Ich frage mich warum das hier mit Test betitelt wird.
Eigentlich ist es nur ein Rumgeheule, dass dieses und jenes nicht toll ist.
Hier wird offenbar gern mit Gothic 3 verglichen, aber offensichtlich nur selektiv und vor Allem subjektiv, denn die Tatsache, dass Gothic selbst nach zig Patches noch an allen Ecken und Enden rumgebuggt hat, wird hier völlig unter den Tisch gekehrt. Questrelevante NPCs, Items, Monster und Tiere verschwinden in Felsen, wenn man Pech hat ist die Hauptstory nicht weiterspielbar, weil zig Stunden oder Tage zuvor ein NPC Kamikaze gemacht hat, grundlose Aggro von NPCs, unlogische nicht-Aggro von NPCs ect ect. Nur um ein paar zu nennen.
Hier wird über Ladezeiten gemeckert und im gleichen Atemzug von Gothic geschwärmt. Durch zwangsweises unendlich langes Neuladen von Gothic Spielständen habe ich mit Sicherheit insgesamt mehr Zeit auf einen Gothicladebalken gestarrt als es bei TES 5 der Fall ist.
In Sachen Spieldauer wird auch völlig ausser Acht gelassen, dass man bei Gothic Stunden mit Latschen verbracht hat, wenn man nicht an jedem Ort Stunden zugebracht hat um Teleportsteine zu finden, die teilweise widerum nur im Inventar von NPCs zu finden waren. Das lief dann manchmal so ab:
2 Stunden danach suchen und nicht finden -> Internet Lösung -> aaaaah! Quest für NPC xy abschliessen -> NPC redet nicht mit einem -> oooh! -> Bug?? -> Internet -> Ja, Bug! -> NPC erschlagen oder Console cheat -> Juhuu ich muss weniger Latschen -> verdammt, der NPC war wichtig für Folgequests -> neu laden
Um nun mal auf TES 5 zurückzukommen und auch mal etwas Positives zu vermelden:
Ich finde das Setting und Leveldesign ist Top-Notch. Soviele stimmungsvolle, abwechslungsreiche und detailverliebte Gebiete, habe ich bisher in keinem open world RPG gesehen. Der Aufstieg zum Kloster Hoch-Hrothgar im Mondlicht, dass den Schnee an Bäumen illuminiert, die fantastische Skybox, der Wind der Schneestaub an Felskanten entlang pustet, die fantastische Weitsicht inklusive weit entfernten wolkenverhangenen Gebirgen tragen ungemein zur Stimmung bei.
Die Nebenquests sind abwechslungsreich und nicht nach Schema F. Ich hab zumindest bisher keine Quest gehabt wo ich 10 Stengel Sumpfkraut sammeln oder 10 Hirsche erledigen musste.
In den oft so bemängelten Dungeons findet man durch diverse Fallen und Rätseln auch genug Abwechslung.
Zugegeben, die Gegnervielfalt könnte größer ausfallen, aber wenigstens lassen sich die Gegner nicht alle auf die selbe Art und Weise erledigen. Ich erinnere wieder an Gothic -> Hol den Bogen raus, locke einen dämlichen Gegner per Aggroradius nach dem Anderen einzeln an -> Schuss,wegrennen,Schuss, wegrennen,Schuss, ...., tot -> nächster Gegner. Da war es Wurscht wie op die Gegner waren. Wenn sie zu stark waren konnte man easy auf einen Vorsprung hüpfen und sie unten an der Kante rumbuggen lassen. Minecrawler konnten teilweise in ihrer eigenen Höhle keine 5 Meter gehen ohne hängenzubleiben.
Ich gebe vielen hier aber auch Recht, dass man nach 60 Stunden sich an vielen Dingen sattgesehen hat, aber man darf nicht vergessen, dass jedem Spiel nur ein gewisses Budget und eine gewisse Entwicklungszeit zur Verfügung steht. Man kann leider nicht Alles haben. NOCH nicht!
Aber ich persönlich bin sehr zufrieden, denn 60 Stunden fantastische open world Unterhaltung entschädigen allemal für den fehlenden Tiefgang in der Hauptstory oder die "Un-epischen" Bürgerkriegsschlachten.
Und btw ist es doch wohl klar, dass Spieletester nicht 120 Stunden rumnerden, bevor sie einen Bericht raushauen
Das war noch nie so und wird auch nie so sein. Ihr würdet ja auch niemanden 120h bezahlen, den Testbericht doppelt so spät veröffentlichen, nur um auch noch das letzte Quäntchen Langzeitspaß in die Wertung mit einfließen zu lassen.