The Last Of Us Part 2 - Test

Alles über unsere Previews, Reviews und Specials!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
Bachstail
Beiträge: 5400
Registriert: 14.10.2016 10:53
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Bachstail »

huenni1987 hat geschrieben: 26.06.2020 10:10Ich denke halt, dass Journalisten, die über das Jahr deutlich mehr Spiele testen, unterschiedlichste Spiele mit unterschiedlichsten Themen und Funktionen am Ende eher in der Lage sind etwas möglichst Objektiv zu bewerten.
Das ist leider ein Irrglaube, Journalisten sind letztlich auch nur Menschen, die Videospiele spielen und geben letztlich nur ihre Meinung wieder, so wie Reviewer auf Youtube auch, deswegen finde ich es immer unfair, wenn bestimmte Leute den Reviewern auf Youtube ihre Meinung absprechen wollen, da es ja nur Youtuber sind und Journalisten bei Videospielmagazinen sowieso viel mehr Ahnung haben (was ich Dir übrigens nicht unterstelle, das bezieht sich eher auf frühere Kommentare in diesem Thread).

Aber das stimmt eben nicht, das sind Videospieler wie alle anderen auch, ich gebe Dir sogar Brief und Siegel, dass einige dieser Youtuber auf eine weitaus größere Videospielerfahrung zurückblicken können als einige Journalisten das können.

Ich habe jetzt SEHR viele Reviews gesehen und demnach auch sehr viel negative Kritik zum Spiel, die sich im großen Teil immer wieder gleicht, zeitgleich habe ich aber auch sehr viel positive Kritik gesehen, die sich ebenfalls immer wieder gleicht, was bedeutet, dass das Spiel viele Dinge sehr richtig aber wohl auch viele Dinge sehr falsch macht und letztlich muss eben jeder selbst wissen, wie er über das Spiel denkt.

Das Spiel erinnert sehr an Death Stranding, welches ebenfalls stark polarisierte, die Meinungen gehen hier teils sehr stark auseinander und das macht das Spiel letztlich auch irgendwo sehr interessant.

Von daher bleibt eigentlich nur zu sagen, dass sich diejenigen, die das Spiel mögen, gar nicht von solch negativen Kritiken runterziehen lassen, sondern einfach Spaß mit dem Spiel und dem gebotenen Erlebnis haben sollten und die, die das Spiel nicht mögen, finden bestimmt recht bald wieder ein Spiel, welches sie mögen.
Benutzeravatar
Sun7dance
Beiträge: 478
Registriert: 20.11.2007 18:30
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Sun7dance »

Dero.O hat geschrieben: 26.06.2020 11:24 Man muss ja nicht dem inneren Messi nachgeben und alles mitnehmen, be strong! :Blauesauge:
Spoiler
Show
Naja, wenn du aber nicht überall durchgehst, kannst du schnell Skillbooks übersehen.
Ich weiß nicht, ob es letztendlich wirklich so ist. Aber das Spiel suggeriert es dir, also rennt man weiter von Raum zu Raum und spamt munter Dreieck.
Benutzeravatar
QuickPeep
Beiträge: 3
Registriert: 01.11.2019 15:26
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von QuickPeep »

fanboyauf3uhr hat geschrieben: 26.06.2020 11:27
Sun7dance hat geschrieben: 26.06.2020 11:20 Mich hat auch das Lootsystem zu oft rausgerissen.
Man ertappt sich dabei, gar nicht mehr groß die geniale Grafik auf sich wirken zu lassen, sondern rennt fast nur geduckt von Zimmer zu Zimmer und spamt Dreieck.
Auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad ist der Loot um ca. 80% verringert - vielleicht wär das eine Option für dich. Habe allerdings selbst gestern auf "Easy" umgestellt da der Schwierigkeitsgrad mich nervt, will eher schnell weiter kommen da ich das Game (noch) nicht wirklich genieße.
Dann würde man ja noch mehr Räume im Tunnelblick absuchen, da man ständig zu wenig Ressourcen hat.

Das Lootsystem ist für mich auch ein Kritikpunkt. Gerade da das Spiel weitläufiger ist und selbst in den schlauchigen Passagen mehr Abzweigungen hat als der Vorgänger. Das wurde mir hier viel schneller zur nervigen Routine.
johndoe1197293
Beiträge: 21942
Registriert: 27.05.2011 18:40
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von johndoe1197293 »

Sun7dance hat geschrieben: 26.06.2020 11:41
Dero.O hat geschrieben: 26.06.2020 11:24 Man muss ja nicht dem inneren Messi nachgeben und alles mitnehmen, be strong! :Blauesauge:
Spoiler
Show
Naja, wenn du aber nicht überall durchgehst, kannst du schnell Skillbooks übersehen.
Ich weiß nicht, ob es letztendlich wirklich so ist. Aber das Spiel suggeriert es dir, also rennt man weiter von Raum zu Raum und spamt munter Dreieck.
Ja, die Gefahr besteht. Das Looten gehört halt zu den Kernelementen der Reihe, sollte man regelmäßig machen.
Aber wenigstens gibt es im zweiten Teil selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad recht viel Beute. Im Vorgänger hast du beim Erkunden auf "Survivor" ziemlich viel Zeit mit dem Öffnen leerer Schubladen verbracht. Auf "Grounded" war es noch schlimmer.
huenni1987
Beiträge: 167
Registriert: 20.02.2019 09:42
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von huenni1987 »

Bachstail hat geschrieben: 26.06.2020 11:38
huenni1987 hat geschrieben: 26.06.2020 10:10Ich denke halt, dass Journalisten, die über das Jahr deutlich mehr Spiele testen, unterschiedlichste Spiele mit unterschiedlichsten Themen und Funktionen am Ende eher in der Lage sind etwas möglichst Objektiv zu bewerten.
Das ist leider ein Irrglaube, Journalisten sind letztlich auch nur Menschen, die Videospiele spielen und geben letztlich nur ihre Meinung wieder, so wie Reviewer auf Youtube auch, deswegen finde ich es immer unfair, wenn bestimmte Leute den Reviewern auf Youtube ihre Meinung absprechen wollen, da es ja nur Youtuber sind und Journalisten bei Videospielmagazinen sowieso viel mehr Ahnung haben (was ich Dir übrigens nicht unterstelle, das bezieht sich eher auf frühere Kommentare in diesem Thread).

Aber das stimmt eben nicht, das sind Videospieler wie alle anderen auch, ich gebe Dir sogar Brief und Siegel, dass einige dieser Youtuber auf eine weitaus größere Videospielerfahrung zurückblicken können als einige Journalisten das können.

Ich habe jetzt SEHR viele Reviews gesehen und demnach auch sehr viel negative Kritik zum Spiel, die sich im großen Teil immer wieder gleicht, zeitgleich habe ich aber auch sehr viel positive Kritik gesehen, die sich ebenfalls immer wieder gleicht, was bedeutet, dass das Spiel viele Dinge sehr richtig aber wohl auch viele Dinge sehr falsch macht und letztlich muss eben jeder selbst wissen, wie er über das Spiel denkt.

Das Spiel erinnert sehr an Death Stranding, welches ebenfalls stark polarisierte, die Meinungen gehen hier teils sehr stark auseinander und das macht das Spiel letztlich auch irgendwo sehr interessant.

Von daher bleibt eigentlich nur zu sagen, dass sich diejenigen, die das Spiel mögen, gar nicht von solch negativen Kritiken runterziehen lassen, sondern einfach Spaß mit dem Spiel und dem gebotenen Erlebnis haben sollten und die, die das Spiel nicht mögen, finden bestimmt recht bald wieder ein Spiel, welches sie mögen.
Deswegen meinte ich auch möglichst Objektiv. Am Ende ist keine Review von einem Menschen geschrieben zu 100% Objektiv. Es ist immer auch der eigene Geschmack wichtig und fließt mit ein. Mir sind eben Userreviews da meist viel zu Emotional und das sehe ich bei den meisten Journalisten nicht so extrem. Deswegen spreche ich niemanden ab, das Spiel, die Story what ever nicht gut zu finden. Ich diskutiere gerne drüber wenn Leute sagen sie finden dies und das unlogisch, ich aber, vielleicht auch manchmal einfach aus der Phanatsie heraus, mir solche Situationen eher vorstellen kann und sie daher nicht unlogisch finde. Es ist ja auch bei jedem unterschiedlich, wie gut man sich anhand von Erfahrungen, Erlebnissen etc. in Situationen rein versetzen kann.

Viele Kritiker hatten durchaus auch geschrieben dass manche Passagen etwas langgezogen wirken als Bsp.. Dennoch bekam das Game dann eine 90 oder ähnlich von denen, weil das Gesamtwerk es dennoch Wert ist. Diese Diskussionen sind ja auch nicht neu. Breath of the Wild, Horizon, TloU 1, Uncharted, keine Ahnung die Liste ist lang. Alles Games die Leute lieben und andere total öde finden. Nur bei TloU 2 eskaliert es gerade irgendwie. :?

Gerade die Story, die Charakterentwicklung und Entscheidungen die uns präsentiert werden sind stark subjektiv ob sie gefallen oder nicht. Von einem Spieletester oder auch Youtuber der ein Review macht, erwarte ich aber weniger die Story auf die Goldwaage zu legen und mir somit zu vermitteln ob die Story in Details gut ist, sondern eher ob sie stimmig ist, nachvollziehbar und selbst da wirds schon sehr subjektiv.

Userreviews machen das aber eben nicht zum Großteil. Besagtes Bsp, wo jemand das gesamte Spiel abstraft, weil ein Part darin ihm nicht gefällt. Und davon gibts viele. Nochmal extra erwähnt, dass User die "GOIL" schreiben und 10/10 geben das auch betrifft. :mrgreen:

Am Ende spielt es keine Rolle. In zwei Wochen juckts keinen mehr. Es werden ein paar Fans von Teil 1 das nächste ND Spiel vielleicht nicht mehr blind kaufen, dafür sind neue Leute dazu gekommen die jetzt drauf aufmerksam geworden sind usw.

Was ich aber eben befürchte und ich hoffe ich irre mich, dass trotz der guten Verkaufszahlen und dem Impact des Games, ND beim nächsten Spiel wieder weniger Mut hat, Sony vielleicht reinspringt und die zurück Pfeift, sodass wir dann wieder eher 0815 Fanservice Story kriegen, Hauptsache alle sind glücklich. Das fände ich nach den Erlebnissen von Part 2 als Rückschritt. Und ich denke wenn ein Part 3 kommt, sehen wir den eh erst in 7-10 Jahren. ND wird als nächstes nicht direkt einen Nachfolger bringen.

PS: Vielleicht kommt ja ein DLC mit Abby wo wir sehen wie sie es geschafft hat sich ihre Muskeln anzutrainieren :lol: :Häschen:
Zuletzt geändert von huenni1987 am 26.06.2020 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
R_eQuiEm
Beiträge: 11620
Registriert: 01.04.2007 15:43
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von R_eQuiEm »

huenni1987 hat geschrieben: 26.06.2020 12:01

Was ich aber eben befürchte und ich hoffe ich irre mich, dass trotz der guten Verkaufszahlen und dem Impact des Games, ND beim nächsten Spiel wieder weniger Mut hat, Sony vielleicht reinspringt und die zurück Pfeift, sodass wir dann wieder eher 0815 Fanservice Story kriegen, Hauptsache alle sind glücklich.
Darüber würde ich mir keine Sorgen machen. Abgesehen davon das Sony den Studios von Haus aus mehr Raum und Entscheidungsfreiheit zur verfügung stellt, wird scheinbar auch Part 2 ein großer Erfolg.
Nur weil viel diskutiert wird, bedeutet das nicht das das dem Spiel nicht gut tut. Es polarisiert halt. Aber das ist gut. Es ist mutig auch von den Entwicklern gewesen. Egal was die Leute heute davon halten und egal wieviele sich noch so mühe geben das Spiel schlecht zu bewerten. Ich glaube es wird, gerade wegen seiner Story, gut altern und wir werden in den kommenden Jahren dieses Spiel ganz anders wahrnehmen.
Last of us definiert sich über seine Geschichte. Damit ist der Vergleich mit Filmen auch nicht so verkehrt. Ich kenne so viele Filme die bei ihrer Erscheinung polarisiert haben, kritisiert wurden oder sogar verteufelt wurden aufgrund deren Messages (heute sagt man ja gerne Agenda^^) oder deren Erzählweise. Und heute gelten sie als Klassiker.
Muss natürlich hier nicht sein, aber vieles, vorallem die Reaktionen, erinnern mich an jenes.
"Bei uns gibt es ein Sprichwort: Wenn ein Problem gelöst werden kann, ist es sinnlos sich darüber Gedanken zu machen. Wenn es nicht gelöst werden kann, ist denken auch nicht gut."
Rote Garde
Beiträge: 30
Registriert: 16.02.2010 09:25
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Rote Garde »

Wir werden dich vermissen Ellie :cry:
CronoKraecker
Beiträge: 200
Registriert: 08.04.2013 14:25
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von CronoKraecker »

Danilot hat geschrieben: 25.06.2020 17:44
CronoKraecker hat geschrieben: 25.06.2020 13:29 Eigentlich war mit der Andere gemeint, aber da du dich angegriffen fühlst:
Spoiler
Show
Zu deinem Punkt 1:
Seattle ist der WLF nicht einfach nur in die Hände gefallen. D.h. die verteidigen nicht nur, sondern greifen auch an. Und wenn du schon mit ihrem Territorium argumentieren willst: Hast du den Story-Arc mitbekommen, in denen sie einen Angriff auf das Scargebiet starten, deren Häuser abfackeln und ~500 Zivilisten töten wollen?

Oder mal den NPCs gelauscht, wie sie über Raids sprechen?

Überhaupt weiß ich gar nicht, was du mit Punkt 1 willst, wenn du zur gleichen Zeit mit Punkt 2 eigentlich genau in meine Richtung argumentierst. Offensichtlich gibt es ein großes Bestreben in der Gruppe die anderen Zeugen zu beseitigen, eben weil es dem Naturell (zumindest des Militärarms) dieser Gruppe entspricht.

Zu deinem Punkt 2:
Kein Widerspruch von mir. Du hast vollkommen recht. Nur Owen hält die davon ab. Der Rest, als Repräsentanten der WLF, will die anderen umbringen. Bei Abby sieht mans glaube ich nicht direkt. Die hat grad noch Joels zu Marmelade verarbeiteten Kopf geguckt. Und warum wollen die das? Weil sie als Miliz SEIT 4 Jahren genau diesen Scheiß mitmachen/tragen. Weil das in ihrem Naturell liegt. Wenn hier eine grundlegendere Abneigung gegenüber solchen Taten bestehen würde, dann hätte ND das ausführlicher darstellen müssen als nur mit 2-3 Sätzen (oder in der Handlung nicht voranstellen). Im besten Fall lassen sich Abby und Co. "nur" instrumentalisieren. Lediglich Owen, der selbst eine entsprechend Entwicklung anstößt, will sich anders verhalten. Bei Abby darf man sich deshalb fragen, ob sie das alleine auch geschafft hätte.
Ich diskutiere grundsätzlich nur, wenn ich mich angegriffen fühle. ;)
Spoiler
Show
1. Dein Argument war, dass die WLF eine so üble Killertruppe sind, dass sie jeden umschießen würden auch außerhalb von Seattle. Also wundere dich doch nicht, wenn ich darauf Bezug nehme.

Die WLF sind harte Typen - ja. Außerhalb von Seattle haben sie keinen Grund gegenüber anderen, neuen Gruppen automatisch aggressiv zu sein. Jedenfalls ist so eine Einstellung bei ihnen nicht erkennbar.

Die Scar leben auf einer Insel bei Seattle, also im Umfeld der Stadt. Wir wissen, dass sie die Scar auslöschen wollen, da sich beide um die regionale Hoheit streiten usw. Eine besondere Expansionspolitik ist bei der WLF über Seattle hinaus nicht erkennbar.

Abbys Gruppe sind Tommy und Joel zunächst auch nicht feindlich gesonnen, es scheint, dass sie mit Fremden auch freundlich umgehen können. Erst als sie wissen das Joel vor ihnen steht kippt die Stimmung.

Die WLF sind harte Typen, aber nicht alle von ihnen töten sinnlos oder unüberlegt.

2. Genau Owen ist der treibende Faktor. Mel allein hätte sich wahrscheinlich nicht durchsetzen können oder vielleicht auch gar nichts gesagt.

Es ist nicht wichtig wie Abby ohne Owen mit den Gefangenen umgegangen wäre. Im Ergebnis werden diese geschont wegen Owens Intervention. Und das erscheint mir aus den genannten Gründen glaubwürdig.

Wirklich widersprüchlich finde ich bei Abbys Gruppe nur, dass sie die offensichtlich hochschwangere Mel mit auf eine Patrouille nehmen, obwohl neue Scarangriffe da längst bekannt waren. Das war ein künstlicher Autorenkniff, um die Beziehung zwischen Abby und Mel darzustellen, während der Spieler ballern darf.
Nomma zum Thema WLF/Abby in Jackson (Einschätzung der WLFler von Jackson, Bedrohung durch Jackson, Angriff, etc.):
Spoiler
Show
Owen (Veteran schon seit Fireflyzeiten) schätzt Jackson als gut gerüstet ein (Waffen, Patroullien, etc.). Abby sagt "its a fucking city". Klingt also relativ respektabel. Klingt nicht danach, dass man sie, zB mit Freilassen von Geiseln, auf die leichte Schulter nehmen sollte. Owen selbst fügt noch hinzu, dass die anderen aus Abbys Gruppe umkehren würden, wenn sie die Größe von Jackson sehen. Darauf nochmal das Zitat von Owen, als Ellie Joel helfen will: "What the hell did you expect?". Abby ist bereit Leute "zum Reden zu bringen", damit sie den Aufenthaltsort von Joel verraten. Sie hätte also kein Problem damit auch Unschuldige mit reinzuziehen.

Das Attentat auf Joel ist zwar kein Genozid, wie die WLFler das später bei den Scars machen, aber immerhin tragen sie WLF Uniformen. Ich weiß nicht, wie man hier noch Angriffe von WLFlern abstreiten will. Die sind eine aggressive Gruppe. Natürlich steht hinter ihren Taten eine Motivation, die aber höchst streitbare Ziele hat. Von den Methoden mal abgesehen. Du beziehst dich immer wieder darauf, dass sie hauptsächlich (oder nur) Seattle verteidigen wollen. Der Angriff auf die Scars zeigt mMn ein anderes Bild. Außerdem rüsten sie dafür extra deutlich ihre Gruppe auf. Was wiederum den Rückschluss zulässt, dass sie vorher einfach nicht genug Truppen hatten, um zu expandieren. Das Verhalten der WLFler legt zumindest nahe, dass sie auch das bereits vorher gemacht hätten, wenn sie dazu in der Lage gewesen wären. Und weiter machen, wenn sie die Scars bezwingen.
Zum Thema Ellie vs. Abby (wer ist menschlicher, er brutaler, etc.):
Spoiler
Show
FlintenUschi hat geschrieben: 25.06.2020 19:59 Ich mag in TLOU 2 Abby als Charakter lieber als Ellie, weil sie diejenige ist, die als Erste zur Vergebung findet und diesen wahnwitzigen Rachekreislauf durchbrechen möchte. Ich kann hingegen nicht verstehen, wieso Ellie wegen Joel so ausrastet, dafür dutzende, unschuldige Menschen umbringt und sogar riskiert das ihre derzeitige Heimat inkl. ihrer schwangeren Freundin ebenfalls Opfer von Rachegelüsten wird. Abbys Vorgehen ist bei weitem nicht so kaltblütig und gewaltverherrlichend wie das von Ellie. Als Abby Joel umbringt war er tatsächlich das einzige Opfer. Alle anderen hat sie verschont. Wieso kann Ellie sowas nicht? Wieso muss die jeden töten?

Abby wirkt aufgrund dieses Vorgehens und ihrer Entscheidungen weitaus menschlicher und nahbarer als Ellie es in Teil 2 tut. Findest du es denn nicht auch komisch, daß Ellie überhaupt kein Interesse mehr daran besitzt aus sich ein Heilmittel machen zu lassen?
Zum Thema Vergebung gleich. Zur Erläuterung muss ich das von dir Geschriebene umdrehen.

Wieso Ellie ausrastet?
Weil Abby ihren Ziehvater umbringt? Blut ist dicker als ... ne?. Unschuldig ist bei den Milizen der WLFler kaum einer. Verhalten wurde hier jetzt schon oft genug beschrieben. Kannst aber auch hier gerne Abby und Ellie gegenüberstellen. Wie oben beschrieben ist Abby bereit auch Unschuldige in Jackson zu "zwingen" Joels Aufenthaltsort zu verraten. Danach macht sich JEDER aus Abbys Gruppe zum Schuldigen, weil sie bei der Tötung von Joel zuschauen. Ellie muss auf den Weg durch Seattle bei weitem nicht alles über den Haufen schießen, also nicht mal die WLF Grunts. Sie lässt jedem aus Abbys Gruppe die Option die Lage ohne Verletzungen/töten zu lösen. Natürlich ist sie dabei keine Heilige. Aber im Gegensatz zu Abby wird bei Ellie eine Auseinandersetzung mit dem Thema "Foltern" (nach Nora) gezeigt, während Abby bissel schlecht schläft, weiterhin Scars abschlachtet und dabei zuschaut, wie Scars gefoltert werden.

Ich hab wirklich keine Ahnung wie man auch nur ansatzweise der Ansicht sein kann, dass Abbys Vorgehen "bei weitem" nicht so kaltblütig sein soll wie das von Ellie. Aus den oben genannten Gründen. Falls es vergessen wurde: Sie tötet Joel nicht einfach. Sie ballert ihm absichtlich erst das Knie weg, um ihn später langsam auf sadistischste Weise foltern zu können. Als sie von der Schangerschaft von Dina erfährt, die sie grade töten will, sagt sie "good".

Vergebung findet keiner der beiden. Zu Abbys Charakter hätte eine Tötung von Ellie im Theater besser gepasst, als sowas wie "ich will dich nie wieder sehen". Wie soll man sowas als Vergebung einordnen von jemandem, der kurz zuvor Jesse ins Gesicht ballert und Genugtuung darin finden würde, eine Schwangere umzubringen. Meine Meinung dazu: Der Plot ging hier nur weiter, weil a) ND sich nicht getraut hat Ellie zu töten, b) sie die Charaktere noch weiter brechen wollten und c) weil das ihre gewollte (aber nur schlecht gezeigte) Entwicklung von Abby endgültig vernichtet hätte. Auch Ellies Verschonung von Abby bei den Rattlers hat nichts mit Vergebung zu tun. Vergebung ist ein Prozess. Das Spiel hat sogar immer wieder gezeigt, dass Ellie dazu nicht in der Lage ist (sie ging von Dina weg). Daher wärs für meine Bewertung der Story am Ende völlig egal gewesen, ob Ellie Abby noch killt, oder nicht. Zu diesem Zeitpunkt hat sie ohnehin schon alles verloren.
-----

Noch mal eine Ergänzung, weil hier auch über den "Mut" von ND beim Storytelling gesprochen wird. Ich will voweg mal ausschließen, dass sich das auf Ellies Homosexualität, oder die weibliche Gegenspielerin Abby bezieht (auch dafür gabs wohl Ablehnung, ist aber natürlich dämlich). Die Storyansätze finde ich großartig. Passt wunderbar in eine dystopisch Welt und holt alte (sehr alte) Walking Dead Erinnerungen hervor. Leider hat Teil 2 mit Geburtsfehlern aus Teil 1 zu kämpfen. Und aus meiner Sicht hat sich ND zu sehr darin verliebt ihre Charaktere leiden zu lassen, anstatt sich auf eine chronologisch stimmigere und gleichwertig erzählte Charakterentwicklung zu konzentrieren. Auch das Ende war vom Grundsatz passend. Es ging von vorne weg um Hass, Rache und "alles ist scheiße". Da ist es für mich sogar untergeordnet, ob jemand oder sogar beide am Ende überleben. Ich glaube man muss nicht auf Mut hoffen, wenn man eine ähnlich erzählte Story gerne nochmal haben möchte.
Zuletzt geändert von CronoKraecker am 26.06.2020 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
fanboyauf3uhr
Beiträge: 935
Registriert: 09.06.2009 20:58
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von fanboyauf3uhr »

huenni1987 hat geschrieben: 26.06.2020 12:01und die zurück Pfeift, sodass wir dann wieder eher 0815 Fanservice Story kriegen
Wieso "wieder"?

Teil 1 hatte eine sehr starke Geschichte und Joel war ein interessanter Charakter mit Ecken und Kanten und einer dunklen Seite der innerlich zerrissen war. Dagegen wirken Ellie (neu) und ihre Freundin 08/15 und austauschbar wie zwei Statistinnen aus "The Walking Dead".
Gesichtselfmeter
Beiträge: 3177
Registriert: 24.09.2009 20:18
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Also die Dialoge zwischen
Spoiler
Show
Abby und Lev toppen meiner Meinung nach sogar die von Ellie und Joel. Dieser Staub-trockene Humor ist einfach mein Ding :lol: Also ein Paar von Abbys Schenkelklopfern lassen mich die nicht so nette Gesichtsbehandlung von Joel komplett vergessen
Neben der Technik ist das ganz klar NDs Stärke: die können 2 beliebige Charaktere nehmen und machen diese liebenswert. Ganz großes Lob an die Schreiberlinge und Sprecher.
Zuletzt geändert von Gesichtselfmeter am 26.06.2020 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
TheoFleury
Beiträge: 1087
Registriert: 06.11.2012 16:29
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von TheoFleury »

FlintenUschi hat geschrieben: 25.06.2020 19:59
TheoFleury hat geschrieben: 25.06.2020 19:28
Spoiler
Show
Nochmals: Abby ist mir aus anderen Gründen Unsympathisch, nicht wegen ihrem merkwürdigen Körperbau, mir persönlich haben die unorthodoxen Flashbacks im Telling der Story nicht geholfen um irgendeine positive Reaktion in mir zu entfachen, oder sowas wie Sympathie zu empfinden oder Nachdenklichkeit , außer "Abschreckung" und das ich gezwungen wurde "energielos" stundenlang weiterzuspielen mit eben diesem vergesslichem und obendrein künstlich konstruiertem Charakter. Nimmt man das Ende hinzu könnte es unbefriedigender nicht sein.
Spoiler
Show
Ich stimme auch weiterhin zu, daß das Spiel erzählerisch große Schwächen bietet und über weite Strecken monotones Gameplay. Keine Frage. Aber warum ihr Charakter künstlich konstruiert, aber Ellies dann wieder nicht, verstehe ich überhaupt nicht. Gemessen an dem was wir im Spiel tuen, nämlich reihenweise Gegner bekämpfen, auch eben unter Einsatz reinster Muskelkraft ist Abby ein weitaus authentischerer Charakter als Ellie, die schon als 14-jährige im ersten Teil es problemlos im Alleingang mit ganzen Soldatengruppen aufnehmen konnte. Warum wurde das nicht so vehement kritisiert damals? Warum ist sie für dich nicht künstlich konstruiert? Blutrünstige Massenmörder, die sich hinter einem lieblichen Gesicht und zierlichen Körpern verstecken, kannte ich bis dahin nur aus Animes.

Ich mag in TLOU 2 Abby als Charakter lieber als Ellie, weil sie diejenige ist, die als Erste zur Vergebung findet und diesen wahnwitzigen Rachekreislauf durchbrechen möchte. Ich kann hingegen nicht verstehen, wieso Ellie wegen Joel so ausrastet, dafür dutzende, unschuldige Menschen umbringt und sogar riskiert das ihre derzeitige Heimat inkl. ihrer schwangeren Freundin ebenfalls Opfer von Rachegelüsten wird. Abbys Vorgehen ist bei weitem nicht so kaltblütig und gewaltverherrlichend wie das von Ellie. Als Abby Joel umbringt war er tatsächlich das einzige Opfer. Alle anderen hat sie verschont. Wieso kann Ellie sowas nicht? Wieso muss die jeden töten?

Abby wirkt aufgrund dieses Vorgehens und ihrer Entscheidungen weitaus menschlicher und nahbarer als Ellie es in Teil 2 tut. Findest du es denn nicht auch komisch, daß Ellie überhaupt kein Interesse mehr daran besitzt aus sich ein Heilmittel machen zu lassen?
Spoiler
Show
Ich denke es liegt am ersten Teil , die Fortsetzung wirkt bzgl. Joel/ Ellie inkonsistent, nichtssagend, schlecht abgeschlossen. Ich hatte wohl eine komplett andere Erwartungshaltung bzgl. Geschichte und Charaktere.

Als ich mit Abby losziehen musste ruhste ich nur noch durch und zeigte keinerlei Interesse an ihr oder am weiteren Verlauf. Das Spiel konnte mich persönlich überhaupt nicht abholen mit dieser Design Entscheidung und der Intention (Seitens des Autors) in mir etwas auszulösen.Rückblenden in Video-Format hätten da eigentlich mehr als gereicht.

Es fühlte sich für mich nicht mehr richtig an...Das dachte ich eigentlich schon bei Joels Todeszene , die einfach nicht gut genug geschrieben war wenn man mit einigen Tagen Abstand darüber nachdenkt.

EDIT: Deine Punkte klingen plausibel und verständlich. Aber wie gesagt es hat in seiner Gesamtheit nicht bei mir gezündet :|
Zuletzt geändert von TheoFleury am 26.06.2020 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
huenni1987
Beiträge: 167
Registriert: 20.02.2019 09:42
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von huenni1987 »

fanboyauf3uhr hat geschrieben: 26.06.2020 13:31
huenni1987 hat geschrieben: 26.06.2020 12:01und die zurück Pfeift, sodass wir dann wieder eher 0815 Fanservice Story kriegen
Wieso "wieder"?

Teil 1 hatte eine sehr starke Geschichte und Joel war ein interessanter Charakter mit Ecken und Kanten und einer dunklen Seite der innerlich zerrissen war. Dagegen wirken Ellie (neu) und ihre Freundin 08/15 und austauschbar wie zwei Statistinnen aus "The Walking Dead".
Das mit dem "wieder" ist eher bezogen auf andere Spiele. Nicht auf Teil 1. Zum Rest bzgl. Ellie und Dina und den anderen Figuren aus Teil 2 diskutiere ich nicht mehr. Ich stimme da nicht zu und am Ende ist das genau die subjektive Wahrnehmung. Wir werden da nicht zueinander finden, da ich das nicht so sehe.
DitDit
Beiträge: 1794
Registriert: 12.06.2013 19:52
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von DitDit »

Also mich hat die Story auch nicht so abgeholt. Fand den Handlungsverlauf, die Charaktere und die Interaktionen so wie die Emotionen irgendwie unglaubwürdiger. Da war ich bei Last of Us Part 1 und sogar bei Uncharted 4 und Lost Legacy mehr investiert. Bei Part 2 musst ich schon paarmal mit den Augen rollen da versucht wurde mir mit dem Holzhammer einzutrichtern was ich zu fühlen habe.
Auch finde ich schon das ein wenig bemühte Agenda auf Feminismusseite durchscheint. Fand sie hier aber nicht so penetrant nervig wie bei den neuen Star Wars Filmen die ja noch von vielen anderen Mängeln geplagt sind. Ich find man kann es kritisieren aber man muss da jetzt auch nicht so ein riesen Fass deswegen aufmachen wie es so einige Kritiker machen.

Alles andere fand ich top. Gameplay, Leveldesign, Grafik, Atmo, Gegnerverhalten, Animationen, die Horrorelemente, Sound und Feedback.
Gerade das brachiale hektische Kämpfen war geil wenn man im Flow war und alle Werkzeuge benutzt hat.
Beste Spieleadaption der Rambo Filme bisher.

Die versuchte Message der Gewaltdarstellung ist bei mir nicht angekommen. Liegt vielleicht auch daran das ich es cool finden kann in einem Spiel mit der Schrotflinte einen Gegner wegzufetzen und dennoch im echten Leben kein Bedürfniss habe anderen Lebewesen schaden zuzufügen und das scheinen die Entwickler vergessen zu haben.
Die erhöhte Darstellung mit Kamera voll drauf bei den Cutscenes hat jetzt auch nicht dafür gesorgt das ich mich unwohl Gefühlt und mir Gedanken über das Thema Gewalt gemacht hab sondern mir eher dachte: unnötig.

Kleine vereinzelte Kritik hab ich auch noch wie z.B. das sich manche Passagen gezogen haben oder das Looting sich manchmal etwas zäh angefühlt hat.
Alles in allem für mich persönlich kein Meisterwerk aber dennoch ein richtig gutes Spiel und werde auch das nächste Naughty Dog Spiel sehr wahrscheinlich blind kaufen.
Zuletzt geändert von DitDit am 26.06.2020 14:24, insgesamt 1-mal geändert.
Gesichtselfmeter
Beiträge: 3177
Registriert: 24.09.2009 20:18
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Ich will auch noch ein kurzes, vielleicht kontroverses Statement zum Thema Diversität raushauen und Tlou2 hat mir geholfen das für mich in einem Satz zu formulieren: Diversität kannst Du nur über Qualität nicht über Quantität dem Publikum schmackhaft machen.

Das hat gerade Hollywood nicht verstanden. Die neue Star Wars Trilogie war eben nicht Müll wegen der weiblichen Hauptdarstellerin, sondern wegen dem schlechten Skript. Ein männlicher Hauptcharakter hätte hier nichts daran geändert. Selbst wenn man eine komplett neutrale Haltung bei dem Thema einnimmt, muss man doch aber mittlerweile realisieren, dass es da eine Fraktion gibt, die da alt-modisch denkt. Die missionierst Du aber nicht über billo-Qualität in rauen Mengen. Auch wenn man für sich einen goldenen moralischen Weg gefunden hat, muss man sich doch nüchtern mit der Wirklichkeit auseinandersetzen, dass es irgendwo auf diesem Planeten große Gruppierungen gibt, die ein anderes Wertesystem verfolgen. Natürlich soll das nicht heißen, dass man alles tolerieren muss, aber gerade bei Unterhaltungsmedien (Luxusgut) kann man doch zumindest erwarten, dass man lieber 110% geben sollte, wenn man einen Aspekt wie z.B. Diversität pflegen will, denn egal ob weibliche oder männliche Hauptfiguren...nach 10 schlechten Filmen am Stück, verlieren die Leute generell das Interesse am Medium.

ND hat in diesem Punkt aus meiner Sicht Großartiges geleistet: das Spiel kann natürlich als Provokation gegen die Anti-Diversity-Gemeinde verstanden werden, weil es dich mit Diversität nur so bombardiert, ABER diese Diversität wird eben genau mit der Sorgfalt in Bezug auf die Qualität behandelt, die von Nöten ist.
Benutzeravatar
Danilot
Beiträge: 1238
Registriert: 08.09.2015 12:42
Persönliche Nachricht:

Re: The Last Of Us Part 2 - Test

Beitrag von Danilot »

CronoKraecker hat geschrieben: 26.06.2020 13:10 Nomma zum Thema WLF/Abby in Jackson (Einschätzung der WLFler von Jackson, Bedrohung durch Jackson, Angriff, etc.):
Spoiler
Show
Owen (Veteran schon seit Fireflyzeiten) schätzt Jackson als gut gerüstet ein (Waffen, Patroullien, etc.). Abby sagt "its a fucking city". Klingt also relativ respektabel. Klingt nicht danach, dass man sie, zB mit Freilassen von Geiseln, auf die leichte Schulter nehmen sollte. Owen selbst fügt noch hinzu, dass die anderen aus Abbys Gruppe umkehren würden, wenn sie die Größe von Jackson sehen. Darauf nochmal das Zitat von Owen, als Ellie Joel helfen will: "What the hell did you expect?". Abby ist bereit Leute "zum Reden zu bringen", damit sie den Aufenthaltsort von Joel verraten. Sie hätte also kein Problem damit auch Unschuldige mit reinzuziehen.

Das Attentat auf Joel ist zwar kein Genozid, wie die WLFler das später bei den Scars machen, aber immerhin tragen sie WLF Uniformen. Ich weiß nicht, wie man hier noch Angriffe von WLFlern abstreiten will. Die sind eine aggressive Gruppe. Natürlich steht hinter ihren Taten eine Motivation, die aber höchst streitbare Ziele hat. Von den Methoden mal abgesehen. Du beziehst dich immer wieder darauf, dass sie hauptsächlich (oder nur) Seattle verteidigen wollen. Der Angriff auf die Scars zeigt mMn ein anderes Bild. Außerdem rüsten sie dafür extra deutlich ihre Gruppe auf. Was wiederum den Rückschluss zulässt, dass sie vorher einfach nicht genug Truppen hatten, um zu expandieren. Das Verhalten der WLFler legt zumindest nahe, dass sie auch das bereits vorher gemacht hätten, wenn sie dazu in der Lage gewesen wären. Und weiter machen, wenn sie die Scars bezwingen.
Spoiler
Show
1. Owen fürchtet anfangs, dass ihre Suche nach Joel in Jackson scheitern könnte, da die Community dort unerwartet groß ist und man Joel nicht einfach aus der Stadt holen kann. Er weiß nicht wie man Joel ohne Kampf aus Jackson bekommen könnte und in einem Kampf wären die WLF-Truppe komplett unterlegen. Deswegen ist er der Meinung man sollte die Sache abblasen. Die anderen Gruppenmitglieder würden sich seiner Ansicht nach eh nicht auf ein Himmelfahrtskommando einlassen.

Als sie dann Joel bekommen haben durch Abbys Einzelaktion will es Owen schnell beenden. Die Folterei ist ihm wahrscheinlich zu wider, aber er fürchtet, dass die Jackson-Community nach den Vermissten mit Nachdruck suchen könnte. Also fordert er Abby auf Joel endlich zu töten und dann sofort abzuhauen. Das machen sie und damit sind Owens Sorgen bzgl. Jackson gelöst.

Owen hat Angst, dass sie im Gebiet von Jackson in einen Kampf mit dieser Community geraten, mehr nicht.

2. Die WLF kämpfen in Seattle um ihr Territorium mit allen Mitteln. Die sind nicht nett, zimperlich oder (nach dem gescheiterten Waffenstillstand) diplomatisch. Ich behaupte nicht, dass sie Seattle nur "verteidigen" würden. Hier geht es mir um ihr Selbstverständnis. Genauso könnte man behaupten, dass die Scars sich nur verteidigen wollen. Letztlich sehen sich beide Gruppe von der jeweils anderen bedroht und wollen diese bekämpfen.

Also die WLF wollen die Scars komplett auslöschen und ihre Stellung in Seattle ausbauen. Selbst wenn sie danach expandieren wollen, dann fangen sie damit in den Regionen um Seattle an und nicht im fernen Jackson. Was ihre weiteren Pläne sind ist aber nicht klar und ist für die WLF-Gruppe in Jackson auch erstmal egal, die haben einen simplen Vergeltungsauftrag.

Aber wir haben ja schon festgestellt, dass einige Mitglieder der Truppe Ellie und Tommy umlegen wollten und es wegen Owen nicht konnten.

Ergebnis: Die Schonung der Gefangenen war glaubwürdig erzählt.
Wenn ich mir deine weiteren Einlassungen zur Geschichte durchlese muss ich leider sagen, du willst, dass die Erzählung von Tlou 2 anders ist, weil es dir anders besser gefallen würde und nicht weil du mit Argumenten belegen kannst, dass Tlou 2 so wie es ist schlecht erzählt ist.
Spoiler
Show
Besonders deine Behauptung, Ellie wäre bereit jeden aus Abbys Gruppe zu schonen finde ich herbeigedichtet: "Ellie muss auf den Weg durch Seattle bei weitem nicht alles über den Haufen schießen, also nicht mal die WLF Grunts. Sie lässt jedem aus Abbys Gruppe die Option die Lage ohne Verletzungen/töten zu lösen."

Nein, Ellie will jeden aus Abbys Gruppe töten und davor will sie von jedem Mitglied erfahren wo Abby und die anderen sind. Ich glaube einzig Mel hätte sie verschont, wenn sie gewusst hätte, dass diese schwanger ist.

Ellie sagt in der Handlung mehrfach, dass die WLF-Gruppe zur Rechenschaft gezogen werden soll. Tommy fragt Ellie sogar, als sie nach Jackson zurück gehen wollen, ob es ihr recht sei, ob sie damit leben kann, dass Abby noch lebt, wenn dafür alle anderen tot sind. Und Ellie lässt sich darauf ein: Sie will sich mit ihren Morden begnügen.

Danach erst wird der Rachfeldzug wieder angefeuert, weil Abby Jessie tötet und die anderen schwer verletzt.
Zuletzt geändert von Danilot am 26.06.2020 18:56, insgesamt 5-mal geändert.
Antworten