Moin
Ich hasse den GfWL-Rotz (nachfolgend Rotz for Windows Live oder RfWL genannt) auch. Bei Steam weiß man wenigstens, worauf man sich einlässt, es ist eine Plattform "vor" dem Spiel, nicht ein "nagscreen" im Spiel.
Es war einmal eine Zeit, da konnte man Fallout3 ohne Anmeldung spielen und Spielstände speichern. Genauso LostPlanet Extreme Condition. Dumm nur, dass ein Update für Fallout3 auch ein Update für RfWL mit sich führte und dieses Konzept durcheinanderbrachte:
Bei LostPlanet muss man sich einloggen und verdammt nochmal eingeloggt bleiben, sonst kann man gar nicht mehr (!) spielen, nichtmal ohne Speichern (wie bei StreetFighter4).
Btw: LostPlanet Extreme Condition habe ich daraufhin vor Wut in den Müll geschmissen.
Auch Fallout3 wollte nun eine Zwangsanmeldung, doch durfte man sich dann wundern, wo die Savegames abgeblieben waren.
Glücklicherweise (!) ließ es Rotz for Windows Live hier zu, dass man sich wieder ausloggt und mit den alten Savegames weiterspielt. Bei F3 allerdings ist die Regelung sowieso recht unrestriktiv, einloggen, Profil erstellen, drin sein, Profil löschen, keine Abfragen mehr bei zukünftigen Spielstarts
Außerdem hat sich jemand, dem Rotz for Windows Live genauso auf die Eier geht wie mir, hingesetzt und für F3 ein Anti-RfWL Mod geschrieben. Genial.
Was mich dabei aufregt ist, dass diese Änderungen einfach mit einem Update kommen und diese erstens aufgezwungen werden und zweitens technisch völlig unnötig sind! Die Spiele brauchen kein RfWL um Savegames zu erstellen oder Profile zu verwalten, ist alles bereits drin!
Und nun zu Steam:
Sicher, wenn man kein Internet hat, kann man nicht spielen. Kann ich aus eigener Erfahrung sagen, ich hatte ein halbes Jahr nur einen UMTS-Zugang mit Abrechnung pro MB, das Steam-Update beim Start war mir dabei bereits zu groß (teuer). Und Mutli-OS trägt sein übriges dazu bei, bei jedem Start von Steam auf einem anderen OS muss man das Passwort neu eingeben, Offline-Mode ist so nicht machbar.
Dafür nervt Steam nicht ingame mit Einblendungen und zusätzlichem Einloggen, bei einem Update sind alle Savegames noch da wo sie sein sollen und die Spiele sind immer up-to-date.
Steam ist sicherlich auch nicht technisch notwendig für die Spiele (man suche auf Keks-Seiten nach bekannten Steam-powered Spielen), aber es erfüllt deutlich mehr Nutzen und nervt ebenfalls deutlich weniger als RfWL. Der einzige Vorteil ist, dass man ein RfWL-Spiel auch ganz ohne Internet starten kann, solange kein SpackoROM7 nach einer Onlineaktivierung verlangt.
Vor einer Pleite habe ich bei Valve keine Angst, die sind erfolgreich genug, auch gehen immer mehr Spiele anderer Entwickler den Vertriebsweg über Steam und zahlen dafür. Und sollte Valve doch irgendwann einmal Pleite sein und ich HL1 nicht mehr von irgendeinem Content-Server herunterladen kann, dann habe ich kein Problem damit, mir meine Datensicherung zu nehmen und einen Keks zu saugen. Ich hoffe aber, dass Valve bei einer Insolvenz noch so anständig ist und die Spiele von Steam loslöst, bevor sie die Server abschalten.