Far Cry 4 - Test

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GamepadPro
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von GamepadPro »

ich guckte mir gerade so ein lets play an: da wird eine befreite geisel erstmal von einem fahrzeug angefahren und fällt darauf sofort einem adler zum opfer. tot.
eine andere szene, im selben video kurz darauf: ein elefant in einem kleinen gegnerischen gebiet. er schießt ihm einen pfeil in den hintern und der kugelsichere elefant nimmt den ort dann im alleingang ein, ohne das der spieler noch irgendwas anderes machte, außer darüber zu lachen.
der spieler hat immer wieder probleme rechtzeitig geld auszugeben, bevor die taschen voll werden und kauft beinah wahllos alles ein. ich muss geld ausgeben, ich muss geld ausgeben.
ich mag: Darkwood, The Evil Within, Alien: Isolation, Hollow Knight, Dark Souls 2, Bloodborne, Dirt Rally 2, Ace Combat 7, Metal Gear Solid 5, Survival Mode, 60fps
finde nicht gut: XCOM 2, Outlast, Uncharted, Looten/Leveln/Skilltrees und mitlevelndeGegner/Gummiband-KI, Rückspulfunktion/Quicksave, Minimap, HUDplay, Doppelsprung/Wallrunning/DeadEye/Akimbo/Schalldämpfer, Maus/Tastatur, Traktionskontrolle, 4K
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Imperator Palpatine
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von Imperator Palpatine »

Chris Dee hat geschrieben:
Jordes hat geschrieben:Das ergibt aber leider keinen Sinn. Schließlich zwingt euch ja niemand euch mit den Minispielen zu beschäftigen. Ich finde es einwenig haltlos zu sagen: Ohne ist es besser. Ändert doch in dem Fall für dich gar nichts. Nur haben die dann Pech die sich gerne mal länger in der Far Cry Welt aufhalten wollen ohne dort einfach nur rumzustehen. Ob man natürlich eher mehr Zeit in die Hauptstory stecken hätte sollen ist eine andere Frage.
Natürlich ergibt das Sinn. Ein ganzer Haufen von Nebentätigkeiten - insbesondere, wenn er dem Spieler beinahe mehr aufgedrängt als angeboten wird - lenkt ab, geht auf Kosten der Atmosphäre und verwässert das Spielerlebnis. Jegliche Dramaturgie kann durch so etwas sehr schnell flöten gehen. Es war schon in FC3 völlig absurd, wie da Dein bester Kumpel gerade in einem finsteren Keller von irgendeinem durchgeknallten Psycho dauervergewaltigt wird, und das Spiel in diesem Augenblick tatsächlich nichts Besseres zu tun hat, als Dir noch eine Strandbuggy-Fahrt hier, eine Pokerparty dort oder ein Jetski-Rennen wo auch immer anzubieten. Das wurde in seiner Albernheit und Dämlichkeit wirklich nur noch dadurch übertroffen, dass man aus jedem Bosskampf eine dümmliche QTE-Orgie gemacht hat. Bei allem Spaß, den FC3 mir insgesamt gemacht, sollte man an derartigen Design-Schwachsinn (zu dem auch das total beknackte Crafting zählt) vielleicht trotzdem noch einmal dezent erinnern.

Mehr ist wirklich nicht immer besser. Wenn Du beispielsweise auf eine Musik-CD mit zehn Liedern, von denen fünf gut und fünf schlecht sind, vor der Veröffentlichung noch zehn schlechte Lieder dazu packst (und zwar völlig umsonst), könnte man ja eigentlich auch sagen "Na und? Zehn schlechte Lieder umsonst - die kann ich ja Skippen oder weg Programmieren." Tatsächlich ist die Wahrnehmung aber eine vollkommen andere. Wenn Dich später jemand fragt, wie Du die CD findest, würdest Du bei der 10-Song-CD vermutlich etwas sagen wie "Teilweise ziemlich gut!", während der Kommentar bei der 20-Song-CD eher in Richtung "Größtenteils ziemlicher Schrott!" gehen würde - und das, obwohl Du ja eigentlich einfach nur zehn Songs geschenkt bekommen hast. In Deiner Wahrnehmung hat die 20-Song-CD einfach eine schlechtere Qualität.

Dem Ganzen hätte man übrigens ganz einfach dadurch aus dem Weg gehen können (und ich habe mich bereits unmittelbar nach FC3 gefragt, warum das nicht bereits dort so gemacht wurde), dass man einen Teil der Nebenaktivitäten - insbesondere die sehr Fun-bezogenen - in einen eigenen Teil auslagert. Das kann ein Fun-Mode sein, der parallel und unabhängig vom Hauptspiel gespielt werden kann; das könnte aber auch eine Art New Game+ sein, das nach der Haupthandlung angesiedelt ist und Kernelemente des Hauptspiels (wie Basenbefreiung) mit solchen Dingen mixt, die bei der Kernhandlung eher ablenken oder gar stören.

Das ist eigentlich auch der Hauptvorwurf, den ich dem Spiel (bzw. Ubisoft) mache: Das man vieles (alles?), was die Leute schon bei FC3 total genervt hat, hier mit stoischer, bornierter und beinahe böswilliger Hartnäckigkeit erneut vorgesetzt bekommt: die technischen Probleme beim Release, die Drecksschatzkisten mit total sinnlosem Inhalt, der miserable Multiplayer-Modus, eine Open World, die lediglich hinsichtlich ihrer totalen Beliebigkeit grenzenlos ist, usw. Ich komme mir da als Spieler einfach verarscht vor und werde mir deshalb selbst bei einem Sale gut überlegen, ob ich mir das unbedingt geben muss.
Das ist ein generelles Problem von Open World/Sandbox Spielen. Die gleiche Argumentationsweise könnte man bei Skyrim heranziehen: Das Land steht vor dem Ende durch die Drachen und ich, die Spielfigur, sammle erst einmal zehn Heilkräuter/Bärenfelle für eine Nebenmission.

Das weiss aber auch jeder der jemals eines dieser Spiele angefasst hat.

Mich persönlich ärgern da eher andere Dinge. In Far Cry 3 war man ein junger " All-American-Springbreak-Boy " der plötzlich mitten in einem " The Heart of Darkness/ Apocalypse Now " Szenario landet.

Doch kaum kriegt man die erste Pistole in die Hand gedrückt kann man zielen und schiessen wie ein Navy Seal. Es wäre schön wenn diese Schritte langsamer voranschreiten würden und mit entsprechenden kurzen Sequenzen gewürdigt. Z.B. könnte die Waffe zu Beginn stark schwanken und der Protagonist trifft nicht einmal die breite Seite einer Scheune. Die Waffe fliegt ihm aus der Hand, bei Gewehren verklemmt er den Mechanismus etc.
Mit zunehmenden Einsatz, also benutzen, werden diese Mankos immer seltener und verschwinden später komplett.
Aber zu Beginn wäre es halt der Nervenkitzel ob man jetzt eine Schiesserei startet und die Erfahrung sammelt aber umgekehrt auch das Risiko eingeht sehr schnell zu sterben.

Als Alternative könnte man den Rebellen oder bestimmten Personen teures Geld bezahlen damit jene dir das schiessen mit den entsprechenden Waffen erst beibringen.
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 26.11.2014 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Tobsen85
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von Tobsen85 »

Imperator Palpatine hat geschrieben:
Chris Dee hat geschrieben:Das ist ein generelles Problem von Open World/Sandbox Spielen. Die gleiche Argumentationsweise könnte man bei Skyrim heranziehen: Das Land steht vor dem Ende durch die Drachen und ich, die Spielfigur, sammle erst einmal zehn Heilkräuter/Bärenfelle für eine Nebenmission.

Das weiss aber auch jeder der jemals eines dieser Spiele angefasst hat.

Mich persönlich ärgern da eher andere Dinge. In Far Cry 3 war man ein junger " All-American-Springbreak-Boy " der plötzlich mitten in einem " The Heart of Darkness/ Apocalypse Now " Szenario landet.

Doch kaum kriegt man die erste Pistole in die Hand gedrückt kann man zielen und schiessen wie ein Navy Seal. Es wäre schön wenn diese Schritte langsamer voranschreiten würden und mit entsprechenden kurzen Sequenzen gewürdigt. Z.B. könnte die Waffe zu Beginn stark schwanken und der Protagonist trifft nicht einmal die breite Seite einer Scheune. Die Waffe fliegt ihm aus der Hand, bei Gewehren verklemmt er den Mechanismus etc.
Mit zunehmenden Einsatz, also benutzen, werden diese Mankos immer seltener und verschwinden später komplett.
Aber zu Beginn wäre es halt der Nervenkitzel ob man jetzt eine Schiesserei startet und die Erfahrung sammelt aber umgekehrt auch das Risiko eingeht sehr schnell zu sterben.

Als Alternative könnte man den Rebellen oder bestimmten Personen teures Geld bezahlen damit jene dir das schiessen mit den entstprechenden Waffen erst beibringen.
Das hat mich bei FC3 auch gestört, ebenso bei Tomb Raider. Auch in FC4 ist es wieder so. Ajay sagt noch selbst, er sei kein Soldat, nimmt aber ohne zu zögern den Auftrag an, einen Außenposten zurückzuerobern und zack isser ein Killer.
Chris Dee
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von Chris Dee »

Imperator Palpatine hat geschrieben:Mich persönlich ärgern da eher andere Dinge. In Far Cry 3 war man ein junger " All-American-Springbreak-Boy " der plötzlich mitten in einem " The Heart of Darkness/ Apocalypse Now " Szenario landet.

Doch kaum kriegt man die erste Pistole in die Hand gedrückt kann man zielen und schiessen wie ein Navy Seal. Es wäre schön wenn diese Schritte langsamer voranschreiten würden und mit entsprechenden kurzen Sequenzen gewürdigt. Z.B. könnte die Waffe zu Beginn stark schwanken und der Protagonist trifft nicht einmal die breite Seite einer Scheune. Die Waffe fliegt ihm aus der Hand, bei Gewehren verklemmt er den Mechanismus etc.
Mit zunehmenden Einsatz, also benutzen, werden diese Mankos immer seltener und verschwinden später komplett.
Aber zu Beginn wäre es halt der Nervenkitzel ob man jetzt eine Schiesserei startet und die Erfahrung sammelt aber umgekehrt auch das Risiko eingeht sehr schnell zu sterben.

Als Alternative könnte man den Rebellen oder bestimmten Personen teures Geld bezahlen damit jene dir das schiessen mit den entstprechenden Waffen erst beibringen.
Prinzipiell gebe ich Dir Recht, allerdings ist das eine Erwartungshaltung oder ein Anspruch, den ich eher an eine Rollenspiel als an ein Action-Adventure oder einen Shooter hätte, was ja nun einmal das ist, was FC4 vorrangig sein möchte.

FC4 ist am Massenmarkt ausgerichtet und da ist wirklich nichts wichtiger als schnelle Erfolgserlebnisse. Dinge wie Charaterentwicklung stören da häufig nur. Außerdem würde das auch nicht sonderlich gut zu dem Savepoint-basierten Speichersystem von FC4 passen. Wenn frustige Passagen zum Teil immer und immer wieder gespielt werden müssen, weil kein freies Speichern möglich ist, ist das schon nervig genug. Wenn Du den Frustfaktor dann aber auch noch dadurch erhöhst, dass Du anfangs ständig daneben schießt, was meinst Du wie schnell das Ding von ungeduldigen Zeitgenossen sofort wieder von der Platte geputzt wird?

Dass man sich durch Jagen und einfache Missionen erst Geld verdienen muss, mit dem man sich dann zunächst einmal von den Rebellen ausbilden lassen und von diesen Waffen kaufen muss, bevor man sich der eigentlichen Handlung widmen kann, wäre natürlich eine Möglichkeit, ist aber für einen Shooter ein vergleichsweise langatmiger Einstieg, der auch nicht jedermanns Sache ist.

Das ist eben auch die Crux mit Open World: Irgendwie denkt sofort jeder and Rollenspiel und Co. und erwartet daher bestimmte Elemente, die er von dort kennt. Nicht-Rollenspiele wie FC4 müssen diese Elemente entweder liefern oder sich auf eine Art und Weise davon abgrenzen, die möglichst wenige Spieler vor den Kopf stößt. Ein "Crafting für Arme" oder eine "Charakterentwicklung für Arme" setzt sich halt letztlich einfach nur zwischen die Stühle und macht in der Konsequenz niemanden wirklich glücklich.

Stattdessen Crafting ersatztlos streichen und den Protagonisten als Navy Seal starten lassen, wäre in guter alter Shooter-Tradition eine klare Ansage gewesen. Aber Ubisofts patentiert-beliebiges Gemischtwarendesign, in dem garantiert jeder irgendwas Süßes findet, lässt so etwas halt anscheinend mittlerweile nicht mehr zu.
Zuletzt geändert von Chris Dee am 26.11.2014 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
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StandAloneComplex
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von StandAloneComplex »

Imperator Palpatine hat geschrieben: Es wäre schön wenn diese Schritte langsamer voranschreiten würden und mit entsprechenden kurzen Sequenzen gewürdigt. Z.B. könnte die Waffe zu Beginn stark schwanken und der Protagonist trifft nicht einmal die breite Seite einer Scheune. Die Waffe fliegt ihm aus der Hand, bei Gewehren verklemmt er den Mechanismus etc.
Mit zunehmenden Einsatz, also benutzen, werden diese Mankos immer seltener und verschwinden später komplett.
Aber zu Beginn wäre es halt der Nervenkitzel ob man jetzt eine Schiesserei startet und die Erfahrung sammelt aber umgekehrt auch das Risiko eingeht sehr schnell zu sterben.

Als Alternative könnte man den Rebellen oder bestimmten Personen teures Geld bezahlen damit jene dir das schiessen mit den entstprechenden Waffen erst beibringen.
Das sind alles gute Ideen und für die Glaubwürdigkeit der Welt hätte das schon sehr beigetragen. So hätte ich es mir auch gewünscht, wenn man schon seitens der Entwickler einen kampfunerfahrenen Hauptcharakter wählt.

Ich will allerdings nicht wissen wie groß der Aufschrei derjenigen gewesen wäre, die dann bemängelt hätten, wie langsam das Spiel in Fahrt kommt.
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traceon
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von traceon »

l@@pingflyer hat geschrieben:
Spoiler
Show
Ich möchte mich der Meinung von MrPhisch weiter hinten uneingeschränkt anschließen. Manche Rezensionen bei 4Players lesen sich mittlerweile mehr wie Kritiken zu einer Vernissage oder der letzten Documenta als wie Beurteilungen zu Computerspielen (ja zugegeben, auch die können Kunst sein). FarCry 4 ist weit mehr als ein "befriedigendes" Spiel. Als Open World Spiel angelegt, muss es ebenso wie ein GTA dafür sorgen, dass die Landschaft auch abseits der Haupthandlung nicht nur Kulisse sondern Bühne für eigene Handlungen ist, und entsprechende Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Dies kann man als Angebot an den Spieler auffassen, oder als aufdringlich wie im Test geschehen. Wer keine Tiere jagen oder Geiseln befreien möchte, der kann das ja jederzeit sein lassen. Ich nehme solche Sachen in OpenWorld Spielen häufig zum einzigen Anlass nach Abschluss der Hauptstory noch einmal in die virtuelle Welt zurückzukehren. So war das bei Red Dead Redemption, allen möglichen GTA's und auch bei Far Cry 3. Schräge und bis zur Skurrilität überzeichnete Charaktere schaffen die nötige Distanz zu den brutalen Handlungen einiger Spielfiguren, wie etwa im Falle von Trevor in GTA 5. Warum das jetzt bei Far Cry 4 ein Kritikpunkt sein soll ist zumindest für mich nicht nachvollziehbar, denn gerade die im Test beispielhaft genannten Charaktere sind prima "gespielt" und gut vertont (z.B. Longinus mit seiner zahnlückenbedingt lispelnden Sprechweise und seinem amerikanischen Akzent). Klar kann man die persönlich als unsympathisch empfinden, aber wie sonst sollte man zu einer durchgeknallten Figur stehen, die wie Longinus angelegt ist?
Unterschreibe ich komplett.

Ich mag die in einer subjektiven Herangehensweise entstehenden, kritischen Testberichte in 4players. Allerdings könnte die Bewertung später im Konsens aller Redakteure entstehen (oder ist das so?). Beispielhaft finde ich z.B. den Bewertungsmodus in visions. Dort vergeben alle Redakteure Noten, aus deren Gesamtheit dann eben der Durchschnitt ermittelt wird. Eventuell ist das numerische Ergebnis dann "massentauglicher".
Corristo
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von Corristo »

Der Prüfer /Tester kritisiert weil Schatten angeblich durch Felsen zu sehen sind - daruch wird seine "Illusion" zerstört.

LOL

Das das game nicht die 2. Realität sein soll - ist aber schon noch klar oder?

Langsam hab ich das Gefühl 4P hat einfach einen HASS auf OpenWorld. Mehr nicht.
sleepingdog
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von sleepingdog »

Imperator Palpatine hat geschrieben:Das ist ein generelles Problem von Open World/Sandbox Spielen. Die gleiche Argumentationsweise könnte man bei Skyrim heranziehen: Das Land steht vor dem Ende durch die Drachen und ich, die Spielfigur, sammle erst einmal zehn Heilkräuter/Bärenfelle für eine Nebenmission.
Es kommt halt - in meinen Augen - darauf an, wie es umgesetzt wird. Bei Skyrim erschien es mir eigentlich nie so "richtig" unglaubwürdig. Zum einen ist man am Anfang ein Häftling mit unbekannter Backstory (die man sich dazu erfinden kann, je nach Charakter; ich mochte das) und kommt zur Heldenrolle wie die Jungfrau zum Kind. Dass man dann nicht sofort loszieht und Drachen am Fließband tötet, sondern zuerst versucht, sich in der neuen Rolle zurecht zu finden, erschien mir glaubhaft. Gerade am Anfang, frisch dem Henkersblock entkommen, macht es auch Sinn, dass man sich mit 0815-Aufgaben etwas Geld verdient und die Umgebung kennen lernen will, bevor man sich Hals über Kopf in waghalsige Quests stürzt. Im späteren Verlauf sind die "Sammelaufgaben" auch besser integriert; etwa wenn einen ein Bibliothekar auf die Suche nach seltenen Büchern schickt. Da nehme ich es dem Spiel ab, dass sich der nicht selbst auf die Beine macht sondern mich - als jemand, der viel herumkommt - fragt.

Das ist natürlich alles eine Gratwanderung, die Skyrim meiner Ansicht nach aber gut hinbekommen hat. Demgegenüber waren die Mini-Aufgaben bei Far Cry 3 eher absurd-komisch und nach dem, was man liest, ist Teil 4 hier zwar eine Verbesserung, aber trotzdem "more of the same".
Zum Denken sind wenige Menschen geneigt, obwohl alle zum Rechthaben.

Arthur Schopenhauer
Chris Dee
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von Chris Dee »

traceon hat geschrieben:Ich mag die in einer subjektiven Herangehensweise entstehenden, kritischen Testberichte in 4players. Allerdings könnte die Bewertung später im Konsens aller Redakteure entstehen (oder ist das so?). Beispielhaft finde ich z.B. den Bewertungsmodus in visions. Dort vergeben alle Redakteure Noten, aus deren Gesamtheit dann eben der Durchschnitt ermittelt wird. Eventuell ist das numerische Ergebnis dann "massentauglicher".
So hat es die PC PowerPlay in der kurzen Zeit ihres Bestehens ja auch praktiziert und das wird in jeder Diskussion um das Wertungssystem auch immer wieder vorgeschlagen, aber halt einfach nicht umgesetzt. Theoretisch wäre das natürlich eine gute Mischung: Der Redaktionsdurchschnitt als nackte Zahl (und als Zugeständnis an metacritic und Co.) und direkt darunter diverse Meinungskästen mit hemmungslos subjektiven Urteilen einzelner Redakteure, die jedem ausreichend Raum zur Identifikation lassen.

Allerdings müsste dazu halt auch jedes Spiel von jedem Redakteur (oder zumindest von mehreren) gespielt werden. Das bedeutet natürlich schon einen stark erhöhten Arbeitsaufwand und vermutlich auch eine spätere Veröffentlichung vieler Tests - und gerade Letzteres ist verständlicherweise etwas, das man im Tagesgeschäft sicher um jeden Preis vermeiden möchte. Und wenn einige Redakteure es erst später schaffen, das Spiel zu spielen, kann man die Wertung ja nicht einfach so korrigieren (also könnte man schon, aber dann hätte man ja immer nur vorläufige Wertungen).

Ich bin sicher, dass man sich auch bei 4P der Schwächen des Wertungssystems bewusst ist, und dass ausbleibende Korrekturen daran nicht nur purem Starrsinn, sondern eben auch den dafür erforderlichen Ressourcen geschuldet sind.
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beatnicker
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von beatnicker »

traceon hat geschrieben:Allerdings könnte die Bewertung später im Konsens aller Redakteure entstehen (oder ist das so?). Beispielhaft finde ich z.B. den Bewertungsmodus in visions. Dort vergeben alle Redakteure Noten, aus deren Gesamtheit dann eben der Durchschnitt ermittelt wird. Eventuell ist das numerische Ergebnis dann "massentauglicher".
Im Netz gibt's schon genug "massentaugliche" Portale. Die vergeben dann auch "massentaugliche" Wertungen.


Wer auf "massentauglichere" Wertungen steht und glaubt, ihm wäre damit besser geholfen:

Da ist die Tür: https://www.google.de/
Chris Dee
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von Chris Dee »

sleepingdog hat geschrieben: Demgegenüber waren die Mini-Aufgaben bei Far Cry 3 eher absurd-komisch und nach dem, was man liest, ist Teil 4 hier zwar eine Verbesserung, aber trotzdem "more of the same".
"Absurd-komisch" ist treffend - und zugleich noch recht nett formuliert. Welche peinlichen Klischees von dümmlichen, abergläubischen, inzestgeplagten Südseeinselbewohnern da gepflegt wurden, das war schon virtueller Kulturimperialismus vom Feinsten.
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Imperator Palpatine
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von Imperator Palpatine »

Chris Dee hat geschrieben:
Imperator Palpatine hat geschrieben:Mich persönlich ärgern da eher andere Dinge. In Far Cry 3 war man ein junger " All-American-Springbreak-Boy " der plötzlich mitten in einem " The Heart of Darkness/ Apocalypse Now " Szenario landet.

Doch kaum kriegt man die erste Pistole in die Hand gedrückt kann man zielen und schiessen wie ein Navy Seal. Es wäre schön wenn diese Schritte langsamer voranschreiten würden und mit entsprechenden kurzen Sequenzen gewürdigt. Z.B. könnte die Waffe zu Beginn stark schwanken und der Protagonist trifft nicht einmal die breite Seite einer Scheune. Die Waffe fliegt ihm aus der Hand, bei Gewehren verklemmt er den Mechanismus etc.
Mit zunehmenden Einsatz, also benutzen, werden diese Mankos immer seltener und verschwinden später komplett.
Aber zu Beginn wäre es halt der Nervenkitzel ob man jetzt eine Schiesserei startet und die Erfahrung sammelt aber umgekehrt auch das Risiko eingeht sehr schnell zu sterben.

Als Alternative könnte man den Rebellen oder bestimmten Personen teures Geld bezahlen damit jene dir das schiessen mit den entstprechenden Waffen erst beibringen.
Prinzipiell gebe ich Dir Recht, allerdings ist das eine Erwartungshaltung oder ein Anspruch, den ich eher an eine Rollenspiel als an ein Action-Adventure oder einen Shooter hätte, was ja nun einmal das ist, was FC4 vorrangig sein möchte.

FC4 ist am Massenmarkt ausgerichtet und da ist wirklich nichts wichtiger als schnelle Erfolgserlebnisse. Dinge wie Charaterentwicklung stören da häufig nur. Außerdem würde das auch nicht sonderlich gut zu dem Savepoint-basierten Speichersystem von FC4 passen. Wenn frustige Passagen zum Teil immer und immer wieder gespielt werden müssen, weil kein freies Speichern möglich ist, ist das schon nervig genug. Wenn Du den Frustfaktor dann aber auch noch dadurch erhöhst, dass Du anfangs ständig daneben schießt, was meinst Du wie schnell das Ding von ungeduldigen Zeitgenossen sofort wieder von der Platte geputzt wird?

Dass man sich durch Jagen und einfache Missionen erst Geld verdienen muss, mit dem man sich dann zunächst einmal von den Rebellen ausbilden lassen und von diesen Waffen kaufen muss, bevor man sich der eigentlichen Handlung widmen kann, wäre natürlich eine Möglichkeit, ist aber für einen Shooter ein vergleichsweise langatmiger Einstieg, der auch nicht jedermanns Sache ist.

Das ist eben auch die Crux mit Open World: Irgendwie denkt sofort jeder and Rollenspiel und Co. und erwartet daher bestimmte Elemente, die er von dort kennt. Nicht-Rollenspiele wie FC4 müssen diese Elemente entweder liefern oder sich auf eine Art und Weise davon abgrenzen, die möglichst wenige Spieler vor den Kopf stößt. Ein "Crafting für Arme" oder eine "Charakterentwicklung für Arme" setzt sich halt letztlich einfach nur zwischen die Stühle und macht in der Konsequenz niemanden wirklich glücklich.

Stattdessen Crafting ersatztlos streichen und den Protagonisten als Navy Seal starten lassen, wäre in guter alter Shooter-Tradition eine klare Ansage gewesen. Aber Ubisofts patentiert-beliebiges Gemischtwarendesign, in dem garantiert jeder irgendwas Süßes findet, lässt so etwas halt anscheinend mittlerweile nicht mehr zu.
Der Vermengung von bzw. das einbringen von Rollenspielelementen in Shootern findet immer mehr statt, die Hybriden sind also schon lange da.

Far Cry 3 hat genau mit dem Ansatz des Everybody der mitten in der Hölle landet die komplette Marketingkampagne aufgezogen. Natürlich um frühzeitig Käufer zu binden, im Spiel wurde das fast komplett ignoriert.

Mag sein dass es manche gibt die sofort alles wollen aber genau so gross ist die Gruppe derjenigen die es honoriert wenn man sich die Dinge im Spiel erarbeitet. Und ich rede hier nicht von einem Dark Souls Niveau. Wer hat bei Skyrim nicht innerlich oder äusserrlich gelächelt als er sämtliche Gebiete gefahrlos betreten konnte und bei den Riesen nicht mehr panikartig davon gelaufen ist ?

Bei Far Cry und dem von mir genannten Beispiel könnte das bedeuten das man zu Beginn eben nicht Rambolike in die Basen stürmen kann oder besser gesagt sollte sondern Schleichalternativen ausprobiert und nutzt.
Im späteren Spielverlauf mit enstprechenden Waffen, Schutzwesten und Fähigkeiten kann man sich das dann für die normalen Basen sparen.

Ich habe meiner Freundin letzte Woche eine PS4 geschenkt, seit dem sitzen wir nach der Arbeit für ein, zwei Stunden davor und spielen The Last of Us. Die Munitionsknappheit bringt mich immer wieder dazu das elegante schleichen und ausschalten dem direkten Weg vorzuziehen, das Waffenschwanken tut ( für mich als PC/ Maus Spieler ) sein übriges. Bei Human Revolution war es genau so. Das freischalten von Elementen wie mehr Munitionskapazität und wegfallen des schwankens hat mich/uns motiviert statt gefrustet.

Warum nicht solche und ähnliche Elemente miteinbringen ohne den Shooter komplett zum Rollenspiel zu machen ?
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 26.11.2014 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
Chris Dee
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von Chris Dee »

beatnicker hat geschrieben:Im Netz gibt's schon genug "massentaugliche" Portale. Die vergeben dann auch "massentaugliche" Wertungen.


Wer auf "massentauglichere" Wertungen steht und glaubt, ihm wäre damit besser geholfen:

Da ist die Tür: https://www.google.de/
Es geht ja nicht wirklich um Massentauglichkeit, sondern ganz einfach darum, dass einen (oder zumindest mich) interessiert, wie ein Spiel so generell in der Redaktion angekommen ist. Für individuelle Meinungen kann man dann immer noch individuelle Meinungskästen spendieren.

Der Dialog zweier Redakteure, die sich über ein Spiel austauschen, oder zwei konträre Meinungskästen waren für mich in der Vergangenheit beinahe immer informativer als eine über etliche Seiten präsentierte Einzelmeinung von jemandem, der nur mit viel Glück genau meinen Geschmack teilt.
Chris Dee
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von Chris Dee »

Imperator Palpatine hat geschrieben: Warum nicht solche und ähnliche Elemente miteinbringen ohne den Shooter komplett zum Rollenspiel zu machen ?
Auf jeden Fall! Aber bitte so, dass das Ganze eine organische Bereicherung des Gameplays darstellt, und nicht etwas total Aufgesetztes, das am Ende einfach nur dazu dient, einen weiteren Punkt auf einer ellenlangen Feature-Liste abhaken zu können.
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Imperator Palpatine
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Re: Far Cry 4 - Test

Beitrag von Imperator Palpatine »

sleepingdog hat geschrieben:
Imperator Palpatine hat geschrieben:Das ist ein generelles Problem von Open World/Sandbox Spielen. Die gleiche Argumentationsweise könnte man bei Skyrim heranziehen: Das Land steht vor dem Ende durch die Drachen und ich, die Spielfigur, sammle erst einmal zehn Heilkräuter/Bärenfelle für eine Nebenmission.
Es kommt halt - in meinen Augen - darauf an, wie es umgesetzt wird. Bei Skyrim erschien es mir eigentlich nie so "richtig" unglaubwürdig. Zum einen ist man am Anfang ein Häftling mit unbekannter Backstory (die man sich dazu erfinden kann, je nach Charakter; ich mochte das) und kommt zur Heldenrolle wie die Jungfrau zum Kind. Dass man dann nicht sofort loszieht und Drachen am Fließband tötet, sondern zuerst versucht, sich in der neuen Rolle zurecht zu finden, erschien mir glaubhaft. Gerade am Anfang, frisch dem Henkersblock entkommen, macht es auch Sinn, dass man sich mit 0815-Aufgaben etwas Geld verdient und die Umgebung kennen lernen will, bevor man sich Hals über Kopf in waghalsige Quests stürzt. Im späteren Verlauf sind die "Sammelaufgaben" auch besser integriert; etwa wenn einen ein Bibliothekar auf die Suche nach seltenen Büchern schickt. Da nehme ich es dem Spiel ab, dass sich der nicht selbst auf die Beine macht sondern mich - als jemand, der viel herumkommt - fragt.

Das ist natürlich alles eine Gratwanderung, die Skyrim meiner Ansicht nach aber gut hinbekommen hat. Demgegenüber waren die Mini-Aufgaben bei Far Cry 3 eher absurd-komisch und nach dem, was man liest, ist Teil 4 hier zwar eine Verbesserung, aber trotzdem "more of the same".
Da bin ich ganz bei dir mir ging es nur um das generelle Verhalten in diesen Spielen das wir alle kennen.

Der Witz ist dass der Unbekannte und seine Fähigkeiten in Skyrim für mich weitaus mehr Sinn machten als Jason Brody in Far Cry 3. Mir war " bewusst " dass der Großteil der Bewohner in Skyrim/Tamriel von klein auf mit Waffen wie Schwertern und Bögen umgehen kann. Zumindest entstand diese " Geschichte " in meinem Kopf.

Bei Brody kam dieser Gedanke nie auf. Auch die von mir angesprochenen lächerlichen Tierjagd Verpflichtungen hätte man weitaus besser lösen können.
Eine Miniquest in FC3 war eine Art Romeo und Julia Geschichte wobei Romeo von Komodowaranen getötet wurde und man selbst Julia vor diesem Schicksal bewahren musste. Dass ich die Tierchen anschliessend gehäutet habe lag in der Natur der Sache.

Aber es passt für mich mehr als " Jage und häute zwei Panther damit du dir einen grösseren Rucksack basteln kannst ".... Denn anscheinend ist das und größere Portmonees das einzige was es auf unseren Inseln nicht zu kaufen gibt. Wie bitte einen Raketenwerfer zum mitnehmen ? Kein Problem möchten sie noch ein Sturmgewehr dazu ? Gibt es heute im Angebot !

Bitte was.....?!
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 26.11.2014 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
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