Siehst Du, so anders sind Geschäcker. Du magst Geschichten und ich sage lediglich "gute Stories in Videospielen müssen keine Geschichten" sein. Das klingt widersprüchlich, ist es aber nicht (s. mein Post einige Seiten zuvor) Das Medium hätte ganz andere Möglichkeiten als Büchern und Filmen nachzueifern. 2001 Space Odyssee wird auch von vielen gehasst, weil der Film keine "richtige" Story hat. Kaum jemand will begreifen, das Kubrick vielleicht im Medium Film etwas mehr gesehen hat: nicht nur Geschichten, sondern audio-visuelle Erfahrungen.Da machst du ein Fass auf, gerade Witcher 3 hab ich geliebt und macht es IMO viel viel besser als MGS.
Klar gibts da auch viel generischen Kram in der Welt, aber wenn man mal in einer Quest ist dann hat die eine super inszenierte und spannende Geschichte, auch in sich abgeschlossen. Das ist schon was anderes als einfach in die x-te Basis zu laufen und irgendeinen NPC per Fulton wegzuschießen.
Alles richtig, aber dann Witcher 3 als positves Beispiel anzuführen halte ich gelinde gesagt für gewagt. Ja, es hat Dutzende Charaktere mit ihrer eigenen tollen Story, nur warum ist eine der zentralen Figuren -der Bösewicht- noch schlechter gezeichnet als Skullface? Warum zaubern die Entwickler am Ende im letzten Dialog mit Avalach dann mit der "Entropie" auf eine pseudo-esoterisches-wissenschaftliche Weise ein Konzept aus dem Ärmel um die wahre Bedrohung zu erklären. Sorry, das war riesiiiiger Murks und erinnert mich schwer an "Interstellar", wo der ganze zwischenmenschliche Klumpatsch (Vater-Tochter) von der eigentlichen interessanten Science Fiction Idee ablenkt.Es fehlte MGS einfach an Widersachern und Charakteren. Es gab eigentlich nur Quiet und naja mit ihr hatte man auch wieder nur alle 10 Spielstunden mal eine Szene, sonst war sie halt da... Die Skulls haben ja auch nix gesagt und hatten keine Persönlichkeit. Skullface als einziger Antagonist im ganzen Spiel war viel zu wenig. Hätten sie wenigstens mal die 30 MInuten Backstory die man nachher auf Kasetten hingerotzt bekommt vorher im Spiel homogen eingefügt wäre es auch viel besser gewesen. Aber ist einfach so lieblos stattdessen. Siehst ihn in drei Missionen jeweils für 30 Sekunden und am Ende gibts einen Dialog und dann kriegste noch 10 Kassetten in die Hand gedrückt und das wars. Das ist doch eines MGS einfach nur unwürdig, sorry.
Apropos: Der beste Bösewicht der letzten Gen war für mich Senator Armstrong aus MGR .
Der hatte bis zum Showdown 3 Minuten Screentime. Was aber an ihm so gut war: Seine Erscheinung stand im Widerspruch zu der überraschenden Gefährlichkeit und hinter seinem Monolog stand im Grunde genommen die selbe Idee wie bei Skullface. Gefehlt hat also eine überraschende Wendung, in der Skullface zeigen kann aus welchem Holz er geschnitzt ist.