Sehe ich ähnlich. An den größten Schwächen (Stimmungskiller Präsentation mit doofen Textkästen und gewöhnungsbedürftiger Schwierigkeitsgrad) hat man bis heute nicht einmal versucht, irgendetwas zu ändern, und auch inhaltlich gibt es bei der Serie wenig Tendenz zu irgendeiner Weiterentwicklung.Steppenwälder hat geschrieben:ich mag ja die spielreihe an sich, aber seit dem ersten teil hat sich leider fast überhaupt nix getan... weder großartig am gameplay, nach an der präsentation, noch an der soundkulisse noch an der qualität der story. Und das hier wirkt wieder nur wie ein Add-On Spiel. Man könnte mit der Reihe viel anfangen, wenn man nciht immer wieder einfach das gleiche machen würde.
Natürlich vergleicht man King's Bounty mit Heroes Of Might And Magic, Age Of Wonders und Co. und da bot mir irgendwann nach 30 oder 40 Stunden Spielzeit schon der erste Teil einfach zu wenig, da der Aspekt der taktischen Hexfeld-Kämpfe - lediglich gehüllt in ein dünnes Quest-Kleidchen - einfach viel zu dominant ist. Heroes 3 gilt heute genau deswegen immer noch als Primus inter Pares, weil sich hier Hexfeld-Taktik, Map-Strategie (mehrere Helden und Städte), Ökonomie (Städte- und Ressourcenverwaltung) und Logistik zu einem abwechslungsreichen Ganzen zusammen finden, ohne dass einer dieser Aspekte zu dominant oder das Spiel dadurch zu komplex würde. King's Bounty hingegen verzichtet seit dem ersten Teil auf drei dieser vier Aspekte nahezu komplett und hat hierfür leider auch keinen adäquaten Ersatz zu bieten. Stattdessen brachten Innovationen wie "Wutgeister" unnötige Hektik in die ansonsten eher geruhsamen Hexfeld-Kämpfe und der - zugegebenermaßen sehr gelungene - Humor steht in krassem Widerspruch zu der staubtrockenen und langweiligen Präsentation.
Was an dem schwankenden Schwierigkeitsgrad nun besonders "realistisch" sein soll, erschließt sich mir nicht wirklich (abgesehen davon, dass Realismus das Letzte ist, was ich in solchen Spielen suche). In Gothic 2 fand ich es beispielsweise vollkommen in Ordnung, dass bereits von Anfang an Gebiete zugänglich sind, in die man sich aufgrund der schweren Gegner besser nicht zu früh wagt, aber was dort organisch und natürlich wirkt, macht auf mich in King's Bounty einen eher beliebigen und unausgegorenen Eindruck. Hier fand ich einfach nur, dass es nervt, den Flow stört und das Spiel unnötig in die Länge zieht. Für mich ist ein kontinuierlich ansteigender Schwierigkeitsgrad in erster Linie etwas, das sich in vielen anderen Spielen bewährt hat und weniger ein verdammenswertes Mainstream-Konzept für totale Noobs.