Kajetan hat geschrieben:Dem kann man nur zustimmen. Es ist noch ein weiter Weg bis zu einer professionellen, ernsthaften Spielekritik, die wirklich für sich stehen kann, ohne ständig das Gerüchle amateurhaften Herumgurkens oder gar des willfährigen PR-Geschreibes für Firmen mit sich herumzutragen.Nanimonai hat geschrieben:Von Kunstkritik ist man da noch unendlich weit entfernt. Das fängt schon damit an, dass sich jeder Hieselziesel "Kritiker" nennen kann, dafür keine Ausbildung notwendig ist, es noch nicht einmal journalistische Richtlinien oder Paradigmen gibt und der Amateurmarkt förmlich explodiert, was die Qualität generell nicht unbedingt erhöht. Die "Zunft", von der ich eben sprach, gibt es eigentlich gar nicht. Das wirkt sich natürlich auf die öffentliche Wahrnehmung aus und so wird Spielekritik (wie Computerspiele an sich ja eigentlich auch) weitläufig eher belächelt als Ernst genommen.
Aber man ist ja auf dem Weg dahin. Leute wie Jim Sterling, John Bain (TotalBiscuit), der Luibls Jörg & Kollegas und mit Abstrichen auch AngryJoe versuchen neue Wege zu beschreiten, wie man Spiele besprechen kann. Das klappt mal gut, mal weniger und es gibt natürlich viel Streit, ob das der richtige Weg oder gar ein guter Weg ist, aber es bewegt sich etwas.
Streit , bzw kontraere Meinungen gehoeren doch zu konstruktiven Geruesten, nur so kann man defizite auf beiden Seiten erkennen.
Daß man die Spielekritik noch nicht ernst genug nimmt mag sein, liegt vielleicht daran, daß man Gamer immer noch als diese Nerds sieht , wie sie gern stereotyp darstellt.
Andererseits muß ich auch sagen , daß dies aber schon einen Schritt nach vorn gemacht hat. Ich kann naemlich zumindest in den Onlineausgaben von Zeit und Süddeutsche Zeitung in deren Digitalressorts , die ein oder andere Kritik zu Spielen finden. Zwar immernoch etwas verspaetet zu den Spielemagazinen und auch stark selektiv , aber immerhin besser als gar nichts. Wenn sie genug Resonanz erfahren , denke ich , daß das auch ernster genommen wird. Hinzu kommen sicherlich die immer groeßer werdenden Spielegruppen, auch hervorgerufen durch Medien wie Fernsehen, die zur groeßeren Verbreitung fuehren. Ich wage sogar soweit zu gehen, daß Spiele das Fernsehen an Popularitaet einholen und bald genauso "normal" sind.
@Nanimonai
daran ist nichts ueberheblich