mr archer hat geschrieben: Du sollst da durchrollen, wie durch die alten Jahrmarkt-Geisterbahnen.
Ah, da kommt ja mein Stichwort. Metro2033 hat es ja mit seiner Gespenster-U-Bahn geschafft, sich mir auf Lebenszeit mit dem zweifelsfrei peinlichsten Moment, seit Videospiele versuchen Geschichten zu erzählen, ins Gedächtnis zu brennen. Ich habe mir nun solche Mühe mit diesem Spiel gegeben, und ich wollte ja auch, es hat mich immer wieder gelockt, aber an diesem Punkt wußte ich nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Danach habe ich nur noch weiter gespielt, um zu sehen wie schlecht es noch werden kann.
Irgendwie hatte ich beim Spielen lange das Gefühl: jetzt gehts gleich richtig los! S.T.A.L.K.E.R. unter der Erde, Überlebensdrama im gigantischen Netzwerk der Moskauer Metro - aber pfff, Pustekuchen, immer schön geradeaus. Dabei machen die vielen guten Ideen die auf mehr Immersion abzielen, wie die Gasmaske oder das manuelle Aufladen von Lampen und Druckluftwaffen, so richtig Lust auf knallharten Survivalkampf im Dustern. Dazu das durchweg schöne Artwork und die traumhaften Kulissen, die dann aber immer nur genau das bleiben: gameplay-irrelevante, starre Kulissen, da wird mir Appetit gemacht, aber das Spiel ist letztendlich zu keinem Zeitpunkt in der Lage, diesem Appetit irgendwie gerecht zu werden.
Ganz klar zu viel billiges Gespenstergedöns und eindeutig zu viele QTE's, bei solchen Knöpfchendrücktests fürs Schimpansenabitur vegesse ich mein zivilisiertes Benehmen.....

selbst wenn Metro:LastLight hier einen Platinorden kassiert hätte, ich würds noch ein gutes Jahr im Regal reifen lassen, so wie die Dinge jetzt stehen, denke ich guten Gewissens ganz darauf verzichten zu können.