Key-Reseller in der Kritik: "Lieber Schwarzkopien als Verkäufe auf G2A.com"

[Scorcher24_]

Es ging darum, dass es ein nicht-physisches Gut ist, welches ich auf einem US Marktplatz bestellen kann, und ich keine moralische Verwerflichkeit dran festmachen kann, obwohl ich in DE [möglicherweise] mehr dafür zahlen würde.
Nicht mehr nicht weniger.

Und damit begehst du eine Straftat. Mal streng genommen.

[sabienchen.banned]

Es ging darum, dass es ein nicht-physisches Gut ist, welches ich auf einem US Marktplatz bestellen kann, und ich keine moralische Verwerflichkeit dran festmachen kann, obwohl ich in DE [möglicherweise] mehr dafür zahlen würde.
Nicht mehr nicht weniger.

Und damit begehst du eine Straftat. Mal streng genommen.

Nein.
Wieso?

[Scorcher24_]

Die Pflicht zur Umsatzbesteuerung ist seit 2015 so geregelt, dass das Land des Abnehmers gilt. Nicht des Verkäufers. Also mal so ganz eng genommen ist es Steuerhinterziehung.

[Peter__Piper]

Haarspalterei
Auf die 4 Euro aus dem Argentinieschem Store kannst ja gerne noch die Mehrwertsteuer raufrechnen - macht den Kohl nicht fett.
Davon ab - wie kommst du darauf das bspw Kinguin keine Mehrwertsteuer abführt ?

[Doc Angelo]

Dann spring nicht ständig von einem Punkt zum anderen.

Tu ich nicht. Ich hatte meine liebe Mühe, die Argumente, die Du dachtest die meine seien, als Missverständnisse heraus zu stellen. Davon gab es ja einige. Ich hab mich schon bemüht beim Thema zu bleiben. Ich bin zwar auch auf Einwände anderer eingegangen, aber die waren nicht immer konkret und direkt mit dem Hauptthema verbunden.

Aber ich kann es nachvollziehen, das man nicht immer die Posts von A und die Posts von B zu 100% unterscheiden und trennen kann, besonders wenn sie sich manchmal ähnlich anhören oder ähnlich argumentieren. Geht mir zumindest manchmal so.

Denn dann zeig doch mal Zahlen, die die Dimension des Diebstahls auch darstellen.
Bisher hattest du nur 1:5000 (0,02%) genannt.
Das ist für mich zu gering um hier einen "Beim Kauf schadest du XY" abzuleiten.

Aus dem Bauch heraus würde ich fast sagen, dass du auf jedem Flohmarkt [oder bei ebay Kleinanzeigen] mehr Hehlerware [, illegale Kopien etc.] findest.

Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, das die 0,02%, die von G2A selbst kommen, untertrieben sind. Ob dein Bauchgefühl über Flohmärkte jetzt mein Bauchgefühl über G2A an Akkuratesse übersteigt, das weiß ich nicht. Das sind mir zu viele schwabbelige Wampen-Emotionen involviert.

Hier meine persönliche Sicht auf die Dinge zusammen gefasst:
A) Die Entwickler sollten auf einen Teil der potentiellen Verkäufe verzichten und auf erweiterte Sicherheits-Maßnahmen setzen. Ich würde das so tun.
B) G2A ist geradezu offensichtlich schmierig. Von der Aufmachung, über G2A Shield, wie man deren Abo kündigt, die Kommunikation auf Reddit und Twitter mit Entwicklern was dieses Thema angeht... da gibt es so viele Dinge, die sind so dermaßen und offensichtlich scheinheilig... und jetzt als letzten lächerlichen Geniestreich die Reaktion auf eine Mail eines Mitarbeiters (von Levi gepostet).

Kurz: G2A ist ganz offensichtlich kein Laden mit Interesse an Vermeidung von illegalen Tätigkeiten. UND die Entwickler könnten sich vor eben jenen recht einfach schützen.

Wenn Du diese Scheinheiligkeit von G2A nicht siehst, dann haben wir einfach einen anderen Blick auf die Dinge. Ich denke damit hab ich hier genug gesagt. Danke nochmal für die angenehme Diskussionskultur, Sabienchen.

[SethSteiner]

Die Pflicht zur Umsatzbesteuerung ist seit 2015 so geregelt, dass das Land des Abnehmers gilt. Nicht des Verkäufers. Also mal so ganz eng genommen ist es Steuerhinterziehung.

Mal abgesehen davon, dass es ja beim Import streng genommen einen Freibetrag gibt, ist es eine indirekte Steuer und das Unternehmen dafür verantwortlich die abzuführen (und auf den Preis raufzuschlagen). Anders sieht es natürlich bei einem physischen Gut aus, wo sich dann der Zoll zwischenschaltet, der dann selbst ausrechnet was man zahlen müsste und einen dann zur Kasse bittet.

[dx1]

Scorcher hat hier m.M.n. grundsätzlich Recht. Bei den meisten Shops muss man auch für digitale Güter eine Lieferanschrift im entsprechenden Land angeben, egal ob man über einen Proxy einkauft oder mit der richtigen IP-Adresse auf das Angebot zugreift.

Wenn ich als Lieferanschrift für einen Steamkey auf amazon.com angebe, in einem Hotel in Miami zu wohnen, ist der Verkäufer aufgrund meiner falschen Angabe gar nicht in der Lage, die Umsatzsteuer in Deutschland abzuführen.

[sabienchen.banned]

Die Pflicht zur Umsatzbesteuerung ist seit 2015 so geregelt, dass das Land des Abnehmers gilt. Nicht des Verkäufers. Also mal so ganz eng genommen ist es Steuerhinterziehung.

Seit wann zahl ich als Käufer Umsatzsteuer?

Wenn ich als Lieferanschrift für einen Steamkey auf amazon.com angebe, in einem Hotel in Miami zu wohnen, ist der Verkäufer aufgrund meiner falschen Angabe gar nicht in der Lage, die Umsatzsteuer in Deutschland abzuführen.

... und wenn ich meinen Standort "korrekt" angebe, dann mache ich mich als Käufer strafbar?

[Scorcher24_]

Die Pflicht zur Umsatzbesteuerung ist seit 2015 so geregelt, dass das Land des Abnehmers gilt. Nicht des Verkäufers. Also mal so ganz eng genommen ist es Steuerhinterziehung.

Seit wann zahl ich als Käufer Umsatzsteuer?

Du kennst es als Mehrwertsteuer. Ist aber das gleiche.

[sabienchen.banned]

Du kennst es als Mehrwertsteuer. Ist aber das gleiche.

Nope.
Wenn ich etwas nach DE einliefern lasse, dann zahle ich bspw. Einfuhrgebühren, keine Mehrwertsteuer.
Und wenn ein Produkt unter 22€ ist, dann zahle ich nischts.

//Aber okay. Die Einfuhrgebühren werden auch als EinfuhrUmsatzSteuer" bezeichnet.
Von demher mein fauxpas.
Dennoch gilt dies weiterhin nicht für Waren unter 22€

Ergo.. Je nach Preis [und wir sind hier ja im Kontext von sehr sehr günstigen Preisen], ist es definitiv nicht strafbar.

[dx1]

... und wenn ich meinen Standort "korrekt" angebe, dann mache ich mich als Käufer strafbar?

Das ist doch eine rhetorische Frage.

[sabienchen.banned]

... und wenn ich meinen Standort "korrekt" angebe, dann mache ich mich als Käufer strafbar?

Das ist doch eine rhetorische Frage.

Nunja.. ich verstehe nicht wieso das Kaufen eines nicht-physischen Guts im Ausland zwingend illegal sein soll.
..Und das wurde schließlich eingangs behauptet.

Wenn man natürlich als Grundlage annimmt, dass entweder der Käufer oder der Verkäufer sich "zwielichtig" Verhalten.. ja dann kann man überall einen Straftatbestand konstruieren.

Wer gibt mir bspw. beim Kauf über ebay von einem deutschen "Privatverkäufer" die Sicherheit, dass dieser seine Steuern sauber macht? [Oder der Flohmarkverkäufer.. oder gar der klene Tante Emma Laden etc.]

Scorcher sprach in einem sehr allgemein gehaltenen Kontext darüber, dass es per se illegal sei.
Und das ist NICHT korrekt.

//da ich weder Kunde bei G2A bin noch potentiell Kunde werde [ich nichts kaufe digital], kann ich das konkret für G2A nicht beurteilen.
Bei den Onlineplattformen über die ich International bestelle, zahle ich meist im voraraus meine "Steuern".
[..3x durft ich bisher allerdings auch schon zum Zoll. . ]

[dx1]

Ich bezog mich auf den Teil mit der Steuer und schrieb "grundsätzlich". Ich habe ein Beispiel gebracht, in welchem konkreten Szenario Scorcher Recht hätte. Mehr nicht.

[sabienchen.banned]

Ich bezog mich auf den Teil mit der Steuer und schrieb "grundsätzlich". Ich habe ein Beispiel gebracht, in welchem konkreten Szenario Scorcher Recht hätte. Mehr nicht.

I see, ich bezog das "er hat grundsätzlich Recht" auf seine Aussage, es sei "eine Straftat".

Scorcher hat hier m.M.n. grundsätzlich Recht.

Dass du hiermit "nur" die rechtliche Lage bzgl. "Umsatzsteuer" meinst, hatte ich wohl missverstanden.


//Ursprungspost...
Es ist NICHT grundsätzlich illegal, und er hat damit auch nicht GRUNDSÄTZLICH recht.

In BESTIMMTEN Fällen, ja.
Genauso wie die Einfuhr eines Produkts von über 22€ aus einem nicht-EU BinnenmarktLand ohne eintrichten der Einfuhrgebüren illegal ist... Das macht aber nicht jede Lieferung aus "diesem Ausland" GENERELL illegal.

[sabienchen.banned]

Dann spring nicht ständig von einem Punkt zum anderen.

Aber ich kann es nachvollziehen, das man nicht immer die Posts von A und die Posts von B zu 100% unterscheiden und trennen kann, besonders wenn sie sich manchmal ähnlich anhören oder ähnlich argumentieren. Geht mir zumindest manchmal so.

Hol dir nen Avatar, dann passiert mir das nicht.

Ich denke allerdings, dass ich da eher 2 deiner Posts miteinander vermengt [den konkreten Kontext deines entsprechenden Posts überlesen] habe.
Dass jetzt nochmal nachzulesen ist mir allerdings zu müßig.

Wenn Du diese Scheinheiligkeit von G2A nicht siehst, dann haben wir einfach einen anderen Blick auf die Dinge. Ich denke damit hab ich hier genug gesagt. Danke nochmal für die angenehme Diskussionskultur, Sabienchen.

Keine Ahnung ob ich es "Scheinheilig" nennen würde, aber mein Eindruck ist auch nicht der Beste.
Für mich sind aber weder die mir aktuell bekannten Zahlen der Verbreitung "illegaler Keys" bzw. etwaige KreditkartenRückbuchungskosten bei IndieEntwicklern, oder gar Auslandskeys der Grund dafür, dort nicht einzukaufen.

Persönlich kaufe ich einfach nicht digital, und dann denk ich sollte G2A wohl auch mehr gegen Schwarze Schafe vorgehen. [denn die gibt es dort sicherlich]

Ich rümpfe aber gleichfalls auch nicht die Nase über Leute die dort aktuell einkaufen.
Hierfür reicht mir mein Wissen über den Store nicht aus.
Und um wirklich tief zu recherchieren, ist es mir doch etwas zu unwichtig das ganze.

..und bzgl. Diskussionskultur...
hmm .. ich kann auch anders. ..^.^''