Es hat so den Anschein, weil diese Spiele wenig wirklich falsch machen können.read only hat geschrieben:Seltsamerweise sind immer die Spiele am gelungensten, die sich nichts "Größeres" vornehmen.
Max Payne 1 ist so ein Fall. Ein geradlinige tour the force, mit dem erzählerischen Stil eines Groschenromans. Dieser eigentlich triviale Rachefeldzug ist formal und inhaltlich sehr gelungen.
Ein GTA bspw. versucht eine riesige Welt voller Interaktionsmöglichkeiten zu simulieren mit Fahren, Fliegen, Schießen, Deckung suchen, zig Minispielen und Dutzenden Missionen, für die erst einmal aufwendig animierte Zwischensequenzen und Scripts erstellt werden müssen.
Hier kann man natürlich viel mehr falsch machen, im Gegenzug ist bei guter Arbeit die Langzeitmotivation ungleich höher. Mir gehen diese minimalistischen Indiegames langsam auf die Nüsse, die sich nur auf eine einzige Sache beschränken (bei Dear Esther bspw. das Rumlaufen durch eine recht hübsche, dafür völlig leblose Spielwelt) und so abgefeiert werden.
Das muss sich für die Entwickler "richtiger" Spiele mit 50-Mann-Teams, die aufgrund einiger Fehler im Gamedesign hart abgestraft werden, wie ein Schlag in die Magengrube anfühlen. Diese Entwickler haben sich wenigstens viel vorgenommen und es zumindest versucht, während eine Grafik-Demo wie Dear Esther den Aufwand von vornherein scheut. Wenn das die hier propagierte Zukunft des Spielemarktes sein soll, dann Prost Mahlzeit...