Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

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Grauer_Prophet
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Grauer_Prophet »

Ich bin kein Fan von Aktivisten die meinen entscheiden zu können wer und was faschistisch ist und wer nicht.
Für sowas gibt es den Staat-und ja der Versagt diesbezüglich auch oft -tut er aber bei Gewaltverbrechen zbs auch und keiner finden Lynchjustiz gut etc ....

Am Ende muss man auch sagen -wenn ein Spiel durch diverse Prüfungen durch ist und verkauft werden darf ist es mir scheiße egal welche Gesinnung die Entwickler haben.Wenn mir der Inhalt aus welchen Gründen auch immer nicht zusagt kauf ich es nicht und fertig.
Würde Hitler Super Mario Programieren würd ichs trotztem zocken.
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Kajetan
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Kajetan »

Halueth hat geschrieben: 04.10.2021 08:59 Andererseits finde ich es schwierig, dass häufig auch Dinge "hervorgekramt" werden, oder als Argumentationspunkt "bemüht" werden, welche ich dann doch etwas seltsam finde, bzw. das als doch etwas zu konstruiert betrachte, wie damals im Vorfeld des Releases zu Kingdom Come Deliverance.
Bei KCD gab es eine Ethnologin, die meinte, dass farbige NPCs durchaus in das historische Setting des Spieles passen würden. Kann man als Entwickler gerne ignorieren. Aber nicht die Jungs von Warhorse. Hier hat der Chef ziemlich unhöflich angemerkt, dass niemand ihm was über die Vergangenheit seines Landes erzählen darf. Und dann ist das ein wenig explodiert, weil in erster Linie der Entwickler provoziert und Öl ins Feuer geschüttet hatte. Denn wenn der Chef-Designer in den USA bei einem Alt-Right-TV-Sender auftritt und sich über links-versiffte Geisteswissenschaftler aufregt, dabei ein BURZUM-T-Shirt tragend ... da hat sich jemand gedacht, man kann viel Geld für PR und Marketing sparen.

KCD ist das perfekte Beispiel für einen winzigen Sturm im Wasserglas, der von den sich als Opfer aufspielenden Entwicklern maßlos aufgeblasen wurde, um mehr Aufmerksamkeit zu generieren.

Im Grunde lässt sich dasselbe auch über DC sagen. Dass hier explizit mit rechstextremen Mustern gespielt wird, um über die öffentliche Aufregung Aufmerksamkeit zum Nulltarif zu bekommen. Dass die rechte Szene sich diese Entwickler dann natürlich als Held aussucht, wird in Kauf genommen. Ob dies den Entwicklern egal ist oder ob man sich selbst in dieser Ecke verortet, lässt sich nicht immer so einfach beantworten.
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johndoe711686
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von johndoe711686 »

Grauer_Prophet hat geschrieben: 04.10.2021 10:46 Würde Hitler Super Mario Programieren würd ichs trotztem zocken.
Dann ist ja alles nötige gesagt. :)
Kirk22
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Kirk22 »

Der eigentlich Skandal bei KCD war ja, dass Robin Schwaiger die Gamestar, Game Two und co. in die Rechte Ecke gestellt hat. Hier hätte ich ihn an deren Stelle wegen Rufmord angezeigt. :evil:
greenYellowPink
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von greenYellowPink »

Ich kann es nicht mehr sehen. Diese elendige Politisierung von wirklich allem - nirgends mehr hatte man Ruhe vor diesen Pseudo-Weltverbesserern. Keinen Pixel diesen durchideologisierten SJW - oder wie auch immer man die nennen soll!
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Kant ist tot!
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Kant ist tot! »

Usul hat geschrieben: 03.10.2021 14:55 Diese Reaktion auf das Gendern ist in meinen Augen unerklärlich.
Ich wollte noch "Sprache ändert sich" zitieren, aber das suche ich jetzt nicht raus.

Ich versuche mich kurz an einem Erklärungsansatz: Ja, Sprache ändert sich. Aber in der Regel organisch.

Das Gendern hat sich aber an den Universitäten etabliert und wurde dann von großen Teilen des Journalismus übernommen.

In der Folge sehen sich dann die Menschen medial mit einem Sprachgebrauch konfrontiert, den sie selbst nicht pflegen. Dadurch wird das als aufgezwungen empfunden und das hat dann Widerstände gegen diesen Sprachgebrauch zur Folge.
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Halueth
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Halueth »

Kajetan hat geschrieben: 04.10.2021 10:51
Halueth hat geschrieben: 04.10.2021 08:59 Andererseits finde ich es schwierig, dass häufig auch Dinge "hervorgekramt" werden, oder als Argumentationspunkt "bemüht" werden, welche ich dann doch etwas seltsam finde, bzw. das als doch etwas zu konstruiert betrachte, wie damals im Vorfeld des Releases zu Kingdom Come Deliverance.
Bei KCD gab es eine Ethnologin, die meinte, dass farbige NPCs durchaus in das historische Setting des Spieles passen würden. Kann man als Entwickler gerne ignorieren. Aber nicht die Jungs von Warhorse. Hier hat der Chef ziemlich unhöflich angemerkt, dass niemand ihm was über die Vergangenheit seines Landes erzählen darf. Und dann ist das ein wenig explodiert, weil in erster Linie der Entwickler provoziert und Öl ins Feuer geschüttet hatte. Denn wenn der Chef-Designer in den USA bei einem Alt-Right-TV-Sender auftritt und sich über links-versiffte Geisteswissenschaftler aufregt, dabei ein BURZUM-T-Shirt tragend ... da hat sich jemand gedacht, man kann viel Geld für PR und Marketing sparen.

KCD ist das perfekte Beispiel für einen winzigen Sturm im Wasserglas, der von den sich als Opfer aufspielenden Entwicklern maßlos aufgeblasen wurde, um mehr Aufmerksamkeit zu generieren.

Im Grunde lässt sich dasselbe auch über DC sagen. Dass hier explizit mit rechstextremen Mustern gespielt wird, um über die öffentliche Aufregung Aufmerksamkeit zum Nulltarif zu bekommen. Dass die rechte Szene sich diese Entwickler dann natürlich als Held aussucht, wird in Kauf genommen. Ob dies den Entwicklern egal ist oder ob man sich selbst in dieser Ecke verortet, lässt sich nicht immer so einfach beantworten.
Ich hab größtenteils nur die Geschichte mit dem BURZUM-T-Shirt und die Frage nach anderen Ethnien im Spiel mitbekommen. Das alles fand ich persönlich nicht so mega dramatisch, naja die T-Shirt-Sache hatte einen leichten Faden Beigeschmack bei mir hinterlassen. Ich empfand das als negative PR, aber die kann ja auch "gute" PR sein ^^

Aber KCD ist mir wirklich nicht als Spiel mit einer rechtsgerichteten, oder sonsteiner faschistisch gerichteten Gesinnungin Erinnerung geblieben, auch nicht im Vorfeld des Releases.

Anders sieht es eben bei "IS-Defense" aus...
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Kajetan
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Kajetan »

Halueth hat geschrieben: 04.10.2021 11:09 Aber KCD ist mir wirklich nicht als Spiel mit einer rechtsgerichteten, oder sonsteiner faschistisch gerichteten Gesinnungin Erinnerung geblieben, auch nicht im Vorfeld des Releases.
Im Spiel ist davon auch nichts zu finden. Der Warhorse-Chef hat nur Alt-Right-Marketing betrieben und Deep Silver als Publisher haben tatenlos zugesehen, weil Geld stinkt nicht.

DC würde ich auch in diese Ecke stecken. Man kokettiert mit rechtsextremen, nihilistischen Motiven auch in den Spielen, weil man dadurch eine Zielgruppe abschöpfen kann, die sonst kaum jemand bedient.
Zuletzt geändert von Kajetan am 04.10.2021 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Usul
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Usul »

Kant ist tot! hat geschrieben: 04.10.2021 11:07Ich wollte noch "Sprache ändert sich" zitieren, aber das suche ich jetzt nicht raus.

Ich versuche mich kurz an einem Erklärungsansatz: Ja, Sprache ändert sich. Aber in der Regel organisch.

Das Gendern hat sich aber an den Universitäten etabliert und wurde dann von großen Teilen des Journalismus übernommen.

In der Folge sehen sich dann die Menschen medial mit einem Sprachgebrauch konfrontiert, den sie selbst nicht pflegen. Dadurch wird das als aufgezwungen empfunden und das hat dann Widerstände gegen diesen Sprachgebrauch zur Folge.
Ja, kommt halt vor. Wie auch bei der Rechtschreibreform, gegen die auch jeder gewettert hat - inklusive mir. Heutzutage lernen die Kinder das in der Schule und kein Hahn kräht mehr danach. Es gibt natürlich immer noch Leute, die damit nix anfangen können - ich benutze z.B. privat noch sehr oft "daß" und "muß" -, aber die von oben durchgesetzte Änderung der Schriftsprache ist heutzutage eben Normalität geworden.
So wird es voraussichtlich auch bei gendergerechter Formulierung sein - die aber auch nicht einfach so aus dem luftleeren Raum heraus oktroyiert wurde, sondern natürlich ihren Ursprung in einem gesellschaftlichen Wandel hat. Von daher vllt. nicht so "organisch", wie du meinst, aber ganz sicher auch nicht 100% auf dem Reißbrett entstanden.

Zumindest meiner Meinung nach.


Grundsätzlich:

Ob nun Sprache das Bewußtsein bestimmt oder nicht, werden wir hier nicht abschließend klären können. Vor allem nicht mit einem aus Wikipedia aufgeschnappten Kritikpunkt an der entsprechenden These.

Aber daß die Gesellschaft einen Einfluß auf die Sprache hat, wird man kaum abstreiten können. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen eine sprachliche Entwicklung aus der gesellschaftlichen Entwicklung heraus entstanden ist. Z.B. das "Denglish"... oder die umgangssprachliche Anrede "Alter"... oder das Wort "geil"... all das ist ebenfalls nicht einfach so entstanden, sondern bildet einen gewissen Wandel in der Gesellschaft ab.

So wie eben auch das Gendern - das im Deutschen im Übrigen nicht erst seit wenigen Jahren ein Thema ist, sondern bei Sprachschaffenden schon seit Längerem, weil das Deutsche eben unterschiedliche Geschlechter von Worten kennt. Nicht zuletzt wir Übersetzer haben schon seit Jahren mit diesem Problem zu kämpfen. Daß nun gesellschaftlich immer mehr auf eine gleichberechtigte Ansprache aller Geschlechter (oder zumindest der beiden "Hauptgeschlechter") Wert gelegt wird, macht es nur folgerichtig, daß auch mehr in der Sprache darauf geachtet wird.

Daran ist absolut nichts unwissenschaftlich.
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Gast »

Kajetan hat geschrieben: 04.10.2021 11:13
Halueth hat geschrieben: 04.10.2021 11:09 Aber KCD ist mir wirklich nicht als Spiel mit einer rechtsgerichteten, oder sonsteiner faschistisch gerichteten Gesinnungin Erinnerung geblieben, auch nicht im Vorfeld des Releases.
Im Spiel ist davon auch nichts zu finden. Der Warhorse-Chef hat nur Alt-Right-Marketing betrieben und Deep Silver als Publisher haben tatenlos zugesehen, weil Geld stinkt nicht.

DC würde ich auch in diese Ecke stecken. Man kokettiert mit rechtsextremen, nihilistischen Motiven auch in den Spielen, weil man dadurch eine Zielgruppe abschöpfen kann, die sonst kaum jemand bedient.
Wenn Vavra eines auszeichnet, dann doch eine gewisse Glaubwürdigkeit seiner Szenarien zu liefern. Allein die kontroversen Ansichten dieser Zeit Deutsche und Juden betreffend wurden ja durchaus thematisiert. Man hat sich also durchaus auch mit stereotypen Ansichten auseinandergesetzt. Insofern fand ich die Kritik am Spiel schon immer für überzogen.

Wenn man es mit Gewalt darauf runterbrechen möchte, das es theoretisch denkbar wäre einem dunkelhäutigen NPC zu begegnen, wird die Diskussion doch von der falschen Seite geführt. Ich habe Vavras Statement da als ehrlich und glaubwürdig in Erinnerung.
KDC spielte jetzt nicht unbedingt am mittelalterlichen Nabel der Welt, sondern in einem 16km² Radius der böhmischen Provinz. Quasi Arsch der Welt.

Eine ähnliche Diskussion gab es auch bei Mafia 1. Wobei man Vavra eins lassen muss, sich quasi immer Szenarien für seine Spiele raus zu picken, bei denen das Fehlen von dunkelhäutiger Hautfarbe durchaus erklärbar aber irgendwie anfechtbar ist. Sollte sein nächstes Game in einem kleinen Wikinger Dorf in Skandinavien spielen, wird es vermutlich wieder genau so enden... :)
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FlintenUschi
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von FlintenUschi »

Nur gut das der Artikel noch einmal daran erinnert, was für Spiele dieses Studio bisher verbrochen hat, ansonsten hätte ich nichts mit dem Studionamen anfangen können. Dementsprechend ist auch dieses Dossier zu bewerten: Es verhilft dem Entwickler zu unverdienter Aufmerksamkeit. Erkenntnisgewinn sehe ich da jedenfalls keinen. Das die "Hatred"-Entwickler Tendenzen nach Rechtsaußen aufwiesen, war schon länger bekannt. Das sie überhaupt noch existieren und welche Spiele sie weiterhin entwickeln weiß ich jetzt nur dank der fleißigen Arbeit einiger übermotivierter Moralaposteln.
Bachstail hat geschrieben: 03.10.2021 17:47 Als Beispiel nehmend gibt es auf der Seite einen Artikel über Verschwörungstheorien, wo die Behauptung aufgestellt wird, dass Spiele wie Deus Ex oder Metal Gear Anteil tragen an der aktuellen Eskalierung der Verschwörungstheorien rund um Corona
Das ist wirklich schon absurd, aber passt halt zum momenaten Zeitgeist, wo Verschwörungstheorien Massenhysterien auslösen.

Ich finde da müssten wir alle mal ganz dringend ein paar Gänge zurückschalten. Verschwörungserzählungen sind in der Dramaturgie durchweg beliebt, weil sie nun einmal für spannende Geschichten sorgen. Das gilt nicht nur in anderen Medien. Deus Ex und Metal Gear Solid sind lange vor der Corona-Pandemie erzählt worden.

Darüber hinaus sollten wir einfach mal wieder akzeptieren können, daß Verschwörungen völlig trivial sind. Jeder verschwört sich ständig, egal ob im Beruf oder im Privaten. Verschwörungen sind real, auch wenn die meisten Verschwörungstheorien nur Fantasie sein mögen. Ohne eine Verschwörung meinerseits wäre ich niemals Kommissionspräsidentin der EU geworden. :Häschen:

Mit dem Vorwurf der Verschwörungstheorie versucht man hingegen jegliche Aufklärung über Verschwörungen pauschal zu diskreditieren. Das nimmt dann teilweise recht skurrile Züge an. Zum Beispiel wenn man ganz aktuell Artikel über die Pandora-Papers liest wird dort der Begriff der Verschwörung konsequent vermieden, obwohl inhaltlich natürlich zahlreiche und gewaltige Verschwörungen aufgedeckt wurden. Zumindest sind die Sprachpolizisten vorbildlich :)
Usul hat geschrieben: 03.10.2021 15:41 Sprache ändert sich... und aktuell ändert sie sich in diese Richtung. Da von unwissenschaftlich und ideologisch zu sprechen, ist in meinen Augen falsch.
Ich finde da irrst du dich aber gewaltig. Diese Sprachänderungen werden nur von einer einflussreichen Minderheit im akademischen Betrieb und in den Medien bemüht. Sprache ändert sich aber immer nur durch den Volksmund und dieser will diese erzwungenen Sprachänderungen nicht mittragen. Kennst du denn irgendwen, der in seiner Alltagssprache gendert? Also ich nicht. Keine meiner Freundinnen spricht so.

Warum sollten wir überhaupt so reden? Es ist nur unnötig umständlich und irgendeinen politischen oder gesellschaftlichen Gewinn gibt es für uns dadurch auch nicht. Im Gegenteil scheint es die Leute eher zu nerven und sich dadurch von emanzipatorischen Ideen wieder etwas abzuwenden.

Das gilt auch für solche abartigen Ausdrücke aus dem Journalismus:
LGBTQIA+-Feindlichkeit
Sie wissen es in ihrer Naivität vielleicht nicht besser, aber dieser Ausdruck schafft bestenfalls Homophobie und ist für die eigentlich vereinnahmte Minderheit überhaupt nicht hilfreich.
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Usul
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Usul »

FlintenUschi hat geschrieben: 04.10.2021 11:34Warum sollten wir überhaupt so reden?
Zu der Sache an sich habe ich gerade was geschrieben. Aber zu dem Zitat speziell: Es geht um Schriftsprache. Nicht um gesprochene Sprache. Wenn man in Bayern oder Sachsen oder Schwaben so schreiben würde, wie man redet, würde man auch das Geschriebene nicht verstehen. Dennoch sagen die ja auch nicht, daß Hochdeutsch völlig unnütz ist.

Und um "sollen" geht es übrigens gar nicht - denn bisher gibt es keinen Zwang, überall zu gendern. Daher sage ich ja, daß sich Sprache ändert. Wenn diese Änderung sich durchsetzt, dann wird man in 10 Jahren in der Schriftsprache ganz natürlich gendern, ohne ständig diese Diskussionen durchmachen zu müssen - so wie man mittlerweile die erwähnte Rechtschreibreform auch umsetzt, ohne den Weltuntergang zu befürchten.
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Kajetan
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Kajetan »

Usul hat geschrieben: 04.10.2021 11:40 ... so wie man mittlerweile die erwähnte Rechtschreibreform auch umsetzt, ohne den Weltuntergang zu befürchten.
Speziell diesen Weltuntergang habe ich leider verpasst. Kann mir jemand was dazu sagen, der ihn erlebt hat? War's schön apokalyptisch mit brennenden Himmeln und Flüssen aus Feuer?
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SethSteiner
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von SethSteiner »

Usul hat geschrieben: 04.10.2021 11:30 Ja, kommt halt vor. Wie auch bei der Rechtschreibreform, gegen die auch jeder gewettert hat - inklusive mir. (...)
Es ist und bleibt ein riesiger Unterschied ob ein Rechtschreibreform mit der Absicht durchgeführt wird, Regeln zu vereinheitlichen oder Sonderregeln abzubauen oder ob ich ideologisch ganz grundlegende Dinge wie das Plural und Singular von Personenbezeichnungen absofort als unmoralisch einstufe und entsprechend über psychologische Tricks Versuche etwas anderes, in meinen Augen moralisch besseres durchsetzen und mich zur Unterfütterung dann noch vermeintlicher Wissenschaftlichkeit bediene. Geschlechter bei Wörter haben nichts mit biologischen oder sozialen Geschlechtern zutun. Geil, cool, dass, Schifffahrt, Delfin, all das ist nicht das Produkt einer Gruppe die einem erzählt Knorke, super, Schiffahrt und Delphin seien ungerecht und man solle das jetzt verwenden um vermeintliche Diskriminierung zu vermeiden.

Von dem her, nein Gendersprache ist nicht "Gendergerecht", sie ist eher latent diskriminierend und nein sie ist nicht wissenschaftlich. Sie ist dort anzusiedeln wo sich auch Homöopathie und Flat Earth Theorie befinden. Entsprechend ist diese Verwendung egal ob in einer wissenschaftlichen Arbeit oder einem solchen Dossier ein Warnsignal, dass entweder bestimmte ideologische Absichten verfolgt werden und/oder der Inhalt nicht wasserdicht ist.
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von johndoe711686 »

@Usul
Dann sollten wir ganz dringend noch mal über dein "daß" reden, das liest sich wirklich furchtbar. :D

@Uschi
Meine Freundin spricht so und auch ihr Umfeld durchaus. Aber sie studiert aktuell und du meintest ja es wäre ein akademisches "Phänomen", also vielleicht liegts auch daran. ;)

Wobei ihre Schwester spricht auch so, die steckt aktuell noch im Abi. Und ich habe auch eher das Gefühl, dass junge Menschen das stärker nutzen, die Jugend ist ja durchaus schneller offen für Neues. Ich selbst nutze gendern (wenn ich dran denke) nur schriftlich, finde es aber überhaupt nicht abstoßend, wenn Gesprächspartner es auch verbal nutzen.
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