnte auch sein, dass zu dem Zeitpunkt der Wahl auch viele Redakteure mit Cyberpunk noch nicht durch waren und sich unsicher ob z.B. es zum Ende richtig aufdreht oder nach etwas zu viel Fassade nach einigen sehr guten Main/Nebenquests übrig bleiben. Vielleicht war die Zeit dafür zu knapp. Ist natürlich nur Spekulatius von mir.

[VincentValentine]

Mein Spiel des Jahres ist dieses Jahr Ori and the Will of the Wisps, wobei ich Hades, Doom Eternal und 13 Sentinels noch spielen muss.
TLoU2 werde ich zwar auch noch spielen, aber so stark es erzählerisch auch sein mag, bezweifle ich doch stark, dass es als rein cineastische Erfahrung das Rüstzeug mitbringt, mich auch spielerisch entsprechend zu begeistern - das ist für mich eher wie Popcorn-Kino, d.h. sich passiv berieseln lassen. Hab ich Bock drauf, aber ein Spiel des Jahres muss schon auch spielerisch bahnbrechend sein.

Ja, so kann man es definitiv beschreiben.
Sehr unterhaltsames Popcorn-Kino, bei dem man halt einen Controller in der Hand hält.
Dass es als Gesamtwerk die Wahl gewonnen hat, finde ich vollkommen in Ordnung.
Aber, wie Du schon schreibst, spielerisch ist es für meinen Geschmack zu simpel gestrickt.

Ori ist auch ein Meisterwerk und nochmal eine ganze Klasse besser als The Blind Forest.

was definierst du unter Popcornkino?
Hab das Gefühl der Begriff wird inzwischen einfach nur um sich geworfen wenn es um Sony Spiele geht

[JudgeMeByMyJumper]

Wunderbar, diese Ergebnisse, sowohl bei Lesern als auch in der Redaktion überzeugen mich.

Für mich persönlich war The Last of Us part 2 das mit Abstand beste Spiel des Jahres, der beste der zurückliegenden Generation. Der erste Teil, den ich direkt davor erstmals gespielt hatte, sagte mir bei weitem nicht so zu bzw fand ich den immer noch gut aber eben nicht Weltklasse.

Die Story und die Atmosphäre in Cyberpunk finde ich auch einige Zeit nach Abschluss der Hauptmissionen richtig gelungen und daher landete das bei mir auf Platz 2, gefolgt von Half Life Alyx auf dem dritten Rang, welchem ich den Vorzug vor Doom Eternal gab.

Zwar habe ich Doom in der Shooter Kategorie auf 1 gesetzt aber bei dem Spiel des Jahres möchte ich eher die Neuerungen und Verbesserungen in VR, die Alyx mit sich bringt, hervorheben und loben.

@4Players: Zum Spiel des Jahres bei 4players gibt es kaum was zu sagen. Es war einfach die schlechteste Wahl aller Zeiten: Lieblos, generisch und einfach emotionslos. Das ist unheimlich schade.

Meine Vorschläge/Ideen, wie es mir gerade während des Schreibens einfiel: Meinetwegen könnte man auch im nächsten Jahr an den Kategorien anhand der neuen Genreeinteilung festhalten, aber es sollten ganz dringend noch zusätzliche Kategorien für Entwickler, VR und Enttäuschung/Frechheit/Gurke wieder zurückkehren. Außerdem sollte es zu jeder Kategorie einen Talk geben wo der Sieger und vllt 2 bis 5 weitere Spiele in 10 bis 30 min diskutiert werden. Dass ist ein großer Arbeitsaufwand und das respektiere und verstehe ich. Aber wenn man die Spiele auf 1. Januar bis 30. November 2021 begrenzt, dann kann das alles in den ersten zwei, drei Wochen im Dezember vor der Weihnachtspause vorproduziert werden. Im gleichen Atemzug sollte man mit der Veröffentlichung/Bekanntgabe bis 20. Dezember warten und auch keine Pausen einlegen wie jetzt über die Feiertage und dann künstlich nochmal am 30. (Was sollte das?) Leserspiel am 31.12 und Redaktionsspiel am 1. Januar bekanntgeben. War das nicht früher auch so? Dazu dann nochmal ein Jahresrückblick, wo auch über das Leserspiel gesprochen werden könnte, irgendwann im Januar.

Okay, in zwei Stunden ist bei mir Neujahr. Ich verabschiede mich und wünsche einen guten Rutsch. Ich freue mich auf viele, richtig geile, mitreißende, packende, atemberaubende und herzzerreißende Spiele 2021. Bis dann.

[casanoffi]

was definierst du unter Popcornkino?
Hab das Gefühl der Begriff wird inzwischen einfach nur um sich geworfen wenn es um Sony Spiele geht

Naja, ich hatte es ja schon etwas vage in Worte gefasst:
Sehr unterhaltsamer Ablauf, bei dem ich halt einen Controller in der Hand halte.

Außerdem ist der Begriff Popcorn-Kino ja nun nicht unbekannt.
Er wird halt bei Filmen - durchaus negativ behaftet - für Kopf-aus-und-genießen definiert.
Sprich, eine hohe Produktionsqualität, aber nicht unbedingt sehr anspruchsvoll.

Bei TLOU ziehe ich hier die Parallelen, da ich mich - rein vom Gameplay her - nicht sonderlich gefordert fühle.
Damit meine ich jetzt nicht den Schwierigkeitsgrad, weil dieser dann doch in einigen Passagen vorhanden ist.
Ich meine damit, dass sich TLOU ein bisschen wie ein interaktiver Film anfühlt, bei dem man intuitiv und ohne große darüber nachdenken zu müssen, den Controller nutzt, damit es weitergeht...

Es ist ja durchaus auch ein Kompliment, da die Produktionsqualität sehr hoch ist und ich dabei sehr gut unterhalten werde. Das Drehbuch muss jetzt kein Knaller sein, aber die Geschichte muss dann schon ziemlich gut präsentiert werden - was bei TLOU unumstritten der Fall ist.

Aber nachdenken muss ich dabei nun wirklich nicht.
Was nicht schlimm ist, weil das Spiel für mich "alles" richtig macht.

[johndoe1966876]

Wohlverdienter Sieg. Für mich das Popcorn-Spiel des Jahres.

[MaxDetroit]

Da mir dieses ganze Story Geblubber in erster Linie nebensächlich ist und mein Hauptaugenmerk immer auf dem Gameplay an sich liegt, ist mein Spiel des Jahres: Hades.

Hades ist fast perfekt gebalanced, hat extrem durchdachte Mechaniken und ist wunderschön gezeichnet, bis ins kleinste Detail.

Wo bei anderen Spielen dann das eigentlich Gameplay hinter der bombastischen Inszenierung der Story herhinkt und man mit tonnenweise Zwischensequenzen zugeballert wird, die man sich passiv anzusehen hat, war für mich Hades dieses Jahr ein erfrischendes und innovatives Spiel, das das Gameplay in den Vordergrund stellt, und die Story und Geschichten als Belohnungen einsetzt, die man sich erspielen muss und aktiv entdecken muss.

PS: Doom Eternal war auch bei mir auf Platz 2, da es eben auch beim Gameplay so abliefert und die Story in den Prioritäten des Gamedesigns etwas weiter hinten anstellt.

[Waylander]

TLOU2 war auch meine Wahl, selten so ein intensives Spielerlebniss gehabt. Bei mir auf dem Treppchen waren dann nioh2 und persona5 Royal. Bei persona bin ich jetzt knapp 50 Stunden drinne und es ist noch kein Ende in Sicht. Mal sehen ob es mit weiterer Spielzeit noch an nioh vorbeizieht. Für mich hier nochmal der lebende Beweis wie gut ein rundenbasiertes kampfsystem noch funktionieren kann.

[Ziegelstein12]

Sehr kontrovers und daher sehr viel drüber gesprochen, daher kann ich das einerseits nachvollziehen. War trotzdem eine schlechte Story mit einem noch schlechterem Pacing.

Aber vielleicht gefällts mir ja besser wenn ich es mal wieder durchspiel.

ps: hab mit der ps5 endlich mal uc4 nachholen können. Da hat wirklich alles gepasst, story, charaktere, audio und vorallem das pacing. Bei jedem Uncharted hatte ich immer das Gefühl von " oh jetzt eine baller passage, wann gehts weiter? oh jetzt eine kletter passage, wann kommt das schießen?" war schockiert und nd hat damit wieder mein Vertrauen gewonnen.

[Pineapple-Pete]

Sehr kontrovers und daher sehr viel drüber gesprochen, daher kann ich das einerseits nachvollziehen. War trotzdem eine schlechte Story mit einem noch schlechterem Pacing.

Aber vielleicht gefällts mir ja besser wenn ich es mal wieder durchspiel.

ps: hab mit der ps5 endlich mal uc4 nachholen können. Da hat wirklich alles gepasst, story, charaktere, audio und vorallem das pacing. Bei jedem Uncharted hatte ich immer das Gefühl von " oh jetzt eine baller passage, wann gehts weiter? oh jetzt eine kletter passage, wann kommt das schießen?" war schockiert und nd hat damit wieder mein Vertrauen gewonnen.

Dem kann ich so beipflichten.
Eine fast schon schmerzhaft simpel gestrickte “Revenge Bad”-Fabel, die Spielende konstant mit depressiven Momenten für schlechte Entscheidungen bestraft, die sie nie selbst treffen durften. Der erste wirklich offensichtliche Knacks in Naughty Dog’s Game Design, ähnlich wie es RDR2 für Rockstar war.

Ich kann fernab von all dem ätzenden, menschenfeindlichem Hass, der leider den Beteiligten entgegen geschwappt ist, das Nakey Jakey Video zu TLoU2 empfehlen, um die Fanboy-Brille mal ordentlich zu putzen.

[SaperioN_ist_weg]

Das Half Life Alyx bei der Redaktionswahl nicht mal in den Top 3 gelandet ist kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Für mich die größte mediale Fehlentscheidung seit der Oskarverleihung 1998 "bester Film" wo der Soldat James Ryan gegen Shakespear in Love verlor

[Gast]

Würd ich genau so mitgehen, wenn ich mich auf Spiele beschränken müsste, die in diesem Jahr erschienen sind. Definitiv Glanzpunkte in einem mMn ziemlich schwachen Spielejahr. Das Gute für mich ist, dass über die letzten Jahre so viele gute Sachen rausgekommen sind, dass mir der Stoff auf Ewigkeiten nicht ausgehen wird...von daher kann man so ein Jahr auch mal verkraften.

Edit: Streets of Rage dürfte öfter Erwähnung finden. Als Sequel echt ein richtig gutes Spiel.

Danke! Endlich jemand der es genau so sieht.

Für mich war 2020 ein unglaublich schwaches Jahr, wenn nicht das schwächste Jahr seit Ewigkeiten. Habe daher auch die meiste Zeit Spiele aus den Vorjahren gespielt.

Mit Blick auf 2021 sieht es wieder besser aus. Da erscheint wirklich einiges und ich hoffe noch mehr.

[Usul]

Ich kann fernab von all dem ätzenden, menschenfeindlichem Hass, der leider den Beteiligten entgegen geschwappt ist, das Nakey Jakey Video zu TLoU2 empfehlen, um die Fanboy-Brille mal ordentlich zu putzen.

Meinst du dieses Video:

Das über 50 Minuten geht und in dem der Kerl knappe 20 Minuten braucht, um überhaupt erst bei seiner Kritik an TLOU2 anzukommen, obwohl das alles auch in 3 Sätzen zusammengefaßt werden könnte, was er da als Vorabbemerkungen von sich gibt?

[wilko1989]

Da mir dieses ganze Story Geblubber in erster Linie nebensächlich ist und mein Hauptaugenmerk immer auf dem Gameplay an sich liegt, ist mein Spiel des Jahres: Hades.

Gute Entscheidung Ich bin auch kein Fan von ständgen Cutscenes oder wenn die Charaktere ständig am rum labern sind.

Aus diesem Grund ist das uralte Super Metroid auch eins meiner "All-Time-Favorites".

In nichtmal 5 Minuten wird da kurz die Story erklärt... und danach heißt es nur noch: "Du und das Spiel".