Hass im Netz: Ron Gilbert will nicht mehr über Return to Monkey Island sprechen

[4P|BOT2]

Ron Gilbert hat keine Lust mehr auf das Internet. Nachdem erste Spielszenen von Return to Monkey Island gezeigt wurden, schlug dem Serien-Vater harte Kritik Hass entgegen. Jetzt hat sich Gilbert offiziell abgemeldet.
Ärger im Internet

So kann man Menschen auch den Spaß an der Arbeit verderben: Nachdem in einem Switch-Trailer erste Spielszenen zum kommenden 2D-Adventure Return to Monkey Island ...

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[FroZ3nObi]

Immer wieder faszinierend wie Rückständig die Gaming community doch ist. Echt traurig.

[muecke-the-lietz]

Immer wieder faszinierend wie Rückständig die Gaming community doch ist. Echt traurig.

Das ist nicht nur bei der Gaming community so. Und da sind es auch immer nur einige wenige, die es komplett übertreiben. Bei so alten Marken spielen halt auch die Emotionen stark mit. Besser, als wenn es niemanden interessiert hätte. Eigentlich ist es doch gut, dass so eine alte Marke doch noch für so viel Aufmerksamkeit sorgen kann.

Aber ja, dieser raue Ton, der aktuell im Netz zu so ziemlich allen herrscht, nervt. Das nimmt einem auch so ein bisschen den Spaß an der Sache und am lästern. Weil es einfach immer einige gibt, die die Sache doch ein bisschen zu ernst nehmen.

[Billi Berserker]

Und vor allem auch ein Problem der Medien und Spielemagazine die aus Clickgeilheit jeden Mist aufgreifen und als News verkaufen. Das da die üblichen früher-war-alles-besser-ich-komme-mit-Veränderungen-nicht-klar Spieler gejammert haben wurde ja auch schon wieder seit Tagen komplett durch die Medien gedroschen, inklusive Umfragen welches Art-Design denn nun beste wäre, usw.

Haters gonna hate - einfach ignorieren, und das gilt auch für die Medien

[Todesglubsch]

Man sollte auch anmerken, dass Armato / Gilbert die Kritiker als Retro-Faschisten bezeichnet hat. Keine Ahnung ob das vor den Beleidigungen war und / oder ob das diese noch weiter angestachelt hat.

[Kajetan]

Und vor allem auch ein Problem der Medien und Spielemagazine die aus Clickgeilheit jeden Mist aufgreifen und als News verkaufen.

Früher wie heute gilt bei Zeitungen oder kommerziellen Social Media Plattformen, dass Aufmerksamkeit gleich Umsatz ist.

Von früher kennt man den Spruch "Hund beisst Mann interessiert als Schlagzeile niemanden, aber Mann beisst Hund verkauft!", Heute wissen wir, dass z.B. Facebook ganz gezielt und bewusst Kontroversen anheizt, weil das für genug Aufmerksamkeit aka Engagement bei den Usern sorgt.

Womit wir aber auch zum letzten Teil dieser Kette kommen: Wir, die User! Die phösen Medien machen das alles ja nur, weil es funktioniert. Weil wir ausreichend auf jede noch so kleine Provokation hereinfallen und den Betreibern hohe Klickraten und Page Views bescheren.

Medienmündigkeit ist das, was man den Kindern in den Schulen beibringen muss. Aber dafür gab weder früher, noch heute genug Druck aus den Reihen der Eltern, dass dies Teil des Unterrichts wird. Den meisten ist dieses Thema immer noch scheissegal, weil man hat ja keine Zeit sich damit zu beschäftigen, denn auf X stehen wieder ganz chlimme Dinge über Y und da muss ich doch lesen und dann wutentbrannt kommentieren

Ich hoffe auf die junge Generation, dass diese vielleicht die kritische Schwelle des Drucks auf die Politik erreicht, dass dies umgesetzt wird. Meine Generation hatte ihre Chance und diese nicht genutzt. Vor allem im Schulbereich ist vom Aufbruch früherer Dekaden nichts mehr zu spüren. Was ich da für Geschichten höre, wo verknöcherte Direktoren und Lehrer teilweise bewusst Digitalverweigerung betreiben und vergessen haben, weswegen sie vor 40-50 Jahren eigentlich demonstriert haben. Die 68er sind alt, faul und träge geworden ...

Sry für den Rant ... back to topic

[Kajetan]

Man sollte auch anmerken, dass Armato / Gilbert die Kritiker als Retro-Faschisten bezeichnet hat. Keine Ahnung ob das vor den Beleidigungen war und / oder ob das diese noch weiter angestachelt hat.

Du, das passt schon. Wer ums Verrecken keine Veränderung will und alles, was vom MI1-Standard abweicht vehement, vulgär, persönlich attackierend und laustark ablehnt, den kann man durchaus als Retro-Faschist bezeichnen.

Ich weiß noch, wie in Newsgroups damals manche Leute mit Schaum vor dem Mund rumgetobt haben, weil Civilization 4 nun in 3D daherkam oder Chris Roberts es wagte in Freelancer eine Maussteuerung für eine Space Sim zu verwenden.

Wer nur sagt: "Sry, mir gefällt das einfach nicht!" ist damit auch nicht gemeint. Wie immer, so macht der Ton die Musik! Das vergessen manche nur zu leicht und wundern sich dann, wenn sie Feuer zurück bekommen.

[Usul]

Wer nur sagt: "Sry, mir gefällt das einfach nicht!" ist damit auch nicht gemeint. Wie immer, so macht der Ton die Musik! Das vergessen manche nur zu leicht und wundern sich dann, wenn sie Feuer zurück bekommen.

Das ist der springende Punkt an der Sache. Im anderen Thread sieht man an einigen Kommentaren recht deutlich, dass dann mithin jede Art von "Kritik" zusammengefasst wird von manchen... Und wenn man sich dann besonders scharf gegen diejenigen äußert, die eben nicht einfach nur kritisieren, sondern dies unsachlich und bisweilen beleidigend tun, wird dann so getan, als ob man jedwede Kritik unterdrücken möchte.
Ein Trauerspiel.

[Frameshift]

Wenn ich da auch noch ins Foren-Sprachrohr tröten dürfte:

Vielleicht wäre neben einer Auseinandersetzung mit dem Medienkonsum auch die eine oder andere Schulung der jungen Menschen in Sachen Diskussionsduktus und kohärenter Argumentation überaus hilfreich. Dieses völlig Inhaltslose Internetgebrülle zu fast jedem Thema schlägt sich nämlich auch auf die zwischenmenschliche Kommunikation nieder. Und da ist dann ein Punkt erreicht, wo wir uns dann beim "Wer lauter brüllt hat öfter Recht" befinden. Das fände ich echt dumm und sinnlos.

[greenelve]

auch die eine oder andere Schulung der jungen Menschen in Sachen Diskussionsduktus und kohärenter Argumentation überaus hilfreich.

Aus Erfahrung kann ich sagen, Alter spielt für Diskussionsduktus und kohärente Argumentation keine Rolle. Online wie Offline.

[Der Rasierer]

Eine schnelle Umfrage bei meinen Kindern (13,18) hat ergeben, dass sie von Monkey Island noch nie etwas gehört haben.

Ich glaube, hier wird eine andere Zielgruppe angesprochen und ja, auch diese schlagen gerne über die Stränge und beleidigen ohne Sinn und Verstand.

Allerdings, dass Männer mit fast 60 auch noch mal in eine Trotzphase kommen, ist mir neu.

[muecke-the-lietz]

Man sollte auch anmerken, dass Armato / Gilbert die Kritiker als Retro-Faschisten bezeichnet hat. Keine Ahnung ob das vor den Beleidigungen war und / oder ob das diese noch weiter angestachelt hat.

Du, das passt schon. Wer ums Verrecken keine Veränderung will und alles, was vom MI1-Standard abweicht vehement, vulgär, persönlich attackierend und laustark ablehnt, den kann man durchaus als Retro-Faschist bezeichnen.

Ich weiß noch, wie in Newsgroups damals manche Leute mit Schaum vor dem Mund rumgetobt haben, weil Civilization 4 nun in 3D daherkam oder Chris Roberts es wagte in Freelancer eine Maussteuerung für eine Space Sim zu verwenden.

Wer nur sagt: "Sry, mir gefällt das einfach nicht!" ist damit auch nicht gemeint. Wie immer, so macht der Ton die Musik! Das vergessen manche nur zu leicht und wundern sich dann, wenn sie Feuer zurück bekommen.

Wer andere als Retro-Faschisten bezeichnet, darf sich aber am Ende nicht über unsachliche Kritik beschweren. Da verlässt man nämlich selber den Bereich der Sachlichkeit.

Und zum Thema Weiterentwickelung - es geht hier um einen sehr speziellen Grafikstil. Das hat doch nichts mit Weiterentwicklung zu tun, sondern damit, dass Leute den einfach hässlich finden. Dass ein Spiel in Jahr 2022 anders aussieht als ein Spiel aus den 80ern und 90ern ist, glaube ich, den meisten klar. Und diese paar Retro Stimmen so in den Mittelpunkt zu rücken, halte ich für eine Nebelkerze, damit man die begründete Kritik an dem durchaus fragwürdigen Stil ignorieren kann.

Der Stil ist speziell. Nicht nur für MI, sondern generell für Adventures. Man hat sich bewusst dazu entschieden, hat wahrscheinlich gehofft, dass den alle cool finden, ist aber nicht so.

Jetzt die Debatte so eskalieren zu lassen, halte ich immer noch für Schwachsinn. Habe das im ersten Post im anderen Thread gesagt und bleibe auch hier dabei. Einfach hinnehmen, dass es diese Stimmen gibt, Beleidigungen entfernen und den Spinnern nicht noch ein Bühne geben, und ein gutes Spiel machen, was die lauten Kritiker verstummen lassen wird.

Jetzt wird sich eine Schlammschlacht zwischen den Entwicklern, den Fans und den Medien geliefert, die am Ende niemanden glücklich macht.

[Usul]

Wer andere als Retro-Faschisten bezeichnet, darf sich aber am Ende nicht über unsachliche Kritik beschweren. Da verlässt man nämlich selber den Bereich der Sachlichkeit.

Vergisst du hierbei nicht die Aktions-Reaktions-Kette? Ich weiß nicht genau, wer wann was über "Retro-Faschisten" geredet hat (HIER hört sich das nämlich nicht so schlimm an), aber es ist davon auszugehen, dass das die Reaktion auf unsachliche Kritik war - und nicht umgekehrt.

Wenn ich dir also z.B. einen Faustschlag verpasse und ich dann von dir verklagt werde, kann ich auch nicht hergehen und sagen, dass du dich ja nicht wundern musst, dass du verprügelt wirst - denn du gehst ja ständig vor Gericht.

[Todesglubsch]

Du gehst jetzt aber auch einfach davon aus, dass der Faschist ne Reaktion war und keine Aktion. Wir wissen das aber nicht wann und wieso das eskaliert ist. Bzw. ob die ursprüngliche Aktion stark genug war um das zu legitimieren.

Ich weiß auch nicht wie das anfängliche Meinungsbild auf Twitter war, auf YouTube war's jedenfalls, für Internetverhältnisse, noch human. Aber vielleicht war da schon alles weggefiltert.

Zudem: Das hier ist kein Geplänkel zwischen zwei Privatpersonen, sondern einem Entwickler und seiner potenziellen Kundschaft. Da pauschal ne Beleidigung raushauen hilft in der Regel nicht, sondern sorgt gerne mal für ne bewchleunigte Abwärtsspirale - vor allem dann, wenn das Endprodukt dann doch nicht nicht so toll ist (soehe den vorletzten Ghostbusters).

Ich bleib daher dabei, dass Gilbert vermutlich leicht grantig ist, dass man ihm nicht bedingungslos die Füße küsst.

[Usul]

Du gehst jetzt aber auch einfach davon aus, dass der Faschist ne Reaktion war und keine Aktion. Wir wissen das aber nicht wann und wieso das eskaliert ist. Bzw. ob die ursprüngliche Aktion stark genug war um das zu legitimieren.

Ich gehe nicht einfach nur davon aus, sondern habe auch einen Tweet hierzu verlinkt - was anderes habe ich in der Hinsicht auf die Schnelle nicht ergoogeln können.

Abgesehen davon halte ich es natürlich für sehr wahrscheinlich, dass das eine Reaktion war. Warum sollte man so etwas auch sagen, wenn nicht als Reaktion auf entsprechend unsachliche Kritik?

Aber wer mehr über die Abfolge der Aussagen und auch mehr über die Aussagen selbst herausfindet, kann das ja gerne teilen... Dann haben wir Gewissheit.

Ich bleib daher dabei, dass Gilbert vermutlich leicht grantig ist, dass man ihm nicht bedingungslos die Füße küsst.

Kannst du diesen Eindruck auch mit irgendetwas untermauern? Irgendeiner entsprechenden Reaktion von früher, sodass man darauf schließen könnte, dass der Mann so tickt? Oder ist das nur ein allgemeiner Eindruck über solche Leute?