Ave!
everplayer hat geschrieben:"Selbst Zelda wird hier mit Tinte übertrumpft..." ähem, nun ja; sicher Okami ist geil, aber für mich ist Zelda TP noch ein bissche besser.
Ich habe mir vor kurzem Okami gekauft und bin absolut begeistert. Okami macht alles richtig und ist meiner Meinung nach in beinahe jedem Punkt besser als Zelda TP.
Gut, die
Grafik kann man schwer objektiv vergleichen. TP hat einen realistischen Grafikstil auf Gamecube-Niveau, Okami irgendeine schwer definierbare Mischung aus Tuschmalerei und Cel-Shading. Beides sind recht gut aussehende Spiele, aber alles in allem gefällt mir der Stil von Okami viel besser. Die Schattenwelt aus TP (Inklusive Dämmerung und Partikel) sieht echt schick aus, aber der Stil von Okami sieht einfach überall gut aus und passt ebenso zum Gameplay. Zudem sind in Okami viele Kleinigkeiten, die einfach klasse aussehen, wie z.B. die Blumen, die hinter einem wachsen wenn man rennt oder die Dämonenschlösser, die panisch reagieren, wenn man ihnen mit dem richtigen Schlüssel zu nahe kommt.
Musikalisch gefällt mir Okami besser. TP hat einige gute Musikstücke (Und natürlich einen Nostalgiebonus), aber Okamis Musik gefällt mir einfach besser. Ist natürlich wieder subjektiv. Aber wenn man durch die Shinsu-Ebene rennt und dabei
diese Musik hört - Nun, da können Link und Epona auf dem Hyrule Feld leider nicht mithalten.
Die
Steuerung ist in beiden Spielen gut, aber nicht überragend. In Zelda gefällt mir das Schwert-Schwingen nicht. Da gefällt mir Okami besser, allein schon durch die Vielfalt an Angriffsmöglichkeiten. Erst wird ein Dämon mit einer Viererkombo geschwächt, dann folgt eine selbstgezeichnete Bombe und anschließend wird er noch im Flug mit einem kräftigen Schnitt zweigeteilt.
Nur leider ist die Steuerung in Okami manchmal etwas ungenau. Nach einiger Zeit kriegt man die meisten Pinseltechniken aber spätestens nach 2 Versuchen hin und es stört nicht mehr. Und spätestens ab diesem Zeitpunkt kann TP nicht mehr mithalten, egal wie gut der Bogen und der Bumerang funktioniert. Denn sobald man einmal in der Steuerung drin ist, man 4 schwache Dämonen gleichzeitig mit einem Pinselstrich umhaut, währenddessen einen anderen Dämon mit einer 30+-Kombo (Gott, ich liebe die peitschenartige zweite Waffe.) niedermacht und dann letzendlich noch eine Exorzismusrolle benutzt, die allen Gegner noch schnell den letzten Rest Lebensenergie abzieht... Sobald man sieht, wie man direkt in das Spielgeschehen eingreifen kann und sich immer neue Kombinationen überlegen kann, wirkt Zelda mit Schwert, Schild und Bogen geradezu eintönig.
Die einzige Sache, die bei Okami echt nicht funktioniert, ist das Ausweichen per Nunchuk. Das passt 1) garnicht in den Spielfluss und funktioniert 2) einfach nicht. Ich weiche nach Links aus, Ammy springt nach rechts. Ich weiche nach hinten aus, Ammy springt nach vorn. Mittlerweile ärgere ich mich über die Kosten für diese Technik und weiche einfach per Sprung aus.
Schwierig sind beide Spiele nicht. In Okami bin ich bisher einmal gestorben, und zwar beim ersten Kampf gegen Waka (Alright?). Der hat so lange gedauert und ich war mit der Steuerung noch etwas überfordert, da hat der mich platt gemacht. Später folgen weitere längere Kämpfe (Nochmal Waka, die Hunde etc.), aber die machen dann einfach nurnoch Spaß und stellen mit ein bisschen Übung keine Herausforderung mehr dar. Hier gibt es eine Sache, die mich in Okami wirklich stört: Mein kleiner
lausiger Begleiter verrät mir die Lösungen für die meisten Rätsel, bevor ich überhaupt die Gelegenheit habe, selbst darüber nachzudenken. Ist ein bisschen Schade, denn die Rätsel sind 1) auch so ganz gut lösbar und 2) hätte man, würde Issun weniger reden, die massiven Text-Blöcke etwas reduziert. Aber gut...
Zu Zeldas Schwierigkeitsgrad muss ich eigentlich nichts sagen. Hat das Spiel überhaupt einen Game-Over-Screen?
In Sachen
Story und
Charaktere punktet ganz klar Okami. Ich bin momentan am Anfang vom Windschrein (Also noch ziemlich am Anfang) und habe jetzt schon mehr interessante Charaktere kennengelernt als in Zelda. In Zelda sind mir wenige Figuren in Erinnerung geblieben. Der Bürgermeister von Ordon, die Kinder und die komische Kneipenlady in Hyrule. Achja, und der Yeti. Die Kinder werde ich nicht vergessen, weil sie mir einfach so auf den Sack gingen... Und die Kneipenlady bleibt mir nicht wegen der Charaktertiefe, sondern wegen des - ähem - nintendountypischen Designs in Erinnerung. Aber der Yeti war cool.
Okami hat Hr. Mandarine, die Sake-Frau, den Spatzenkönig, den Dojo-Meister, die Hunde und, und, und. Und Susano ist ja mal der Oberhammer...
Die Story in Okami kann ich noch nicht bewerten, da es bisher so ziemlich die gleiche wie in TP ist. Ein Dämon kommt frei und verflucht bestimmte Landabschnitte, die man nach und nach befreien muss. Aber so wie Okami momentan abläuft, erwarte ich schon noch die eine oder andere Wendung.
Alles in allem kann ich den Hype um Okami absolut nachvollziehen. Das Spiel ist nicht perfekt, aber schon verdammt gut. Und ebbesser als die Enttäuschung TP ist es allemal. Finde ich zumindest. :wink:
Und ich muss jetzt weg. Ein gewisser Rothelm hat einen Windschrein besetzt und da wird jetzt erstmal aufgeräumt.
