Also gab es bis vor, sagen wir mal zehn Jahren überhaupt keine Spiele, die Emotionen übertragen konnten? Das ist ja mal interessant und war mir bis eben gerade auch völlig unbekannt.
Bücher und Comics (außer jenen mit Bildern aus Renderfarmen) kann man mit der Begründung natürlich auch komplett vergessen. Seht euch lieber ein fotorealistisches Bild oder gleich ein Foto an.
Das ist zwar schade für z.B. Tolstoi, Schiller und Melville, aber die sind ja völlig zurecht schon lange tot. Sowas braucht 2017 kein Mensch mehr. Warum sollte man wochenlang Moby Dick lesen, wenn ein einziger Blick auf ein Walfoto viel besser ist?
So, damit habe ich auch meinen Beitrag zu den hanebüchensten Vergleichen des Monats geleistet.
Rakuen - Test
Moderatoren: Moderatoren, Redakteure
-
- Beiträge: 27980
- Registriert: 10.08.2011 17:57
- Persönliche Nachricht:
-
- Beiträge: 234
- Registriert: 14.08.2013 12:20
- Persönliche Nachricht:
Re: Rakuen - Test
Emotionen konnten Spiele zu den Zeiten als Pixelgrafik noch "Standard" war für mich auch nicht übertragen. Die wenigsten Spiele hatten damals auch einen Fokus auf emotionale Stories.Akabei hat geschrieben: ↑29.05.2017 14:48 Also gab es bis vor, sagen wir mal zehn Jahren überhaupt keine Spiele, die Emotionen übertragen konnten? Das ist ja mal interessant und war mir bis eben gerade auch völlig unbekannt.
Bücher und Comics (außer jenen mit Bildern aus Renderfarmen) kann man mit der Begründung natürlich auch komplett vergessen. Seht euch lieber ein fotorealistisches Bild oder gleich ein Foto an.
Das ist zwar schade für z.B. Tolstoi, Schiller und Melville, aber die sind ja völlig zurecht schon lange tot. Sowas braucht 2017 kein Mensch mehr. Warum sollte man wochenlang Moby Dick lesen, wenn ein einziger Blick auf ein Walfoto viel besser ist?
So, damit habe ich auch meinen Beitrag zu den hanebüchensten Vergleichen des Monats geleistet.
Wenn du mir jetzt noch erklären würdest an welchen Videospielen Tolstoi, Schiller und Melville gearbeitet haben, könnte ich das auch versuchen einzuordnen.
Ansonsten ist eben wirklich nicht alles was hinkt ein Vergleich.
P.S. Schiller hat aus meiner Sicht damals wie heute kein Mensch gebraucht und das sage ich als Mannheimer, der die ganzen "Ergüsse" dieses Herrn zu seinen Schulzeiten leider hoch und runter lesen musste.
-
- Beiträge: 27980
- Registriert: 10.08.2011 17:57
- Persönliche Nachricht:
Re: Rakuen - Test
Das war das Videospiel mit dem Bild vom hungernden, afrikanischen Kind.Luststrolch hat geschrieben: ↑29.05.2017 14:58
Wenn du mir jetzt noch erklären würdest an welchen Videospielen Tolstoi, Schiller und Melville gearbeitet haben, könnte ich das auch versuchen einzuordnen.
Ansonsten ist eben wirklich nicht alles was hinkt ein Vergleich.
Re: Rakuen - Test
Aber das ist ja genau der Punkt. Du machst eine Rechnung auf, die so mMn keiner objektiven Einschätzung standhält. NATÜRLICH kann Optik ein wichtiger und absolut sinvoller Träger für Immersion sein. Aber genauso gut, kann er Immersion und Emotionen zerstören. z.B. bei Gesichtermimik. Die ist oft genug immer noch nicht gut genug um wirklich glaubwürdige Emotionen auf einem hochrealistischen Level zu transportieren. Es gibt nicht umsonst den Begriff des "Uncanny Valley" und der damit verbundenen, zentralen Erkenntnis, dass es einfacher ist Emotionen über abstrakte Charaktere zu transportieren als über hochrealisitischere. Und warum ist das so? Eben genau wegen dem "Uncanny Valley". In eine knuddelige Animefigur oder einem abstrakteren Comic-Charakter interpretieren wir psychologisch mehr Emotionen hinein als in eine Figur, die sehr realistisch aussieht, deren Gesichtszüge, Mimiken und vor allem der Kontext des Zusammenspiels von äußeren Umständen und dem Gesichtsausdruck, nicht zusammenpasst. Es reicht ja z.B. schon eine minimale Zeitversetzung wenn z.B. hinter einem NPC eine Bombe explodiert und seine Reaktion im Gesicht eine Sekunde zeitverzögert ist. Das erzeugt ja schon das "unangenehme Gefühl" des "Uncanny Valley".Luststrolch hat geschrieben: ↑29.05.2017 10:49 @Skabus
Mir geht es überhaupt nicht um zu viel Text in Spielen. Ganz im Gegenteil. Ich mag Spiele, die in großem Umfang Bücher und beschreibende Texte liefern, um der Spielwelt mehr Tiefe zu verleihen (Lore). Je mehr, desto besser.
Mir ging es darum, dass ich es für verschwendetes Potential halte, wenn die Texte - gerade bei Spielen die emotional sein sollen - als Ersatz für eine Optik, die Emotionen transportieren könnte, herhalten müssen.
Wie passt das jetzt mit Text zusammen? Text umgeht das "Uncanny Valley" in gewisser Weise. Wenn dir jemand per "Whatsapp" schreibt: "Mir geht es nicht gut." magst du vllt. die Mimik deines Gegenübers nicht sehen, aber würdest du sagen, dass du deswegen automatisch keine Gefühle für die Situation deines Gesprächspartners hast? Ich denke das man auch dort eine emotionale Reaktion erlebt, auch wenn man die Person nicht sieht. Und dein Gehirn erzeugt automatisch die Bilder einer Person, die unglücklich schaut oder zumindest versetzt dich das Gehirn in einen Zustand, der dir diese Situation in irgendeiner Form simuliert, sodass du zu entsprechenden emotionalen Reaktionen(wie z.B. Mitgefühl zeigen) fähig bist.
Text kann somit genauso starke Gefühle auslösen, wie es Visualisierung kann, je nach Person sogar mehr, oder bei dir eben weniger. Auch völlig richtig und normal.. Für mich erzeugt Text viel mehr emotionale Reaktionen und das geht vielen Menschen so. Wie man das emotional empfindet ist eben eine sehr subjektive Sache und es gibt keine "Norm" die besagt, dass Text kein Ersatz für Optik ist. Das ist eine subjektive Meinung, aber keine objektiver Fakt. Sicher: visuelle Reize sind einer der wichtigsten Quellen für das Erleben von Emotionen. Aber sie sind eben nicht die alleinige und schon gar nicht die "beste" Quelle.
Mehr wollte ich gar nicht zur Debatte stellen. Ich finds befremdlich, wenn es Menschen gibt, die eben diese Haltung vertreten, dass optische Visualisierung sowas wie die "Vollendung" oder den "Gipfel" des technischen Fortschritts ist und Text ist nur etwas aus der Mottenkiste der letzten oder vorletzten Dekade. Dem ist aber nicht so, wie die immer weiter steigende Anzahl von Buchveröffentlichungen beweist.
MfG Ska
Bye Bye 4Players. War ne schöne Zeit!
Re: Rakuen - Test
+1 Auch wenn mich persönlich diese Grafik nicht so sehr stören würde, wenn der Rest stimmt, völlig nachvollziehbare Gründe.Luststrolch hat geschrieben: ↑24.05.2017 13:36Zum Glück hast du diese universell gültigen Weisheiten hier nochmal zusammengefasst!saxxon.de hat geschrieben: ↑24.05.2017 10:07Was ist ein Videospiel ohne Gameplay? Ein Film.Luststrolch hat geschrieben: ↑24.05.2017 07:23 Ja, dieses Argument mit der Fantasie wird gerne gebracht, meistens gefolgt von dem Hinweis auf Bücher. Allerdings ist man dann aus meiner Sicht auf dem falschen Medium. Ein Videospiel ist nun mal visuell. Wenn ich Kopfkino möchte, dann greife ich zu einem guten Roman. Für den brauche ich aber keine "teure" Hardware.
Was ist ein Videospiel ohne nennenswerte Grafik? Ein Videospiel.
Der Fachterminus hier lautet "Grafikhure".
Steh dazu.
Als Grafikhure wäre ich auch mit meinem ca. 8,5 Jahre altem PC ziemlich schlecht dran.
Aber meistens gibt es nur schwarz oder weiss. Entweder ist das Spiel "anspruchsvoll" undd sieht aus wie vor einem viertel Jahrhundert (idiotisches Wort im Kontext mit Videospielen) oder es ist casual und hat dann moderne Grafiken, aber ist inhaltlich flach.
Wieso nicht mal irgendwo in der Mitte ansetzen? Eine gute Geschichte schließt eine gute Grafik doch nicht aus. Im Gegenteil, man könnte sie damit entsprechend inszenieren.
Wenn ich mir vorstelle, dass das Spiel die Grafik des Teaserbildes hätte, dann wäre natürlich das Erlebnis sicherlich besser und auch die Immersion besser für die meisten. Terranigma habe ich nie gespielt, das wäre mir einfach zu hässlich, das hier aber geht noch, da immerhin die Farben, das Artdesign ganz gut ist. Auf irgendeiner Ebene muss es mich halt visuell abholen. Manche brauche da nur zwanzig Pixel und clever inzenierte Farben, manche 50 Pixel, manchen ist Farbe egal hauptsache die Polygonenanzahl ist hochgenug und manche brauchen es fotorealistisch und wiederum andere reichen Animestandbilder. Jeder ist halt anders, ist doch nicht so schlimm.
Die 4players-Kicktipp-Bundesligatipprunde zur Saison 2018/2019 ist eröffnet! Willst auch du der Tipprunde joinen, dann klick hier zum Forenpost oder benutz den Direktlink.
Re: Rakuen - Test
Habe es mittlerweile durch und es ist wirklich toll geworden. Mal abgesehn davon dass ich die Pixelart ansprechend finde hat mich das Spiel schnell in seine Welt eingesaugt - mehr als so mancher AAA Titel.
Ich glaube man kann es wirklich runterbrechen auf: Wer To The Moon mochte wird auch Rakuen gut finden. Und der Rest lässt wohl besser die FInger davon.
Ich glaube man kann es wirklich runterbrechen auf: Wer To The Moon mochte wird auch Rakuen gut finden. Und der Rest lässt wohl besser die FInger davon.