Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

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4P|BOT2
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Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von 4P|BOT2 »

Die Games-Förderung in Deutschland, also die staatliche Förderung der Entwicklung von Computer- und Videospielprojekten, steht durch eine Passage im "Antrags- und Bewilligungsprozess" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI; Behördenleitung: Andreas Scheuer, CSU) derzeit massiv in der Kritik. Der Grund für den Aufruhr bei deutschen Entwicklern ist der erforderliche Eige...

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johndoe824834
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von johndoe824834 »

Ein Land das sehr viel an Videospielen konsumiert aber selber nichts produziert , muss man auch erstmal schaffen.
Quasi überall von Frankreich , über Russland bis Polen gibts mehr Output als aus Deutschland.
Zuletzt geändert von johndoe824834 am 19.02.2020 20:46, insgesamt 2-mal geändert.
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dx1
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von dx1 »

Output.
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bentrion
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von bentrion »

Deutschland ist einfach nur peinlich was die Digitalisierung angeht.. Ein Entwicklungsland sind wir hier.

Das einzige was wir wohl nur noch gut können: Steuergelder in ein Segelschiff, oder eine unrealistische Maut in Milliardenhöhe versenken. Aber für den größten Mediensektor (Gaming), welcher TV und Kino längst um Längen abgehängt hat, gibt es nicht mal läppische 50 Mio. für die deutsche Wirtschaft!

Die Gamingindustrie hier hat einfach zu wenig Lobbyisten und geht neben VW usw unter.

Edit: lasst es aber das Verkehrsministerium regeln, da sitzen die Experten. An der DATENAUTOBAHN :lol:
Zuletzt geändert von bentrion am 19.02.2020 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe824834
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von johndoe824834 »

dx1 hat geschrieben: 19.02.2020 20:29Output.
Danke :)
Seppel21
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Seppel21 »

Dass der Scheuer komplett unfähig ist, wissen wir ja schon länger. Das Mautdebakel ist an Dummheit schwer zu überbieten.
Zuletzt geändert von Seppel21 am 19.02.2020 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
Black Stone
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Black Stone »

Ernsthaft, die bekommen ne 70%-ige Förderung und haben nix besseres zu tuen, als auch zu beschweren? Natürlich wird gefordert, das Unternehmen auch selbst ins Risiko gehen. Wenn sie dabei nix zu verlieren haben, sind die Fördermittel schneller weg, als du de-minimis sagen kannst - und dann sind sie garantiert nicht ins Projekt geflossen. Unter diesem Gesichtspunkt verstehe ich auch, das Projektbezogene Fremdmittel nicht in den Eigenanteil zählen, denn sonst trägt das Unternehmen ja wieder selbst Null Risiko.
Diese Förderung soll Mut belohnen und marktfähige Produkte hervor bringen. Mit einem solchen wird es ein leichtes sein, das eingesetzte Eigenkapital zurück zu verdienen. Wie mich dieses deutsche Anspruchsdenken und die Vollkasko-Mentalität einiger ankotzen. Natürlich zieht die Person Scheuer Kritik in der Regel zurecht wie magisch an, aber hier haben seine Leute tatsächlich mal alles richtig gemacht!
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Sir Richfield
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Sir Richfield »

ICHI- hat geschrieben: 19.02.2020 20:21 Ein Land das sehr viel an Videospielen konsumiert aber selber nichts produziert , muss man auch erstmal schaffen.
Quasi überall von Frankreich , über Russland bis Polen gibts mehr Output als aus Deutschland.
Ich sehe da ernsthaft kein Problem drin. Wir müssen als Land doch nicht alles produzieren und exportieren, wird sind da eh schon ganz Vorne mit dabei.
Zudem HABEN wir eine relativ gut laufende Produktion von Nischentiteln.

Davon unabhängig ist allerdings meine private Meinung, dass es ganz nett wäre, gäbe es hier ein paar mehr AA Developer oder bekannte Indies.

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Sir Richfield
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Sir Richfield »

bentrion hat geschrieben: 19.02.2020 20:35 Deutschland ist einfach nur peinlich was die Digitalisierung angeht.. Ein Entwicklungsland sind wir hier.

Edit: lasst es aber das Verkehrsministerium regeln, da sitzen die Experten. An der DATENAUTOBAHN :lol:
Da hast du dich aber schön von den schlimmeren Dingen ablenken lassen, wie z.B. dem Internet-Todesstoß Gesetz gegen Hassrede.

Rosu
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Rosu »

ICHI- hat geschrieben: 19.02.2020 20:21 Ein Land das sehr viel an Videospielen konsumiert aber selber nichts produziert , muss man auch erstmal schaffen.
Quasi überall von Frankreich , über Russland bis Polen gibts mehr Output als aus Deutschland.
Frankreich hat Teile von Ubisoft, Teile von Arkane, Quantic Dream, Dontnod, Gameloft (?), Cyanide, Eugen Systems und das gerade hoch gehypte Asobo Studio (Plague Tale, Microsoft Flight Simulator). Sind fast alles Studios die man öfter genannt bekommt, mehr gibt es dann aber auch nicht wirklich. Wobei man da natürlich diskutieren kann, ob man Ubisoft noch als französischen Entwickler deklarieren will oder nur einzelne Spiele, wenn der Großteil der Mitarbeiter in der Welt verstreut sitzt.

Deutschland hat Mimimi Games (Shadow Tactics, bald Desperados 3), Blue Byte, Teile Cryteks (lol), Yager, Daedalic, Kalypso, Black Forest Games, Deck 13, King Art Games (Bald Iron Harvest, vorher P&C), Limbic (Tropico 6), Osmotic Studios (Orwell), Piranha Bytes und was man kaum glauben mag... Egosoft lebt noch :ugly: *
Wir haben mMn schon einen akzeptablen Output, welcher sich jedoch eher auf Nischen fokussiert. Es fehlt eigentlich nur ein Studio für den Massenmarkt nachdem Crytek sich so in den Ruin getrieben hat. Davon ab sehe ich Deutschland nicht so weit abgeschlagen.


*Die ganzen Mobile und Facebook Größen (Bigpoint, Goodgame, Gamigo, Innogames, Gameforge etc.) mal ignoriert
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Jazzdude
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Jazzdude »

Black Stone hat geschrieben: 19.02.2020 21:02 Ernsthaft, die bekommen ne 70%-ige Förderung und haben nix besseres zu tuen, als auch zu beschweren? Natürlich wird gefordert, das Unternehmen auch selbst ins Risiko gehen. Wenn sie dabei nix zu verlieren haben, sind die Fördermittel schneller weg, als du de-minimis sagen kannst - und dann sind sie garantiert nicht ins Projekt geflossen. Unter diesem Gesichtspunkt verstehe ich auch, das Projektbezogene Fremdmittel nicht in den Eigenanteil zählen, denn sonst trägt das Unternehmen ja wieder selbst Null Risiko.
Diese Förderung soll Mut belohnen und marktfähige Produkte hervor bringen. Mit einem solchen wird es ein leichtes sein, das eingesetzte Eigenkapital zurück zu verdienen. Wie mich dieses deutsche Anspruchsdenken und die Vollkasko-Mentalität einiger ankotzen. Natürlich zieht die Person Scheuer Kritik in der Regel zurecht wie magisch an, aber hier haben seine Leute tatsächlich mal alles richtig gemacht!
Bezüglich ner 30-70 Förderung würde ich dir ja zustimmen, aber gerade bei mittelgroßen Projekte sieht es dann ja schon ganz anders aus 50-50? Wie sollen die Leute da an das Basis-Cash kommen? Ihr Mobiliar verkaufen? Es geht ja bei vielen Projekten erstmal überhaupt darum die finanziellen Basismittel zu bekommen. Und einen Kredit bei einem vertrauenswürdigen Institut in Deutschland für ein Videospiel-Projekt bekommen? Viel Glück.

Ich verstehe zwar was du mit "Vollkasko-Mentalität" meinst (und würde da ansich nicht mal großartig widersprechen), allerdings sollte man dabei auch nicht vergessen, dass scheitern in Deutschland nochmal ganz anders gebrandmarkt wird als in liberaleren Marktwirtschaften. Nach deinem Vorschlag würde sich höchstens ein verschwindend winzig kleiner Anteil trauen ein Risiko einzugehen, denn wenn es nicht klappt bist du ziemlich am Ende. Und mit Spieleförderung hat das ganze spätestens dann nix mehr zu tun.

Deutschland hat eine lachhafte Videospiellandschaft. Und diese Mentalität: "Na und, man muss doch nicht überall mitmischen", ist wirklich von vor-vor-gestern. Unser Export von Verbrennermotoren wirds schon richten, gell? (das war jetzt btw. nicht auf Black Stone bezogen).

Ein hervorragendes Beispiel wo (australische) staatliche Förderung super mit privatem Publishergeld ineinander greift ist z.B. Untitled Goose Game. Laut Interviews wäre es denen schwer gefallen ohne die staatliche Förderung überhaupt mal anständiges Equipment + Räume aufzusetzen.


edit:
Black Stone hat geschrieben: 19.02.2020 21:02 Wenn sie dabei nix zu verlieren haben, sind die Fördermittel schneller weg, als du de-minimis sagen kannst - und dann sind sie garantiert nicht ins Projekt geflossen.
Da muss ich auch nochmal kurz einhaken: die Implikation ist Verschwendung der Fördergelder? Oder gar Unterschlagung? Soweit ich weiß gelten bei Fördergeldern immer recht hohe Auflagen bezüglich Transparenz und Verwendungszweck. Bei einem Bundesministerium mit hohen Summen dann umso eher.
Zuletzt geändert von Jazzdude am 20.02.2020 00:17, insgesamt 2-mal geändert.
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TheoFleury
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von TheoFleury »

Findet euch damit ab. Es wird nie wieder ein Crysis geben, made in Germany.

Wie schon jemand geschrieben hat. Selbst teilweise industriell ärmere Länder haben inzwischen Deutschland überholt wenn es um Spieleproduktionen und Erwirtschaftung / Förderungen und das ganze pi pa po geht. Gerade Deutschland könnte es doch in dieser speziellen Zeit (Gaming Industrie ist eine Goldgrube) besser hinkriegen. Ja die negative, mediale Berichterstattung (Stichwort Amoklauf und Killerspiele) haben irgendwie Stagnation und viel Unwissenheit verbreitet mit den Jahren....Ziemlich paradox wenn man darüber nachdenkt...
Zuletzt geändert von TheoFleury am 20.02.2020 08:19, insgesamt 1-mal geändert.
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thormente
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von thormente »

30-70%? Zu viel. In anderen Ländern wird es laxer gehandhabt? Wahrscheinlich mit eine Ursache, warum es so viel Kleinschrott gibt. Sehe ich als pure Geldverschwendung, bei der nicht . Nicht zu vergessen, gibt es auch noch andere Wege sich aus der Risikoverantwortung zu mogeln. Stichwort Krautfannding.
Doc Angelo
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von Doc Angelo »

Das mit dem Publisher kann ich absolut verstehen, aber das kommt auch darauf an, wie hoch die Finanzierung durch den Publisher ist. Wenn ein Start-Up zum Beispiel von EA gepublished wird, dann braucht es wohl kaum eine Förderung.

Davon ganz abgesehen... es ist irgendwie schon schräg. Deutschland war schon immer recht stark was Computerspiele angeht, sowohl beim Konsum als auch bei Produktion. Aber das ist so ungefähr mit den 2000ern eingeknickt. Wir deutschen konsumieren immer mehr Spiele, aber stellen immer weniger davon her.

Ob wir einfach zu wenige Menschen haben, die eine kreative Laufbahn einschlagen? Oder passt die AAA-Branche einfach nicht zu den deutschen Arbeitsgesetzen?
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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dx1
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Re: Games-Förderung in Deutschland: "Realitätsferne" Eigenanteil-Hürde und Kritik am Bewilligungsprozess

Beitrag von dx1 »

Doc Angelo hat geschrieben: 20.02.2020 10:03 Oder passt die AAA-Branche einfach nicht zu den deutschen Arbeitsgesetzen?
Guter Punkt. 48 Stunden pro Woche verteilt auf sechs Werktage sowie eine erlaubte Höchstarbeitszeit von zehn Stunden pro Tag zuzüglich vorgschriebener Pausenlänge (in diesem Fall 45 Minuten) und eine Ruhezeit zwischen zwei Schichten von mindestens elf Stunden führen zu Problemen beim Crunchen.
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