Melcor hat geschrieben: ↑28.01.2021 21:12
Boelgstoff hat geschrieben: ↑28.01.2021 20:55
Der Wert wurde aber von den Leuten geschaffen und wurde nicht von weniger Wohlhabenden genommen.
Bei Unternehmen auf dem Aktienmarkt ist das absolut nicht der Fall und komplett naiv. Überhaupt kann man heute selten von einem objektiven Wert von Unternehmen sprechen, wenn dieser Wert sich über Nacht verzehnfachen oder komplett einbrechen kann.
Ich sehe Wohlstand nicht als moralisch verwerflich an.
Es gibt Wohlstand und dann gibt es die 182 Milliarden Dollar eines Jeff Bezos, die von der Pandemie und dem Pleitegehen vieler Mittelstandsunternehmen stammen: 72 Milliarden Dollar in einem Jahr, während Amazons Lagerarbeiter und Lieferanten sich für den Mindestlohn kaputt ackern.
Ich stimme dir da teilweise zu.
Der börsengehandelt kurzfristige Wert eines Unternehmens spiegelt nicht den realen Wert wieder - die langfristige positive oder negative Entwicklung an der Börse (auf Jahre betrachtet) hingegen schon.
Denn Menschen sind dazu bereit, den Wert des Unternehmens oder ein Bruchstück davon mit Geld zu kaufen. Solange Menschen dazu bereit sind, ist der Wert real.
Bei Jeff Bezos finde ich es auch nicht gut, dass Mitarbeiter nicht die besten Arbeitsbedingungen haben. Aber die meisten Menschen kaufen dennoch bei Amazon weiter ein und gleichzeitig sind Menschen dazu bereit, für Amazon zu arbeiten. Auch das ist normale Marktwirtschaft. Jeder hat die Wahl irgendwo anders kaufen oder zu arbeiten.
Ich kaufe tatsächlich den Großteil nicht mehr bei Amazon und fahre lieber 30 km zum nächsten Mediamarkt. Die Mehrheit der Leute ist jedoch von der Einfachheit von Amazon überzeugt. Und genau das hat sich Bezos verdient, den die Leute machen es freiwillig.