Life Is Strange - Test

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TheGandoable
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von TheGandoable »

.Hmpf blödes Forum.
Zuletzt geändert von TheGandoable am 13.02.2016 20:51, insgesamt 1-mal geändert.
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TheGandoable
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von TheGandoable »

So hab das Spiel gerade beendet..was für ein Ende hab echt geheult...

Heavy End Spoiler
Spoiler
Show
Hab mich gegen Chloe entschieden.

Hoffe nur das das Spiel erfolgreich genug war damit wir noch mehr von Dontnod zu sehen bekommen.
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superboss
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von superboss »

TheGandoable hat geschrieben:Hm so gehen die Geschmäcker auseinander. Ich steh auf so Emotionales Zeug und bervorzuge Spiele die mir auch mal ein Tränchen/WTF oder einfach nur etwas zum nachdenken geben. Schade das es solche Titel viel zu wenig gibt bzw ich mit vielen der Story Titel nicht wirklich was anfangen kann. Life is Strange gefällt mir bisher in dem Bereich sehr gut (Mitte Episode 4) bin mal gespannt wies ausgeht.
oh da muss ich ausholen....
naja erstmal kann ich mit ."Film"spielen auch nicht so viel anfangen, weil das Gameplay mir zu wenig ist und eine Reduzierung auf das StoryErleben bei mir auch schnell kritisch wird...denn selbst wenn etwas als Film oder Story funktioniert, mich trotzdem noch lange nicht interessieren muss....
Ich wüsste zb nicht, wann ich das letzte Mal nen Teenie Film geschaut hab. Absolut kein Interesse dran...
Viel mehr als "gute" Serien wie Game of thrones, low winter sun usw oder spannende Hollywoodfilme schaue ich eigentlich nicht...

Bei Spielen ist mein Interesse zwar wesentlich breiter gefächert und der Reiz der Entscheidungen und des Selbsterlebens ist durchaus vorhanden...aber eben nur bis ne Grenze überschritten wird.
also ich mag schon nachdenkliche Momente und Geschichten wie bei everybodys gone to Rapture oder beim dem letzten Bioshock.
Ich bin aber auch recht launisch und beende Spiele recht schnell, wenn mir was nicht passt.
Und wenn ich das Gefühl bekomme, ich werd hier zum Punchingball eines eh schon grenzwertigen Filmspiels, das
Spoiler
Show
mit "netten" Überraschungen und Dingen , die man fast vorhersehen aber nur teilweise verhinder kann , um sich wirft, nachdem ich mich gerade an die Charaktere gewöhnt hatte, dann wars das eben. Und ich wusste ja dass da noch mehr kommt.....ach ja..Und Tiere töten mag ich sowieso nicht :Hüpf:
Vielleicht nehm ich den Kram auch einfach zu ernst und zu persönlich .....
momentan spiele ich....
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Ketjow
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von Ketjow »

Gibts jetzt im Amistore fü 12 $, also endlich mal die erste Preisreduktion auf die ich gewartet habe. Habs gestern geladen und bin jetzt sehr gespannt, ob es die Telltalespeile vom Thron stoßen kann.
johndoe827318
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von johndoe827318 »

Ketjow hat geschrieben:[...] jetzt sehr gespannt, ob es die Telltalespeile vom Thron stoßen kann.
Mit Leichtigkeit.

...

Okay, das ist dann doch etwas karg für einen Beitrag, also hier einfach nochmal mein Fazit aus dem "Durchgezockt"-Thread:

Wow.

Ich haue ja nicht so gerne Superlative heraus, aber hiernach bin ich da schon ziemlich zu geneigt.
Selten hat mich ein Spiel so zum Nachdenken angeregt, so berührt.
Ist zwar ein sehr abgedroschener Begriff, aber "Emotionale Achterbahnfahrt" trifft es hier wirklich gut.

Startet als zartes Teenager-Drama und wird dann in Sachen Charaktere und Handlung immer drastischer und drastischer bis es einem dann am Ende die geballte Ladung Tragik reindrückt.
Aber, und darin liegt die große Kunst, dabei wirkt es auf mich nie aufgesetzt, sondern wie ein einziger Sog. Schwer zu beschreiben, ohne zu spoilern, also sage ich hier mal einfach, dass die Chars sich für mich alle "echt" angefühlt und damit natürlich die Handlung getragen haben und zusätzlich war der Mystery-Crime Aspekt auch einfach verdammt spannend.

Und ich bin sehr angetan von Protagonistin Max. Hätte mir an ein, zwei Stellen zwar weniger passive Entscheidungsmöglichkeiten gewünscht, aber insgesamt ein sehr angenehmer, ruhiger und recht vernünftiger Teenager, der genau die richtige Mischung aus Empathie und Raison mitbringt. Toll!
Auch ihre Synchronsprecherin finde ich großartig.

Generell muss ich das Lob auf fast die gesamte Charakterzeichnung ausweiten, wie oben schon erwähnt.
Besonderer Liebling von mir ist dabei Kate, die ich sehr gerne in einer noch größeren Rolle bzw. als potentielle Partnerin oder auch BFF für Max gesehen hätte.
Großes ABER beim Bösewicht am Ende, der sich leider als generischer Psychopath ohne Tiefe entpuppt.
Die Dialogregie war ein, zwei Mal auch etwas holprig (wobei mich im Gegensatz zum Rest der Welt der Teenager-Slang nicht gestört hat), aber der Täter ist hier mein einzig größerer Kritikpunkt.

Fantastisch ist für mich auch der Soundtrack, der die komplette Zeit über so herrlich atmosphärische, passende Melancholie erzeugt. Syd Matters bringt mir Gänsehaut!

Ich persönlich hätte es sogar noch besser gefunden, wenn man den Mystery-Butterfly Effect weggelassen und sich stattdessen auf ein reines High School Drama konzentriert hätte.
Ja, ich weiß dass damit das ganze Konzept des Spiels gekillt worden wäre, aber das wäre eben endlich der Beweis gewesen, wie packend auch ganz nüchterne Geschichten in unser aller Lieblingsmedium sein können. Und das traue ich den Jungs und Mädels von DontNod jetzt wirklich zu, wenn ihr nach Vampyr also noch keine Pläne habt: Go For It!
In jedem Fall habt ihr jetzt schon eine bravouröse Schnittstelle zwischen Adventure und Visual Novel gefunden.

Erstaunlich auch, was ihr hier aus einer etwas altbackenen Engine für ein wunderbar stimmiges Technikbild gezaubert habt.

Großes Lob, einfach nur für alles ein enormes, gigantisches Lob.

Ach, ich könnte jetzt noch eine Weile so weitermachen, aber wozu eigentlich.
Das Spiel hat sich auf jeden Fall gerade in meine Top 5 der berührendsten Unterhaltungsmedien überhaupt eingefunden und wird da wohl auch ewig bleiben.
Groß objektiv auseinandernehmen kann ich das bei so einer emotionalen Erfahrung nun nicht und will es eigentlich auch nicht wirklich, deshalb mach ich hier mal Schluss (falls überhaupt jemand bis hierher gelesen hat).

Ich warte (nach Vampyr) auf das nächste, große und dann etwas nüchternere Teenager-Drama, DontNod!

Und nun habe ich Lust mein eigenes Teenager-Drama zu schreiben.
Ohne Supernatural-Mystery, aber vielleicht auch mit etwas Crime...
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Ketjow
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von Ketjow »

Joa, Danke^^

Hatte ich im selbigen Thread auch schon gelesen, war einer der Gründe endlich zuzuschlagen, hatte die Warterei auch satt und hätte fats die Limited Edition gekauft, dann kam das Store Angebot.

Jetzt muss es nur noch WE werden.
johndoe827318
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von johndoe827318 »

Ah, okay, dann war das Copy and Paste wohl etwas übereifrig. : D
(Naja, lesen's hier vielleicht auch ein paar andere...)

Bei all meiner Begeisterung will ich vorsichtshalber nur nochmal anmerken, dass das Spiel natürlich auch ein paar Schwächen hat, die ich gar nicht bestreiten will:

- Oft maue Gesichtsanimationen (was gerade bei so einer emotionalen Erzählung auffällt)
- An ein, zwei Stellen etwas gekünstelte (Dialog-)Regie
- Entscheidungen oft eher passiv und mit eher dezenten Auswirkungen (allerdings nicht so schlimm wie bei Tell Tale)

Das sollte man vllt. im Kopf behalten, ehe man bei meiner obigen Lobeshymne nun ein perfektes Spiel erwartet.

Aber diese Kritikpunkte waren mir schlussendlich eben völlig schnurz, da mich das Spiel emotional bewegt hat wie kein anderes. Und das ist wirklich (mit) das größte Lob, das ich einem Spiel machen kann.
Da hängt es dann natürlich auch davon ab, wie viel man (auf emotionaler Ebene) mit der Coming of Age Thematik im College-Setting anfangen kann. Bei mir hat das komplett gezündet, während ich die Geschichte von The Last of Us als extrem mau und generisch empfand, was viele andere Spieler, die von TLOU begeistert sind, hingegen Life is Strange vorwerfen und es als "Teenie-Schmonzette" bezeichnen.

Ist bei so einem auf gefühlvoll inszenierte Erzählung ausgelegten Spiel/VN letztlich eben schlicht arg subjektiv.
Deshalb bin ich auch jetzt schon auf dein Fazit gespannt. : )
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Ketjow
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von Ketjow »

Die Punkte die du aufzählst sind nicht schlimm mMn nach, spiele sonst sehr viele Jrpgs und da ist es ja leider meistens auch so, wie bei telltale und trotzdem wurde ich immer gut bis sehr gut unterhalten.
Da hängt es dann natürlich auch davon ab, wie viel man (auf emotionaler Ebene) mit der Coming of Age Thematik im College-Setting anfangen kann. Bei mir hat das komplett gezündet, während ich die Geschichte von The Last of Us als extrem mau und generisch empfand, was viele andere Spieler, die von TLOU begeistert sind, hingegen Life is Strange vorwerfen und es als "Teenie-Schmonzette" bezeichnen
Mich hat auch beyond two souls abgeholt und am ende hab ich sogar ne kleine träne verdrückt, da Life is strange von vielen als das bessere Erlebnis angesehn wird, mach ich mir da keine großen sorgen. BIn selber erst 2 Jahre von der Uni weg, also kann man sich evtl doch noch passbel reindenken ; )

Bin besonders auf das Rückspuhlfuture gespannt, weiß nicht, ob mir das den spielspaß nicht ruiniert, da das gerade bei telltale gut war, weil man mit seinen entscheidungen leben musste.
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James Dean
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von James Dean »

ich habe mir jetzt die ersten beiden Episoden angetan (kannte das Ende aber schon durch Youtube, weswegen ich das Spiel eigentlich nicht spielen wollte:
Spoiler
Show
Das Ende macht das ganze Spiel unsinnig. Alle Aktion, jede Handlung wird zurückgesetzt und für absolut nichtig erklärt. Ich könnte theoretisch zwischen der Klammer "Intro Sequenz" und "finale Entscheidung" selbst in der Schule Amok laufen, ohne dass es mich interessieren bräuchte, weil es letzten Endes eh an den Punkt zurückgesetzt wird, wo man Chloe retten kann oder nicht. Und wenn man sie rettet, sind die Entscheidungen ebenfalls unbedeutend, weil die ganze Stadt verreckt ist. Wozu sich also die Arbeit machen?
Sind aber nur meine 2ct) und muss sagen, dass es mir nicht wirklich zusagt. Vom Gameplay mal ganz abgesehen hat das Spiel unheimlich viele Macken, die mich einfach nur stören.

1) Inkonsequenz: Ich kann durch die Zeit zurückreisen, was ja eine wirklich nette Idee ist, aber das Spiel baut heftige Grenzen auf. Bestes Beispiel in der Dusche, während Max's Zimmer durchsucht wird. Ich dachte mir: Hey, kein Problem, ich sprule einfach die Zeit zurück und sehe dann ja, wer mein Zimmer durchsucht hat. Pustekuchen. Ich dachte mir: Wenn ich bei Chloes Bude die Zeit zurückdrehe, kann ich sie warnen, bevor ihr Vater sie erwischt. Pustekuchen. Und das sind nur zwei Beispiele von mehreren.
2) Künstliche Grenzen: Ich stehe vor dem Diner und kann mich keine zwei Meter davon entfernen, ohne dass Max sagt: Nö, da will ich nicht hin.
3) Das Spiel startet quasi mit dem Tagebuch und "verlangt" von mir, erst einmal 8 Seiten zu lesen. Way to go, Gamedevs!
4) Klischees über Klischees. Wirklich, das ganze Spiel spielt sich wie eine 90er Jahre-Serie, und das ist KEIN Kompliment! Am schlimmsten ist wirklich immer noch Chloe, die natürlich eine Rebellin sein muss, weil sie kifft und die Haare blau gefärbt hat. Ich kenne keinen Punk, der seine Bude so verkommen lässt, außer vielleicht Hausbesetzer. Ich kenne auch keinen Punk, der soften Indierock als Punkmusik verkauft (ehrlich, was zum Teufel haben sich die Entwickler dabei gedacht? Haben die sich überhaupt einmal mit Subkultur beschäftigt? Ein Song von Green Day hätte es ja schon getan, und die sind nicht einmal wirklich punk). Und natürlich: Memes, Memes, Memes! Jugendsprache! Schaut uns an, Kundschaft, unsere Charaktere sagen sogar Lel und epic win!
Dann natürlich das verwöhnte Früchtchen, die alle hintergeht, Max als schüchternes Mädel, die natürlich eine Einzelgängerin ist, die bibeltreue Perle, die von allen gemobbt, die Football spielende Supersportler, der ein Arschloch ist - ich stelle mir vor, wie die Macher bei der Planung des Spiels eine Checkliste abgearbeitet haben, um möglichst jedes Klischee möglichst aufdringlich unterzubringen. Fehlten ja fast nur noch ein Emo oder ein Goth.
5) Die emotionale Gleichgültigkeit der Charaktere. Da wird der beste Freund von Max verprügelt, Max fährt mit Chloe weg und es juckt plötzlich absolut keinen mehr, was aus ihm wird. Es heißt dann nur noch ganz trocken: "ach ja, ich schulde ihm was". Lel. Eine neue Ebene der Friendzone.
6) Die "Coming of Age"-Story. Diese Kritik hat aber primär etwas mit meiner Erwartungshaltung zu tun. Ich habe Life is Strange gestartet, weil ich mir dachte: Zeitmanipulation ist immer ein nettes Feature, Braid und Singularity und Prince of Persia haben das ja immer super hingekriegt. Da hat das Mädel die Möglichkeit, Zeit zu manipulieren und das Spiel nervt mich erst einmal mit einer gefühlt stundenlangen Diskussion, warum sich Chloe und Max seit 5 Jahren nicht mehr gesehen haben. Was mich in dem Moment wirklich einen Scheiß interessierte, ich wollte mehr über die Fähigkeiten von Max erfahren und vor allem über die Entführung von der einen Dame, deren Flugzettel Chloe ja überall verteilt hat.

Es gab auch nette Abschnitte, wie z.B. die Rettung von Kate. Da hat mich das Spiel sogar überrascht, weil es all die kleinen Handlungen berücksichtigt hat, etwa das Anschauen von Bildern etc., wodurch dann eine unsichtbare Checkliste erstellt wird, und wenn ich mehr als (vermutlich) die Hälfte der erforderlichen Bedingungen erfüllt habe, stirbt Kate nicht. Auch muss ich zugeben, dass es mich emotional teilweise doch gepackt hat, ich habe es wirklich genossen, Victoria mit Farbe zu übergießen und sie dann zu fotografieren, ich habe Kate gerne aus jeder Lage geholfen und war für sie da, ich hätte auch mit Freuden Frank erschossen (noch viel lieber hätte ich Chloe vorher Bescheid gesagt, dass er kommt, aber das ging ja nicht #durchdachtesgamedesign) und wenn es nach mir ginge, wäre die unsympathische Chloe spätestens durch den Zug gestorben, aber ich musste sie ja retten (und konnte nicht in die Vergangenheit reisen, um sie zu warnen, ihren dämlichen Käsefuß ins Gleis zu stecken #durchdachtesgamedesign).

Würde dem Spiel eine wohlwollende 5/10 geben.
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Sevulon
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von Sevulon »

Natürlich egalisiert das Ende im gewissen Sinne alles was davor passierte. In diesem Sinne kannst du dir auch Filme wie Butterfly Effect und Zurück in die Zukunft oder Bücher wie die 'Der Turm'-Reihe von King schenken. Und in vielen Geschichten lässt sich am Ende auch ein Untergangsszenario nicht abwenden, von daher ist die Mühe auch da generell umsonst. Darum geht es doch aber überhaupt nicht. Das Ende ist hier viel mehr eine Moralfrage. Was ist dir am Ende wichtiger? Und viel mehr ist doch die Reise dahin entscheidend, wie du dich auf den Weg dahin verhälst, Wenn du alles bis dahin überspringst, brauchen wir gar nicht darüber reden, denn die Entscheidung wird überhaupt nur dann relevant, wenn man das alles vorher durchgemacht hat. Opferst du wirklich eine ganze Stadt, um eine Person am Leben zu erhalten? Oder reist du zurück und machst dadurch alles zunichte, was du dir das ganze Zeit über so mühsam versucht hast aufzubauen und lässt dabei deine beste Freundin/Geliebte sterben? Und klar, natürlich, wenn du weißt dass am Ende eh alles für die Katz ist, dann kannst du dich ansich auch wie das letzte Arschloch verhalten oder Amok laufen. Aber a) weiß das der Charakter zu dem Zeitpunkt nicht und b) selbst wenn, ist es immer noch eine Typfrage, wie du dich bis dahin verhälst.

Und die angesprochenen Szenen: Max Kräfte sind hier noch recht neu und sie kann kontrolliert nur wenige Sekunden in der Zeit zurück. Das reicht zu mindest aus um bspw. die Szene mit Chloes Stiefvater so abzuändern, dass es auf verschiedene Arten abläuft. Aber halt auch nicht weit genug zurück um sie komplett zu verhindern. Wie auch? Selbst wenn du den Joint entsorgst, liegt der Duft längst in der Luft und wird wahrgenommen. Weiter zurück kommst du ja nicht. Wobei ich dir da durchaus auch Recht gebe, dass die Einsatzmöglichkeit ihrer Kräfte schon etwas zu sehr davon abhängig ist, wie es dem Spiel denn gerade passt und mitunter inkonsistent wirken.
"There are no choices. Nothing but a straight line. The illusion comes afterwards, when you ask "Why me?" and "What if?". If you had done something differently, it wouldn't be you, it would be someone else, asking different questions."
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James Dean
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Re: Life Is Strange - Test

Beitrag von James Dean »

Sevulon hat geschrieben:Natürlich egalisiert das Ende im gewissen Sinne alles was davor passierte. In diesem Sinne kannst du dir auch Filme wie Butterfly Effect und Zurück in die Zukunft oder Bücher wie die 'Der Turm'-Reihe von King schenken.
Den Butterfliegeneffekt habe ich nicht gesehen und kann nichts dazu sagen, und an die Zurück-in-die-Zukunft-Filme erinnere ich mich auch nur marginal. Aber beim Dunklen Turm hinkt der Vergleich etwas, weil
Spoiler
Show
jede Zeitschleife eine gefühlte Prüfung ist, in der Roland irgendetwas erreichen muss. Und am Ende von Buch 7 sieht / liest man ja, dass der neue Zeitschleifenbeginn ja durchaus anders anfängt.
Und in vielen Geschichten lässt sich am Ende auch ein Untergangsszenario nicht abwenden, von daher ist die Mühe auch da generell umsonst.
Ja, ja, das gute alte Epos.
Darum geht es doch aber überhaupt nicht. Das Ende ist hier viel mehr eine Moralfrage. Was ist dir am Ende wichtiger? Und viel mehr ist doch die Reise dahin entscheidend, wie du dich auf den Weg dahin verhälst, Wenn du alles bis dahin überspringst, brauchen wir gar nicht darüber reden, denn die Entscheidung wird überhaupt nur dann relevant, wenn man das alles vorher durchgemacht hat.
Ich kann mich ja auch noch halbwegs damit anfreunden, dass es um den Weg geht und nicht um das Ziel. Ich betrachte auch eher die Introsequenz und die finale Entscheidung (inklusiver beider Enden) als Klammer, die das eigentliche Spiel umschließen. Innerhalb dieser Klammern funktionieren die Entscheidungen ja halbwegs gut und sind teilweise auch wirklich clever umgesetzt worden, denn ich werde ja nicht nur vor die offensichtliche Entscheidungsmöglichkeit gestellt, Antwort A, B oder C zu wählen, sondern es gibt auch verdeckte Entscheidungen, die Auswirkungen auf den Erzählverlauf haben: Schaue ich mir das Foto an der Wand an oder nicht? Wische ich die Beleidigungen an Kates Tür weg oder nicht? Das sind die wenigen Momente, wo man als Spieler mal eine Entscheidung nach eigenem Gusto treffen kann und sich nicht an das Verhalten der Spielfigur richten muss.
Opferst du wirklich eine ganze Stadt, um eine Person am Leben zu erhalten? Oder reist du zurück und machst dadurch alles zunichte, was du dir das ganze Zeit über so mühsam versucht hast aufzubauen und lässt dabei deine beste Freundin/Geliebte sterben?
Ich fand diese beiden Möglichkeiten einfach komplett bescheuert und unnötig. Es fühlte sich forciert an, als wolle der Entwickler bei der Größe der Entscheidung noch einmal richtig auf die Kacke hauen. Zugegeben, da mir Chloe durchweg auf den Keks gegangen ist und ich jede Minute in dem Spiel als angenehm empfand, in der sie abwesend war, wäre mir die Entscheidung zwar leicht gefallen. Aber insgesamt steht das Spiel in Sachen Ende auf einer Stufe mit Mass Effect 3, und das ist alles andere als ein Kompliment. Gut, bei ME3 waren die Enden bunter, aber du weißt, was ich meine.
Und klar, natürlich, wenn du weißt dass am Ende eh alles für die Katz ist, dann kannst du dich ansich auch wie das letzte Arschloch verhalten oder Amok laufen. Aber a) weiß das der Charakter zu dem Zeitpunkt nicht und b) selbst wenn, ist es immer noch eine Typfrage, wie du dich bis dahin verhälst.
Da fällt mir gerade ein Zitat aus The Stanley Parable ein: Wenn jeder Schritt deines Lebens vorherbestimmt ist, wird der Tod bedeutungslos und ebenso das Leben.
Und die angesprochenen Szenen: Max Kräfte sind hier noch recht neu und sie kann kontrolliert nur wenige Sekunden in der Zeit zurück. Das reicht zu mindest aus um bspw. die Szene mit Chloes Stiefvater so abzuändern, dass es auf verschiedene Arten abläuft. Aber halt auch nicht weit genug zurück um sie komplett zu verhindern. Wie auch? Selbst wenn du den Joint entsorgst, liegt der Duft längst in der Luft und wird wahrgenommen. Weiter zurück kommst du ja nicht. Wobei ich dir da durchaus auch Recht gebe, dass die Einsatzmöglichkeit ihrer Kräfte schon etwas zu sehr davon abhängig ist, wie es dem Spiel denn gerade passt und mitunter inkonsistent wirken.
Also die Zeitreisefunktion ermöglicht es schon, ein paar Minuten zu reisen. Ich erinnere mich da an besagte Szene im Schrank (pun not intended) mit Chloes Stepdick, wo man mehrere Augenblicke zurücksprulen konnte noch bevor man überhaupt den Schrank betreten hat. Und zwar ausgehend von dem Moment, an dem man aus dem Fenster (nach dem Gespräch) steigen will. Hier mag das Gameplay den Widerspruch erzeugen, denn wenn man einfach nur regungslos im Raum für ein paar Minuten stehen bleibt, kann man afaik auch die Zeit soweit zurückdrehen, dass die Entscheidungen nochmals treffbar sind.
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