Hass im Netz: Ron Gilbert will nicht mehr über Return to Monkey Island sprechen

[johndoe711686]

Wer sind die Motzer? Meist in der Vergangenheit Hängengebliebene, die erwarten das eine Spielereihe sich über 25 Jahre nicht verändern darf.

Darf man die Veränderung nicht kritisieren, wenn sie einem nicht gefallen? Zwischen FF6 bis FFX gab es auch Veränderungen. Die mochte ich. Die ab 13 eben nicht mehr. Nur weil man bestimmte Veränderungen blöd findet, ist man nicht gleich ein Ewiggestriger.

[TheBeastwithmanyNames81]

1.) Hass im Netz (falls tatsächlich ernst gemeint): sehr ärgerlich
2.) Erkenntnis, dass das eigene Produkt berechtigterweise nicht gut ankommt.

2.) stört viel mehr als 1.), denn die Leute von 1.) kann man als Spinner abkanzeln, jedoch 2.) erzeugt die Erkenntnis, dass man Fehlentscheidungen getroffen hat, die man auf die eigene Kappe nehmen muss. Klar, Freiheit der Kreativen und so, doch letztlich machen sie ein Produkt für Fans. Sagen die dir also, ganz ohne Hass, aber zutiefst überzeugt: "Ne, is nich meins", dann wiegt das schwer.

Wer sagt denn, dass das berechtigt ist? Ich finde den neuen Stil nach kurzer Eingewöhnung ganz gut. Wenn jeder denkt etwas ist berechtigt weil die eigene Internetblase der selben Meinung ist macht das nicht die Ansicht der anderen Gruppe zunichte. Ich bin Monkey Island Fan der ersten Stunde und kann dir sagen es gibt generell bei nichts eine konforme Masse die sich "DIE Fans" nennt.

[Sir Richfield]

Lieber werde ich aufgrund kleinkarierter Detailkritik als Dauernörgler mißverstanden, als dass keine Verbesserung eintritt und mein Hobby mich verlässt, weil Niemand auf Verbesserungspotential hinweist.

Und woran macht man Verbesserungspotential beim Stil fest?

Ohne "feine" Ironie ging es mir da aber eher ums Prinzip, das pauschale Große und Ganze, in dem Usuls Aussage sich bewegte.

Dabei ist die Frage nicht ohne Kern.
Es gibt Spiele, bei denen das "Design" dem Gameplay im Weg ist. Müsste jetzt Namen recherchieren, aber ich sehe mitunter Screenshots auf Steam, die keinen Rückschluss darauf erlauben, was in dem Spiel passieren soll.
Hier könnte man also tatsächlich "Verbesserungen" vornehmen, z.B. Reduktion von Effekten oder so. (Bei D3 weiß ich mitunter auch nur, wo meine Figur ist, weil die immer in der Mitte des BIldschirms ist... SEHEN tue ich sie nicht.)

Und warum sollte ich sowas nicht kund tun? "Dein Design verhindert, dass ich Interesse am Spiel habe, weil es IMHO dem Spiel im Weg ist!"
(Gut, damit kommst du auf Steam auch nicht weit, weil dich dann jeder mit "DU HAST DAS SPIEL JA NICHTMAL GEKAUFT!!!!!" zerfleischt, aber das ist ein anderes Thema)

Aber, wie der Tenor sich hier rausliest: Der Ton macht die Musik. "WoW Gayness" halte ich nicht für sauber geäußerte Kritik. Weshalb mir dieses Bild wohl noch eine Zeit lang in Erinnerung bleibt, weil ich das symptomatisch für das "Problem" der Community mit dem Artdesign von Diablo III hielt.
Auch weil ich damals der Meinung war, dass die allem Anschein nach kein Diablo II gespielt haben, dass eigentlich auch kräftige Farben hat, nicht nur in Akt II und III. Von lila schimmernden Rüstungen gar nicht erst angefangen...
Bzw. empfand ich es als sehr albern "DA IST EIN REGENBOGEN, IIIIIIIIIIEH!!!!" zu brüllen, weil A) Ist das Immersion und "Realismus", an Wasserfällen tritt dieses Phänomen halt auf. B) wurden die blutigen Leichenberge keine drei Meter neben eben diesem Wasserfall mutwillig übersehen und behauptet, DIII wäre für Kinder...)

[Gast]

Ohne "feine" Ironie ging es mir da aber eher ums Prinzip, das pauschale Große und Ganze, in dem Usuls Aussage sich bewegte.

Ich verstehe deine Punkte auch nur zu gut. Mir geht schon bei Warhammer dieser zunehmende Stilwechsel Richtung High-Fantasy von ehemals Grim Dark schon seit Jahren auf den Zeiger. Wobei ich den Paradigmenwechsel in dem Fall weitaus sichtbar und fühlbarer empfinde, als jetzt jenen bei Monkey Island. Also nicht falsch verstehen. Ich verstehe sehr wohl, warum man sich mit dem neuen Stil nicht anfreunden kann. Das Problem wie bei vielen stilistischen Kritikpunkten bleibt aber immer die sehr subjektive Wahrnehmung, wie ein Franchise zu sein hat - und da treffen meist alte Fans auf diejenigen, die praktisch jede Veränderung mitmachen. Die meisten Fans bewegen sich aber vermutlich irgendwo zwischen den beiden Extremen.

[Kajetan]

Ich verstehe deine Punkte auch nur zu gut. Mir geht schon bei Warhammer dieser zunehmende Stilwechsel Richtung High-Fantasy von ehemals Grim Dark schon seit Jahren auf den Zeiger. Wobei ich den Paradigmenwechsel in dem Fall weitaus sichtbar und fühlbarer empfinde, als jetzt jenen bei Monkey Island. Also nicht falsch verstehen. Ich verstehe sehr wohl, warum man sich mit dem neuen Stil nicht anfreunden kann. Das Problem wie bei vielen stilistischen Kritikpunkten bleibt aber immer die sehr subjektive Wahrnehmung, wie ein Franchise zu sein hat - und da treffen meist alte Fans auf diejenigen, die praktisch jede Veränderung mitmachen. Die meisten Fans bewegen sich aber vermutlich irgendwo zwischen den beiden Extremen.

Stilwechsel nicht zu begrüßen, sondern bei Nichtgefallen entsprechend zu kritisieren (vor allem öffentlich, denn was man zu Hause im Wohnzimmer vor sich hin brabbelt, ist ja irrelevant) ist auch eines jeden gutes Recht. Entscheidend dabei ist halt nur den Ton, der die Musik macht.

Wie der Herr Reichenfeld schon sagte: ""WoW Gayness" halte ich nicht für sauber geäußerte Kritik." Und das ist noch sehr höflich ausgedrückt

[Cloudflyer]

Wenn jeder denkt etwas ist berechtigt weil die eigene Internetblase der selben Meinung ist macht das nicht die Ansicht der anderen Gruppe zunichte.

Da bin ich ganz deiner Meinung. Das mit dem "denken" ist alles viel zu vage. Daher: Lasst das Geld entscheiden. Wenn Return to Monkey Island ein großer monetärer Erfolg wird: gut. Wenn nicht: schlecht.

Ganz simpel, ganz einfach.

[Kajetan]

James Stephanie Sterling mag das neue Art Design nicht so wirklich ... sieht aber auch keine Verlassung sich deswegen wie das letzte Arschloch zu verhalten.

Jetzt ist nur die Frage: Zählen diejenigen, die sich über das Art Design so dermaßen fürchterlich aufregen, Sterling nun als Freund oder doch als Feind, weil seine Meinung zu ihrem Verhalten reicht eindeutig und unmißverständlich ist?

[Gast]

Ist der Gute bei Twitter? Dann werden wir es bald erfahren.

[Cloudflyer]

Hass ist ja keine Emotion im eigentlichen Sinne, Wut schon. Und wütend kann man nur auf etwas sein, wenn es ohnehin emotionalen Wert für einen hat. Was ich damit sagen will: Wem bisher Monkey Island nichts bedeutet hat, der kann auch jetzt nicht wütend darauf sein. Dann ist das halt irgendein Spiel mit komischer Grafik, das man nicht kaufen wird. Die Wut kommt sicher von Serienliebhabern, Leute (wohl auch viele ältere), die nun enttäuscht sind. Weil die einfach andere Werte haben, konservativ sind, diesen ganzen "neumodischen Quatsch" nicht mitmachen wollen. Für Ron Gilbert bedeutet das am Ende nur, wenn Wut (eine starke Empfindung) im Spiel ist, dass es Leute gibt, denen diese Spielserie etwas bedeutet.

[johndoe711686]

Hass ist ja keine Emotion im eigentlichen Sinne, Wut schon.

Ein weiser Kobold sagte schon:

Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

[Sir Richfield]

Da bin ich ganz deiner Meinung. Das mit dem "denken" ist alles viel zu vage. Daher: Lasst das Geld entscheiden. Wenn Return to Monkey Island ein großer monetärer Erfolg wird: gut. Wenn nicht: schlecht.

Ich gehe mit und erhöhe auf:

DEINER Geldbörse kann es furchtbar egal sein, ob $Spiel (hier: Return to Monkey Island) kommerziell erfolgreich ist.
(Auch und gerade weil es ein SP Spiel ist)
Sich darüber Sorgen zu machen ist das Problem von Ron Gilberts (und Konsorten) Geldbörse.

Für den Kunden ist eigentlich nur die Frage relevant: "Erwarte ich, für die ausgegebene Summe ausreichend unterhalten zu werden?"

Und damit mein o.a. Narrativ noch passt, sehe ich da vier mögliche Antworten:

• Ja
• Ja, aber
• Nein, aber
• Nein

[Sir Richfield]

Ein weiser Kobold sagte schon:

Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

Bin mal gespannt, wann man dessen "Weisheit" auch noch mit komplett hirnverbrannten "Stories" zerlegt.

[Usul]

Ohne "feine" Ironie ging es mir da aber eher ums Prinzip, das pauschale Große und Ganze, in dem Usuls Aussage sich bewegte.

Ich würde dich bitten, den Kontext der Aussage zu beachten:

- Das unsachliche "Jubelperser" war nicht von mir, ich habe dann nur darauf reagiert.
- Natürlich habe ich auch "feine" Ironie dann angewendet. So fein, dass man sie durchaus überlesen kann.
- Es war - wie gesagt - eine relative Aussage
- Ich habe mich vorher vor allem gegen "unsachliche" Kritik ausgesprochen, nicht gegen Kritik an sich. Warum sollte ich auch?

Insofern ist deine erste Antwort darauf, die an mich gerichtet ist, auch nicht ganz verständlich - eben weil ich niemandem das Kritisieren verbieten möchte (oder könnte).

[Sir Richfield]

Ich würde dich bitten, den Kontext der Aussage zu beachten:

- Das unsachliche "Jubelperser" war nicht von mir, ich habe dann nur darauf reagiert.
- Natürlich habe ich auch "feine" Ironie dann angewendet. So fein, dass man sie durchaus überlesen kann.
- Es war - wie gesagt - eine relative Aussage
- Ich habe mich vorher vor allem gegen "unsachliche" Kritik ausgesprochen, nicht gegen Kritik an sich. Warum sollte ich auch?

Insofern ist deine erste Antwort darauf, die an mich gerichtet ist, auch nicht ganz verständlich - eben weil ich niemandem das Kritisieren verbieten möchte (oder könnte).

Hmm, wir fangen an, aneinander vorbeizureden...

Die "Feine Ironie" bezog sich sarkastisch auf das eingebettete Bild.

Khorneblume reagierte auf meine Replik an dich mit einem Fallbeispiel, während ich davon ausging, dass deine Aussage eher nicht fallspezifisch ist.

Zurück zu unserem Teil des Fadens:

Lieber Jubelperser als Dauernörgler. Spiele sollen Spaß machen - wer den Spaß an Spielen verloren hat, sollte sich ein anderes Hobby suchen.

Lieber werde ich aufgrund kleinkarierter Detailkritik als Dauernörgler mißverstanden, als dass keine Verbesserung eintritt und mein Hobby mich verlässt, weil Niemand auf Verbesserungspotential hinweist.

Du sagtst, dass du lieber keine Kritik äußerst, denn als "Dauernörgler" gesehen zu werden. Du unterstellst den "Dauernörglern", den Spaß AM Spielen zu verlieren. (Du tippest zwar "an" Spielen, meinst damit aber alle, weil du danach sagst, man sollte das gesamte Hobby wechseln)
Als Jemand, der glaubt, als ein solcher "Dauernörgler" gesehen zu werden: Das greift zu kurz und in die falsche Richtung.
Ich habe nicht die Lust AM Spielen verloren, sondern AN bestimmten Spielen oder Trends.
Ich "Nörgel" WEIL ich Spaß AM Spielen habe!
Ich nörgel, weil ich eben nicht möchte, dass mir Spielen keinen Spaß mehr machen wird.
Ich nörgel, weil ich es sehr bedauern würde, müsste ich mir ein neues Hobby suchen.

Offenlegung: Ich hege tatsächlich in der Beziehung eine gewisse Verbitterung. Weil ich so einen, vom Hobby forcierten, Wechsel schon hinter mir habe.
Aber das ist ein Roman für eine andere Zeit...

[Usul]

Du sagtst, dass du lieber keine Kritik äußerst, denn als "Dauernörgler" gesehen zu werden. Du unterstellst den "Dauernörglern", den Spaß AM Spielen zu verlieren. (Du tippest zwar "an" Spielen, meinst damit aber alle, weil du danach sagst, man sollte das gesamte Hobby wechseln)

Das war eben die verkürzte, ironische Darstellung des Ganzen - nach dem gefallenen Vorwurf des "Jubelpersers". Und ich sehe mich ja nicht als "Jubelperser" - aber was sollte ich denn auf so etwas sonst antworten? Vor allem angesichts der Tatsache, dass ich mich ja nicht auf Kritik per se beziehe (und das auch niemals wirklich getan habe), sondern auf die Art und Weise der unsachlichen Kritik. Da ist "Jubelperser" einfach völlig an den Haaren herbeigezogen - nur weil mir bei der MI-Musik weiterhin einer abgeht.

In einem Thread, in dem es darum geht, dass ein Entwickler gar nichts mehr zu seinem Spiel sagen wird, weil er eben diese unsachliche und teilweise beleidigende Kritik nicht mag, finde ich es befremdlich, dass man nicht mal unisono sagen kann: "Joah, hat er recht." Stattdessen wird darüber spekuliert, dass das ja alles gar nicht so schlimm gewesen sei... oder dass da sogar Kalkül dahintersteckt, um das Spiel bekannter zu machen.

Da muss man gar nicht mit Echtnamen und ID-Hinterlegung usw. anfangen, denn das Problem besteht ja schon darin, dass diese Art der unsachlichen Kritik - die im gesamten Internet immer stärker um sich greift, aber eben in unserem Fall jetzt bei Spielen - nicht eindeutig verurteilt wird, sondern meistens erstmal relativiert.