Ys 9: Monstrum Nox - Test

Alles über unsere Previews, Reviews und Specials!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
Todesglubsch
Beiträge: 16285
Registriert: 02.12.2010 11:21
Persönliche Nachricht:

Re: Ys 9: Monstrum Nox - Test

Beitrag von Todesglubsch »

Wulgaru hat geschrieben: 14.02.2021 13:08 Naja, das ist aber eher ne Kritik am Silent Hero würde ich meinen, denn nichts anderes ist Adol am Ende des Tages.
Rean Schwarzer hat ja ein ähnliches Problem, und der wird ja auch von Fans der Reihe verachtet. Ich vermute hier kommt einfach schlechtes Charakterwriting und zusätzlich noch die Silent Hero-Trope zusammen. Eine Trope die IMO begraben werden sollte, zumindest wenn man einen vorgegeben Helden spielt.
Benutzeravatar
Wulgaru
Beiträge: 29391
Registriert: 18.03.2009 12:51
Persönliche Nachricht:

Re: Ys 9: Monstrum Nox - Test

Beitrag von Wulgaru »

Todesglubsch hat geschrieben: 14.02.2021 13:27
Wulgaru hat geschrieben: 14.02.2021 13:08 Naja, das ist aber eher ne Kritik am Silent Hero würde ich meinen, denn nichts anderes ist Adol am Ende des Tages.
Rean Schwarzer hat ja ein ähnliches Problem, und der wird ja auch von Fans der Reihe verachtet. Ich vermute hier kommt einfach schlechtes Charakterwriting und zusätzlich noch die Silent Hero-Trope zusammen. Eine Trope die IMO begraben werden sollte, zumindest wenn man einen vorgegeben Helden spielt.
Abermals ohne diesen Teil bereits zu kennen, aber als jemand der schon jede Menge Ys gespielt hat...

...ich bezweifel jetzt das Adol von den Fans verachtet wird, wenn man das denn so sagen kann, denn vor YsVIII war Ys derartig Nische, dass die jetzige Nische in der es jetzt ist, dagegen gigantisch wirkt....

Adol soll halt dieser Münchausen-Typ sein, der in der Kneipe sitzt und von seinen Abenteuern erzählt, denn nichts anderes ist ja das was man in Ys spielt, bekommt nur in der absoluten Rahmung mit...insofern können die ganzen Geschichten ja nie irgendwelche Konsequenzen haben. Allein das es in jedem Spiel 1-2 Love Interests gibt, die hinterher keine Rolle mehr spielen und bestenfalls Cameos haben. Das halt schon sehr Räuberpistolenmäßig.

Ich finde aber was Ys und Storytelling angeht, hat das ganze auch was von einem Trashmovie. Man hat halt Ideen, setzt die um, hat aber weder das Know How das sehr gut zu erzählen, noch das Budget es sehr gut zu inszenieren. Heraus kommt etwas sehr liebenswertes, eben guter Trash. :D
Benutzeravatar
Xris
Beiträge: 13777
Registriert: 29.10.2006 11:35
Persönliche Nachricht:

Re: Ys 9: Monstrum Nox - Test

Beitrag von Xris »

Wulgaru hat geschrieben: 15.02.2021 13:03
Todesglubsch hat geschrieben: 14.02.2021 13:27
Wulgaru hat geschrieben: 14.02.2021 13:08 Naja, das ist aber eher ne Kritik am Silent Hero würde ich meinen, denn nichts anderes ist Adol am Ende des Tages.
Rean Schwarzer hat ja ein ähnliches Problem, und der wird ja auch von Fans der Reihe verachtet. Ich vermute hier kommt einfach schlechtes Charakterwriting und zusätzlich noch die Silent Hero-Trope zusammen. Eine Trope die IMO begraben werden sollte, zumindest wenn man einen vorgegeben Helden spielt.
Abermals ohne diesen Teil bereits zu kennen, aber als jemand der schon jede Menge Ys gespielt hat...

...ich bezweifel jetzt das Adol von den Fans verachtet wird, wenn man das denn so sagen kann, denn vor YsVIII war Ys derartig Nische, dass die jetzige Nische in der es jetzt ist, dagegen gigantisch wirkt....

Adol soll halt dieser Münchausen-Typ sein, der in der Kneipe sitzt und von seinen Abenteuern erzählt, denn nichts anderes ist ja das was man in Ys spielt, bekommt nur in der absoluten Rahmung mit...insofern können die ganzen Geschichten ja nie irgendwelche Konsequenzen haben. Allein das es in jedem Spiel 1-2 Love Interests gibt, die hinterher keine Rolle mehr spielen und bestenfalls Cameos haben. Das halt schon sehr Räuberpistolenmäßig.

Ich finde aber was Ys und Storytelling angeht, hat das ganze auch was von einem Trashmovie. Man hat halt Ideen, setzt die um, hat aber weder das Know How das sehr gut zu erzählen, noch das Budget es sehr gut zu inszenieren. Heraus kommt etwas sehr liebenswertes, eben guter Trash. :D
Fällt halt leider in Ys mMn noch mehr auf das der Held stumm ist weil es in der Summe auch in allen anderen Punkten ziemlich billig produziert ist. Dagegen wirkt der Stumme DA Hero eher gewollt und passend.

Normalerweise stelle ich JP Sprachausgabe ein. Aber in der Japanischen Synchro leitet Adol seine stummen Antworten stets mit einer Art... „Stöhnen“ ein das man auch ganz anders interpretieren kann. :ugly:

Aber insgesamt gefällt es mir besser als VIII. Die Lagerverteidigung hab ich eher als ätzend empfunden und die Storyline ist schon von Beginn an etwas interessanter. Das Insel Flair war aber auch nicht so wirklich meins.

Zum Thema Grafik:
Ys 8 und 9 können ja hier nicht mal den Tales of mithalten und das will was heißen. Während man bei Tales of wenigstens noch von PS3 Grafik sprechen kann, könnte man meinen mit ein wenig Optimierung hätte die PS2 Ys 9 auch noch gestemmt. Und die Optimierung lässt stark zu wünschen übrig. Keine nativen 4K, geringe Sichtweite und auffällige Pop Ups. Flüssig läuft es nur auf der PS5....
Zuletzt geändert von Xris am 15.02.2021 23:43, insgesamt 2-mal geändert.
yopparai
Beiträge: 19512
Registriert: 02.03.2014 09:49
Persönliche Nachricht:

Re: Ys 9: Monstrum Nox - Test

Beitrag von yopparai »

Naja, PS2 weniger. Aber halt PS Vita. Passt ja auch, dafür haben sie ja ne ganze Weile entwickelt und es schien als habe man sich damals auch langfristig darauf konzentrieren wollen. Und da das Ding dann auch in Japan ziemlich abgesoffen ist, hat man sich dann an Heimkonsolenversionen gemacht, aber eben ohne die Assetqualität angemessen zu verbessern. Und das ist ihr größtes Problem, es ist alles low-Poly und die Texturen sind low-Res. Halbwegs modernes Rendering gibt es nicht.

Ich bin ja mal gespannt, wie ihre neue eigene Engine so läuft, die wir zuerst im nächsten Trails-Teil sehen sollen. Viel Hoffnung hab ich aber nicht. Die Yamaneko-Engine aus Ys ist schließlich auch schon ihre eigene gewesen (während Trails auf Phyre lief). Falcom wäre sehr gut damit beraten, was aus dem plattformagnostischen Standardregal zu nehmen. Unreal wär ein Kandidat, aber selbst Unity wär noch performanter als das, was sie jetzt nutzen. Ports auf PC, Switch, Smartphone und perspektivisch Streaming müsste man nicht mehr rauslizenzieren, sondern könnte direkt daran verdienen.

Aber nach allem was man liest, waren die jüngeren Mitarbeiter dafür, und die älteren dagegen. Was das in Japan heißt ist relativ klar.

Was auch immer sie machen, ich mag die meisten ihrer Spiele, egal wie besch...eiden sie aussehen. So lange sie auf einer Plattform erscheinen, auf der ich sie spielen will, werde ich sie auch kaufen. Und wenn‘s wie N64 aussieht.
Smartina
Beiträge: 19
Registriert: 22.06.2020 15:04
Persönliche Nachricht:

Re: Ys 9: Monstrum Nox - Test

Beitrag von Smartina »

Ich bin inzwischen am Ende des sechsten Kapitels angelangt und mein Frust ist glücklicherweise vornehmlich Freude gewichen. Eine der großen Dummheiten des Spiels ist es, mit wirklich in jeder Hinsicht unattraktiven Szenen zu starten. Hässliche Umgebungen, heftiges Ruckeln, ewig langes Geschwätz, Action gibt es erst nach ein paar Stunden. Zu allem Überfluss hat man sich auch noch das serienübliche Anime-Intro gespart. Überhaupt macht das Spiel den Eindruck, mit noch beschränkteren Mitteln entstanden zu sein als der direkte Vorgänger. Ich glaube, in dem gab es auch deutlich mehr Sprachausgabe. In Monstrum Nox ist wirklich nur ein minimaler Bruchteil der Dialoge vertont, selbst in wichtigen Handlungsszenen bleibt es stumm. Aber die Grafik wird etwas schöner, die reflektierenden Oberflächen lassen die Dungeons lebendiger wirken, es gibt sogar ein paar ausgewählte Szenen mit echter Lichtsetzung. Großteils ist die Grafik auf ähnlichem Niveau wie der Vorgänger, außerhalb der Stadt gibt es auch kaum Ruckeln. Allerdings gefiel mir das abwechslungsreiche Inselsetting besser. Überhaupt bietet Ys VIII mehr Abwechslung, auch beim Soundtrack. Wie von Todesglubsch schon erwähnt, dominieren hier die rockigen Themen mit heulender Gitarre, die für sich meist echt schmissig sind, sich aber atmosphärisch kaum unterscheiden.
Auf der Habenseite steht das fetzige Gameplay, das die bewährten Stärken auspielt, aber auch von den neuen Fähigkeiten profitiert. Die Story könnte die bislang beste in der Serie sein, ist allerdings wieder mal zu geschwätzig präsentiert. Gerade die Ys-Teile bis Ys Origins kamen immer sehr schön auf den Punkt, seit Seven wird zu viel und zu unnütz gelabert. Ich überspringe deswegen auch mal Gesprächssequenzen, die sich um Uninteressantes drehen. In der Kerndisziplin, dem beschwingten Monsterschnetzeln, glänzt Monstrum Nox zum Glück, dafür nehme ich andere Defizite auch leise grummelnd in Kauf. Für einen zehnten Teil würde ich mir aber zum einen eine deutlich überarbeitete Grafik wünschen als auch vielleicht eine Rückkehr nach Ys selbst. Monstrum Nox schwingt ja schon ordentlich die Nostalgiekeule und schwelgt in Erinnerungen an vergangene Abenteuer, warum nicht ins Atlantis der Lüfte zurück kehren?
kamm28
Beiträge: 288
Registriert: 17.02.2012 11:36
Persönliche Nachricht:

Re: Ys 9: Monstrum Nox - Test

Beitrag von kamm28 »

Versteht mich nicht falsch, ich mag JRPGs und werde irgendwann auch endlich mal Ys angehen.
Aber... es ist gerade auf Steam erschienen. 94,26 € für die Ultimate Edition. Für ein Spiel mit leicht aufgehübschter PS2-Optik und kaum Sprachausgabe, geschweige denn Lokalisierung. Puh. Man stelle sich vor, ein westlicher Entwickler würde sich das trauen, das gäbe einen ziemlichen Shitstorm.
Benutzeravatar
Scourge
Beiträge: 269
Registriert: 04.02.2023 01:13
Persönliche Nachricht:

Re: Ys 9: Monstrum Nox - Test

Beitrag von Scourge »

Habe das Spiel über die Feiertage im Steam-Sale erworben und durchgespielt. Die "gute" Wertung kann ich dabei aber nicht nachvollziehen. Das Spiel macht eigentlich nichts besonders gut, was man nicht auch woanders geboten bekommen würde. Aber der Reihe nach:

Ys IX war für mich persönlich mein erstes Spiel dieser Reihe. Das war jetzt aber nicht unbedingt ein Problem: Die Reihe erzählt zwar die Geschichten des Helden Adol, allerdings sind diese wohl größtenteils ineinander geschlossen und eben einzelne Kapitel seiner Reise. Von daher brauchen wir auch nicht viel Vorwissen, denn am Anfang des Spiels kommen wir an einer fremden Stadt an (die wohl Paris darstellen soll) und werden direkt verhaftet und treffen im Verlauf des Abenteuers größtenteils fremde Leute, die auch keine Vorgeschichte mit uns haben. Ein paar Anspielungen auf vorherige Teile gibt es wohl, eben bspw. beim Verhör am Anfang, die fallen aber wohl nicht groß ins Gewicht. Als Serienneueinsteiger hatte ich damit jedenfalls kein Problem. Und da sind wir auch schon direkt bei meinem ersten Kritikpunkten: Die Story holte mich jetzt nicht wirklich ab und war größtenteils wenig unterhaltsam. Im Grunde dreht sich zunächst einmal jedes Kapitel um eine der Figuren, den sogenannten Titelgebenden Monstrums und erzählt deren Geschichte (mit abschließenden Infodump um die restlichen Storypunkte zu erklären), aber auch die Figuren sind relativ platt und wenig interessant. Dafür bringen sie alle ihre eigene "Superkraft" mit, die wir dann auch zum Erkunden der Stadt benutzen können.

Hauptsächlich spielt sich das Spiel in besagter Stadt ab, deren Farbgebung größtenteils Grau in Grau ist. Genau wie das Gefägnis darin und die Höhlen außerhalb. Nach und nach schalten wir immer mehr Teile der Stadt frei, die dann auch recht Grau sind. Es gibt auch ein paar Außenbezirke und gelegentlich - oder auch bei storybezogenen "Raidmomenten" - können wir eine alternative Dimension betreten, wo die Dämonen in Wellen auftreten. Diese Pocket-Dimension ist aber auch nicht gerade schön. Das Spiel ist also generell nicht unbedingt hübsch und die Grafikengine auch nicht auf dem neusten Stand. Das Spiel ist zwar von 2019, sieht aber so gar nicht danach aus. Sieht man ja auf den Screenshots. Dafür lief alles flüssig.

Was dagegen halbwegs Spaß macht ist die Stadt, wenn auch recht eintönig, zu erkunden. Eben dank den erwähnten Superkräften, die man nach und nach freischaltet. Dann kann man sich auf bestimmte Vorsprünge hochschwingen, an den Wänden hochlaufen oder durch die Luft gleiten. Das ist okay, aber auch nix was nicht andere Spiele teilweise besser machen würden. Verglichen mit älteren Titeln wie Batman: Arkham City oder Marvel's Spider-Man stinkt Y hier deutlich ab. Die Bosskämpfe sind teilweise ganz unterhaltsam und fordern den Einsatz bestimmter Fähigkeiten um Schwachpunkte zu attackieren, gegen normale Gegner(wellen) wird es aber recht schnell eintönig. Halt Hack & Slay mit ein paar Skills. Auch hier, kein Batman oder Spider-Man.. Vielleicht sind diese Vergleiche aufgrund des allgemeinen Budgets dieser Spiele etwas Unfair, aber das Spiel bietet in der Hinsicht halt nicht wirklich etwas, das ich nicht woanders schon in besser gespielt hätte.

Ich würde am Ende vielleicht 60% geben. Für mehr sehe ich hier einfach keine Argumente. Die Story, die Charakter, die Welt und auch das Kampfsystem: Nichts davon sticht wirklich davon heraus, nichts davon überzeugt. Wer alle Teile der Reihe gespielt hat, wird sich vermutlich auch dieses Spiel gönnen können. Wer die Reihe dagegen nicht kennt, hat mit diesem Spiel allerdings auch nicht wirklich etwas verpasst.
Zuletzt geändert von Scourge am 30.12.2023 19:21, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
schockbock
Beiträge: 6829
Registriert: 12.02.2012 13:14
Persönliche Nachricht:

Re: Ys 9: Monstrum Nox - Test

Beitrag von schockbock »

Der Typ heißt Adol?

Die Japaner haben's wirklich mit urdeutschen Namen, oder? :face_with_hand_over_mouth:
Benutzeravatar
Scourge
Beiträge: 269
Registriert: 04.02.2023 01:13
Persönliche Nachricht:

Re: Ys 9: Monstrum Nox - Test

Beitrag von Scourge »

Also mal abgesehen vom fehlenden F hat man es in Ys generell mit Europa. Da reicht schon ein Blick auf die Weltkarte, die hat nicht nur verdächtige Ähnlichkeit. Der volle Name des Helden ist btw. Adol Christin, es gibt ein "Romun Empire" mit der Hauptstadt Romn und die Stadt hier in Ys 9 ist klar an Paris angelehnt. Die Lore mit dem 100 jährigen Krieg gegen ein Königreich namens Britai tut dabei ihr übriges und nordische Halbgötter spielen irgendwie auch noch eine Rolle.

Aber wo du das mit den deutschen Namen erwähnst, das dachte ich letztens auch beim Anime "Frieren". Kennst du den Anime? Da hat echt jeder Charakter oder Location irgend einen deutschen Namen: Neben Frieren gibt es auch noch Himmel, Heiter, Eisen, Kraft, Stark, Fern, Flamme bei den Guten, die Zauberer heißen u.a. Ehre, Richter, Laufen, Denken, Übel und selbst die Dämonen haben Namen wie Draht, Qual oder Lügner) - das ist da echt schon ein gewisser Running-Gag.
Zuletzt geändert von Scourge am 30.12.2023 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten