Verflucht war das stark.
Vorgeschichte: Demon's Souls (PS3), Dark Souls (360) und Dark Souls 2 (PS4) durch.
Ich war nie ein sonderlich guter Souls-Spieler - zwar habe ich alle Bosse immer im Alleingang gelegt, habe mich mit Farmen aber gerne mehr oder weniger überlevelt. Zu ungeschickt für ordentliches Ausweichen und Parrying war ich eigentlich immer als Stärke-Build mit Schild unterwegs.
Daher dachte ich auch, sei Bloodborne absolut nichts für mich, da es schlicht nicht meiner Spielweise entsprechen würde.
Dank PS Plus habe ichs dann doch probiert und ich war sofort gefesselt. In die andere Vorgehensweise kam ich relativ schnell rein, das Regain-System macht es so unglaublich spannend. Das Design, einfach unglaublich, Atmosphäre ungeheuer dicht.
Und was ich bis zum Schluss extrem genossen habe war die Vielzahl an Abkürzungen, die so sehr zum Erkunden verleitet hat.
Die Kritikpunkte sind natürlich da - langweiliger Loot, zu wenig Progress über Rüstungen, zu großer Fokus auf Nahkampf (wobei ich bei den "Vorgängern" nie sehr auf Magie oder Wunder gebaut habe, abgesehen vielleicht von Heilung, Entgiftung o.ä.).
Aber meine Fresse, was waren die Bosse toll, die Level, ach ich liebe diese Welt einfach. Und dass Bloodborne mich zwang, aus meinem Schildkrötenpanzer herauszukommen, tat echt gut.
Den DLC habe ich auch gekauft, klar, war im Angebot.
Die Level selber dort waren fantastisch (Fischerdorf sah ein bisschen hässlich aus), aber ich muss dort echt (mal wieder, wie auch in Dark Souls 2) die Schwierigkeitsspitzen kritisieren.
Selbst die heftigen Gegner des Hauptspiels (Logarius, Ebrietas, Gascoigne) haben mir zwar einiges abverlangt, lagen aber nach höchstens 5 Versuchen im Staub. Okay, Logarius brauchte wohl ein paar mehr. Oh und den Hunter in der Großen Kathedrale (Abschluss Eileen), für den habe ich wohl die meisten Anläufe gebraucht.
Aber meine Fresse.
Sowohl Ludwig, Laurence und erst recht das Waisenkind waren brutal schwer. Maria war sehr fordernd, aber machbar.
Das Waisenkind jedoch empfand ich als einzigen Boss im ganzen Spiel als wirklich unfair, denn er vereinte fast alle Arschloch-Eigenschaften, die je ein Soulsborne-Boss hatte.
Extrem viel HP? Check.
Extrem viel Schaden? Check.
Sehr viele verschiedene Angriffe? Check.
Mehrere Phasen mit zunehmender Aggressivität? Check.
Angriffe, die sich teils sehr ähnlich sehen? Check.
Hindernisse am Boden, an denen du hängen bleibst, sodass der Boss seine 5fach-Kombo auf dich regnen lässt und du nicht wegkommst? Check.
Der Dark Souls 2-Trick, der ihn IN DEINE AUSWEICHROLLE HINEINdrehen lässt? Check.
Musste nicht sein, finde ich. Habs gestern endlich doch geschafft, und kurz darauf den letzten (allerletzten) Endboss mit Links gelegt, aber es war unnötig hinausgezögert.
Egal, ich kann es trotzdem praktisch uneingeschränkt empfehlen, wenn man auf die Souls-Spiele steht.
Nachtrag:
Redshirt hat geschrieben: ↑07.04.2015 13:50Die Spiele sind solo spannend, weil fordernd. Für mich verliert z.B. ein Dark Souls 100% seines Reizes, wenn man es im Koop spielt, weil die Gegner einfach nicht darauf ausgelegt sind. Die sind dann nicht mehr wirklich fordernd, das Parieren, Blocken, Ausweichen und gezielte Kontern wird nahezu obsolet, weil man bei zwei oder mehr Leuten fast immer jemanden hat, der auf den Boss eindreschen kann, da dieser sich nur auf ein Ziel zur selben Zeit konzentrieren kann. Die Herausforderung ist weg und man schnetzelt eher als dass man sich wirklich durcharbeitet.
Sehe ich ähnlich (auch wenn ich das mit 100% deutlich zu hart fände, Soulsborne besteht für mich nicht nur aus den Bossen). Koop-Kämpfe laufen allerdings tatsächlich komplett anders ab als Solo. Ich helfe sehr gern, aber man hat Dark Souls nicht WIRKLICH durch, wenn man O&S nicht alleine gemacht hat
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