Gimli276 hat geschrieben: ↑21.03.2018 22:50
Habe gestern mal kurz reingeschnuppert - alleine. War keine besonders gute Idee. Die Ladezeiten waren in der Tat jenseits von gut und böse, es gab bei der Annahme von Quests etliche Verzögerungen etc.
Grafisch macht es einiges her, hat einen gewissen Charme. Man muss halt auf sowas stehen. Kann aber seit TF2 bzw. Crackdown ganz gut mit Cel-Shading leben.
Nun, obwohl ich mich gegen die Galleone entschieden habe, da ich alleine unterwegs war, kann man auch kurze Reisen alleine auf dem Meer komplett vergessen. Es stehen auf dem Schiff bzw. Boot einfach zu viele Aufgaben an. Eine Minute nachdem ich den Anker gelichtet habe, schlug das Wetter um und ein Sturm begann. Ich hab erst gar nicht realisiert was abging, da ich am Steuerrad war und schon genug damit zu tun hatte die Segellänge einzustellen und den Winkel anzupassen. Anscheinend hat ich nen Leck unter Bord und mein Schiff kippte nur noch stumpf und versank in den tiefen der Meere.
Da mir das Matchmaking zu lange dauerte, habe ich das intensive Hands On auf das Wochenende verschoben. Vielleicht finde ich bis dahin einige bekannte Gesichter für eine Crew.
4-5 Leute sollte man mindestens sein. Bei Seeschlachten auch mehr...
Kann ich (nach ein wenig Eingewöhnung, wohlgemerkt) so nicht bestätigen. Wir waren zu zweit auf ner Schaluppe unterwegs und da mein Kumpel des öfteren mal abwesend war, habe ich recht schnell herausgefunden, dass man auch gut alleine zurecht kommt. Segel einziehen muss man nur wenn man verlangsamen will, also nur wenn man eine Insel anläuft; muss man einfach rechtzeitig machen (oder einfach Vollbremsung mit dem Anker hinlegen ...) Winkel der Segel ist schnell gemacht, wenn man erst einmal merkt, dass er eigentlich nur für die Geschwindigkeit relevant ist. Man sieht optisch auch sehr leicht, von wo der Wind weht. Einfach in die richtige Richtung drehen (dass das Segel durchgeblasen wird) und ab gehts. Im Grunde genommen kann man also ganz gechillt allein am Steuer stehen. Einzig und allein die Navigation kann dann noch problematisch werden, wenn man immmer mal wieder runter in den Kartenraum rennen muss, um den Kurs zu checken. Aber auch das ist machbar. In nem Sturm sollte man generell nicht unbedingt reinsegeln. Aber klar, im Vergleich zu gewohnten Schiffssteuerungen ist das erstmal eine Raketenwissenschaft
Insgesamt finde ich das Spiel aber sehr schwach. Auf Youtube liest man nicht umsonst des öfteren "No Mans Sea", auch mir ist der Vergleich gekommen. Größte Schwäche ist tatsächlich der Content. Und damit meine ich nichtmal, dass es keine richtigen Quests gibt und keine komplexen Fraktionskriege und Handelssimulationen etc. etc.
Aber allein die Interaktionsmöglichkeiten mit Freunden sind so dermaßen eingeschränkt, dass es eigentlich schon peinlich ist. Außer Grogsaufen und zwei Instrumente spielen kann man quasi nichts "miteinander" machen. Da hätte man doch so viel tollen Quatsch einbauen können; Fische fangen, Prügeleien, Duelle, in Fässern den Berg runterrollen, den anderen im Sand verbuddeln, Armdrücken, Wettsaufen, Schweinereiten etc. etc.
Besonders wenn man das eigentlich vom Spiel erwartet hat, dann aber auf ein paar Emotes und albernes Rumspringen zu vier verchiedenen Melodien auf der Ziehharmonika beschränkt ist, geht der Spaß schnell flöten.
Auch mit dem Fortschrittsystem könnte ich leben - es muss ja nicht immer schneller, stärker, besser sein. Kein Problem, wenn sämtliche Upgrades nur kosmetischer Natur sind. Aber dass man von Anfang an wirklich alles zur Verfügung hat und wirklich nichts mehr dazu entdeckt ist schon ein wenig demotivierend. Auch die Anziehsachen sind in ihrer Anzahl sehr beschränkt, da wäre weitaus mehr drin gewesen - besonders für die unteren Ränge die sich wirklich sehr, sehr unmotiviert anfühlen. Dieses Gefühl eine Quest abzugeben und erstmal das verdiente Gold auszugeben, haaaar? Nach ca. zehn Stunden nicht ein einziges mal erlebt. Bisher einen Bart und den Day One Patch gekauft, für mehr reichte es bisher nicht. Warum gibt es nur Hüte für 17000+? Wieso keine Hüte für 100, 500, 2500 Gold usw.? Customization ist in diesem Spiel ohnehin kaum möglich. Zum einen kann man seinen Charakter (warum auch immer?!?!) nicht selbst erstellen, sondern "würfelt" sich sozusagen Random Preset Charaktere aus, zum anderen unterscheiden sich die späteren Kleidungsstücke auf den ersten Blick auch nicht besonders. Gibt eine Handvoll unterschiedliche Modelle, jeweils in verschiedenenen Farben. Zweispitz, Dreispitz, Krempenhut, Wollmütze, Lederkappe? Bisher Fehlanzeige ...
Wie erwähnt kann ich es auch verzeihen, dass es keine komplexe Handelssimulation ist. Aber ein bisschen mehr als "Gold" hätte es schon sein dürfen. Man findet unterwegs N I C H T S worüber man sich irgendwie freuen könnte. Es gibt genau drei Ressourcen - Bananen, Kanonenkugeln, Holzplanken - die man gelegentlich mal aufstocken sollte. Muss man aber auch nicht, weil sämtliche Vorräte werden auf dem immer wieder respawnenden Schiff ohnehin automatisch aufgefüllt. Dass man vielleicht mal einen Trank findet, mit dem man bisschen schneller rennen könnte oder länger unter Wasser atmen kann, ein anderes Heilmittel als Bananen oder auch mal irgendein Kleidungsstück - Fehlanzeige. Das wirkt sich natürlich auf auch auf den Erkundungsdrang aus. Wir sind nie irgendwelche Inseln angefahren, weil sie interessant aussahen - weil wir ja ohnehin wussten, dass dort nichts außer Bananenfässern auf uns wartet.
Zum Multiplayeraspekt kann ich leider auch nichts sagen, da wir bisher keinem einzigen anderen Spieler begegnet sind. Bei (nach meinen Informationen) maximal drei Schiffen auf einer Lobby ist das auch nicht gerade verwunderlich ...
Das Spiel hat durchaus unterhalten für einen Abend, weil das Segeln selbst wunderbar umgesetzt ist (wenn auch wie erwähnt in letzter Konsequenz zu simpel) aber momentan wäre es mir nichtmal die Verlängerung der kostenlosen Probemitgliedschaft des Game Pass wert.