UFC Undisputed 2010
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- 4P|Mathias
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in erster Linie @Hobbytester: Man muss User mit einer anderen Meinung nicht beleidigen.
Bitte unterlassen, da ansonsten mindestens eine Verwarnung folgt.
Danke.
4P|Mathias
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4P|Mathias
4P|Mathias Oertel
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"I would dig a thousand holes to lie next to you,
I would dig a thousand more if I needed to" (Biffy Clyro, Machines)
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Du hast Recht! Früher habe ich z.B. immer Pac Man gespielt und bin danach in Clubs gegangen, bin dort durch die dunklen Gänge gelaufen und hab mir bunte Pillen eingeschmissen, auf denen Gespenster abgebildet waren. Ein ähnliches Erlebnis hatte ich mit "Super Mario World", wonach ich immer Magic Mushrooms aß und überall draufsprang...Matt.s_hit_you hat geschrieben:Es gibt ein Grundproblem in der Wissenschaft mit qualitativen Studien, welche die Funktion haben zunächst ein wissenschaftliches Terrain zu öffnen, um es dann anschließend mit geeigneten Stichproben und Testverfahren quantitativ zu untermauern - keine Frage.catweazel hat geschrieben:
jahrgang '86.
nur so viel zum ersten fettgedruckten teil:
eine harvard studie (= qualitativ?) über andere videospiel<->gewalt studien hat dargelegt, dass der großteil dieser studien, die eben dafür sprechen, dass virtuelle gewalt kinder und jungendliche maßgeblich beeinträchtigt, entweder falsche statistische methoden benutzt um auf ein von vorne herein festgelegtes endergebnis zu kommen oder falsche schlüsse im psychologischen feld zieht.
darunter waren mehrere sehr bekannte studien, die auch leute wie günter beckstein benutzen. insofern wurde ausgesagt, dass eben diese studien überhaupt nicht neutral seien.
EDIT: im ersten post zu finden; nicht die studie, die ich meinte, aber vom amerikanischen staat finanziert:
http://www.arte.tv/forum/showthread.php?t=9655
Ein Problem gibt es aber auch mit groß angelegten Studien zum Thema: EM-Felder und ihre Auswirkungen auf den Menschen, welche von der Industrie in Auftrag gegeben werden. Soviel zum Thema Wissenschaft.
Es gab aber eine Studie mit ein paar interessanten Aussagen der Probanden, die jeder leicht nachvollziehen kann. Beispiel Rennspiele. Jeder, der mehrere Stunden ein Rennspiel gezockt hat und dann in seine eigene Mühle steigt, muss sich zunächst ein bisschen bremsen und kontrollieren. So ging es den Probanden und auch mir und anderen, mit denen ich darüber gesprochen habe.
Ich habe vor Jahren mal sehr! lange mit einem Kumpel Tomb Raider gespielt. Als wir dann in die Stadt gingen sahen wir beide überall nur Vorsprünge und Plattformen, an denen wir uns hochhangeln könnten und wo evt. ein Secret versteckt sein könnte.
Diese Reihe ließe sich wahrscheinlich endlos fortführen, auch mit Kampfspielen und Submission Moves oder Todeskrallenhieben.
Will sagen, für mich sind wiss. Ergebnisse auch interessant, wenn ich sie persönlich nachvollziehen - und hier geht es um den Bereich Psyche.
Und es ist Fakt, dass das Gehirn in Punkto Lernerfahrung nicht zwischen virtuell und real unterscheidet. Frag jetzt aber bitte nicht nach der richtigen Quelle - ich hab jetzt keine Lust zu suchen :wink:
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Ok, ich hab übertrieben, aber ich komm mir hier langsam echt verarscht vor.4P|Mathias hat geschrieben:in erster Linie @Hobbytester: Man muss User mit einer anderen Meinung nicht beleidigen.
Bitte unterlassen, da ansonsten mindestens eine Verwarnung folgt.
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Deine Meinung würde mich im übrigen mal interessieren. Immerhin denken wir von dir nicht als Staßenschläger. Ist nen guter Anfang...
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Meine Meinung zu dem Thema:
Die UFC als Organisation und das dahinterstehende Konzept des MMA sollten getrennt voneinander betrachtet werden. So sehr sich die UFC darum bemüht, eine Grundseriosität herzustellen, so sehr ist das Gesamterscheinungsbild der Kämpfer und der Sendungsgestaltung von martialischer Symbolik durchzogen. So gesehen konterkariert die UFC ihre eigenen Bemühungen, MMA gesellschaftsfähig zu machen. Bewusst? Ich glaube schon, denn der verlinkte Blogartikel hat m.M.n. damit Recht, dass die UFC bildungsferne Schichten ansprechen will.
Aber sind das wirklich andere, schlechtere, also "noch" degeneriertere Menschen als die, die sich Boxen oder Kickboxen im Fernsehen anschauen? Es sind vielmehr dieselben, die körperliche Gewalt schon immer faszinierend fanden. Und körperliche Gewalt ist der kleinste gemeinsame Nenner aller Kampfsportarten; solches Publikum findet man auch bei Box- und K1-Kämpfen.
Doch nicht nur aus diesem Grund kann man den genannten Blogartikel nur als oberflächlich bezeichnen. Denn die restliche Zuschauergruppe wird einfach ausgeklammert. Und damit meine ich Leute wie mich, die einen geisteswissenschaftlichen Universitätsabschluss haben, in einem sozial verantwortungsvollen Beruf arbeiten und sich nicht so einfach in die Ecke der bildungsfernen, sozial schlechtgestellten und somit (die Folgerung ist im übrigen bereits ein Zeichen stumpfer Vorurteile!) stupide Gewalt liebenden Mitbürger einordnen lässt. Ich bin selbst seit vielen Jahren Kampfsportler und habe in den Vereinen, in denen ich trainiert habe, die ganze Bandbreite von Menschen erlebt - wie sollte es auch anders sein, Kampfsport ist ja keine exklusive Beschäftigung sozial Randständiger. Darunter waren aber eben auch viele ruhige und kluge Köpfe, die sich, wie ich, für MMA begeistern können, wenngleich wir jeweils nur (keine Wertung impliziert) in einer der Bezugssportarten des MMA trainiert haben.
Nun kann man uns, wie der Artikel, vorwerfen, zu viel Ahnung vom Kampfsport zu haben; aber kann man das wirklich? Bin ich dafür verantwortlich, dass der wenig Versierte nicht versteht, was beim MMA passiert, und glaubt, es handele sich um stupide Prügeleien? Wohl kaum, denn das wäre ein Totschlagargument für eine ganze Reihe von komplexen Sportarten, und im übrigen ist das auch eins der Hauptprobleme bei der sog. "Killerspiel"-Debatte: Leute, die nur die Oberfläche sehen, urteilen voreilig. Daher nun zum MMA insgesamt:
Wer sich über den Sport brüskiert, bezieht sich in aller Regel auf selbstangeschaute Blutorgien und Kämpfer, die am Boden liegend malträtiert werden. Diesen ersten Eindruck kann ich nachvollziehen, weil hier visuelle Tabus gebrochen werden, die in unserer Gesellschaft gelten: Blut = schwere Verletzung = Kampfabbruch; am Boden liegen = Hilflosigkeit = Kampfabbruch.
Zum Blutverlust: MMA-Kämpfe werden in der UFC erst dann aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen, wenn gravierende Verletzungen bevorstehen. Eine solche entsteht z.B., wenn ein Schnitt nahe am Auge verläuft und droht, dieses irreparabel in Mitleidenschaft zu ziehen. Der Blutverlust an sich ist in aller Regel kein objektiver Grund für einen Kampfabbruch. Ich persönlich stehe dem skeptisch gegenüber, weil das der Öffentlichkeit kaum vermittelbar ist; dem steht aber wiederum die UFC gegenüber, die, wie ich oben dargelegt habe, ein Interesse an solch spektakulären, wenngleich objektiv unbedeutenden Kämpfen hat, die im übrigen _nicht_ die Regel sind. Viele Kämpfe kommen ohne Blut aus, die meisten sind sogar ernüchternd unspektakulär, weil das Grappling (einander greifen und überwältigen) sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann, in der der Kampf oberflächlich betrachtet nicht vorankommt und langweilig wird.
Das UFC-Regelwerk, das das Blut duldet, duldet aber auch diese harmlosen, sich in die Länge ziehenden Kampfphasen. Vergleicht man das mit dem K1 oder auch nur mit dem Boxen, wird schnell klar, dass dies dem Kampf die Schärfe nimmt. Im Kampfsport unterscheidet man verschiedene Distanzen, je danach, welche Techniken jeweils möglich sind. Beim MMA werden alle Distanzen aktiviert, von der psychologischen Ferne über die mittlere Trittdistanz bis hin zum Clinch und dem Bodenkampf. Beim Boxen und Kickboxen hingegen wird der Boden ausgeschlossen, und der Clinch, also das Aneinanderhaken der Kämpfer, wird nur für Sekunden geduldet. Der Ringrichter ist also dazu angehalten, die Kämpfer immer wieder in eine Distanz zu bringen, in der die Schläge/Tritte ihre maximale Wucht aufbauen können. Und damit sind wir auch schon fast beim Thema Bodenkampf:
Die Gefährlichkeit von Schlägen/Tritten aus der mittleren und nahen Distanz (nicht Clinch!) beruht auf zwei Aspekten: Zum einen kann ich ausholen und ungehindert meine maximale Kraft aufbauen. Zum anderen wird der Kopf, der beim Boxen und Kickboxen häufig das Ziel darstellt, erst durch den Körper (Hals/Rumpf) gebremst, wenn das Gehirn bereits seine Massenträgheit überwunden hat. Sprich: Der Kopf wird ruckartig zur Seite geschleudert, das Gehirn folgt diesem Pfad verzögert und wird dabei deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Dadurch entstehen u.a. KO-Schläge.
Schläge im Clinch oder auf dem Boden können hingegen kaum diese Kraft aufbauen, sodass sie insgesamt schwächer ausfallen. Selbst die berüchtigten Ellenbogenschläge sind im Clinch nichts im Vergleich zu einem frei geschwungenen Ellenbogenschlag. Treffen sie hier, sind die Folgen für den Kopf jedoch ähnlich, wenngleich in abgeschwächter Form. Auf dem Boden sieht das anders aus, zumindest wenn der Kopf auf dem Boden liegt. Schlage ich nun auf ihn ein, ist das Gehirn deutlich geschützter. Gefährlich werden die Schläge hier erst, wenn der oben sitzende Kämpfer ab der Hüfte aufwärts frei ist, denn dann kann er auch aus dieser Position eine enorme Kraft entwickeln. Aber wann passiert das? In aller Regel nur, wenn der untere Kämpfer einem KO bereits nahe ist oder aus psychologischen Gründen die Kontrolle verloren hat - und da greift das UFC-Regelwerk rigoros ein: Der Ringrichter ist dazu angehalten, den Kampf sofort mit einem technischen KO abzubrechen, wenn der untere Kämpfer keine Anstalten mehr zeigt, seine Position zu verbessern oder sich zumindest zu decken. Anders ist das auch nicht im Stand, bei keiner Sportart: Wer sich nicht mehr verteidigt oder wer sich gar umdreht und damit den Rücken zuwendet, gibt damit den Kampf auf.
Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum es trotzdem die Bilder von Kämpfern gibt, die ungedeckt viele Schläge auf dem Boden einstecken müssen. Die Antwort ist nur z.T. befriedigend, beruht aber auf der Sache an sich: Ringrichter sind auch nur Menschen, und sie stehen wie jeder Schiedsrichter unter vielfältigem Druck. Brechen sie einen Kampf zu früh ab, sind sie diejenigen, die zur Verantwortung gezogen werden. Wird ein Kämpfer durch zu spätes Eingreifen verletzt, sieht es nicht anders aus. Aber ist das in anderen Sportarten so viel anders? Ich habe auch schon Boxkämpfe gesehen, wo ich den Eindruck hatte, dass der unterlegene Kämpfer nicht mehr weiß, was gut für ihn ist, und dass man den Kampf zu seinem Wohl abbrechen müsste. Die überwiegende Zahl der Boxkämpfe verläuft aber ohne diese Zweifelsfälle - und das ist im MMA-Sport nicht viel anders. Problematisch ist nur, dass die UFC in ihren Trailern mit solchen Szenen wirbt. Aber ist es nur sie? Wie sieht das mit den Sondersendungen der K1 zu den KOs des Monats aus? Habt Ihr überhaupt schon mal amerikanische Übertragungen im Original gesehen? Schon allein die Kommentatoren sind nicht im Ansatz mit den unseren zu vergleichen, die sich immer bedeckt zurückhalten, während die amerikanischen sehr martialisch kommentieren, was wir gerade zu sehen bekommen. Das ist eine Mentalitätsfrage, nichts weiter. Und mir persönlich ist die Zurückhaltung auch sympathischer - solange sie nicht dazu führt, die Gewalt in die andere Richtung zu verklären. Denn nichts anderes geschieht auf RTL, seitdem der "Gentleman" Henry Maske das Boxen wieder salonfähig werden ließ: Gewalt wird verharmlost. Dabei dürfte nach meinen obigen Ausführungen klar sein, dass man einer Sportart, in der die Kämpfer auf eine Distanz gezwungen werden, die schwere Kopfverletzungen provoziert, eine gewisse Brutalität ebenso wenig absprechen kann wie der UFC ...
Mein Fazit: Jedem seine Meinung, aber eine strikte Trennung in "gute" und "böse" Kampfsportarten ist Unsinn.
Das wäre es von meiner Seite, es sei denn, irgendjemand hat noch Fragen zum Grappling bzw. zum Greifen und Fixieren im Bodenkampf an sich.
Die UFC als Organisation und das dahinterstehende Konzept des MMA sollten getrennt voneinander betrachtet werden. So sehr sich die UFC darum bemüht, eine Grundseriosität herzustellen, so sehr ist das Gesamterscheinungsbild der Kämpfer und der Sendungsgestaltung von martialischer Symbolik durchzogen. So gesehen konterkariert die UFC ihre eigenen Bemühungen, MMA gesellschaftsfähig zu machen. Bewusst? Ich glaube schon, denn der verlinkte Blogartikel hat m.M.n. damit Recht, dass die UFC bildungsferne Schichten ansprechen will.
Aber sind das wirklich andere, schlechtere, also "noch" degeneriertere Menschen als die, die sich Boxen oder Kickboxen im Fernsehen anschauen? Es sind vielmehr dieselben, die körperliche Gewalt schon immer faszinierend fanden. Und körperliche Gewalt ist der kleinste gemeinsame Nenner aller Kampfsportarten; solches Publikum findet man auch bei Box- und K1-Kämpfen.
Doch nicht nur aus diesem Grund kann man den genannten Blogartikel nur als oberflächlich bezeichnen. Denn die restliche Zuschauergruppe wird einfach ausgeklammert. Und damit meine ich Leute wie mich, die einen geisteswissenschaftlichen Universitätsabschluss haben, in einem sozial verantwortungsvollen Beruf arbeiten und sich nicht so einfach in die Ecke der bildungsfernen, sozial schlechtgestellten und somit (die Folgerung ist im übrigen bereits ein Zeichen stumpfer Vorurteile!) stupide Gewalt liebenden Mitbürger einordnen lässt. Ich bin selbst seit vielen Jahren Kampfsportler und habe in den Vereinen, in denen ich trainiert habe, die ganze Bandbreite von Menschen erlebt - wie sollte es auch anders sein, Kampfsport ist ja keine exklusive Beschäftigung sozial Randständiger. Darunter waren aber eben auch viele ruhige und kluge Köpfe, die sich, wie ich, für MMA begeistern können, wenngleich wir jeweils nur (keine Wertung impliziert) in einer der Bezugssportarten des MMA trainiert haben.
Nun kann man uns, wie der Artikel, vorwerfen, zu viel Ahnung vom Kampfsport zu haben; aber kann man das wirklich? Bin ich dafür verantwortlich, dass der wenig Versierte nicht versteht, was beim MMA passiert, und glaubt, es handele sich um stupide Prügeleien? Wohl kaum, denn das wäre ein Totschlagargument für eine ganze Reihe von komplexen Sportarten, und im übrigen ist das auch eins der Hauptprobleme bei der sog. "Killerspiel"-Debatte: Leute, die nur die Oberfläche sehen, urteilen voreilig. Daher nun zum MMA insgesamt:
Wer sich über den Sport brüskiert, bezieht sich in aller Regel auf selbstangeschaute Blutorgien und Kämpfer, die am Boden liegend malträtiert werden. Diesen ersten Eindruck kann ich nachvollziehen, weil hier visuelle Tabus gebrochen werden, die in unserer Gesellschaft gelten: Blut = schwere Verletzung = Kampfabbruch; am Boden liegen = Hilflosigkeit = Kampfabbruch.
Zum Blutverlust: MMA-Kämpfe werden in der UFC erst dann aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen, wenn gravierende Verletzungen bevorstehen. Eine solche entsteht z.B., wenn ein Schnitt nahe am Auge verläuft und droht, dieses irreparabel in Mitleidenschaft zu ziehen. Der Blutverlust an sich ist in aller Regel kein objektiver Grund für einen Kampfabbruch. Ich persönlich stehe dem skeptisch gegenüber, weil das der Öffentlichkeit kaum vermittelbar ist; dem steht aber wiederum die UFC gegenüber, die, wie ich oben dargelegt habe, ein Interesse an solch spektakulären, wenngleich objektiv unbedeutenden Kämpfen hat, die im übrigen _nicht_ die Regel sind. Viele Kämpfe kommen ohne Blut aus, die meisten sind sogar ernüchternd unspektakulär, weil das Grappling (einander greifen und überwältigen) sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann, in der der Kampf oberflächlich betrachtet nicht vorankommt und langweilig wird.
Das UFC-Regelwerk, das das Blut duldet, duldet aber auch diese harmlosen, sich in die Länge ziehenden Kampfphasen. Vergleicht man das mit dem K1 oder auch nur mit dem Boxen, wird schnell klar, dass dies dem Kampf die Schärfe nimmt. Im Kampfsport unterscheidet man verschiedene Distanzen, je danach, welche Techniken jeweils möglich sind. Beim MMA werden alle Distanzen aktiviert, von der psychologischen Ferne über die mittlere Trittdistanz bis hin zum Clinch und dem Bodenkampf. Beim Boxen und Kickboxen hingegen wird der Boden ausgeschlossen, und der Clinch, also das Aneinanderhaken der Kämpfer, wird nur für Sekunden geduldet. Der Ringrichter ist also dazu angehalten, die Kämpfer immer wieder in eine Distanz zu bringen, in der die Schläge/Tritte ihre maximale Wucht aufbauen können. Und damit sind wir auch schon fast beim Thema Bodenkampf:
Die Gefährlichkeit von Schlägen/Tritten aus der mittleren und nahen Distanz (nicht Clinch!) beruht auf zwei Aspekten: Zum einen kann ich ausholen und ungehindert meine maximale Kraft aufbauen. Zum anderen wird der Kopf, der beim Boxen und Kickboxen häufig das Ziel darstellt, erst durch den Körper (Hals/Rumpf) gebremst, wenn das Gehirn bereits seine Massenträgheit überwunden hat. Sprich: Der Kopf wird ruckartig zur Seite geschleudert, das Gehirn folgt diesem Pfad verzögert und wird dabei deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Dadurch entstehen u.a. KO-Schläge.
Schläge im Clinch oder auf dem Boden können hingegen kaum diese Kraft aufbauen, sodass sie insgesamt schwächer ausfallen. Selbst die berüchtigten Ellenbogenschläge sind im Clinch nichts im Vergleich zu einem frei geschwungenen Ellenbogenschlag. Treffen sie hier, sind die Folgen für den Kopf jedoch ähnlich, wenngleich in abgeschwächter Form. Auf dem Boden sieht das anders aus, zumindest wenn der Kopf auf dem Boden liegt. Schlage ich nun auf ihn ein, ist das Gehirn deutlich geschützter. Gefährlich werden die Schläge hier erst, wenn der oben sitzende Kämpfer ab der Hüfte aufwärts frei ist, denn dann kann er auch aus dieser Position eine enorme Kraft entwickeln. Aber wann passiert das? In aller Regel nur, wenn der untere Kämpfer einem KO bereits nahe ist oder aus psychologischen Gründen die Kontrolle verloren hat - und da greift das UFC-Regelwerk rigoros ein: Der Ringrichter ist dazu angehalten, den Kampf sofort mit einem technischen KO abzubrechen, wenn der untere Kämpfer keine Anstalten mehr zeigt, seine Position zu verbessern oder sich zumindest zu decken. Anders ist das auch nicht im Stand, bei keiner Sportart: Wer sich nicht mehr verteidigt oder wer sich gar umdreht und damit den Rücken zuwendet, gibt damit den Kampf auf.
Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum es trotzdem die Bilder von Kämpfern gibt, die ungedeckt viele Schläge auf dem Boden einstecken müssen. Die Antwort ist nur z.T. befriedigend, beruht aber auf der Sache an sich: Ringrichter sind auch nur Menschen, und sie stehen wie jeder Schiedsrichter unter vielfältigem Druck. Brechen sie einen Kampf zu früh ab, sind sie diejenigen, die zur Verantwortung gezogen werden. Wird ein Kämpfer durch zu spätes Eingreifen verletzt, sieht es nicht anders aus. Aber ist das in anderen Sportarten so viel anders? Ich habe auch schon Boxkämpfe gesehen, wo ich den Eindruck hatte, dass der unterlegene Kämpfer nicht mehr weiß, was gut für ihn ist, und dass man den Kampf zu seinem Wohl abbrechen müsste. Die überwiegende Zahl der Boxkämpfe verläuft aber ohne diese Zweifelsfälle - und das ist im MMA-Sport nicht viel anders. Problematisch ist nur, dass die UFC in ihren Trailern mit solchen Szenen wirbt. Aber ist es nur sie? Wie sieht das mit den Sondersendungen der K1 zu den KOs des Monats aus? Habt Ihr überhaupt schon mal amerikanische Übertragungen im Original gesehen? Schon allein die Kommentatoren sind nicht im Ansatz mit den unseren zu vergleichen, die sich immer bedeckt zurückhalten, während die amerikanischen sehr martialisch kommentieren, was wir gerade zu sehen bekommen. Das ist eine Mentalitätsfrage, nichts weiter. Und mir persönlich ist die Zurückhaltung auch sympathischer - solange sie nicht dazu führt, die Gewalt in die andere Richtung zu verklären. Denn nichts anderes geschieht auf RTL, seitdem der "Gentleman" Henry Maske das Boxen wieder salonfähig werden ließ: Gewalt wird verharmlost. Dabei dürfte nach meinen obigen Ausführungen klar sein, dass man einer Sportart, in der die Kämpfer auf eine Distanz gezwungen werden, die schwere Kopfverletzungen provoziert, eine gewisse Brutalität ebenso wenig absprechen kann wie der UFC ...
Mein Fazit: Jedem seine Meinung, aber eine strikte Trennung in "gute" und "böse" Kampfsportarten ist Unsinn.
Das wäre es von meiner Seite, es sei denn, irgendjemand hat noch Fragen zum Grappling bzw. zum Greifen und Fixieren im Bodenkampf an sich.
Zuletzt geändert von MisterMeister79 am 26.05.2010 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
Um mal wieder auf das spiel zurückzukommen hab es seit heute und bis jetzt ist es ein wenig unübersichtlich, online sind viele sitzungen nicht mehr verfügbar (warum auch immer) und der bodenkampf erinnert mich irgendwie an gow3 als ich es der aphrodite besorgen musste
ansonsten aber eine sehr gute alternative zu tekken denke der kauf hat sich gelohnt.
zu der nebendiskussion selbst ich mag das spiel aber real oder im tv tu ich mir das auch nich an wenn dann lieber kampfsport in seiner reinen form (selbst ehemaliger aktiver tae-kwon-do kämpfer)
Edit: sry ich meinte Kampfkunst und nicht kampfsport denn als sport sind karate, Wt und co. wirklich nicht geeignet da passt dann doch eher boxen oder ringen.
ansonsten aber eine sehr gute alternative zu tekken denke der kauf hat sich gelohnt.
zu der nebendiskussion selbst ich mag das spiel aber real oder im tv tu ich mir das auch nich an wenn dann lieber kampfsport in seiner reinen form (selbst ehemaliger aktiver tae-kwon-do kämpfer)
Edit: sry ich meinte Kampfkunst und nicht kampfsport denn als sport sind karate, Wt und co. wirklich nicht geeignet da passt dann doch eher boxen oder ringen.
Zuletzt geändert von Zwolch am 26.05.2010 16:06, insgesamt 1-mal geändert.
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UFC ist nur der Organisation. MMA (Mixed Martial Arts) ist der Kampfkunst die dort gekampft wird. Es gibt mehrere Organisationen in denen MMA gekampft wird wie z.b Strikeforce und UFC ist eine davon.stylisch hat geschrieben:Ähm... ich hab mir nochmal die Kommentare hier durchgelesen.
Und habe auch gerade keinen Bock den Test zu lesen. Deshalb diese, wahrscheinlich, seltenblöde Frage. Warum wird hier so oft über "MMA" gesprochen? Was bedeutet das? Ich meine, es ist doch ein UFC Spiel oder? Ich weiß mit dieser Frage stell ich mich selbst als Idioten bloß. Aber ich würds nunmal gern wissen
Reingehaun (nicht im wörtlichen Sinne)
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Zum Thema Studien und Nachvollziehbarkeit: Ich habe ein Seminar bezüglich Interviewformen/Studiendurchführungen etc. besucht gehabt. Und mein Fazit daraus ist: Die Materie ist so unglaublich komplex und vielschichtig, dass man als Laie da gar nicht mehr durchblickt. Selbst, wenn man als Laie eine Studie komplett mit Erläuterungen durchliest und glaubt, dass die vorliegende Studie doch 100%ig schlüssig ist, ist sie es oftmals dann doch nicht. Oft treten die Fehler einer Studie aber erst nach Jahren zum Vorschein oder erst dann, wenn unzählige Experten immer und immer wieder die Studie in Augenschein genommen haben.
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MMA (Mixed Martial Arts) steht für die Kampfsportart an sich, welche immer ein Zusammenschluss aus verschiedenen Kampfsportarten ist. Für den Kampf im Stand und für den Kampf am Boden beherrscht der Kämpfer jeweils mindestens eine. Zum Beispiel Thaiboxen, Kickboxen, Boxen.. für den Stand und Judo, Brazilian Jiu Jitsu oder Ringen für den Boden. Man muss sich aber auf keine beschränken, alles kann eingebracht werden.stylisch hat geschrieben:Ähm... ich hab mir nochmal die Kommentare hier durchgelesen.
Und habe auch gerade keinen Bock den Test zu lesen. Deshalb diese, wahrscheinlich, seltenblöde Frage. Warum wird hier so oft über "MMA" gesprochen? Was bedeutet das? Ich meine, es ist doch ein UFC Spiel oder? Ich weiß mit dieser Frage stell ich mich selbst als Idioten bloß. Aber ich würds nunmal gern wissen
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Die UFC (Ultimate Fighting Championchip) ist die größte und zur zeit erfolgreichste Organisation welche MMA-Kämpfe veranstaltet.
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Yep, sehr gut. Überhaupt der ganze Beitrag.MisterMeister79 hat geschrieben:
Nun kann man uns, wie der Artikel, vorwerfen, zu viel Ahnung vom Kampfsport zu haben; aber kann man das wirklich? Bin ich dafür verantwortlich, dass der wenig Versierte nicht versteht, was beim MMA passiert, und glaubt, es handele sich um stupide Prügeleien? Wohl kaum, denn das wäre ein Totschlagargument für eine ganze Reihe von komplexen Sportarten, und im übrigen ist das auch eins der Hauptprobleme bei der sog. "Killerspiel"-Debatte: Leute, die nur die Oberfläche sehen, urteilen voreilig. Daher nun zum MMA insgesamt:
Wer sich über den Sport brüskiert, bezieht sich in aller Regel auf selbstangeschaute Blutorgien und Kämpfer, die am Boden liegend malträtiert werden. Diesen ersten Eindruck kann ich nachvollziehen, weil hier visuelle Tabus gebrochen werden, die in unserer Gesellschaft gelten: Blut = schwere Verletzung = Kampfabbruch; am Boden liegen = Hilflosigkeit = Kampfabbruch.
Zuletzt geändert von Hobbytester am 26.05.2010 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Du hast etwas nicht verstanden? Ich bin schockiert...IxAxUx 1 hat geschrieben:Zum Thema Studien und Nachvollziehbarkeit: Ich habe ein Seminar bezüglich Interviewformen/Studiendurchführungen etc. besucht gehabt. Und mein Fazit daraus ist: Die Materie ist so unglaublich komplex und vielschichtig, dass man als Laie da gar nicht mehr durchblickt. Selbst, wenn man als Laie eine Studie komplett mit Erläuterungen durchliest und glaubt, dass die vorliegende Studie doch 100%ig schlüssig ist, ist sie es oftmals dann doch nicht. Oft treten die Fehler einer Studie aber erst nach Jahren zum Vorschein oder erst dann, wenn unzählige Experten immer und immer wieder die Studie in Augenschein genommen haben.
@hobbytester: versuch mal bitte a) nicht wirklich jeden beitrag in dem thread zu kommentieren b) das doppelposten zu unterlassen (ja es gibt eine edit-funktion) und c) dich nicht ganz so in diese diskussion reinzusteigern. es gibt verschiedene meinungen. und eine davon ist zB, dass MMA einer kneipenschlägerei gleicht. du musst nicht 9 seiten lang die gleichen argumente gegen jeden richten, der nicht deine meinung teilt.
Betrunken sein heißt sich eloquent zu fühlen, ohne es aussprechen zu können.
signedPallaZ hat geschrieben:@hobbytester: versuch mal bitte a) nicht wirklich jeden beitrag in dem thread zu kommentieren b) das doppelposten zu unterlassen (ja es gibt eine edit-funktion) und c) dich nicht ganz so in diese diskussion reinzusteigern. es gibt verschiedene meinungen. und eine davon ist zB, dass MMA einer kneipenschlägerei gleicht. du musst nicht 9 seiten lang die gleichen argumente gegen jeden richten, der nicht deine meinung teilt.
obwohl er mit seiner pro mma argumentation nicht wirklich daneben liegt macht es doch den eindruck dass er selbst den sinn der kampfkunst entweder nicht erlernt, verstanden oder gar schon wieder vergessen hat. seis drum jedem das seine und aber auch das andere akzeptieren und ggf. drüberstehen
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Diesen Kommentar kann ich mir dann doch nicht verkneifen: Ausgerechnet Taekwondo als Kampfsport in seiner reinen Form zu bezeichnen, grenzt an Lächerlichkeit. Gerade diese Kampfkunst ist spätestens seit den 80er Jahren massiv eingeschränkt worden, sodass sie heute hauptsächlich nur noch eine Sportart ist, die sich selbst fast ausschließlich auf Tritttechniken beschränkt, obwohl in der ursprünglichen Form sogar Würfe vorgesehen waren. Der Grund ist einfach: Man wollte eine olympische Wettkampfform etablieren, die sich weit genug von anderen Sportarten wie bspw. Karate abgrenzt, und das ist auch gelungen. Damit will ich TKD nicht schlechtreden, es ist ein interessanter Sport, den ich selbst sehr lange betrieben habe. Aber jeder ernsthaft Kampfsportinteressierte sollte sich die Frage stellen, ob eine "reine" Form, die sich selbst derartige Beschränkungen auferlegt, auch gleichzeitig die "bestmögliche" oder "sinnvolle" Form ist ... Ich für meinen Teil habe die Konsequenz gezogen, dass man als TKDler spätestens ab dem Clinch verliert, sodass es sinnvoll ist, diese Lücke durch eine zweite Kampfsportart zu schließen. Und das ist wiederum die Kernidee des MMA: Stile ohne jede Ideologie zu synthetisieren, um Lücken zu schließen.ghostrider666 hat geschrieben:zu der nebendiskussion selbst ich mag das spiel aber real oder im tv tu ich mir das auch nich an wenn dann lieber kampfsport in seiner reinen form (selbst ehemaliger aktiver tae-kwon-do kämpfer)
Zuletzt geändert von MisterMeister79 am 26.05.2010 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich auch weiterhin bei meiner Meinugn zum MMA bleibe ... trotzdem sehr guter Beitrag. Vor allem, weil er (obwohl Pro-MMA) doch auch kritische Aspekte aufgreift.MisterMeister79 hat geschrieben:[...]
Und an deinen Beitrag genau über mir:
Genau deinen Gedanken hatte ich auch. Mein Bruder macht nämlich auch Tea Kwon Do. Da gibt es oft nur "Showeinlagen" und die Kämpfe werden meist ausschließlich mit den Beinen/Füßen geführt.
Zuletzt geändert von IxAxUx am 26.05.2010 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
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