Bioshock

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JunkieXXL
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Re: Bioshock

Beitrag von JunkieXXL »

Nachtgold_88 hat geschrieben: 10.07.2019 06:41 ...ist zwar bisserl spät, aber trotzdem: Habe gerade Bioshock "gespielt", und mein subjektive Wertung lautet: Scheiße! Mich hat das Spiel in keinem Moment gepackt,
Man ist eben "irgendwo" und "irgendwelche Gegner" tauchen auf. Der Eindruck entsteht, als hätte man einfach die Spielelemente von System Shock 2 genommen, und diese uninspiriert eingebaut.
Wenn man schon die Rollenspielelemente aus dem Spiel nimmt, und auch das Inventar, und den Fokus auf Kampf legt, dann sollte dieser doch wenigstens Spaß machen - oder? Stattdessen hektisch herumwuselnde Gegener, z. T. sieht man vor lauter Effekten beim Kampf die Gegner nicht.

Seltsames Spiel - seltsam hohe Bewertung(en).
System Shock 2 krame ich immer mal wieder heraus, Bioshock empfand ich als "Arbeit" und "lästig". Hätte man es als "System Shock 2 in neuem Gewand" designed, wäre es, ob der genialen Atmosphäre, wohl phantastisch geworden. Schade, dass dem nicht so ist.
These: Du hast ein System Shock 2 in neuem Gewand erwartet, das aber bei Bioshock nicht vorgefunden, deswegen gefällt es dir nicht.
Nachtgold_88
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Re: Bioshock

Beitrag von Nachtgold_88 »

Die von Ihnen genannte Anspielung könnte durchaus von den Entwicklern so gedacht sein - für mich persönlich ist das aber kein besonders inspirierendes Thema, da ich mich damit ohnehin "mein Leben lang" beschäftigt habe und auch noch tue.
Meinen Erkenntnissen gemäß ist es schwierig, ob der vielfältigen Beeinflussung von allen Seiten, überhaupt zu so etwas wie einem freien Willen (zurück?) zu gelangen.
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TheoFleury
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Re: Bioshock

Beitrag von TheoFleury »

Gibt wenig Videospiele mit tiefsinnigeren Geschichten und philosophisch angehaucht. Gerade im Ego-Shooter Sektor können wir froh sein ein Bioshock gehabt zu haben mit einer wundervollen Geschichte und eigener Identität die sich abhebt vom Mainstream-Einheitsbrei.

System Shock habe ich nie gespielt. Aber wird doch bald ein Remake veröffentlicht, das ist dann eher was für dich.
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xKepler-186f (f*ck marquard)
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Re: Bioshock

Beitrag von xKepler-186f (f*ck marquard) »

@Nachtgold

Wenn man sich mit einem Thema bereits eingehend beschäftigt hat, dann ist es ja offenbar doch ein "inspirierendes Thema". Und wenn man das Thema im Spiel als solches nicht unbedingt erkannt hat, hat man sich vielleicht noch nicht genug damit beschäftigt. ;) Dann würde ich es doch eher als eine Bereicherung ansehen. Gerade in einem Hobbybereich, der an vielen Ecken immer noch künstlerisch verkannt wird.

Zum freien Willen: Zu einem Großteil sind wir mit Sicherheit die Summe vieler Dinge, die uns beeinflusst haben. Stichwort: Sozialisation. Es wird ja beispielsweise auch nicht davon ausgegangen, dass ein Mensch "gut" oder "böse" geboren wird. Genauso wurde ich persönlich auch nicht mit einer besonderen Affinität zu "Nutella" geboren. Dass ich das Zeug grundsätzlich gerne esse, liegt an der Werbung und, dass man es überall kaufen kann. Mein freier Wille entscheidet sich beim Schokocreme-Kauf regelmäßig für diese Marke, die Frage ist, ob das wirklich mein ursprünglicher Wille ist oder ob mir das nur jahrelang eingetrichtert wurde. Und natürlich stellt sich auch die Frage, ob ich daran unbedingt was ändern muss. Ich bekomme ja trotzdem eine gut Schokocreme. Also ist mir mein freier Wille in dem Moment auch einfach egal. :)


Und das muss man Bioshock lassen: In dieser Intensität hat sich vorher kein anderes Videospiel mit dem Thema befasst. Spontan fällt mir da Metal Gear Solid 1 (von 1998) ein, in dem am Ende der Bösewicht den Protagonisten (und somit auch den Spieler) bloßstellt, man hätte ja durchaus "Spaß" am Töten der Feinde gehabt. Was sogesehen vollkommen wahr ist. Wenn man das Spiel anfängt, dann macht man sich keine Gedanken, ob man nun einen virtuellen Gegner abknallt oder nicht. Die Gameplaymechanik ist immer Mittel zum Zweck und meist gibt es eine klare Grenze zwischen Gut und Böse, um den Spieler in keine Gewissenskonflikte zu bringen. Klar ist es ein virtueller Raum, aber ab und zu mal zu hinterfragen, was wir uns medial so alles reinziehen, schadet nicht unbedingt. Da gab es letztens zu einem "Vergewaltigungssimulator" eine rege Diskussion. Die Meinungen gingen von: "Verbietet den Kram, das brauchen wir in unserer Gesellschaft nicht" bis zu "Alles nur virtuell, da kommt niemand bei zu schaden, daher ist auch alles erlaubt". Und noch vieles mehr.

@Theo

Stimme dir zu! Wenn man so will ist Bioshock m.E. eines der wichtigsten Spiele da draußen, dass mal hinter die Kulissen von Gameplay geguckt hat.
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Kajetan
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Re: Bioshock

Beitrag von Kajetan »

JunkieXXL hat geschrieben: 12.07.2019 11:23 These: Du hast ein System Shock 2 in neuem Gewand erwartet, das aber bei Bioshock nicht vorgefunden, deswegen gefällt es dir nicht.
Nun, weder die Entwickler, noch die Presse wurden nicht müde im Vorfeld zu betonen, wie sehr das alles doch ein geistiger Nachfolger von System Shock 2 sei ... von daher überrascht es nicht, dass hier eine Diskrepanz zwischen Erwartung und Ergebnis festgestellt wurde.

Persönlich fand ich Bioshock ganz nett, aber weil ich beide System Shocks schon kannte, mir die Story und das Setting auch schon aus klassischen SF-Romanen bekannt war, wo der Held in einer höchst unwirtlichen Gegend auf die mysteriöse Stadt/Maschine/Installation eines wahnsinnigen XYZ trifft ... ja, war nett, hat Spaß gemacht, aber zumindest für mich war da nichts Weltbewegendes zu sehen.
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JunkieXXL
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Re: Bioshock

Beitrag von JunkieXXL »

Stimmt schon, eine Erwartungshaltung spielt enorm in eine Bewertung hinein. Den Vergleich zu System Shock 2 habe ich nicht, aber ich habe es bei Splinter Cell: Conviction erlebt, wie sehr man buchstäblich enttäuscht werden kann. So war Conviction für sich genommen ganz okay, aber ich sah nur, dass es nicht in der Tradition seiner Vorgänger stand und fand es deshalb schlecht.

Bei Bioshock hatte ich damals überhaupt keine Erwartung. Ich sah den Trailer und dachte: Das Monster (Big Daddy) ist echt befremdlich und Gewalt gegen kleine Mädchen geht gar nicht. Ich war also eher empört über das Spiel und lehnte es ab. Ein Jahr später kaufte ich es dann im Sonderangebot, eigentlich nur, um mir die viel gelobten DX10-Effekte anzuschauen. Aber nach ner Stunde bemerkte ich, dass es für mich weit mehr als ne Techdemo darstellt und konnte gar nicht mehr genug davon kriegen. Für mich war das auch alles neu. Stadt unter Wasser, lauter Irre, dann die Big Daddys und die kleinen Mädchen ... das Spiel hat einfach enormen Esprit. Man merkt, dass da eine Vision hinter steht. Und das ist halt auch das Besondere an Bioshock: Eine Vision, gut umgesetzt.
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Kajetan
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Re: Bioshock

Beitrag von Kajetan »

JunkieXXL hat geschrieben: 14.07.2019 04:35 Und das ist halt auch das Besondere an Bioshock: Eine Vision, gut umgesetzt.
Jopp.
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Nachtgold_88
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Re: Bioshock

Beitrag von Nachtgold_88 »

xKepler-186f hat geschrieben: 13.07.2019 18:44 @Nachtgold

Wenn man sich mit einem Thema bereits eingehend beschäftigt hat, dann ist es ja offenbar doch ein "inspirierendes Thema". Und wenn man das Thema im Spiel als solches nicht unbedingt erkannt hat, hat man sich vielleicht noch nicht genug damit beschäftigt. ;) Dann würde ich es doch eher als eine Bereicherung ansehen. Gerade in einem Hobbybereich, der an vielen Ecken immer noch künstlerisch verkannt wird.
Ok, dann deutlicher: Was sie da herausinterpretiert haben, ist sehr eindimensional, und sicher keine unheimlich tolle, tiefgründige Erkenntnis;).
Das genannte Thema ist vllt. in viel komplexeren Zusammenhängen inspirierend.
[Ist nicht als Angriff gemeint - mir ging es früher ebenso: Es ist eines der größten Probleme unserer Zeit, dass nicht um mehrere Ecken gedacht wird, und nicht das allen Selbstverständliche hinterfragt wird]

Das Spiel hat mich einfach überhaupt nicht gepackt, und ich verstehe nicht ansatzweise, wie das eine solch hohe Bewertung hat erhalten können.

Ja - ich hatte zumindest etwas System Shock 2-ähnliches erwartet.

Das System Shock 1 Remake könnte interessant werden.
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